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Sind 4L V8 Fahrer mit LPG Umweltapostel oder scheinheilige Ferkel?

Themenstarteram 24. April 2006 um 1:42

Ich habe hier im Forum schon öfters gelesen wie sich einige aufgeregt haben über Fahrer von Autos mit grossem Hubraum und entsprechender Zylinderzahl, welche aber eine LPG Anlage nachgerüstet haben.

Diese werden oft als scheinheilig bezeichnet weil das Auto immer noch viel Verbraucht und entsprechendes ausstösst.

Vor 3 Jahren stand ich auch vor dieser Überlegung.

Da fuhr ich noch einen 850er Volvo mit 250PS.

Ich habe mir etwas kleineres und Umweltfreundlicheres geholt, aber auch weil ich für mich festgestellt habe das ich ein so grosses Auto nicht brauche.

Was wäre gewesen wenn ich festgestellt hätte, doch ich brauche so ein Auto, egal ob der Grund bequemlichkeit ist weil ich einen weiteren Arbeitsweg hätte oder gar das Auto beruflich brauchen würde, ich immer noch vom Spassfaktor überzeugt gewesen wäre oder das Auto einfach als kraftvolle Zugmaschiene benötigt hätte?

Ein neues Auto der klasse wäre finanziell nicht möglich gewesen.

Entweder hätte ich mich in meinen Bedürfnissen arg einschränken müssen (was ich gemacht habe weil ich es konnte und wollte) oder ich hätte schon diesen Wagen umrüsten lassen oder einfach weiterhin Super+ verbrannt.

Wäre ich jetzt ein besserer Mensch wenn ich super+ verbrenne und akzeptiere der Umwelt zu schaden, oder wäre ich ein besserer Mensch wenn ich investiere und auf LPG umrüste, darauf aber auch stolz wäre und ein gutes Umweltgewissen habe?

Wie wäre es bei mir gewesen wenn ich meinen neuen nicht auch hätte umrüsten lassen?

Mein Volvo ist ja nicht verschrottet worden, der fährt immer noch, jetzt verbläst irgendjemand anerers super+.

Mein neuer braucht aber auch Benzin und produziert co2, es ist also nicht weniger geworden sondern mehr.

Hätte ich den Volvo behalten und umgerüstet, dann würde der jetzt kein co2 mehr produzieren was nicht sowiso produziert wird (Thema überproduktion von LPG und Abfackeln) und mein jetztiges auto wäre gar nicht benötigt worden.

Wäre also wesentlich weniger co2 in der Summe.

OK, ich habe das jetzt, trotz meiner Jahresfahrleistung von nur rund 10000km dadurch reduziert das mein neuer mit "Müll" fährt.

Und selbst wenn sich jemand einen 90er 4LiterV12 kauft und auf LPG umrüstet, auch der Fährt mit "Müll".

Ausserdem vermeidet derjenige auch noch Müll denn ansonsten kommt für solch ein Auto wohl nur noch die Schrottpresse in Betracht. So muss für denjenigen kein neues Auto produziert werden. Es entfallen die Schadstoffe durch die Produktion, das Recyceling, den Transport, etc.

Würde er einen neuen Kleinwagen kaufen, dann würde der in der Umweltbilanz immer noch mehr CO2 produzieren als die alte, umgerüstete Spritschleuder (ausser der neue würde, wie in meinem Fall, auch umgerüstet).

Deshalb möchte ich hier einmal einmal zum Ausdruck bringen, auch wenn ich einen modernen, vergleichsweise kleinen Wagen fahre, ich finde es gut ältere aber gute Autos nicht zu Verschrotten sondern durch einen Umbau umweltfreundlicher zu machen (auch wenn es staatlich nicht gewürdigt wird).

Das der Unterhalt dieser Fahrzeuge dadurch auch noch erschwinglich wird ist ein toller Zusatznutzen. Der muss aber durch die Umrüstung ersteinmal erkauft werden, was bei Fahrzeugen von hohem alter auch ein Risiko ist.

Deshalb mein Gruss und dank an alle die diesen Schritt wagen.

Ich finde das gut und würde euch gerne einen "blauen Engel" für "Müllvermeidung und CO2neutrales fahen" verleihen.

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78 Antworten

Warum bin ich scheinheilig wenn ich einen großen Motor mit LPG verbinde?

Darf ich, wenn ich einen großen Motor fahre, nicht umbauen?

Die meisten machen es wegen dem Spareffekt und weniger wegen der Umwelt.

Bei mir stand beides im Vordergrund bei der Entscheidung.

Wichtig war für mich das ich mein bequemes Auto weiterfahren kann und trotzdem Geld spare.

Trotzdem hätte ich eine Verschlechterung der Abgaswerte nicht hingenommen.

Der Neukauf eines spritsparenden Autos+Umrüstung wäre mich auch deutlich teurer gekommen wie die Umrüstung meines "Dicken".

Auch da habe ich also gespart und nutze noch den positiven Nebeneffekt der niedrigeren Abgase.

 

Mal angenommen LPG hätte den doppelten Abgasaustoß wie Benzin.

Ich glaube es würden immer noch viele umrüsten um zu sparen.

Das fände ich dann in der Tat scheinheilig!

Da ich mir so ein Auto nicht leisten kann ist die Antwort ganz klar:

Alles scheinheilige Ferkel :D

Tatsächlich ist es so aber besser als einfach weiter Hektoliterweise Benzin zu verfeueren, oder, noch schlimmer, ein neues Auto mit minimal geringerem Verbrauch aber hohen Entstehungskosten zu fahren.

Von daher: Besser mit Gas als ohne, auch wenn ich selbst mir so ein Auto auch dann nicht holen würde wenn ich es mir leisten könnte.

Mein TDS ist aber auch nicht grade ein Umweltengel, aber immerhin mit Salatöl (100% regenerativ, das schafft ihr Gasferkel nie!)

Umweltvorteile von LPG gegenüber Benzin bei den limitierten Schadstoff-Emissionen:

+ Verminderung von CO2 um bis zu 15 %,

+ Verminderung von HC um bis zu 60 %,

+ Verminderung von CO um bis zu 80 %,

+ Verminderung von NOX um bis zu 80%,

+ Partikel werden nicht ausgestoßen bei LPG.

Beim CO2 liegt der Gaser offensichtlich nicht so weit vorne wie vermutet.

In anderen bereichen dagegen mehr als vielen bewusst.

Die umweltunverträglichkeit des Diesels zeigt sich besonders bei den nicht limitierten Schadstoffen:

PAH (polynukleare, aromatische HC), niederwertzige Aldehyde, Sommer-Smog, Winter-Smog und Treibhaus-Effekt.

Der Diesel ist also mit Abstand der größte Umweltsünder,

der Gaser der kleinste.

Sehr kleine und am Limit gefahrene Motoren schmeissen fast so viel Dreck heraus wie ein großer Motor mit gleichem Kraftstoff im mittleren Drehzahlbereich.

Wenn beide 160 km/h fahren, ist der große also nicht viel umweltschädlicher.

Um mal mit anderen Vorurteilen aufzuräumen:

Biotreibstoffe wachsen zwar schneller nach als Erdöl und Kohle.

das verbranntes Öl unbekömmlich und hochkrebserregend ist,

ist jeder Hausfrau klar.

Das CO2 Problem ändert sich durch Bio nicht.

Ob man Wälder abfackelt, herkömmlichen Kraftstoff verbrennt oder Kühe bei der Verdauung Methan freisetzen, ist letztlich vollkommen egal.

CNG und LPG kann man im übrigen auch synthetisch und aus Biomasse herstellen. ;)

Umgerüstet wird natürlich zu 90% wegen des Spareffekts. Wer behauptet sein Auto rein aus Umweltgründen umgerüstet zu haben ist (meiner Meinung) nach ein scheinheiliges Ferkel.

Weil ich ihn dann fragen würde warum er nicht gleich Rad, Bus und Bahn fährt. Oder sich gleich ein Auto kauft, das 5l Benzin braucht und dieses dann umrüstet. Ich habe bisher nur selten sparsame Kleinwagen gesehen, die auf Gas umgerüstet waren...

Wieso nur zu 90 Prozent aus Spargründen?

Und was soll am Ergebnis der stark verminderten Schadstoffe schlecht sein?

Wenn die Umwelt abstimmen könnte,

welches Übel würde sie wählen?

Diesel, Benzin oder CNG/LPG? :D

Sehr komische Debatte hier...

Natürlich rüsten 99 Prozent der Fahrer wegen dem Einsparpotential um. Aber ihr setzt den Ansatz falsch an in meinen Augen.

Denn:

Warum rüsten wir um?

Weil LPG und Erdgas billig ist

Warum ist Erdgas und LPG sooo billig

Weils der Staat so entschieden hat durch den geringen Steuersatz

(klaro, die Lieferanten spielen dabei auch ne Rolle)

Warum ist der Steuersatz so billig?

Wohl aus dem Grund der Umweltverträglichkeit und noch ein paar weiteren. (Die wir jetzt alle mal nicht beachten *g*)

Ergo:

Ob ICH mir jetzt sag ich rüst um wegen der Umweltverträglichkeit oder der Staat sagt, du kriegst das LPG so günstig wegen der Umwelt kann jedem egal sein. Und selbst ein 5,7L V8-Fahrer tut der Umwelt UND sich selbst einen gefallen wenn er das Fahrzeug behalten sollte, und dann auf Gas umrüstet anstatt weiter so zu fahren

am 24. April 2006 um 8:58

Wenn einer die große Moralkeule rausholt sollte er immer sicher sein dass diese ihn selbst nicht trifft. Ich kenne viele Bsp´s von Leuten die laut nach 3€ pro Liter Benzin schreien, mit dem Hinweis dass sie selbst S-Bahn oder Fahrad zur Arbeit nehmen können, aber es sich nicht nehmen lassen 2x im Jahr in den Urlaub zu fliegen und nicht mal Doppelglas Fenster m Haus haben. Man sollte es deshalb vermeiden sich selbst oder anderen den blauen Umweltengel zu verpassen oder abzusprechen.

Ich persönlich versuche zumindest halbswegs "ökologisch" zu leben indem ich nicht grade Rotwein aus Südafrika oder Australien kaufe oder Erdbeeren im Winter, meine Heizung ist immer gewartet etc etc. Und halt auch LPG fahre.

Wenn jemand einen umgerüsteten V8 mit LPG fährt ist er für mir deshalb noch lange kein Umweltsünder.

Themenstarteram 24. April 2006 um 9:17

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

+ Verminderung von CO2 um bis zu 15 %,

Beim CO2 liegt der Gaser offensichtlich nicht so weit vorne wie vermutet.

Genau das sehe ich anders!

Natürlich, wenn man nur den Messrüssel sieht den man in den Auspuff steckt, dann stimmen diese Ergebnisse.

Solange aber noch keine vernünftigen alternativen Antriebe zur Verfügung stehen und deshalb KFZ mit Benzin oder Diesel unterwegs sind, solange fällt an den Förderstätten und in den Raffenierien LPG als Abfall an, der entweder Abgefackelt wird oder halt einem sinnvollen Zweck wie dem Fahren oder Heizen zugeführt wird.

So lange das so ist, sehe ich ein LPG betriebenes Fahrzeug als CO2 neutral an.

Müsste LPG extra gefördert und raffiniert werden, dann wäre das schon etwas anderes.

Wenn man es auf die Spitze treiben wollte könnte man sogar sagen das LPG Fahrzeuge CO2 reduzierend sind, denn der LPG Fahrer produziert nur CO2 was ohnehin entstanden wäre, davon aber sogar noch 15% weniger, als wenn er mit Benzin Fahren würde.

Themenstarteram 24. April 2006 um 9:41

Zitat:

Original geschrieben von mth79

Umgerüstet wird natürlich zu 90% wegen des Spareffekts. Wer behauptet sein Auto rein aus Umweltgründen umgerüstet zu haben ist (meiner Meinung) nach ein scheinheiliges Ferkel.

OK, das man sich nach der Umrüstung darüber freut das man nun auch günstiger fährt, das kann wohl keiner verleugnen.

Ich sehe die Umrüstung als eine Investition in die Zukunft.

Trotz meiner Jahresfahrleistung unter 10000km habe ich umgerüstet, deshalb wird es noch lange dauern bis sich das für mich wirtschaftlich rechnet.

Da ich aber recht stark davon ausgehe, das ich langfristig keinen Finanziellen Verlust erleiden werde, habe ich mich für die Umrüstung entschieden und fühle mich einfach gut dabei.

Ausserdem ist es vieleicht auch ein bisschen so ein Grund wie die Dieselfahrer es bisher kannten. Man zahlt am Anfang einen kräftigen Zuschlag, kann sich die Literpreise dann aber etwas entspannter ansehen.

Das ist einfach psychologisch viel schöner, einmal kräftig zu stöhnen und dann zu lächeln, als bei jedem Tanken grisgrämig zu sein.

Zitat:

Original geschrieben von mth79

Ich habe bisher nur selten sparsame Kleinwagen gesehen, die auf Gas umgerüstet waren...

Genau das sind für mich die Scheinheiligen.

Kaufen sich einen billigen und zugegebenermassen sparsameren Kleinwagen und meine das wäre das Nonplusultra für die Umwelt.

Das ein solchen Fahrzeug nach einer Umrüstung noch Umweltverträglicher wäre wird dann damit abgetan das der ja eh nicht sooo viel verbrauche und sich das ja nie rechnen würde.

Also auch bei denen, nix Umweltschutz, nur aufs eigene Portemonai geschielt.

Zitat:

solange fällt an den Förderstätten und in den Raffenierien LPG als Abfall an, der entweder Abgefackelt wird oder halt einem sinnvollen Zweck wie dem Fahren oder Heizen zugeführt wird.

So lange das so ist, sehe ich ein LPG betriebenes Fahrzeug als CO2 neutral an.

Dem kann ich nur zustimmen. Erdgas hingegen wird stets zusätzlich gefördert und verheizt. Das Alibi-Argument "Biogas-tauglich" ist in Dtld. noch lange nicht ernsthaft in der Umsetzung. Außerdem ist LPG (Propan/Butan) ebenso biogen herstellbar.

Zum Titel: ein klares "Vielleicht". "Vielleicht aber auch nicht." Autofahren ist nicht immer eine Vernunftfrage, auch wenn man vernünftiger weise bei einem "dicken AMI" oft über die Wirtschaftlichkeit nachdenkt. ;)

Zitat:

Original geschrieben von elCheffe

Da ich mir so ein Auto nicht leisten kann ist die Antwort ganz klar:

Alles scheinheilige Ferkel :D

Du sagst es im Spaß, aber bei einigen Leuten kommt es mir so vor, dass das der Grund für die Argumentation ist. ;)

am 24. April 2006 um 17:06

Hallo,

ich gestehe hier Öffentlich, ich habe nur Umgerüstet um günstiger zu Tanken und ich schäme mich deswegen auch nicht einen 12 Zylinder zu fahren. Wenn mein Wagen jetzt deshalb etwas Umweltfreundlicher ist als vorher umso besser. Wenn jemand für sich lieber einen modernen sparsamen TDI holt, kann ich das auch gut verstehen und lasse Ihn das tun.

Und ob LPG, Erdgas oder was auch immer der Treibstoff der Zukunft ist sollten wir doch einfach der Generation überlassen für die unsere Zukunft die Vergangenheit darstellt.

hmmm ich revidiere meine Aussage von oben. Ich sage: Maximal V8-Motoren dürfen umgerüstet werden, ein W12 ist wirklich übertrieben!

Ferft den Purschen zu Poden!!!!

 

:D

PS: Ein bisschen Spaß muss sein

am 24. April 2006 um 20:14

Auweia

 

Na das ist ja mal wieder so ein richtiges Sabbelthema. Also denn mal los: Das ganze menschliche Leben ist mit dem Verbrauch von Energie verbunden. Auch wenn ich mir meine Frühstücksstulle schmiere: Alles Energie. Wenn ich mein Haus anstreiche, weil die Farbe verwittert ist - Energie. Wenn der Ökofreak mit dem Fahrrad zur Demo fährt - er braucht Energie.

Ich habe unseren T4 umrüsten lassen und fühle mich nicht richtig gut dabei. 15-20 Liter sind so wie sie sind. Egal ob Benzin oder Gas. Aber ich will diesen T4 gerne fahren, und das geht aus finanziellen Gründen nur mit Gas. An anderer Stelle hatten wir das schon einmal: Der, der seinen neuen Wagen gegen die Wand fährt (und sich hoffentlich nicht verletzt...) ist im Grunde das grösste Ferkel. Ich fahr die alte Büchse solange es geht und dann suche ich nen Job den ich mit so einem Teil erreichen kann: klick mal . Ich muss son ein Ding mal ausprobieren.

Was wir mit den hohen Spritpreisen in Wirklichkeit bejammern ist diese sch... Abhängikeit vom Öl in allen seinen Konsistenzen. Es ist doch geil zu wissen, dass man ein Viertel seiner Arbeitszeit dafür aufbringt dort erstmal hin und wieder nach hause zu kommen.

 

Euer Tobi

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