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BMW 518d im Test - Sparsam wie ein 1er, selten wie ein M5

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Der BMW 518d schluckt wenig und bietet viel. Zwar nicht an Leistung, aber an anderen Annehmlichkeiten. In unserem Test entdeckten wir die entspannteste Art, BMW zu fahren.

UPDATE: Wir haben den Text im letzten Absatz korrigiert.

Berlin - Drängeln, drücken, Lichthupe. Bevor Audi-Fahrer als die neuen BMW-Fahrer galten, galten Menschen in Münchner Autos als besonders rücksichtslos. Die Modelle aus der bayerischen Landeshauptstadt bieten meist genug Kraft, um für Druck auf der linken Spur zu sorgen. Dagegen ist die Stärke des BMW 518d eine ganz andere: Mit dem schwächsten Fünfer kann man entspannt wie nie Kilometer schrubben.

1. Gang: Die Basis

Der 518d bildet die Basis der Fünfer-Reihe. Kein Modell ist kleiner, schwächer und mit 40.400 Euro günstiger als der 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS. Mit manuellem Getriebe beschleunigt der Sparfünfer aus dem Stand in 9,5 Sekunden auf Tempo 100 und fährt 218 km/h schnell. Unser Testwagen mit Achtgang-Automatik beschleunigt eine Zehntelsekunde schneller, erreicht aber nur 216 km/h.

Die Serienausstattung fällt für diese Klasse gut, aber nicht üppig aus. Serienmäßig sind 17-Zoll-Räder mit 225er-Reifen, ein mit Leder bezogenes Multifunktionslenkrad und der Fahrerlebnisschalter inklusive Öko-Programm an Bord. Dazu kommen Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelanlage, Regensensor und Xenonlicht.

Für mehr Technik hält BMW die Hand weit auf. Das Head-up-Display kostet 2.000 Euro, die dynamische Dämpferkontrolle 1.300 Euro und die obligatorische Metallic-Lackierung 980 Euro. Der Einstiegspreis ist deshalb Makulatur: Es wird wohl kein einziges Auto für 40.400 Euro über die Autobahn rollen.

2. Gang: Das Beste

150 PS für 1,7 Tonnen Auto; das sehen manche Fans als schwere Schwäche. Und tatsächlich, beim Ampelstart und beim Überholen wären mehr Leistung wünschenswert. Der „schwache“ Motor zwingt zur Gelassenheit.

Doch damit befreit er auch von Hetze und den Kämpfen auf der linken Spur. Wer sich dem ergibt, wird mit einem Verbrauch von unter fünf Litern und einem längeren Leben belohnt. Einzig die theoretische Reichweite von 1.700 Kilometern könnte Kaffeetrinkern mit schwacher Blase in diesem Auto noch Stress bereiten. Wer flotter unterwegs ist, kommt immer noch mit einer Tankfüllung von München nach Hamburg.

3. Gang: Das Schwächste

Ein abgeschnürter Motor kann nicht in allen Lagen überzeugen. Leerlauf und niedrige Drehzahlen sind die Schwächen des Spardiesels. Er nagelt spür- und hörbar unter der langen Haube. Bis Fahr- und Windgeräusche ihn übertönen, braucht es einige km/h. Das nervt im Stadtverkehr; auf Landstraßen und Autobahnen stört es nicht.

Ab 150 km/h schwindet außerdem der Vortrieb deutlich, der 5er müht sich dann redlich ab. Wer diese Schwächen nicht in Stärken umwandeln kann, wird mit dem 518 nicht glücklich. Der Trick liegt darin, den Tempomaten auf 130 km/h, den Verbrauch auf fünf Liter und den Puls bei 90 Stößen einzupendeln. Nur das sportlich abgestimmte Fahrwerk passt dann nicht mehr zum Einsatzzweck. Aber es zählt wahrscheinlich der Gedanke: Man könnte, wenn man überhaupt noch wollte.

4. Gang: Das Überflüssigste

Wenn alles aufs Sparen ausgelegt ist, sind Eitelkeiten überflüssig. 245er-Reifen gehören nicht auf die Felgen eines Spar-Modells. Schon gar nicht, wenn sie den Verbrauch um 0,2 Liter auf 100 Kilometer erhöhen.

Auch die Achtgang-Automatik wirkt zunächst überflüssig. Sie kostet 2.250 Euro Aufpreis, senkt den Verbrauch im realitätsfernen NEFZ-Zyklus aber nur um 0,1 Liter. Das scheint wenig sinnvoll. Doch im realen Leben ist die Hand des Fahrers häufig träger als gedacht. Hier ist die Automatik flinker und entlastet den Fahrer. Am Ende könnten dabei durchaus ein paar Gläser Sprit herausspringen. Und mal ehrlich: Das manuelle Getriebe schaltet zwar leicht und geschmeidig. Doch wer will in der oberen Mittelklasse noch in der Mittelkonsole rühren? Eben.

5. Gang: Das Wissenswerte

Der BMW 518d ist ein Außenseiter. Nicht bei den technischen Daten, sondern bei den Verkaufszahlen. Nur rund ein Prozent der 5er-Kunden wählt den Basisdiesel. Fast ebenso viele greifen zum 560 PS starken M5. Dabei sind die Diesel bei BMW genau so beliebt wie bei anderen (süd)deutschen Herstellern. Fast 90 Prozent der BMW 5er haben einen Selbstzünder unter der Haube. Gefragt sind bei uns vor allem der BMW 520d mit 190 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment (34 Prozent, ab 42.900 Euro) und der 530d (30 Prozent, ab 52.000 Euro, Automatik Serie).

Den Verbrauch minimieren die Ingenieure mit einer Reihe von Änderungen am Energiemanagement, einem reibungsarmen Turbolader und einem leichten Motorblock. Außerdem zerstäubt die Einspritzpumpe mit 2.000 bar Druck den Kraftstoff noch feiner.

6. Gang: Das Besondere

Die meisten Hersteller bieten besonders sparsame Diesel. Doch BMW gilt als Spezialist im Geschäft. Bereits 1983 kam der BMW 524td der E28-Reihe auf den Markt. Sein 2,4-Liter-Sechszylinder (M21) mit Garret-T03-Turbolader leistet 115 PS und beschleunigt die Limousine auf bis zu 180 km/h. Verbrauch nach damals üblichem DIN-Drittelmix: 6,9 Liter.

Audi bietet heute den A6 2.0 tdi Ultra (150 PS, Doppelkupplungsgetriebe) als Konkurrenz zum 518d an. Der NEFZ-Verbrauch liegt ebenfalls bei 4,2 Litern. Der 170 PS starke Mercedes E220 BlueTec BlueEfficiency Edition verbrennt im Labor im Schnitt 4,3 Liter. In der oberen Mittelklasse ist nur ein Diesel sparsamer: 190 PS stark, 4,1 Liter auf 100 Kilometer – der BMW 520d.

Technische Daten - BMW 518d

  • Modell: BMW 518d
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
  • Getriebe: Achtgang-Automatik
  • Leistung: 150 PS
  • Drehmoment: 360 Nm
  • Verbrauch laut NEFZ: 4,2 l/100 km
  • Verbrauch im Test: 5,6 l/100 km
  • CO2: 110 g/km
  • 0 – 100 km/h: 9,4 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h
  • Kofferraumvolumen: 520 l
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,90 x 1,86 x 1,46
  • Leergewicht: 1.700 kg
  • Preis: ab 42.650 Euro
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