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Spritverbräuche moderne PKW - Irgendwo ist auch mal das Ende der Fahnenstange erreicht?!
Hallo in die Runde,
ich bin seit einiger Zeit begeisterter Autozeitschriften-Leser und seit langer Zeit vielfahrender Pendler mit über 35t km im Jahr. Natürlich interessiert mich der Faktor Sprit bei den Autos sehr und ich will auch bisschen den Überblick behalten was auf dem Automarkt *so geht* während ich meinen PKW fahre bis er nicht mehr kann.
Mein aktuelles Gefährt ist ein C Klasse T Modell (s204) als Blue Efficiency mit 170 Diesel-PS, 2,1 Liter Hubraum und 400 Nm. Das Auto wiegt ca. 1650 Kilo.
Warum ich das aufschreibe? Mein Auto ist Baujahr 11/2011 und ich meine mit ca 4,9 Litern irgendwo angegeben. Weiterhin schaffe ich bei Berücksichtigung vieler Ratschläge durchaus 4,5 Liter Durchschnitt auf meiner Strecke (2x 60km am Tag mit einer Höhendifferenz von 350 zu 720 Höhenmetern, nur Landstraße und Ortsdurchfahrten). Ich habe dann meißtens eine Durchschnittsgeschwindigkeit von +/- 63 km/h und brauche ca. 1 Stunde für meinen Weg. Mit Überholen schaffe ich es kaum schneller ans Ziel, mit Trödeln entspreche ich einem LKW, dass kostet dann ca. 5 Minuten, wo ich länger unterwegs bin.
Soviel zu den Basics, nun zu den Zeitschriften. Oft werden Bestseller der Mittleren Klasse getestet und gegeneinander verglichen. Z.B. Gölfe, Focuse, 308er, Megane. Aber auch mal C-Klasse, 3er, A4...
Immer wieder wird auf den Faktor Sprit eingegangen und im Anschluss in einer Tabelle der angegebene Werksverbrauch mit dem Testverbrauch angegeben. Differenzen von Werksverbrauch knapp über 4 Liter Diesel (bei der Golfklasse), gefahren im Test 5,4 oder noch mehr. Dies wurde dennoch als Sparsam gelobt.
In meinem Kopf will da kein Schuh draus werden. Da werden Autos für 5,4 Liter Verbrauch gelobt, die 200 oder 300 Kilo leichter sind wie meiner, die haben die neuere Technik drin und die deutlich kleineren Motoren mit weniger Leistung. Das soll Fortschritt sein?
Ergänzend die Meinung, dass so ein Auto ja sparsam sein kann, aber Sprit zurück gegeben hat mir noch kein Auto. Irgendwo ist auch mal Schluss beim Sparsam sein.
Und zum Schluss noch mein Statement, dass kleinere und leichtere Autos eben nicht per Se sparsamer sind wie große, komfortable Wägen.
Offene Diskussion gerne gesehen zu diesem Thema
lg EvC220CDI
Beste Antwort im Thema
Hier ein sehr interessantes Video bezüglich des Verbrauches von neuen und alten Fahrzeugen.
Wer es nicht anschauen will, hier die Kurzform: Es gibt einen verbrauchsseitigen Fortschritt, dieser wird allerdings ganz oder teilweise von der höheren Sicherheit und vom Komfort wieder vernichtet.
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138 Antworten
das ende der fahnenstange läßt sich ganz einfach errechnen, indem du den energiegehalt des treibstoffes in relation zu der benötigten energiemenge setzt, die zur bewegung der masse, überwindung des rollwiderstandes und luftwiderstand setzt (so die wesentlichen größen).
selbst bei 100% wirkungsgrad (wird es nie geben), ist dann irgendwann mal schluß.
Zitat:
Und zum Schluss noch mein Statement, dass kleinere und leichtere Autos eben nicht per Se sparsamer sind wie große, komfortable Wägen.
das gilt aber nur für den sonderfall, dass der große wagen einen recht guten luftwiderstand hat und mit gleichbleibender geschwindigkeit bewegt wird.
im stadtverkehr hat der immer die a-karte, weil die masse permanent gebremst u. wieder beschleunigt werden muß. und da kostet eine ½ tonne nunmal mehr energie als 1,5
Die Sache mit sparsam (Geldmäßig) wg geringem Spritverbrauch ist so eine Sache. Ich fahre lieber eine alte Huddel die 13 oder14l braucht, wo ich aber sonst kein Geld reinstecken muss, weil einfach nix kaputt geht.
Ist aber auch stark von den gefahrenen Jahreskm abhängig.
mfg
Moin
Ein Auto deiner Klasse braucht gut 2,5 kW um mit 63 kmh bewegt zu werden. Je weiter man nach oben abweicht, desto weiter entfernt man sich von diesem Wert.
Fährst du also viel hinter LKWs, dann ist dein Wert recht realistisch, hat aber nichts mehr mit sparsamen Motoren etc. zu tun. denn dein Wert ist schon nur mit 35% Wirkungsgrad berechnet worden.
Wenn man jetzt gemein ist, dann erkennt man das du, natürlich nur bei Betrachtung deines Schnittes, das du deinen Diesel mit ungefähr 19% Wirkungsgrad bewegst, was ein recht guter Wert ist.
Moin
Björn
Zitat:
Original geschrieben von sukkubus
das ende der fahnenstange läßt sich ganz einfach errechnen, indem du den energiegehalt des treibstoffes in relation zu der benötigten energiemenge setzt, die zur bewegung der masse, überwindung des rollwiderstandes und luftwiderstand setzt (so die wesentlichen größen).
selbst bei 100% wirkungsgrad (wird es nie geben), ist dann irgendwann mal schluß.
Der Punkt ist schon etwas früher erreicht, siehe Carnot-Wirkungsgrad.
Das Problem bei der Verbrauchsdiskussion ist doch, dass wieder verschiedene Fahrstile verglichen werden. Die genannten Testverbräuche in Zeitschriften werden meist auf einer enstprechenden Testrunde von den Redakteuren unter realen Bedingungen ausgefahren. Würde man mit den entsprechenden Fahrzeugen so wie der TE mit dem W204 relativ konstant bei niedriger Geschwindigkeit bewegen, würden auch ähnliche Werte (bzw. niedrigere) rauskommen. Meinen 11 Jahre alten Golf kann ich auch mit 5,7 l/100km bewegen (Benziner), das hat allerdings nix mehr mit Fahren zu tun (45km konstant Autobahn hinterm Lkw). Im normalen Fahrbetrieb ist man dann schnell auf 8.
Beim Diesel muss man dann noch betrachten, dass die Schadstoffreduktion im Konflikt mit der Verbrauchsreduzierung steht, z.B. Partikelfilter. Hier muss von Zeit zu Zeit mehr Kraftstoff aufgewendet werden (bzw. spät eingespritzt werden), um bewusst die Abgastemperaturen zu erhöhen (= schlechterer Wirkungsgrad zur Fortbewegung), damit der Ruß aus dem Filter freigebrannt werden kann.
Das Ende der Fahnenstange ist sicher technisch nicht erreicht, es scheitert eher am "wollen". Es verdienen zuviele Institutionen mit am Spritverbrauch.
Stattdessen erhöht man die Leistung der Fahrzeuge, ohne den Spritverbrauch zu erhöhen. Soweit ist das auch erstmal auf dem Papier Klasse, es muss aber auch mal hinterfragt werden, ob diese Leistungssteigerung wirklich sein muss oder ob das nicht eher ein "nice-to-have" ist.
Das wird sich auch mit alternativen Kraftstoffen nicht ändern, solange irgendwer daran verdient, und sei es eine Bank, die damit spekulative Geschäfte betreibt.
Moin
Ja, die Leistung. Auf dem Papier immer nett zu lesen, nutzen tut sie kaum einer.
Vor allem aber ist es eigentlich Schitegal ob ich 500 kW oder nur 50kW habe, sitzen beide Motoren im gleichen Fahrzeug benötigen auch beide theoretisch die gleiche Leistung bei 100 kmh.
Und da hat sich dann wieder recht wenig getan, wenn man ehrlich ist. Ok, das ein 34 PS Käfer mehr nahm als ein heutiger Golf mit 150 PS ist schon gut, aber halbiert hat sich der reale Verbrauch teils nur mit Mühe, und das bei diesem Beispiel inerhalb 80 Jahre.
Moin
Björn
Zitat:
Stattdessen erhöht man die Leistung der Fahrzeuge
Ohne die Leistungserhöhung wäre kein Downsizing möglich. Denn nur Motoren die schon im unteren Drehzahlbereich kraft bieten können sparsam gefahren werden, dass diese Motoren nach oben dann weiter an Leistung zunehmen ist halt so.
Bei Autobild wird der Verbrauch auf einer Teststrecke gemessen die so gut wie alle Verkehrsbereiche abdeckt
Dabei sind auch Stadtverkehr und Volllast Autobahnabschnitte
Wenn man nur Langstrecke auf der Landstraße fährt und dazu noch ab und zu hinterm LKW dann unterbietet man auch mit modernen Autos den Normverbrauch
Hier ein sehr interessantes Video bezüglich des Verbrauches von neuen und alten Fahrzeugen.
Wer es nicht anschauen will, hier die Kurzform: Es gibt einen verbrauchsseitigen Fortschritt, dieser wird allerdings ganz oder teilweise von der höheren Sicherheit und vom Komfort wieder vernichtet.
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Hier ein sehr interessantes Video bezüglich des Verbrauches von neuen und alten Fahrzeugen.
Wer es nicht anschauen will, hier die Kurzform: Es gibt einen verbrauchsseitigen Fortschritt, dieser wird allerdings ganz oder teilweise von der höheren Sicherheit und vom Komfort wieder vernichtet.
Nicht zu vergessen von Abgasverbesserungsmaßnahmen!
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Zitat:
Stattdessen erhöht man die Leistung der Fahrzeuge
Ohne die Leistungserhöhung wäre kein Downsizing möglich. Denn nur Motoren die schon im unteren Drehzahlbereich kraft bieten können sparsam gefahren werden, dass diese Motoren nach oben dann weiter an Leistung zunehmen ist halt so.
Ein Downsizing wäre auch ganz sicher durch den Einsatz leichterer Materialien möglich. Stattdessen werden die Fahrzeuge unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit immer schwerer. Außerdem braucht ja jeder den ganzen Zubehörkrempel, die das Fahrzeuggewicht weiter erhöhen.
Ein gut ausgestatteter Golf Variant bringt heute ganz leicht 1.4 Tonnen auf die Waage und das ganz sicher nicht allein durch die vielen (durchaus sinnvollen) Sicherheitseinrichtungen.
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Nicht zu vergessen von Abgasverbesserungsmaßnahmen!
Auf alle Fälle, insbesondere bei Dieselmotoren. Würde man aber einen alten Ottomotor mit viel Hubraum und G-Kat mit einem neueren, kleinen Turboaggregat vergleichen, wären die Werte beim Verbrauch und bei den Abgasemissionen recht nahe zusammen. Schon Anfang der 90er Jahre gab es Motoren (z.B. Opel Astra F 2.0 GSI mit 150 PS) mit einem Wirkungsgrad, der annähernd die Werte der besten aktuellen Aggregate erreicht.
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Ohne die Leistungserhöhung wäre kein Downsizing möglich. Denn nur Motoren die schon im unteren Drehzahlbereich kraft bieten können sparsam gefahren werden, dass diese Motoren nach oben dann weiter an Leistung zunehmen ist halt so.
Ein Downsizing wäre auch ganz sicher durch den Einsatz leichterer Materialien möglich. Stattdessen werden die Fahrzeuge unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit immer schwerer. Außerdem braucht ja jeder den ganzen Zubehörkrempel, die das Fahrzeuggewicht weiter erhöhen.
Ein gut ausgestatteter Golf Variant bringt heute ganz leicht 1.4 Tonnen auf die Waage und das ganz sicher nicht allein durch die vielen (durchaus sinnvollen) Sicherheitseinrichtungen.
Die Fahrzeuge werden doch wieder leichter, der neue Golf ist leichter, die Motoren werden leichter.
Aber das Problem ist auch, in vielen Fällen wird Gewicht überschätzt, die Frage ist nicht unbedingt warum werden die Autos immer schwerer, sondern warum werden die Stirnflächen immer größer.
Ich habe eine Antwort, du auch?
Leichter als was?
Vielleicht ist der Golf VII minimal unter dem Gewicht als des Golf VI. Aber immer noch über einem vergleichbaren Golf IV.
Vom Golf I will ich erst gar nicht anfangen
Ich finde nicht, dass das Gewicht überschätzt wird.
Als man mir meinen Signum zerlegt hat, musste was neues her, ich wollte einen kleineren Wagen. Eine Probefahrt mit einem 90 PS-Corsa war enttäuschend.
Ich bin dann beim Ford-Händler vorbei gekommen, der mir dann für einen 60PS Fiesta den Schlüssel zuwarf. Ich dachte schon: Das wird nie was.
Aber was soll ich sagen, zumindest bis Landstraßengeschwindigkeit war er zumindest gefühlt dem Corsa ebenbürtig. Ich habe dann den Fiesta mit 82 PS genommen und hatte bisher maximal auf Autobahnen den Wunsch nach etwas mehr "Bums".
Ein Blick auf das Gewicht der Fahrzeuge hat gereicht. Mag sein, dass die Verbrauchswerte relativ identisch sind, aber der Ford fühlt sich halt einfach agiler an, trotz 1.2 Liter ohne Aufladung.
Viele reden auch von "rollenden Schrankwänden", was aber auch wieder nur bedingt stimmt. Man muss das gesamte Fahrzeug als Körper betrachten, der Luftwiderstand bietet, und zwar nicht nur vorne, sondern überall.
Theoretisch könnte man sicher mit Vollverkledungen and Radhäusern sowie dem Unterboden oder voll integrierten Außenspiegeln eine höhere Effizienz erreichen als mit purer Gewichtsabnahme. Nicht umsonst ist die Tropfenform am effizientestsn. Sieht halt als Auto nur ziemlich dämlich aus.
Und die Welt ist noch nicht reif für solche futuristschen Gebilde