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STEUER-ERHÖHUNG UM 500 % - und mehr !!!

Themenstarteram 15. März 2005 um 15:32

Die Bemühungen um eine Einigung der Länder auf eine gemeinsame Linie bei der künftigen WoMo-Besteuerung sind gescheitert.

Das bedeutet: Zum 1. Mai tritt - wenn kein Wunder geschieht - die Besteuerung nach Hubraum & Schadstoffklasse in Kraft.

Dies heißt im Klartext: Eine Vervielfachung der Steuerlast - um 500 Prozent und mehr!

Die Zeitschrift PROMOBIL meldet dazu auf ihrer Internetseite:

http://www.promobil.de/

****

Skandalös: Kfz-Steuer für Reisemobile steigt

ab 1. Mai um bis zu 500 Prozent

 

promobil startet bundesweite Protestaktion - Hunderte Arbeitsplätze bedroht

Für die mehr als 300 000 Besitzer von Reisemobilen über 2,8 Tonnen wird es am 1. Mai 2005 ein böses Erwachen geben: Weil sich die Bundesländer im Zuge der Anhebung der Kfz-Steuer für schwere Geländewagen nicht auf eine Ausnahmeregelung einigen konnten, verteuern sich die Abgaben für Freizeitfahrzeuge extrem. Im Durchschnitt, so der Caravaning Industrie Verband (CIVD), steigt die Kfz-Steuer um mehr als 300 Prozent! Viele Reisemobilbesitzer müssen sogar mit einer Verfünffachung rechnen. Das in Stuttgart erscheinende Fachblatt promobil, Europas größtes Reisemobil-Magazin, kündigt eine massive Protestaktion gegen die drastischen Einschnitte an.

Anlass für die massive Steuererhöhung ist eine Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO), die vor allem auf das Kfz-Steuerprivileg für schwere Geländewagen zielt. Damit wird die Berechnungsbasis der Steuer komplett umgestellt. Wurden Reisemobile über 2,8 Tonnen bisher wie Nutzfahrzeuge nach Gewicht besteuert, so ist ab Mai die Größe des Hub-raums entscheidend.

Zu den drastischen Verteuerungen kommt es, weil sich die Bundesländer nicht auf eine Ausnahmebestim-mung für die vorwiegend auf Leicht-Lkw-Fahrgestellen aufgebauten Reisemobile einigen konnten. In der ent-scheidenden Runde der Länder-Finanzministerien am 3. März 2005 zog das federführende Land Bayern einen vorbereiteten Entwurf auf Weisung von Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) überraschend zurück.

Die Folgen sind für Reisemobilisten extrem: Für Mobile der jüngsten Generation, die in der Regel mit einem 2,8-Liter-Dieselmotor ausgestattet sind, steigt die jähr-liche Kfz-Steuer von bisher 210 Euro auf 449 Euro an – ein Aufschlag von 114 Prozent. Noch härter trifft es die rund 200 000 Besitzer älterer Reisemobile ohne Abgas-regelung: Sie müssen für ihr Fahrzeug mit 2,8-Liter-Motor sogar 1052 Euro zahlen – das entspricht einer Steuererhöhung um mehr als 500 Prozent!

Laut CIVD, Kriftel, wird die durchschnittliche Steuer-verteuerung für Reisemobile ohne Abgasregelung bei rund 300 Prozent liegen. Im Extremfall kann die Steuererhöhung sogar wesentlich höher ausfallen, weil es bei der Pkw-Steuer im Unterschied zur Lkw-Steuer keine Deckelung nach oben gibt. So können für ein großes Reisemobil auf Omnibus-Fahrgestell ab 1. Mai 2005 über 4500 Euro Kfz-Steuer pro Jahr fällig werden. Zum Vergleich: Für einen 40-Tonner-Lkw werden maximal 1789 Euro erhoben.

Viele deutsche Arbeitsplätze gefährdet

In der Caravaning-Branche ist die Betroffenheit groß. Klaus Förtsch, Präsident des CIVD, geht davon aus, dass der boomende Reisemobiltourismus einen mas-siven Rückschlag erfährt: „Diese Steuer ist in jeglicher Hinsicht kontraproduktiv. Eine Kaufzurückhaltung wird die unausweichliche Folge sein.“ Förtsch sieht deshalb viele Arbeitsplätze in der Reisemobil-Industrie bedroht – die Reisemobile der rund 70 deutschen Hersteller werden nahezu komplett im Inland gefertigt.

Hans-Jürgen Burkert, Vorstand von Europas größtem Reisemobilhersteller Hymer in Bad Waldsee, ist des-halb auch „frustriert über eine Politik, die kurzfristig auf Einnahmen durch eine überzogene Kfz-Steuer abzielt und langfristig den Standort Deutschland gefährdet“. Dirk Dunkelberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismus-Verbandes (DTV), befürchtet einen deutlichen Rückgang für den Reisemobil-Tourismus: „Diese Steuererhöhung ist nicht förderlich“.

Auch auf politischer Ebene gibt es deutliche Kritik: „Es kann nicht sein, dass für ein Reisemobil mehr Steuern zu bezahlen sind als als für einen 40-Tonner“, sagt Ernst Hinsken (CSU), der Vorsitzende des Bundestag-Tourismusausschusses, in einem Interview mit der Zeitschrift promobil. Er schlägt vor, für Reisemobile einen eigenen Steuertarif einzuführen, „der irgendwo zwischen den Pkw- und dem Lkw-Tarif liegt.“ Der nord-rhein-westfälische Finanzminister Jochen Dieckmann (SPD) will sich weiterhin für die Besteuerung der großen Reisemobile nach Gewicht einsetzen.

Da bis zum 1. Mai 2005 aber keine Ausnahmeregelung mehr zu erwarten und realisierbar ist, kündigt Thomas Seidelmann, Chefredakteur von promobil, eine große Protestaktion an. „Wir appellieren im Namen von hunderttausenden betroffenen Reisemobilisten an die Bundesländer, ihre Entscheidung schnellst möglich zu revidieren.“ Seidelmann: „Diese Steuer ist in keiner Weise gerecht; damit werden die Besitzer von Reise-mobilen abgestraft.“ Er verweist auch auf die Ungleich-behandlung: „Nutzfahrzeuge, deren Fahrgestelle und Motoren mit denen der Reisemobile völlig identisch sind, werden weiterhin nach Gewicht besteuert. Diesen Unsinn kann man niemandem vermitteln.“

Auf der Internetseite www.promobil.de können Betroffene ihren Unmut gegen die Reisemobil-Steuer zum Ausdruck bringen. In der Mai-Ausgabe von promobil (ab 13. April im Handel) fällt der Startschuss zu einer bundesweiten Protestaktion. Außerdem gibt es dort weitere Hintergrundinformationen zum Steuererlass sowie wichtige Tipps, wie Betroffene auf die Steuererhöhung reagieren können.

****

Jetzt helfen wohl nur noch - massenhafte - Eingaben und Proteste - an die Finanzminister der Länder, an Abgeordnete & Fraktionen der Landtage.

Zu prüfen wird auch sein, ob gegen die demnächst ergehenden Änderungsbescheide zur Kfz-Steuer Rechtsmittel eingelegt werden.

Wenn dies alles nichts fruchten sollte, bleibt wohl für sehr viele Reisemobil-Freunde nur die vorübergehende Stilllegung ihres Fahrzeugs - und die nur vorübergehende Zulassung für den Zeitraum von Reisen.

Ich kann nur an alle appellieren, nicht kampflos aufzugeben, selbst aktiv zu werden und Aktionen zu unterstützen.

KW

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17 Antworten

Hallo,

danke für die Info. Werde meinen LT erstmal nicht zulassen sondern abwarten. Vielleicht bewegt sich ja auch mal etwas zum positiven in diesem verkrusteten Land.

Viele Grüße

Kai

Tja, mein Womo ist zugelassen, und nun bin ich mal gespannt......

bei einem 2,5 l-Motor aus dem Bj. ´90 dürfte es doch gewaltig werden.... Statt 178 € werden es wohl so irgendwas zwischen 500 und 1000 €....

Darf garnicht drüber nachdenken!

Protest ist gefordert!

Es kann doch nicht sein, daß für Wohnmobile ein Vielfaches an Steuer gezahlt werden soll wie für einen Transporter mit gleichem Fahrgestell und gleicher Motorisierung, der zudem noch eine wesentlich höhere Jahreskilometerfahrleistung hat und damit mehr Schadstoffausstoß und mehr Straßenabnutzung verursacht!

Gruß, Jens

Wenn der Gesetzgeber so kurzsichtig sein sollte, dass er die gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen, bedingt durch die Wertschöpfungskette aller an diesem Geschäft Beteiligten nicht erkennt, und das wäre eine Erkenntnis einfachsten Strickmusters, das selbst für Herrn Schröder oder dem blanken Hans zugänglich sein müsste, dann wundert mich überhaupt nichts mehr!

Es wäre dann nur noch lapidar zu festzustellen, dass wir uns ja schließlich in Deutschland befinden und da ist nicht nur Vieles, sondern Alles möglich.

Gruß, Tempomat

WOHNMOBILSTEUER

 

Ich muß sagen-Respekt vor manchen Politikern.Wenn ich Politiker wäre und solche-für einige Wohnmobilisten existenziellen-Entscheidungen treffen würde,was die Steuer angeht,würde mich Nachts nicht mehr alleine vors Haus trauen,da es bestimmt einen von zehntausend betroffenen Mobilisten gibt,der mir einen Sack über den Kopf zieht und seinen Unmut an dem Sack ausläßt.

Ein betroffener US Mobilist dem eine 800%ige Steuererhöhung droht.

Tja, so geht es, wenn man auf Spatzen (SUV und Geländewagen) mit Kanonen schießt und der Richtschütze besoffen ist: der Flurschaden ist enorm!

Die Tabaksteuer sollte ja auch 2 Mrd € mehr einbringen, jetzt fehlen insgesamt 2,7 Mrd €. Wir werden halt von Leuten regiert, die rechnen können, gell? Gilt im übrigen für fast alle Politiker, weil sie so dicht am wirklichen Leben sind.

Nehmt mir das polemische Statement bitte nicht übel, Politik sollte eigentlich außen vor bleiben. Aber man kann ja nicht zu allem schweigen.

Gruß

Franjo001

Tja Leute, die Kuh die man jahrelang gemelkt hat wird nun langsam geschlachtet.

So ein Staat kann richtig eklig werden, wenn ihm die Kohle ausgeht.

Ich musste meinen 300Diesel-Kombi schon vor 8 Jahren nach Russland "verschenken", da die Steuer jenseits von Gut und Böse war.

Sollte die Regelung, wie eingangs beschrieben, Wirklichkeit werden, so wird dies wahrlich verheerende Auswirkungen auf einen ganzen Wirtschaftszweig haben. Mal schauen, wie sich die Politiker, die dies zu vertreten haben, da wieder rauswinden.

ja,das wäre ja echt Wahnsinn

bin zwar kein "Fan" von WoMos,aber das tut ja echt nicht Not.

Flugbenzin soll auch bald besteuert werden.

Ergebniss = bald kann kein Mittelständler mehr verreisen,höchstens mit Maus und Kind im Kombi ans Meer,oder an den Baggersee.

Die Touristikbranche dürfte damit bald auch Tot sein,nochmal ne Million ALO mehr.

ich glaub ich geb mein Parteibuch wieder ab*koppschüttel*

Zitat:

Original geschrieben von Jan 72

Flugbenzin soll auch bald besteuert werden.

Da gibt es diesbezüglich wenigstens den kleinen Lichtblick, daß Flugbenzin in der Luftfahrt nur eine untergeordnete Rolle spielt, da der überwiegende Teil der Luftflotte mit Kerosin betrieben wird...

Na ich mein doch Kerosin?!

am 17. März 2005 um 7:15

Da bin ich ja doppelt gekniffen - wein WoMo fährt mit Kerosin ... und rauchen tuts so wie so.

Hier noch eine Info von einem T4-Fahrer: "Vom ADAC habe ich dieser Tage folgende Nachricht erhalten:.

"(...) Zur Zeit ist leider immer noch offen, wie die Neuregelungen bei der

Kfz-Steuer von Wohnmobilen über 2,8 t zGG

aussehen werden. Entgegen anders lautenden Gerüchten konnten sich die

Bundesländer bislang noch nicht auf

einen gemeinsamen verbindlichen Gesetzentwurf oder eine anderweitige

einheitliche Neuregelung ab 1.5.2005

verständigen.

Erst Ende März ist frühestens mit einer Einigung zu rechnen, so dass es

weiterhin fraglich bleibt, ob es zum

1. Mai 2005 die geplanten Änderungen geben wird.

Auch der Inhalt der Neuregelung ist noch offen. Einige Bundesländer

befürworten eine Beibehaltung der bisherigen

Grundsätze der Wohnmobilbesteuerung, andere fordern ein generelle

Besteuerung nach Hubraum. Einige Bundes-

länder wollen einen Mittelweg - eine spezielle Wohnmobilbesteuerung. Ebenso

ist die Frage, ob es einen Bestands-

schutz für bereits zugelassene Wohnmobile geben wird, nicht geklärt.

Bayern hat bereits ein Rundschreiben an alle Finanzämter verschickt,

demzufolge ab 1.5.2005 alle Kfz über 2,8 t zGG (also auch Wohnmobile) nach

dem Hubraum zu besteuern sind. Dieses ist bislang ein Alleingang, der noch

ohne "Rechtsgrundlage" und nicht mit den anderen Bundesländern abgestimmt

ist. Es ist daher durchaus möglich, dass Bayern wieder zugunsten einer

bundeseinheitlichen, anderweitigen Lösung einen "Rückzieher" machen muss.

Auf keinen Fall wird es ab 1.5.2005 in den jeweiligen Bundesländern eine

unterschiedliche Besteuerung von Kfz über 2,8 t zGG geben. Ggf. wird der

Bundesgesetzgeber die Gesetzeskompetenz in dieser Sache an sich ziehen.

Wie Ihnen bereits mitgeteilt, setzt sich der ADAC sowohl für die generelle

Beibehaltung der Gewichtsbesteuerung

von Wohnmobilen über 2,8 t zGG sowie für einen Bestandsschuitz ein. Wir

haben uns u. a. mit dieser Forderung an

das Bundesministerium der Finanzen und die zuständigen

Länderfinanzministerien gewandt, um so möglichst

den Entscheidungsprozess zu beeinflussen.

Vor dem Hintergrund der noch unklaren zukünftigen Regelung kann derzeit

nicht dazu geraten werden, Umbaumaßnahmen von Kfz über 2,8 t zGG oder eine

Umklassifizierung auf AF-Nutzfahrzeug vorzunehmen.

(...)""

Viele Grüße

Kai

An alle Wohnmobil-Eigner

Schaut mal hier nach und macht mit.

http://www.camperline.de

MfG Don Fredo

Mail: fredo@camperboard.de

www.camperboard.de

Laut einem Bericht im Münchner Merkur heute

in etwa (gekürzt):

Kurt Faltlhauser, Bayerischer Finanzminister, hat in einem internen Schreiben an die Oberfinanzdirektionen die Steueränderungen für Wohnmobile wieder zurückgezogen. Es wird bis auf weiteres wie bisher verfahren, im Frühsommer sollen Bund und Länder wieder neu beraten.

Scheinbar und lt. Redaktion eine Reaktion auf viele Proteste.

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