1977 stellte Opel den Commodore C auf der IAA in Frankfurt vor. Ein Jahr später kam er auf die Straße. Der Commodore sollte die Lücke zwischen Rekord und Senator füllen.
Rüsselsheim – Kurzes Scheppern des Anlassers, dann säuselt der Sechszylinder unter der langen Haube. Als Opel 1977 den Commodore C vorstellt, freuen sich die Fans. Endlich gibt es wieder eine kräftige Alternative zum vierzylindrigen Rekord. Dazu kommen ein paar optische Unterschiede: Dank der längeren Motorhaube und den in den Kühlergrill integrierten Chromspangen sieht er stattlicher aus. Uns wäre damals die Wahl leicht gefallen. Schon kurz nach der Warmlaufphase fällt der kleine Sechszylinder in einen seidigen Lauf. Der lange Hebel der Dreigang-Automatik lässt sich mit einem kleinen Ruck in die Fahrstufe D ziehen, mit etwas Gas zuckelt der Opel lässig los. Dabei knistert es aus dem nach unten gebogenen Auspuffrohr heimelig wie ein Kaminfeuer. Aus dem Stand würden wir jeden Serien-Rekord versägen, der Commo beschleunigt in knapp zwölf Sekunden auf 100 km/h. Auch auf der Autobahn war die linke Fahrspur mit mehr als 185 km/h Spitze für den Commo reserviert – zumindest Anfang der Achtzigerjahre. Innen Velour, außen ChromDas Beste sind aber die großen Fensterflächen, die tolle Rundumsicht, das klare Cockpit und die wenigen Schalter. Tacho und Drehzahlmesser reichten vor knapp 40 Jahren selbst in einer gut ausgestatteten Limousine. Und dann erst die Sitze: Superweiche und flauschige Veloursitze erfreuen jeden Insassen, über Kilometer und Stunden. Warum wird heute so etwas nicht mehr angeboten? Auch mit Blick auf die Verzierung der Karosserie hätten wir zum Commo gegriffen. Viele feine und filigrane Chromleisten rund um die Karosserie machen den Unterschied zum Rekord aus. Massive Chromtürgriffe erleichtern das Öffnen der Türen. Dazu kommen massive Chromstoßstangen vorne und hinten sowie rechteckige Nebelscheinwerfer. Den fehlenden Außenspiegel auf der rechten Seite können wir verschmerzen. Eine Limousine fürs entspannte GleitenDafür zeigt die Dreigang-Automatik überdeutlich, wie alt der Commodore ist. Die Fahrstufen hämmert der Wandler hart rein, zieht den Opel wie am Gummiband nach vorne. Auch das sehr große Lenkrad mit dem dünnen Kranz stellt keinen anständigen Kontakt zur Straße her. Dazu kommt eine schwammige Lenkung mit wenig Rückhalt. Dazu passt aber das staksige Fahrwerk. In engen Kurven kippt der Commodore stark zur Seite, so als würde er auf hoher See kentern. Ein kurzer Schlenker in Gegenrichtung, und die Karosserie tanzt Salsa. Doch im Vergleich zu damaligen Kadett, Rekord und Ford Granada macht er noch heute seine Sache gut. Ein paar Kunden scheint das bis 1982 gefallen zu haben. Immerhin 80.521 Commodore B liefen bei Opel vom Band – im Vergleich zum Rekord war das trotzdem zu wenig. Er verkaufte sich fast eine Million Mal als E1, beim E2 kamen noch mal fast 500.000 hinzu. Einen Nachfolger bekam der Commodore C deshalb nicht, da es den Senator seit 1982 neben dem 3,0-Liter-Sechszylinder auch mit dem 2,5-Liter-Sechser gab. Die Lücke für den Commodore hatte sich damit geschlossen. Opel Commodore C 2.5 E - Technische Daten
|
