Erst im Oktober zeigt Ford den Nachfolger des erfolgreichen Familienvans S-Max. Dabei sind Technik und Design schon jetzt klar. Ein Ausblick.
Quelle: Reichel Car Design; SB Medien; Ford Köln - Am Anfang stand ein großes Missverständnis. Der erste Ford Galaxy von 1995, baugleich mit VW Sharan und Seat Alhambra, war ein Dauergast am bösen Ende der Pannenstatistik. Nach elf Jahren stieg Ford aus der Kooperation aus, den Nachfolger (seit 2006) entwickelte die Marke lieber allein. Seitdem stimmen Qualität und Absatz. Das letzte Facelift erfolgte 2010. Der damalige Ford-Verkaufschef und jetzige Seat-Präsident Jürgen Stackmann schwärmte von seinen Raum-Schiffen Galaxy und S-Max: Über 50 Prozent der Kunden kämen von anderen Marken. Umzug nach ValenciaQuelle: FordZum Modellwechsel ziehen die großen Vans um. Das Werk Genk (Belgien), Leitwerk für Fords Mittelklasse in Europa, wird geschlossen. Eine neue Produktionstraße für die CD4-Plattform entstand in Valencia (Spanien), dort laufen S-Max und Galaxy künftig gemeinsam mit dem Mondeo vom Band. Wie der nächste S-Max aussieht, ist keine Überraschung. Auf der IAA 2013 zeigte Ford das fertige Design. Am S-Max Concept sah kaum etwas nach Konzept, aber viel nach Serie aus. Bitte so lassenDer Charakter des großen Vans wird sich nicht ändern: „Unsere Kunden wollen Verbesserungen, aber sie sagen auch: Behaltet das Raumgefühl und die Flexibilität“, sagte der damalige Ford-Europa-Designchef Martin Smith bei der Vorstellung der Konzeptstudie 2013. An der Front tragen beide Modelle den neuen Kühlergrill, bekannt von Fiesta, Focus und Mondeo. Im Innenraum verordnet Ford dem Armaturenbrett ein modernes Layout, mit wenig Knöpfen. Gesetzt sind die technischen Neuheiten aus dem Mondeo: Neben dem Infotainmentsystem Sync 2 mit Sprachsteuerung und Touchscreen sind das eine app-basierte Smartphone-Integration, adaptive LED-Scheinwerfer, ein adaptiver Abstandstempomat (ACC), ein aktiver Parkassistent für Längs- und Querparken und eine automatische Heckklappe. Motoren aus dem MondeoQuelle: sbmedienDas Motorenprogramm im neuen S-Max entspricht dem des Plattformbruders Mondeo: Der alte 1,6-Liter-Benziner wird durch einen 1,5-Liter-Direkteinspritzer ersetzt. Der leistet unverändert 160 PS, verbraucht aber weniger. Die 2,0-Liter-Benziner aus der Ecoboost-Familie mit 203 oder 240 PS bleiben im Programm, das Doppelkupplungsgetriebe weicht einer Sechsgang-Automatik mit Start-Stopp-System. Einstiegsdiesel bleibt der 1,6-Liter-Motor mit 115 PS, darüber rangiert der Zweiliter-Selbstzünder mit 150 oder 180 PS. Ob die im Edge angekündigte 210-PS-Version zum Start des S-Max zur Verfügung steht, ist noch offen. Der im Mondeo fest eingeplante Einliter-Dreizylinder mit 125 PS dürfte im schweren Van mangels Leistung außen vor bleiben. Der 177 PS starke Hybridantrieb aus dem Mondeo bietet zwar genug Kraft. Ford wird aber erst genau beobachten, wie die Kundschaft den Motor im Mondeo annimmt. Konkrete Pläne für einen S-Max Hybrid gibt es noch nicht. Verkaufsstart im Frühsommer 2015Die Serienversion des S-Max steht im Oktober auf dem Pariser Auto Salon, der Galaxy erst in Genf im März 2015. Zum Händler kommt der S-Max im Frühsommer 2015, entsprechend folgt der Galaxy ein halbes Jahr später. An den Preisen wird sich wenig ändern: Bisher starten beide Vans bei knapp 30.000 Euro. |