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Stimmt das was ich über Motoren mit Turbolader gehört habe?
Das man solche Motoren im Stand ein paar Sekunden laufen lassen soll bevor man losfährt? Oder gilt das von der Fahrschule unverzüglich losfahren
Beste Antwort im Thema
....und hier mal Bilder, die zeigen wie filigran so ein Turbolader insgesamt bzw. im Bereich der Lagerung konstruiert ist.
Der Flansch aus dem se in dem Video die "Ölkohle" rauspopeln wurde bei dem Turbo auf den Bildern weggeschnitten... der lag genau an der Stelle, wo man in der Messinghülse in der Mitte die Bohrung sieht.
Der abgebildete Turbolader stammt -höchstwahrscheinlich- aus einem VW Golf und wurde von mir mitm Trennschleifer Stück für Stück aufgesägt...
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105 Antworten
Nicht nötig, einfach normal fahren.
Kein Stress - das sind noch so Geschichten von gleich nach früher (TM).
Ändert aber auch nix daran, dass es nicht schadet, vielleicht nicht schon beim Drehen des Schlüssels aufs Gas zu latschen (gerade das machte man früher oft bei den Vergaserkisten, ironischerweise), sondern vielleicht einen Wimpernschlag zu warten, bis überall im Motor Öldruck anliegt.
Das gilt aber für alle Motoren.
Wenn er vorher volle Pulle drehte, sollte man vor dem Ausschalten ein wenig laufen lassen, damit sich der Lader beruhigt.
Gefährlich wenn Start-Stop zuschlägt in der Autobahraststätte, beim Stop-Schild am Ende der Ausfahrt.
Ich hab nen Turbomotor und mach es so: Ich setze mich ins Auto und starte den Wagen. Dann schnalle ich mich an und fahre los. Zwischen Starten und losfahren liegen 4-8 Sekunden.
Nach der Fahrt halte ich normal an, schalte auf N, leg die elektronische Handbremse ein, nehme den Fuß von der Bremse (Entspanne den Antriebsstrang) und schalte auf P. Danach stelle ich den Motor ab. Dauert auch keine 4-8s. Zusätzlich fahre ich den letzten Kilometer auch nicht Volllast. Achte schon vor dem Anhalten drauf, den Motor und Turbo Zeit zur Entspannung zu geben.
MfG
Zitat:
@giantdidi schrieb am 12. Dezember 2019 um 20:27:49 Uhr:
Gefährlich wenn Start-Stop zuschlägt in der Autobahraststätte, beim Stop-Schild am Ende der Ausfahrt.
Das steht sogar in der Bedienungsanleitung im Corsa E, das man Start Stop deaktivieren soll, bei einem Halt auf einer Raststätte und den Motor runter kühlen soll mit ca. 2 Minuten nachlaufen.
Mal ne Abstimmung machen, wer die BDA von seinem Fahrzeug gelesen hat? Wie oft ich sage: Das steht in der BDA... Jedes Mal nen Euro und ich könnte meinen Job an den Nagel hängen. (Obwohl: Ich sag das auf der Arbeit mindestens genauso oft.)
MfG
Ich habe die von meinem E200 und auch von der Honda gelesen. Mache ich grundsätzlich bei jedem Neuerwerb im technischen Bereich. Da findet man manchmal recht interessante Dinge, auf die man selbst nie kommen würde - Zusatzfunktionen usw...
Zitat:
@Fabianschulz schrieb am 12. Dezember 2019 um 17:49:57 Uhr:
Das man solche Motoren im Stand ein paar Sekunden laufen lassen soll bevor man losfährt? Oder gilt das von der Fahrschule unverzüglich losfahren
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Unabhängig ob Turbo oder Sauger, nach dem Kaltstart liegt nicht sofort der optimale Öldruck an allen Lagern an.
Wenn ich sofort losfahre und den Motor wenig belaste ist das kein Problem.
Parke ich am am steilen Berg und muss gleich mit hoher Last anfahren, schadet eine kurze Leerlaufphase vor dem Anfahren nicht.
Am schlimmsten ist untertouriges Losfahren mit hoher Last, also Vollgas mit 1000 1/min bergauf.
Die dann sofort anliegenden extremen Lagerdrücke durch das hohe Drehmoment kann das kalte Öl eher schwer abfedern.
Kaltfahren wie der Fachman sagt, bringt dem Turbolader sehr viel.
Glühend heiße Lagerstellen und das mit hoher Drehzahl nachlaufende Turbinenrad lassen das nun nicht mehr nachdrückende Öl in dem betroffenen sehr kleinen Lager dann regelrecht verkoken.
Moderne Motoren haben zumindest im Falle vom automatischen Motorstopp da vorgesorgt.
Elektrische Ölpumpe und Wasserpumpe laufen bei Start-Stopp eine gewisse Zeit nach, wenn der Motor abstellt.
Zitat:
@Green-Hell schrieb am 13. Dezember 2019 um 10:10:08 Uhr:
Zitat:
[...]
Kaltfahren wie der Fachman sagt, bringt dem Turbolader sehr viel.
Glühend heiße Lagerstellen und das mit hoher Drehzahl nachlaufende Turbinenrad lassen das nun nicht mehr nachdrückende Öl in dem betroffenen sehr kleinen Lager dann regelrecht verkoken.
[...]
Hier mal ein Beispiel für einen verkokten Turbolader (ab ca. Minute 16):
https://www.youtube.com/watch?v=_aAtjFZLrGU
Gruß
Andreas
....und hier mal Bilder, die zeigen wie filigran so ein Turbolader insgesamt bzw. im Bereich der Lagerung konstruiert ist.
Der Flansch aus dem se in dem Video die "Ölkohle" rauspopeln wurde bei dem Turbo auf den Bildern weggeschnitten... der lag genau an der Stelle, wo man in der Messinghülse in der Mitte die Bohrung sieht.
Der abgebildete Turbolader stammt -höchstwahrscheinlich- aus einem VW Golf und wurde von mir mitm Trennschleifer Stück für Stück aufgesägt...
Danke für die Bilder. Sehr anschaulich.
Vorallem bei kälteren Temperaturen ist es für den Motor förderlich, dass der erst einige Sekunden läuft, bis man los fährt. Das Öl ist dort zäher und braucht deshalb länger in die einzelnen Kanälen zu fließen.
Ich mach das immer ganz pragmatisch: Erst Motor an, dann anschnallen, Licht an, je nach Wetter Sitzheizung, Radio an bzw. Spotify übers Handy koppeln,... So vergehen bestimmt 10-15 Sekunden und der Motor freut sich, dass das Öl bereits die meisten Stellen erreicht hat. Natürlich weiterhin gemütlich fahren, denn die beste Schmierfähigkeit hat das Öl nicht nach 200 Metern, sondern braucht auch erstmal Temperatur.
Genau, etwas Pragmatismus schadet nicht.
Und als Ergänzung zum Stopp - vor dem Motorabstellen Drehzahlorgien auf der Autobahn vermeiden und mit etwas gemässigter Geschwindigkeit den Parkplatz anfahren. Im Zweifelsfall noch 30 Sekunden im Leerlauf tuckern lassen.
Im Stadtverkehr ist das eher bedeutungslos.
Schön, eigentlich müsst ich garnix schreiben.
Aber zur zweiten Antwort im Thread würd ich schon was sagen.
Lass dir nicht einreden dass es "Alte Geschichten" von "alten Motoren" sind. Das benutzen Leute gerne um Ihren Umgang mit ihren Sachen zu legitimieren und sich besser zu fühlen damit.
Natürlich sprengen neue Motoren nicht die gesetze der Physik wie hier erklärt und gezeigt.
Schaltest du einen sehr heißen Turbomotor abrupt ab bildet sich eben Ölkohle am Turbolager, es schmiert nicht mehr richtig, wird heißer und heißer bis hin zur Materialermüdung und dem Schaden.
Wie also schon gesagt wurde. Immer schön kalt fahren und am besten auch warm fahren wegen der Ölvisko etc.