Suche Hilfe bei Roststellenbeseitigung
Hallo,
mein w203 BJ. 2002 hat Roststellen am Kofferraum, Tür links und rechts.
Ich möchte die Roststellen so gut es geht beheben und benötige eine Empfehlung welche Mittel wie Lack, Grundierung etc. ich benötige und wie ich vorgehen müsste.
Es muss auch nicht optimal aussehen, aber es sollte nicht so stark auffallen wie halt der Rost.
Und das Material noch so gut es geht schützt. Ich weiß auch das der Rost wiederkommen wird weil vor 2004 noch die Materialzusammensetzung dazu neigte.
Wäre dankbar für paar Tipps
Beste Antwort im Thema
Hallo,
nachdem ich meinen C180T im vergangenen Jahr rundum " entrostet" habe, kann ich also aus eigenen Erfahrungen berichten.
Erste Erkenntnis: Du wirst den Rost niemals los!
Zweite Erkenntnis: Man kann es hoch kompliziert machen, oder einfach einfach, aber solide.
Also kurz gesagt:
Von Zinkfarbe ( Zinkspray) kann ich Dir nur dringend abraten. Ein Lackierer erklärte mir, dass das Spray zwar Zink enthält, aber keinen Haftvermittler. Somit ist die Haftung auf dem nacktem Blech nicht zu 100% gewährleistet. Feuchtigkeit kann den Lackaufbau unterwandern und es rostet fröhlich weiter.
Du benötigst grundsätzlich kein enorm aufwändiges Werkzeug. Es erleichtert die Arbeit- Vorraussetzung ist das aber nicht.
Im Prinzip genügt eine Drahtbürste, diverse Schleifpapiere, Plastikspachtel (Japanspachtel), Rostschutz, Grundier-/ Füllerspray (gut: bei dunkler Lackierung- helle Farbe, bzw. umgekehrt), Lack in Wagenfarbe ( Spraydose) und dann ggf. Klarlack. Gut wäre etwas Druckluft zur Reinigung- aber, es geht eben auch ohne.
Dazu diverse Lappen und Pappen zur Abdeckung des Fußbodens und natürlich eine größere Folie zum Abdecken des Fahrzeuges ( Malerfolie) sowie Klebeband zum Fixieren. ( Krepp genügt vollkommen)
Ich habe mir dann noch ein paar kleine Hilfsmittel gebastelt, um das Schleifpapier sachgemäß führen zu können. ( Pappröllchen, kleine Holzstückchen)
Der Lackaufbau richtet sich grundsätzlich nach dem vorfindlichen Lack.
Zuerst großzügig mit der Drahtbürste lose Lackstellen und lose Rostteile entfernen. Dann mit Schleiflpapier ( Körnung 120) großzügig schleifen, bis kein Rost mehr zu sehen ist. Dabei gut in den " gesunden" Lack hinein schleifen. Weiter mit dem Schleifen, wobei ich dann die Körnungen 120, 180, 240, die Kratzer der Drahtbürste ausgeschliffen habe. Reinigung mit Druckluft und Aceton o.ä. . Fahrzeug mit Folie nun abdecken und um die Reparaturstelle herum abkleben ( Zeitungspapier mit Kreppband. ( Spritznebel auf dem Lack ist echt hässlich und nur schwer zu beseitigen- wenn überhaupt.)
Nun den Rostsschutz ( gibt es als Spray) drauf. Hier sollte schon mal etwas gescheites drauf und nichts für 1,99 Eur. pro Hektoliter. Wenn notwendig kann nun mit Grob- und / oder Feinspachtelmasse die Oberfläche angepasst werden. Nach dem Trocknen wird wieder geschliffen. Handschliff ist hier mitunter sogar qualitativ höherwertiger, als ein schneller Maschinenschliff. ( ganz besonders dann, wenn es sich nicht um Profimaschinen handelt, die die Lackierer benutzen.)
Nassschliff ist immer gut, aber für den Laien nicht einfach zu beurteilen. Trockenschliff geht aber auch gut. Wieder geht es los mit einer groben Körnung (ab 80, dann 120, 180, 240, 400, 600) Dabei immer die Kontrolle, ob die Oberfläche wirklich optisch angepasst ist. Wenn alles Ok, dann Grundierung und Füller aufsprühen und gut trocknen lassen. Ich habe 2x Füller gesprüht und danach mit 600er und 1000er Schleifpapier leicht überarbeitet. ( anschleifen, nicht abschleifen). Besonders die Übergangsstellen zum " gesunden" Lack benötigen etwas Aufmerksamkeit. Gut mit Wasser reinigen und abspülen und anhand des Wasserfilms nochmals die Oberfläche kontrollieren. Nach dem Trocken entfetten ( z.B. mit Aceton) und dann beginnt auch schon der Lackaufbau.
Bei vielen Lacken ist ein 2- teiliger Lackaufbau notwendig. D.h. Lack in Wagenfarbe und dann auch noch ein Klarlack. Näheres erfährst Du unter der Lacknummer, welche in der Betriebsanleitung vermerkt ist.
Hier hilft es nun, wenn man für einen dunklen Lack einen helleren Füller verwendet hat, bzw. umgekehrt. Du siehst genau, wo der Lack gedeckt hat und wo nicht.
Nach dem ersten Lackgang und der Trocknung leicht mit 1000er Papier anschleifen, mit Wasser reinigen. Dann eine 2. Lackschicht. Innerhalb der vom Lackhersteller vorgeschriebenen Zeit dann den Klarlack aufsprühen. Gut austrocknen lassen.
Für Anfänger ist eine Beilackierung gar nicht so einfach. Besonders an den Rändern waren bei mir deutliche Spuren erkennbar. Einfach mit 1000er Schleifpapier die Ränder vorsichtig bearbeiten und dann mit 2000er und 3000er Papier nachbearbeiten. Anschließend mit Politurpaste auf Hochglanz bringen. Wenn Du Dir Zeit nimmst und mit etwas Gefühl arbeitest, siehst Du hinterher nicht mal mehr, dass da repariert wurde.
Zu bedenken ist aber, dass hellere Lacke ( z.B. silber) schwerer optisch anzugleichen sind, als dunkle Lacke.
Obsindan- Schwarz ist geradezu ideal zur Beilackierung durch Nichtfachleute.
Für den Einstieg empfehle ich Dir, bei Youtube mal nach Rostreparatur am Auto zu suchen. Das gibt dann schon mal zumindest eine Richtung zum Arbeiten vor.
" Nasen" und " Läufer" im Lack scheinen für den Anfänger unvermeidlich. Kauf Dir eine preiswerte Spraydose und probier erstmal auf einer Pappe, eine gleichmäßige Lackschicht ohne Nasen und Läufer aufzubringen. Weniger ( Lack) ist hierbei immer mehr!
Alles in Allem- kein Kunstwerk, wenn Du weißt, was wann wie gemacht wird.
Materialen aller Art bekommst Du u.a. hier: https://autolackprofi24.de?gclid=CNfnrLKG5dICFY6EswodCMoAsA
Viel Spass dabei wünscht der Asphalthoppler
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6 Antworten
Je nach Rostlokalisation muss man anders vorgehen. Bei gut zu erreichende Stellen.. mit Mikromotor, Drahtbürstenaufsatz , Flex Rost vollständig entfernen,, dann Zinkfarbe, Epoxy..Sprühlack..Klarlack
.Bei schlecht zu erreichenden Stellen.zB Unterboden...Owatrol..Owatrol Cip..muss dann aber in Zeitabständen nachbehandelt werden
Hallo,
nachdem ich meinen C180T im vergangenen Jahr rundum " entrostet" habe, kann ich also aus eigenen Erfahrungen berichten.
Erste Erkenntnis: Du wirst den Rost niemals los!
Zweite Erkenntnis: Man kann es hoch kompliziert machen, oder einfach einfach, aber solide.
Also kurz gesagt:
Von Zinkfarbe ( Zinkspray) kann ich Dir nur dringend abraten. Ein Lackierer erklärte mir, dass das Spray zwar Zink enthält, aber keinen Haftvermittler. Somit ist die Haftung auf dem nacktem Blech nicht zu 100% gewährleistet. Feuchtigkeit kann den Lackaufbau unterwandern und es rostet fröhlich weiter.
Du benötigst grundsätzlich kein enorm aufwändiges Werkzeug. Es erleichtert die Arbeit- Vorraussetzung ist das aber nicht.
Im Prinzip genügt eine Drahtbürste, diverse Schleifpapiere, Plastikspachtel (Japanspachtel), Rostschutz, Grundier-/ Füllerspray (gut: bei dunkler Lackierung- helle Farbe, bzw. umgekehrt), Lack in Wagenfarbe ( Spraydose) und dann ggf. Klarlack. Gut wäre etwas Druckluft zur Reinigung- aber, es geht eben auch ohne.
Dazu diverse Lappen und Pappen zur Abdeckung des Fußbodens und natürlich eine größere Folie zum Abdecken des Fahrzeuges ( Malerfolie) sowie Klebeband zum Fixieren. ( Krepp genügt vollkommen)
Ich habe mir dann noch ein paar kleine Hilfsmittel gebastelt, um das Schleifpapier sachgemäß führen zu können. ( Pappröllchen, kleine Holzstückchen)
Der Lackaufbau richtet sich grundsätzlich nach dem vorfindlichen Lack.
Zuerst großzügig mit der Drahtbürste lose Lackstellen und lose Rostteile entfernen. Dann mit Schleiflpapier ( Körnung 120) großzügig schleifen, bis kein Rost mehr zu sehen ist. Dabei gut in den " gesunden" Lack hinein schleifen. Weiter mit dem Schleifen, wobei ich dann die Körnungen 120, 180, 240, die Kratzer der Drahtbürste ausgeschliffen habe. Reinigung mit Druckluft und Aceton o.ä. . Fahrzeug mit Folie nun abdecken und um die Reparaturstelle herum abkleben ( Zeitungspapier mit Kreppband. ( Spritznebel auf dem Lack ist echt hässlich und nur schwer zu beseitigen- wenn überhaupt.)
Nun den Rostsschutz ( gibt es als Spray) drauf. Hier sollte schon mal etwas gescheites drauf und nichts für 1,99 Eur. pro Hektoliter. Wenn notwendig kann nun mit Grob- und / oder Feinspachtelmasse die Oberfläche angepasst werden. Nach dem Trocknen wird wieder geschliffen. Handschliff ist hier mitunter sogar qualitativ höherwertiger, als ein schneller Maschinenschliff. ( ganz besonders dann, wenn es sich nicht um Profimaschinen handelt, die die Lackierer benutzen.)
Nassschliff ist immer gut, aber für den Laien nicht einfach zu beurteilen. Trockenschliff geht aber auch gut. Wieder geht es los mit einer groben Körnung (ab 80, dann 120, 180, 240, 400, 600) Dabei immer die Kontrolle, ob die Oberfläche wirklich optisch angepasst ist. Wenn alles Ok, dann Grundierung und Füller aufsprühen und gut trocknen lassen. Ich habe 2x Füller gesprüht und danach mit 600er und 1000er Schleifpapier leicht überarbeitet. ( anschleifen, nicht abschleifen). Besonders die Übergangsstellen zum " gesunden" Lack benötigen etwas Aufmerksamkeit. Gut mit Wasser reinigen und abspülen und anhand des Wasserfilms nochmals die Oberfläche kontrollieren. Nach dem Trocken entfetten ( z.B. mit Aceton) und dann beginnt auch schon der Lackaufbau.
Bei vielen Lacken ist ein 2- teiliger Lackaufbau notwendig. D.h. Lack in Wagenfarbe und dann auch noch ein Klarlack. Näheres erfährst Du unter der Lacknummer, welche in der Betriebsanleitung vermerkt ist.
Hier hilft es nun, wenn man für einen dunklen Lack einen helleren Füller verwendet hat, bzw. umgekehrt. Du siehst genau, wo der Lack gedeckt hat und wo nicht.
Nach dem ersten Lackgang und der Trocknung leicht mit 1000er Papier anschleifen, mit Wasser reinigen. Dann eine 2. Lackschicht. Innerhalb der vom Lackhersteller vorgeschriebenen Zeit dann den Klarlack aufsprühen. Gut austrocknen lassen.
Für Anfänger ist eine Beilackierung gar nicht so einfach. Besonders an den Rändern waren bei mir deutliche Spuren erkennbar. Einfach mit 1000er Schleifpapier die Ränder vorsichtig bearbeiten und dann mit 2000er und 3000er Papier nachbearbeiten. Anschließend mit Politurpaste auf Hochglanz bringen. Wenn Du Dir Zeit nimmst und mit etwas Gefühl arbeitest, siehst Du hinterher nicht mal mehr, dass da repariert wurde.
Zu bedenken ist aber, dass hellere Lacke ( z.B. silber) schwerer optisch anzugleichen sind, als dunkle Lacke.
Obsindan- Schwarz ist geradezu ideal zur Beilackierung durch Nichtfachleute.
Für den Einstieg empfehle ich Dir, bei Youtube mal nach Rostreparatur am Auto zu suchen. Das gibt dann schon mal zumindest eine Richtung zum Arbeiten vor.
" Nasen" und " Läufer" im Lack scheinen für den Anfänger unvermeidlich. Kauf Dir eine preiswerte Spraydose und probier erstmal auf einer Pappe, eine gleichmäßige Lackschicht ohne Nasen und Läufer aufzubringen. Weniger ( Lack) ist hierbei immer mehr!
Alles in Allem- kein Kunstwerk, wenn Du weißt, was wann wie gemacht wird.
Materialen aller Art bekommst Du u.a. hier: https://autolackprofi24.de?gclid=CNfnrLKG5dICFY6EswodCMoAsA
Viel Spass dabei wünscht der Asphalthoppler
Bei der Kielsanierung am Segelboot wird Zink und Epoxy eingesetzt..da geht nichts ab und wird vom Wasser auch nicht unterwandert..als Haftvermittler kann man Unterwaterprimer verwenden..anschließend Lack und Klarlack..Alle so behandelten Stellen halten dann Jahrelang..zumindest bei mir
Hallo,
Fly97 schrieb:
"Bei der Kielsanierung am Segelboot wird Zink und Epoxy eingesetzt".
Sorry!!! Ich muss mich korrigieren: Ich hatte versehentlich an 1K Zinkfarbe ( Zinkstaub- Spray) im Beitrag von Fly97 gedacht.
Zinkfarbe und Zinkstaubspray sind nicht! das Gleiche!!!! , obwohl ich das auch manchmal vorschnell in einen Topf werfe. 1K Zinkstaubspray wird auch von den Herstellern / Händler als nicht ausreichend haftend beschrieben: " Wenn Sie Zinkspray, oder allgemein 1K-Zinkstaubfarbe u.ä., als (Rostschutz-) Grundierung verwenden wollen, dann stellen Sie immer sicher, dass die nachfolgenden Lackschichten auch wirklich mitsamt Zink auf dem Blech haften! Leider ist dies oft nicht der Fall, und der Lack blättert mit der Zeit ab!" Quelle: http://www.korrosionsschutz-depot.de/.../zinkspray-400ml-spraydose
Zinkfarbe ist etwas anderes und ist ok. ( z.B. Praktikus FlüssigZink) Ob Epoxi mit Zinkfarbe eine chem. Reaktion eingeht, weiß ich- aus eigenen Versuchen- nicht! Scheint aber nach Fly97 zu funktionieren! ( und wieder was gelernt!)
Was in jedem Fall gut funktioniert, ist die Verwendung von Zinkfarbe in Verbindung mit Yachtcare G4 Super.
Das ist ein Polyurethanharz. Zinkfarbe und G4 ergeben zwar zusammengemischt eine sehr kurze Topfzeit, dafür aber wirklich wirksamen Schutz, wie dieser bei ( Stahl-) Bootskielen notwendig ist. Stimmt !
Ich bitte um Entschuldigung und ein Nachsehen für meinen Fehler!
Gruss vom Asphalthoppler
Ich muss zugeben..das @asphalthoppler ein ausgezeichneter Autoexpert ist .
Ich beschäftige mich hiermit nur hobbymäßig.
Meine behandelten Roststellen mit Zinkfarbe..Epoxy Primer..usw. entsprechen nicht einer Neulakierung und sind sichtbar.. allerdings über viele Jahre rostfrei. Eine genaue Vorgehensweise mit Produktnamen kann ich posten..falls ein Interesse bestehen sollte