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Smart Roadster: Bremstrommeln tauschen, rostschützen

Smart Roadster-Coupé 452
Themenstarteram 20. März 2025 um 8:33

Hallo Roadster- und sonstige Schuhlöffel-Enthusiasten,
heute mal ein Gutserl für euch: neue verzinkte Bremstrommeln.
Bevor wir zum Wesentlichen kommen:
Verschleiß der Bremsbeläge hinten besichtigen - also, auf die Tricks, um durch irgendwelche Bohrlöcher die verbliebene Belagstärke zu ermitteln, würde ich verzichten.
Rauf auf die Hebebühne mit der Kiste, Felge runter, Trommel runter - und einfach schauen.
Falls die Trommel sich kaum runterhebeln lässt, weil eingelaufen und sich rundum ein Rand neben der "Lauffläche" gebildet hat, hinter dem sich die Bremsbacke eingegraben hat: Klarer Fall für Neuteile!
Bei mir war's etwas anders: Äußerlich total verrottete Trommeln, an den Rändern bröckelte das Meterial...
Aber funktioniert hat noch alles.
Dennoch: Mit so'n Schrott wollte ich nicht mehr unterwegs sein.
Also neue Trommeln, Bremsbacken, Bremszylinder und Zubehör (Zugfedern und sonst. Kleinkram) beschafft (alles Ate). Die Handbremsseile jedoch nicht.
Die Trommeln wurden zuerst beschafft und dem Galvanik-Meister übergeben. Nach Beratung wurde sich für sog. Gelb-Verzinkung entschieden. Das ist die haltbarste Machart, beständig gegen Verrostung und Hitzeentwicklung. Der Guß-Stahl der Trommel erhält dadurch als Nebeneffekt einen leichten Goldschimmer.
Der Bereich, auf dem die Beläge angreifen wird einfach mit Klebeband abgedeckt. Eine Fünfminuten-Angelegenheit, die die Werkstatt selber erledigt. Und dann ab ins Galvanik-Bad.
Die berüchtigte Wasserstoff-Versprödung des Stahls entfällt, weil der Wasserstoff bald wieder heraus-diffundiert, so die Aussage der Werkstatt. Das Ganze sei ein beliebtes und verbreitetes Verfahren bei Veteranenbesitzern. Die betr. Werkstatt besteht seit Jahrzehnten (Familienbetrieb) und ist szeneweit bekannt.
Jetzt muss man sehen, ob das Zeugs hält, was versprochen wurde....
Wer (Langzeit-)Erfahrung mit sowas hat, ruhig mal kommentieren.
Lasst mir etwas Zeit, dann reiche ich ein paar Bilder nach.
Nach der Montage ging es durch die Waschanlage mit Unterbodenwäsche. Bisher zeigt sich kein Flugrost und nix. Alles glänzt wie neu in der Dauer- Sonne.
Die alten Trommeln sind wohl so alt, wie das Auto selbst (über zwei Jahrzehnte).....

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16 Antworten

Zitat:

@5-Achser [
Die Trommeln wurden zuerst beschafft und dem Galvanik-Meister übergeben. Nach Beratung wurde sich für sog. Gelb-Verzinkung entschieden. Das ist die haltbarste Machart, beständig gegen Verrostung und Hitzeentwicklung. Der Guß-Stahl der Trommel erhält dadurch als Nebeneffekt einen leichten Goldschimmer.

Ich schraube jetzt seit fast 42 Jahren an Autos und muß sagen ich lerne jeden Tag mehr irre Phantasien dazu!

Prima, somit fährst Du nun mit Bremstrommeln ohne Zulassung, da Du das Materialgefüge verändert hast.

Das hätte dir der gute Mann aus dem Galvanikbetrieb aber auch sagen können/müssen. Aber da hat wohl das Geld gewunken.

Themenstarteram 20. März 2025 um 10:22

Klasse Info, danke!
Na, dann wird vor dem TÜV ein wenig Dreck oder sonstige Rostfarbe drübergeworfen.... :-)
Die Bedenken sind jedoch weit übertrieben, sagte der Meister, siehe oben. Das Verfahren wird ständig von Veteranenbesitzern genutzt. Zumal man den Roadster auch ganz ohne Bremsen hinten fahren könnte, ohne viel davon zu bemerken. So der Tenor der gelesenen Beiträge über alle Smartforen hinweg betreffs Umbau-Sehnsüchten nach Scheibenbremsen hinten....

Rückfrage: Gäbe es sonst noch Einwände?

Themenstarteram 20. März 2025 um 11:57

Allerdings hast du mich mit deinem Einwand darauf gebracht, einerseits eine Bestätigung des Galvanikers anzufordern, daß keine Wasserstoffversprödung durch den Prozess eingetreten ist bzw. eintreten wird, andereseits beim Hersteller des Bauteils nach dem Problem anzufragen.
Die Schnellsichtung vorliegender Literatur zum Thema ergibt bereits uneinheitliche Bewertungen. Versprödung hängt wesentlich von der Art des Stahls ab, ferritischer Stahl, martensitischer, Korngrößen, Einschlüsse, Herstellung etc.pp. wären ein paar von vielen Stichworten. Bspw. Materialabtrag und Kerbwirkung (Schwächung) durch starke Verrostung eines unbehandelten Originalteils sollten jedoch einer eventuellen Schwächung durch Versprödung entgegen gehalten werden, meine ich. Hysterie ist nicht angesagt.

Gegenüberstell. Rost- u. Galvanikbremse

Mach Dir doch kein Kopf, da passiert beim Smart 1000%ig gar nichts, die Trommeln werden noch ewig halten und auch bremsen....
Manchmal wird schon etwas übertrieben....

Zitat:

@5-Achser
Bspw. Materialabtrag und Kerbwirkung (Schwächung) durch starke Verrostung eines unbehandelten Originalteils sollten jedoch einer eventuellen Schwächung durch Versprödung entgegen gehalten werden, meine ich. Hysterie ist nicht angesagt.

Die im Markt erhältlichen Bremsenteile haben eine Zulassung und ABE, aber NUR in dem Zustand wie sie ausgeliefert werden. Heißt, veränderst Du bauarttechnisch etwas an den Bauteilen, verlierst Du die Zulassung.

Und jeder Prüfer, jeder Polizist weis das Bremsscheiben/trommeln keine Verzinkung haben. Beschichtungen ja, aber keine Verzinkung.

Warum ist es wohl verboten Scheinwerfer zu schleifen und polieren? Weil Du vom "Glas" Material abträgst, selbst wenn es nur 1/10 mm ist. Kann zwar im seltensten Fall einer prüfen, trotzdem illegal. Selbst Felgen hochglanz zu verdichten ist illegal, da das Materialgefüge verändert wird. Ausser der Hersteller bietet es von sich aus an.

Aber mach Du mal, gerade in der heutigen Zeit wo der TÜV immer kleinlicher wird, und politisch gewollte alte Autos aus dem Verkehr gezogen werden sollen. Deshalb ist auch extra eine neue Mängelklasse ins Leben gerufen worden. Nach GM und EM gibts nun auch auch VM. Und wenn selbst ein fehlendes Tankstutzenfangband mittlerweile als EM zählt, was ergibt dann wohl eine verzinkte Bremstrommel?

Zitat:

@Picard155 schrieb am 20. März 2025 um 10:38:59 Uhr:



Ich schraube jetzt seit fast 42 Jahren an Autos und muß sagen ich lerne jeden Tag mehr irre Phantasien dazu!
Prima, somit fährst Du nun mit Bremstrommel ohne Zulassung, da Du das Materialgefüge verändert hast.
Das hätte dir der gute Mann aus dem Galvanikbetrieb aber auch sagen können/müssen. Aber da hat wohl das Geld gewunken.

Das ist Quatsch, das die Zulassung entfällt? Gibt es da irgendeine Quelle.

Das ist eine Oberflächenbeschichtung und sonst nix anderes.

Wenn die Beschichtung einen Wärmebehandlung durchlaufen würde,

wäre das vielleicht kritisch zu sehen.

Zitat:

@Picard155 schrieb am 20. März 2025 um 10:38:59 Uhr:


Prima, somit fährst Du nun mit Bremstrommel ohne Zulassung, da Du das Materialgefüge verändert hast.

Der Prüfer muss erst geboren werden, der mir plausibel erklärt, dass es mehr Sinn macht, mit einer verrosteten Bremstrommel zu fahren und eine, die nur außen behandelt wurde (Aufmaß), nicht mehr zulässig ist.

Themenstarteram 20. März 2025 um 17:38

Zitat:

@Clio.0815 schrieb am 20. März 2025 um 16:58:25 Uhr:



Das ist Quatsch, das die Zulassung entfällt? Gibt es da irgendeine Quelle.
Das ist eine Oberflächenbeschichtung und sonst nix anderes.
Wenn die Beschichtung einen Wärmebehandlung durchlaufen würde,
wäre das vielleicht kritisch zu sehen.

Die Beschichtung müsste wohl metallurgisch betrachtet tief ins Gefüge reingehen, um darunter mehr als nur eine Oberflächen-Beschichtung zu verstehen.

Wie gesagt: eine Schnellrecherche brachte durchaus Ergebnisse, aber eben: Es kommt drauf an:

https://pureadmin.unileoben.ac.at/.../AC16402019.pdf

[Dissertation (Doktorarbeit) Anton Trautmann, Thema: "Wasserstoffversprödung von Werkstoffen bei der Erzeugung erneuerbarer Energien", Leoben 2020]

Dabei geht es u.a. um Risiken der Rissbildung in Stählen (Beispiel: Heißdampf- oder gar Wasserstoffleitung einer Industrieanlage) bei Drücken von 150 Bar je Quadratzentimeter und darüber, wenn diese bei der Herstellung bzw. im Betrieb Wasserstoffatome aufnehmen.

Wir aber haben nur einen Smart zu bremsen mit einer Tonne Gewicht.

Welcher Druck je Quadratzentimeter Fläche lastet auf einer Smart-Bremstrommel durch deren Bremsbacken bei Vollbremsung? (ergibt sich aus dem Bremsdruck des Hydrauliköls) Könnte es eine zink-versprödete Trommel dabei zerreißen oder abreißen? Hat der zur Herstellung verwendete Stahl Reserven hinsichtlich Bruchlast und wieviel? Decken die Reserven mögliche Versprödung ab? Usw. usf. wären die für uns relevanten Fragen bzw. Antworten.

Und klar: die Bauteile werden im Betrieb potentiell brandheiß, was ebenfalls bei einer Versprödung hineinspielen würde. Das wäre dann die "Wärmebehandlung" der Beschichtung.

Und nicht jeder Stahl neigt zur Versprödung bei Anwesenheit von H2.

Bzw. kaum.

Steht in der Diss.

Es sind übrigens schon andere Zeitgenossen mit dem Thema befasst:

https://www.500forum.de/.../?postID=457847#post457847

(ein Forum für Fiat-500er, Posting Nr. 17)

Also, ich werde langsam weiter recherchieren und dann wird man sehen....

Hysterie ist nicht angesagt.

Zink wird doch eigentlich in einem Säure Elektrolytbad durch Strom aufgetragen, da findet maximal eine sehr oberflächliche Materialveränderung statt, und die Bremsfläche ist ja anscheinend abgeklebt gewesen.

Eine Ausnahme wäre die Feuerverzinkung, wobei selbst da die 450°C, einer Bremstrommeln, die ja beim Bremsen auch relativ heiß werden kann, auch nichts antun sollte. Feuerverzinkung nimmt man für Sowas aber auch nicht.

Ich würde mir da keine Sorgen machen, und so lange die Bremswirkung passt, wird da auch kein TüV Prüfer was bemängeln.

Themenstarteram 21. März 2025 um 15:04

Zitat:

@Roman1971 schrieb am 20. März 2025 um 17:59:52 Uhr:



Zitat:

@Picard155 schrieb am 20. März 2025 um 10:38:59 Uhr:


Prima, somit fährst Du nun mit Bremstrommel ohne Zulassung, da Du das Materialgefüge verändert hast.
Der Prüfer muss erst geboren werden, der mir plausibel erklärt, dass es mehr Sinn macht, mit einer verrosteten Bremstrommel zu fahren und eine, die nur außen behandelt wurde (Aufmaß), nicht mehr zulässig ist.
EBEND! Ganz genau!
Schaut euch das mal an:

Sowas kann ein gebürtiger Zentraleuropäer uuunmöglich hinnehmen! Pfui!

Rost-Bremse Roadster

Kann man die Trommel bevor man sie einbaut nicht auch mit Klarlack lackieren?
Meine schaut auch so aus:\

Gerade bei der Suche nach neuen Trommeln gefunden.
Die sind beschichtet und sollten nciht rosten, hat damit jemand Erfahrung?
https://www.daparto.at/Teilenummernsuche/Zimmermann/405410120
Gibt sicher auch passende Trommeln für den Roadster von diesem Hersteller.

Themenstarteram 22. März 2025 um 5:22

Zitat:

@Gokart schrieb am 21. März 2025 um 16:23:21 Uhr:


Kann man die Trommel bevor man sie einbaut nicht auch mit Klarlack lackieren?
Meine schaut auch so aus:\

Klarlack müsste ordentlich hitzefest sein.

Gibbet sowas?

Themenstarteram 22. März 2025 um 6:00

Zitat:

@Gokart schrieb am 21. März 2025 um 20:11:00 Uhr:


Gerade bei der Suche nach neuen Trommeln gefunden.
Die sind beschichtet und sollten nciht rosten, hat damit jemand Erfahrung?
https://www.daparto.at/Teilenummernsuche/Zimmermann/405410120
Gibt sicher auch passende Trommeln für den Roadster von diesem Hersteller.
Gibts noch von anderen.
Beschichtete Roadster-Trommmeln sind mir bei der Suche im Netz ditto vereinzelt auch aufgefallen, z.B. Zimmermann.
Die zusätzlichen Suchwörter lauten demnach "beschichtet" sowie "coated" (engl.)
Suche also: Smart Roadster + Bremstrommel + beschichtet (alternativ: coated)
Sowas in der Art Rostgeschütztes sollte doch das Mindeste sein, was man heutzutage freiwillig verbaut!

Das Tankdeckel-Lasso ist bei mir auch kaputt. Vermeidbarer Mangel.
Lässt sich der Mangel wenigstens gendern? :-)

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