Start-Stopp-Automatik modifizieren?
Hallo zusammen,
ich fahre seit ca. 3 Wochen einen E300 CDI T mit Start-Stopp-Automatik. Grundsätzlich finde ich die Funktion ganz gut. Ich fahre primär 35 km in die Arbeit, dabei 30km Überland-, 5 km Stadtverkehr. Jetzt haben sich relativ schnell immer wiederkehrende Situationen herauskristallisiert, bei denen die SS-Automatik (klingt komisch...) für meinen Geschmack zu schnell den Motor aus macht.
Z. B. an Abzweigungen/Stoppschildern, vorm elektr. Garagentor, usw.
Gibt es eine Möglichkeit (evtl. durch Werkstatt) den Timer hochzusetzen, damit einfach eine 2-3 sekündige "Schonzeit" eingehalten wird, bis der Motor ausgeht?
Vielleicht ist es unbegründet, aber ich habe immer ein wenig Bauchweh, wenn pro Fahrt 10 mal neu gestartet wird und ich mir vorstelle nach 4 Jahren sagt dann der Freundliche ich brauche einen neuen Anlasser für einen 4stelligen Betrag...
Beste Antwort im Thema
Man kann ein Auto nach 100.000 Km zu Tode prügeln, oder aber, es ist nach dieser Laufleistung gerade eingefahren.
Welches Auto ist dann gerade eingefahren ? Das, welches mit Sinn und Verstand gefahren worden ist, oder das, welches nur getreten worden ist ?
Die Antwort dürfte klar sein !
Natürlich muss ein Getriebe Kickdown aushalten, aber ständig ? Das Problem dabei ist, die Rechnung bekommt in der Regel der Zweitbesitzer, also derjenige der das Auto nicht least oder von der Firma zur Verfügung gestellt bekommt.
Das gleiche gilt für die Steuerkette. Die größten Kräfte die die Kette übertragen muss, werden derselben beim Kickdown zugemutet. Von 600 Touren schlagartig auf 4 bis 6000. Das sind gewaltige Kräfte die da wirken.
Warum reißen die meisten Zahnriemen beim Anfahren ? Genau, wegen der hohen Kräfte, die in diesem Moment auf die einzelnen Komponenten einwirken. Das gilt selbstverständlich auch für die Steuerkette.
Und jetzt kann sich jeder fragen, ob Start \ Stop auf lange Sicht gut für die Kette ist. Ich deaktiviere es sofort nach Motorstart, die Ersparnis von 0, X Liter pro 100Km sind es mir nicht wert. Und wenn sich darüber vielleicht erst der nächste Besitzer freut.
Viele Grüße aus Köln
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72 Antworten
Da gibt es nichts. Die S/S ist Bestandteil der "Zulassung". Da wird auch keiner was modifizieren.
Ich drücke, nachdem ich gestartet habe, immer auf den grün leutenden Knopf und das Problem hat sich erledigt.
Anfangs nervte mich das noch, jetzt mach ichs automatisch.
Probier mal: tret' nich so fest auf's Bremspedal - dann bleibt die Kiste an.
GM
Zitat:
@mastsau schrieb am 2. Juni 2015 um 10:27:38 Uhr:
Probier mal: tret' nich so fest auf's Bremspedal - dann bleibt die Kiste an.
GM
klingt interessant! Werde ich mal testen. THX.
Zitat:
@mastsau schrieb am 2. Juni 2015 um 10:27:38 Uhr:
Probier mal: tret' nich so fest auf's Bremspedal - dann bleibt die Kiste an.
GM
Sobald der steht, geht er aus. Beim Stopschild ist das absolut nervig. Ein vorschriftsmäßiges Halten am Stopschild, ohne dass der Motor ausgeht, ist (bei meinem 220CDI) nicht möglich.
Zitat:
@mastsau schrieb am 2. Juni 2015 um 10:27:38 Uhr:
Probier mal: tret' nich so fest auf's Bremspedal - dann bleibt die Kiste an.
GM
oder bis zum stillstand auf bremse bleiben und dann direkt den fuß leicht "lüpfen".
ist eine reine gewohnheitssache, aber so kann man (das fahrzeug steht trotzdem und rollt nicht nach vorne) mittels fuß steuern ob motor aus gehen soll oder an bleibt.
gruß gamby
Zitat:
@gamby schrieb am 2. Juni 2015 um 10:52:02 Uhr:
Zitat:
@mastsau schrieb am 2. Juni 2015 um 10:27:38 Uhr:
Probier mal: tret' nich so fest auf's Bremspedal - dann bleibt die Kiste an.
GM
oder bis zum stillstand auf bremse bleiben und dann direkt den fuß leicht "lüpfen".
ist eine reine gewohnheitssache, aber so kann man (das fahrzeug steht trotzdem und rollt nicht nach vorne) mittels fuß steuern ob motor aus gehen soll oder an bleibt.
gruß gamby
Stimmt genau. Ausserdem ist es doch nicht schlimm, wenn der Motor abstellt. Wenn man die Bremse loslässt, läuft der Motor bereits, bevor man das Gaspedal erreicht. Keine Verzögerung, nichts. Da hat Mercedes etwas sehr viel besser gemacht als andere Hersteller.
Zitat:
@Gitarrenzupfer schrieb am 2. Juni 2015 um 10:19:37 Uhr:
Vielleicht ist es unbegründet, aber ich habe immer ein wenig Bauchweh, wenn pro Fahrt 10 mal neu gestartet wird und ich mir vorstelle nach 4 Jahren sagt dann der Freundliche ich brauche einen neuen Anlasser für einen 4stelligen Betrag...
Das sehe ich genauso.
Ich fahre nun zum großen Teil im Berliner Stadtverkehr.
Bei einer "normalen" morgendlichen Fahrt von ca. 60 Minuten habe ich mit gestoppt, wie lange der Motor aus war und wie oft neu gestartet wurde.
Dabei fiel mir auf, wie subjektiv lange die Ampel-Warterei ist und wie kurz sie tatsächlich ist. Selbst wenn die Ampel gerade rot wurde, blieb sie es selten länger als eine Minute. Oftmals fahre ich an eine Schlange heran und rolle einige Sekunden später schon wieder los.
Darum durch den Stop&Go, sich langsam verdichtenden Verkehr vor Ampeln, wo man immer wieder leicht vor rollen muss, usw., kam ich auf über 45x "Motor aus" bei einer "Motor-Aus-Zeit" zusammengerechnet von knapp 8,5 Minuten und 60 Minuten Reisezeit. Tatsächlich krieche ich immer ständig einige Meter vorwärts. Rückblickend habe ich immer gestanden. Klar, Motor-Aus ging da nicht.
Und die Ersparnis? Bei einem Verbrauch im Stand von ca. 0,5 Liter/Stunde rechnerisch 15-20 Litern Diesel im Jahr. Dann lieber einige tausend Mal weniger neu gestartet.
Da muss ich schon lange anstehen, um den neuen oder vorzeitig zu wechselnden Anlasser "einzusparen".
Obwohl das sicher kaum mit einem Kalt-Start vergleichbar ist, denn der Anlasser zuckt eigentlich nur kurz. Sicher bin ich mir aber nicht, ob Motor, Kettenspanner (?) oder sonstige Dichtungen und Teile dieses ständige Start/Stop dauerhaft genauso bereitwillig hinnehmen wie ohne... . Und da ich mein Fahrzeug deutlich länger plane zu fahren, verunsichert mich das.
Ich schalte es nun intuitiv schon immer aus. Ganz selten habe ich das bisher vergessen (z.B. nach dem Einkauf auf dem Super-Markt Parkplatz). An der Ausfahrt bemerke ich es dann, wenn der Motor aus geht und spätestens dann drücke ich die Taste.
Das ist natürlich nur meine persönliche Sichtweise und Handhabung. Für alle anderen ist es als Standard nun schon dabei.
Zitat:
@ibond schrieb am 2. Juni 2015 um 12:11:02 Uhr:
Stimmt genau. Ausserdem ist es doch nicht schlimm, wenn der Motor abstellt. Wenn man die Bremse loslässt, läuft der Motor bereits, bevor man das Gaspedal erreicht. Keine Verzögerung, nichts. Da hat Mercedes etwas sehr viel besser gemacht als andere Hersteller.
Das ist notabene bei meinem (noch-) A6 auch so - Motor ist sofort gestartet, ohne Verzögerung.
Dennoch bleibt (meiner Meinung nach), dass dabei nicht nennenswert Sprit gespart wird und der Anlasser um Faktoren häufiger die Mühle anwerfen muss, als eigentlich nötig - was der Lebensdauer des Anlassers sicher nicht zuträglich ist.
Im A6 fällt bei mir, wie bei einem Vorredner auch, nach dem Anlassen stets der Finger automatisch auf den Knopf, der die Start-Stopp-Automatik deaktiviert. Das wird auch (ab nächster Woche *freu*) beim Mercedes so sein.
Gruss
freezejbc
Ich denke oft das gleiche. Man kommt nämlich oft mal in leicht stockenden Verkehr, weil zwei Autos weiter vorne gerade ein Linksabbieger den Gegenverkehr durchlässt. Dann steht man für vielleicht 3 Sekunden, um gleich wieder anzufahren. Mit Start/Stopp heißt das: Motor aus und sofort wieder an. Wenn dann noch einmal einer wegen irgendwas bremsen muss heißt das manchmal auch nach an gleich wieder aus und gleich wieder an. Ob das gut ist, ist noch so eine Frage.
Im Laufe der Zeit lernt man die Fahrsituation aber entsprechend einzuschätzen und darauf zu achten, nur gaaanz sanft zu bremsen. Wird das Bremspedal nämlich nur extrem leicht bis zum Stillstand betätigt, bleibt der Motor an auch wenn das Auto steht. Wie gesagt muss man dabei aber mit Gefühl bremsen. Ich bin eigentlich immer darauf bedacht, das die Start/Stopp Automatik nur den Motor abschaltet, wenn ich weiß, dass ich auch wirklich länger stehe. Blöderweise beträgt die Standzeit selbst an manchen Ampeln teilweise nur zehn Sekunden, weil die Ampel schon rot wird, wenn man darauf zu fährt und entsprechend optimiert ist, nur zwei Autos aus einer Seitenstraße fahren zu lassen und danach gleich wieder umzuschalten. Auch da lohnt sich S/S oftmals nicht oder kaum.
Das Bremsen mit Gefühl hilft aber... oder aber der ECO-Taster.
Kann man das nicht ganz "rausprogrammieren"? Auf den Mist kann ich easy verzichten.
Zitat:
@Taxi153 schrieb am 2. Juni 2015 um 16:20:16 Uhr:
Kann man das nicht ganz "rausprogrammieren"? Auf den Mist kann ich easy verzichten.
Nicht über MB.
Einfach den Spieß umdrehen. Wie ein Vorredner schon schrieb, grundsätzlich die SS abschalten nach dem Start oder spätestens, wenn man in Situation kommt, wo man nicht will, dass der Motor abgestellt wird. Dann so weiterfahren, bis eine Ampel kommt, von der man weiss, dass es länger dauern kann. SS wieder einschalten usw.
Mag umständlich klingen, aber bei meiner Strecke zur Arbeit (15 km) sind das vielleicht zwei mal, wo ich die SS an-/ausschalte. Ist aber sicher bei jedem anders.
Zitat:
@Taxi153 schrieb am 2. Juni 2015 um 16:20:16 Uhr:
Kann man das nicht ganz "rausprogrammieren"?
Rausprogrammieren geht wohl nicht. Aber Du kannst basteln.
HTH,
sjs77
Zitat:
Vielleicht ist es unbegründet, aber ich habe immer ein wenig Bauchweh, wenn pro Fahrt 10 mal neu gestartet wird und ich mir vorstelle nach 4 Jahren sagt dann der Freundliche ich brauche einen neuen Anlasser für einen 4stelligen Betrag...
Hallo,
ich war diese Woche beim MB Service und habe da genau die Frage nach Verschleiß gestellt. Mir wurde gesagt, dass der Anlasser für das Wiederanlassen beim Start-Stop nicht in Aktion tritt, weil der Motor über "gespeicherten Öldruck" wieder angeworfen wird. Scheinbar wird da (mechanische) Energie gespeichert, die beim Wiederanlassen abgerufen wird.
Wenn das stimmt - und davon gehe ich aus - ist wohl nicht mit höherem Verschleiß zu rechnen.
Gruß
Martin