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Sixt vermietete Auto ohne Kasko - 47.000 Euro Haftung - was tun?
Hallo zusammen,
wegen eines familiären Notfalls habe ich dringend einen Mietwagen gebraucht und bei Sixt ein gutes Angebot gefunden für 28 Tage für einen Skoda Octavia.
Bin am Tag der Abholung erschienen, da hieß es, es sei leider nur ein BMW X3 verfügbar (was ca. 3 Klassen über dem Skoda ist), den würde ich aber ohne Aufpreis bekommen. Ich habe widerwillig zugesagt, obwohl mir unheimlich war, weil ich noch nie mit so einer Riesenkarre gefahren bin und weil es hieß, es sei kein anderes Auto verfügbar, auch kein kleineres und ich brauchte eben dringend ein Fahrzeug.
Also, Kreditkarte rein, 300 Euro Kaution und Mietpreis wurden sofort abgebucht, das war's, Mietvertrag komme per E-Mail, hieß es.
Zuhause am Rechner war dann auch tatsächlich der Mietvertrag da und da stand drin "Mieter wuenscht nach erfolgter Beratung keine Haftungsbeschraenkung."
Ich bin aus allen Wolken gefallen, weil das wurde vor Ort mit keinem Wort erwähnt. Und clever wie die Beraterin vor Ort war, hat sie mir ja auch keinen Vertrag vorgelegt. Ist das überhaupt rechtens, mir so die Katze im Sack zu verkaufen?
Ich habe sofort bei Sixt angerufen, aber bei der Abholstation ging niemand mehr ans Telefon und nach einer halben Stunde (!) Warteschleife in der Sixt-Hotline sagte ein sehr unfreundlicher Herr tatsächlich, dass ich theoretisch bis zum Neuwert des Wagens (ca. 47.000 Euro) haften würde im Schadensfall (das Auto hat erst 300 km, ist also wirklich brandneu).
Das würde natürlich den Ruin für mich bedeuten, ich könnte nichtmal ein Zehntel davon aufbringen. Im Internet habe ich etwas recherchiert und dabei einen Artikel gefunden, dass das tatsächlich ein Trick von Sixt ist und die der einzige Autovermieter in ganz Deutschland sind, die Autos ohne jegliche Kaskoversicherung anbieten.
Leider habe ich auch keinerlei Zusatzversicherungen gefunden, die zahlen, wenn man keinen CDW+TP (Kasko- und Diebstahlschutz) abgeschlossen hat. Alle decken nur bis zur Höhe der Selbstbeteiligung (meist ca. 3000 Euro) und die gibt es bei Sixt ja nun nicht.
Hat irgendjemand Erfahrungen? Die fette Lüge im Mietvertrag ist ja das eine, aber ich habe jetzt schon Angst, dass ich einen Kratzer von der Privatinsolvenz entfernt bin.
Hoffe, ihr habt irgendwelche Tipps für mich, sei es eine Zusatzversicherung, die ich noch dazubuchen kann online oder Tipps wo und wie ich mich gegen die Falschbehauptung im Vertrag wehren kann.
Ich verstehe wirklich die Welt nicht mehr, normalerweise versuchen Vermieter einem ja eher ZUVIEL Versicherungen anzudrehen als zu wenig, weil sie ja daran gut verdienen. Also was ist das denn für ein Nepp? Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie einen guten Rat geben.
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!!
Stefan
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45 Antworten
Im Internet habe ich eine Seite gefunden auf der steht
Zitat:
Alle Mietwagen müssen mit einer Minimum Teil-, bzw Vollkasko (CDW/LDW) Versicherung vermietet werden.
[...]
Falls Sie mit einem Mietwagen in Europa unterwegs sind:
Teilkasko/Vollkaskoversicherung ist in Ihrem Mietwagenvertrag inbegriffen, Sie sind aber trotzdem im Schadensfall selbstbeteiligungspflichtig,
[url= https://www.leihwagenversicherung.de/.../was-ist-teilkaskovollkasko]Quelle[/url]
Ist also die Panik umsonst, stimmt das, dass es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass eine Kaskoversicherung inbegriffen sein muss? Aber was ist dann die höhe meiner Selbstbeteiligung bei Sixt? Ich habe dazu auch auf der Sixt-Website nichts gefunden.
Leider steht im Mietvertrag wie gesagt davon kein Wort, nur der oben zitierte (und gelogene) Satz ich hätte eine "Haftungsbeschraenkung" abgelehnt.
Ein Neuling im Forum ... willkommen.
Sinnvolll wäre es, du stockst den Mietvertrag mit Sixt umgehend um die Kasko auf. Das wird etwas Geld kosten und nein, Kasko ist keine Pflicht
Schlimmstenfalls in die Privatinsolvenz ... ja das siehst du richtig. Seit diesem Jahr ist es allerdings möglich, schon nach 3 Jahren die Restschuldbefreiung zu bekommen. Wäre dann ein kleiner Lichtblick.
Hi Danke für die nette Begrüßung und die schnelle Antwort.
Ja der - sehr sehr unfreundliche - Herr am Telefon hat leider behauptet, eine Aufstockung sei nicht möglich, das müsse innerhalb von zwei Stunden nach Vertragsabschluss geschehen und dieses Fenster hatte ich um knapp 20 minuten verpasst. Dazu muss man sagen, dass ich allein eine halbe Stunde bei Sixt in der Warteschleife hing (angebl. wegen "sehr hohen Anrufaufkommens") und heimfahren musste ich ja auch erst noch, bevor ich überhaupt den Vertrag sah.
Was ich mich noch frage, kann ich irgendwie rechtlich dagegen vorgehen, dass mir ein Vertrag "untergeschoben" wurde, den ich nicht zu gesicht bekommen habe bevor ich zuhause war, und in dem Unwahrheiten stehen, wie das mit der "erfolgten Beratung" und dass ich das abgelehnt hätte? Das ist ja einfach auch glatt gelogen.
Hast Du den online gebucht? dann musst Du doch den Button zur Auswahl der VK gesehen haben
Wenn ich ein Auto direkt vor Ort miete, dann frage ich doch nach VK und der Preisunteschiede mit den möglichen Selbstbeteiligungen.
Nein, ich miete nicht regelmäßig sondern bisher nur dreimal und die Frage nach VK und SB ist für mich die wichtigste Frage.
Beanstande das doch mit der Antwortfunktion der email (mit dem Vertrag) dass du mit Kasko ohne SB wolltest und fahr da morgen hin damit die sehen, dass du noch keinen Schaden draufgehauen hast. Evtl. steht dann auch ein Octavia dort rum.
Nein, nicht online gebucht, nur "Reservierungsanfrage" (die wollten da online nur Namen und E-Mail, keine Kreditkarte, keine Adresse nichts, also das war bestenfalls unverbindlich).
Wie gesagt, ich ging davon aus, dass
a) die 300 Euro meine Selbstbeteiligung wären (was denn auch sonst)
b) man gar kein Auto ohne Kasko mieten kann (so wie es auch auf obiger Website steht), denn sonst wäre das ja wie Russisch Roulette spielen, das macht ja niemand, schon gleich nicht mit so einer Karre. Schon gleich nicht, wenn er nicht vorgewarnt wird.
c) steht ja in dem Vertrag auch ganz klar, ich sei beraten worden in der hinsicht, nur das ist halt komplett gelogen (kann ich schlecht nachweisen, die aber eigentlich auch nicht, ändert auch nix daran, dass es trotzdem gelogen ist).
Zitat:
Beanstande das doch mit der Antwortfunktion der email (mit dem Vertrag) dass du mit Kasko ohne SB wolltest
Gute idee, geht leider nicht, denn die Absender-Email ist "noreply@sixt.com".
Eine normale Kasko MIT SB würde es mir sogar tun, 300 meinetwegen sogar 1000 Euro SB, kein Problem. Aber halt nicht 47.000! :-(
Kannst du doch umrouten auf eine serviceaddi ...
Wenn du online nicht gebucht hast sonder nur reserviert, dann brauchen die ja eine Unterschrift von dir sonst hätten die dir den Wagen nicht gegeben.
Wie weit ist die Mietstation vom Standort des Fahrzeuges entfernt?
Ich würde versuchen, das Fahrzeug abholen zu lassen (Sixt Delivery Service), auch wenn es kostet. Und dann den Vertrag anpassen. Zumindest klären, ob in der Richtung etwas möglich ist.
Private Orders haben immer eine 14-tägiges Rücktrittsrecht!
Also kündigen und dann mit Kasko abschließen oder zu einem anderen Verleiher gehen.
Ich nehme an, dass macht SIX, weil dann die schöne niedrige Preiszahl im Internet
auftaucht und die meisten ja nur auf den Preis schauen.
Ok, Du hast nicht online gebucht, sondern "nur" online Preise gecheckt. Den Wagen aber vor Ort in Empfang genommen und die Kreditkarte gezückt ohne zu lesen, was Du da unterschrieben hast. OK, ein familiärer Notfall stresst, aber blind zu unterschreiben ist häufig ein böser Fehler.
Lt. Homepage von Sixt ist es jederzeit möglcih bei gebuchter VK die vereinbarte SB zu reduzieren. Auf die Schnelle habe ich die Möglichkeit der nachträglichen VK-Buchung nicht gefunden, bin aber zu faul um für Dich die AGB zu durchforsten. Sollte m. E. aber möglich sein. Call & Ask
Ich wollte auch so ein mir ungewohntes Fahrzeug nicht ohne VK fahren. Vielleicht hast du im Bekanntenkreis jemanden, der das gewohnt ist und das Fahrzeug zurück bringt (auf dein Risiko, klar).
Post zuvor meint, was du ja schon getan hast: Anrufen und fragen.
Dass dir bewusst ist, dass du einen Fehler gemacht hast, habe ich deinem Eingangsposting entnommen.
Also in dem Fall würde ich zum Flughafen fahren (oder da wo eine Sixt Station ist) und den Wagen gleich mal zurückgeben. Besser 300 Euro miese machen als im Schadenfall 47.000 Euro zu berappen. Oder dort ggf. gleich neu buchen, dann halt mit Kasko.
In Deinem Fall könnte ich nicht ruhig schlafen.
Hallo, danke mal für die zahlreichen Antworten.
Ich versuche mal, auf alles einzugehen der Reihe nach:
1) Mir wurde KEIN - ich wiederhole: KEIN - Mietvertrag zur Unterschrift vorgelegt, gezeigt, erläutert oder sonst irgendwas. Mir wurde nicht gesagt, ob und welche Schäden das Auto hat, ob es Benzin oder Diesel ist, und der ganze Kram, der einem sonst routinemäßig erklärt wird. Es hat tatsächlich null Beratung stattgefunden. Das ganze war in ziemlich exakt vier Minuten über der Bühne. Meine Daten wurden von Ausweis und Führerschein aufgenommen, Kreditkarte rein, unterschrieben auf Display, Schlüssel bekommen fertig. Wie gesagt, ich war dann noch sehr überrascht, dass es so ein Dickschiff war, das ich gar nicht bestellt hatte, aber da er sagte keinerlei Aufpreis, und sonst nix vorhanden, was soll ich da diskutieren.
2) Ich habe nichts unterschrieben. Die einzige Unterschrift die ich getätigt habe, war auf einem digitalen Display und das war nach meinem Verständnis für die Kreditkartenbuchung! Das Display hat übrigens auch nicht richtig funktioniert und ich hab ihn darauf hingewiesen, aber er meinte, das sei egal. In dem Mietvertrag, der mir elektronisch übermittelt wurde, ist auch bei "Unterschrift" am Schluss nur ein leerer Bereich (ich weiß aber nicht, ob das normal ist).
3.) Die Sixt-Station hat leider geschlossen, ich habe die schon telefonisch auch direkt versucht zu erreichen, da klingelt es nur durch. Zum nächsten Flughafen sind es 2 Stunden Fahrtzeit und das will ich bei dem Wetter nicht machen, das wäre ja das Schicksal geradezu herausgefordert.
4.) Ich habe daher sofort bei der zentralen Hotline angerufen und der (extrem inkompetente und unfreundliche) Typ da behauptete nur, er könne rein gar nichts machen, es könne telefonisch nichts nachträglich dazugebucht werden. Er werde das aber "weiterleiten" (wer's glaubt).
5.) @NDLimit Danke für den Tipp, aber ich habe nichts gefunden, was eine nachträgliche VK-Buchung ermöglichen würde. In der Mail mit dem Mietvertrag war auch ein Link "Buchung ändern", da kann man nix dergleichen machen (nur Tage anhängen).
6.) @GerhHue Zurücktreten wäre eine super Idee, ich habe nur Angst, dass sie das nicht machen. Ich habe ja online nur reserviert. Oder gilt das trotzdem?
7.) @Marki_M. Ruhig schlafen kann ich auch nicht, das kannst du mir glauben, aber wie gesagt hab ich auch meinen derzeitigen Handlungsspielraum voll ausgeschöpft. X-mal versucht anzurufen, Hotline keine Hilfe und Station geschlossen. Kann ich wohl auch nichts machen.
8.) @situ Jemand anderen das Fahrzeug zurückbringen lassen, der nicht als Zweitfahrer eingetragen ist, wäre vermutlich illegal. Wenn dann was passiert, zahlt wahrscheinlich nicht mal die Haftpflicht und dann reden wir potenziell von Millionenschaden... Also das mache ich nicht. Ich traue mir schon zu, das Auto morgen zurückzubringen (hoffentlich ohne Kratzer), aber was die dann vor Ort sagen, ist die Frage.
Ich habe schon oft erlebt (auch im Urlaub, an Schaltern nebendran), dass die Mitarbeiter einfach sagen, sorry geht nicht, und dann auf Durchzug schalten. Ich meine, was soll ich auch tun? Das Auto halt dort stehen lassen und weglaufen und mit dem Zug zurückfahren? Könnte ich natürlich, aber dann macht nachher einer von denen einen Kratzer rein, nur um es mir heimzuzahlen, und dann hab ich den Käse.
Die Frage ist, ob es sich lohnt, wenn die sich morgen querstellen und mich nicht zurücktreten lassen, einfach gleich die Polizei dazuzuholen und eine Anzeige zu machen wegen arglistiger Täuschung oder versuchten Betrugs? Dann hab ich zumindest klar gemacht, dass nicht mit mir zu spaßen ist und dann versuchen sie hoffentlich auch keine windigen Tricks mehr.
Rechtsschutz hätte ich prinzipiell (noch nie gebraucht), aber keine Ahnung, ob der das abdeckt und ob ich wirklich gegen Sixt vor Gericht gehen will.
Ich will wirklich nur noch raus aus diesem Albtraum und selbstverständlich ist für mich klar: Nie wieder Sixt!
Ich wüsste wirklich nicht, was ich hätte wirklich hätte anders machen sollen. Klar, mehr Fragen stellen: Ist das versichert, ist das drin etc. Aber ich finde immer noch, das hätten die mir von sich aus sagen müssen. Und dann wäre immer noch nicht klar gewesen, ob sie mir die Wahrheit sagen. Ich meine, das Verschweigen und die Lüge im Vertrag ("wurde beraten..." etc.) deuten ja sowieso schon darauf hin, dass man mich absichtlich gelinkt hat hier und dass ihnen an der Wahrheit offensichtlich nicht gelegen ist.
Außerdem kann man ja wirklich nicht solche Eventualitäten als Kunde alle absehen und abfragen, zumal es ja lt. meiner Recherche (link s.o.) keinen anderen Anbieter gibt in Europa, der Mietwagen völlig ohne Versicherungen anbietet. Also das ist wirklich eine echte, böse Falle, gegen die wirklich mal jemand vorgehen sollte (nur ich will es eigentlich nicht unbedingt sein).