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Suche Pkw mit bestimmtem Fahrassistenzsystem
Hallo,
mein erster Post auf Motor Talk.
Ich weiss nicht, ob ich im diesem Bereich richtig bin, aber ich würde gerne eine Frage zu Fahrassistenzsystemen stellen.
Bin ich hier richtig, wenn es um Hersteller-unspezifische Fragen geht?
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22 Antworten
Ich würde das ins Fahrzeugtechnikforum verorten. Aber wenn du hier frägst, und es passt nicht, dann verschiebt das auch ein Moderator.
Einfach raus mit der Frage, dafür ist ein Forum da
Wenn es nötig/sinnvoll ist kann es ein Mod dann immer noch verschieben.
Ist doch schon verschoben.
Danke, dann habe ich das hier grundlegend mal verstanden. Meine konkrete Frage ist:
Gibt es Fahrassistenzsysteme, welche das Auto im Falle einer Ohnmacht unter Berücksichtigung des umlegienden Verkehrssichers zum stehen bringen können? Vorzugsweise am Randstreifen.
Seat hat z.B. den Emergency Assist:
In Emergency Assist verschmelzen Lane Assist und ACC zu einem neuen Assistenzsystem. Sobald die Sensoren erkennen, dass du weder Lenk-, Brems- noch Beschleunigungsaktivitäten zeigst, versuchst das System dich in verschiedenen Eskalationsstufen zunächst wachzurütteln. Gelingt das nicht, leitet es in der Folge einen Nothalt ein. Dazu wird automatisch die Warnblinkanlage eingeschaltet. ACC verhindert dabei, dass du auf den vorausfahrenden Verkehr auffährst. Schließlich bremst das System deinen SEAT kontinuierlich bis zum Stillstand ab.
Ich habe so den Einruck, dass es bei jedem Hersteller irgendwie anders heisst und dass es auch nur wenige überhaupt anbieten. Vermutlich gibt es das ab Mittel- und Oberklasse Wägen eher. Ich bin eher im Budgetbereich bis VW Golf unterwegs.
Danke für euren Input.
Zitat:
@colonel_claypoo schrieb am 18. April 2023 um 14:58:12 Uhr:
Danke, dann habe ich das hier grundlegend mal verstanden. Meine konkrete Frage ist:
Gibt es Fahrassistenzsysteme, welche das Auto im Falle einer Ohnmacht unter Berücksichtigung des umlegienden Verkehrssichers zum stehen bringen können? Vorzugsweise am Randstreifen.
Danke für euren Input.
Das Ass.System legt Dir sofort eine Infusion an.
Bei meinem neuen 3er BMW nennt sich dieses Assistenzsystem "Nohalteassistent". Die BMW AG beschreibt ihn so:
"Der Nothalteassistent in Ihrem BMW hilft Ihnen in Notsituationen, Ihr Fahrzeug sicher zum Stillstand zu bringen. Das System kann nur manuell von Ihnen ausgelöst werden und wird nicht automatisch ausgelöst. Der Nothalteassistent beinhaltet, je nach Ausstattung und Ländervariante, eine Spurwechselfunktion. Damit lenkt Sie das System auf Autobahnen oder ähnlichen Straßen ggf. auf einen seitlichen Stand- oder Pannenstreifen. Sollten Sie sich auf einer anderen Art von Straße fortbewegen oder das Verkehrsaufkommen zu hoch sein, wird Ihr BMW auf der aktuell befahrenen Fahrspur zum Stillstand gebracht. Der Nothalteassistent ist ab Werk im Driving Assistant Professional (SA 5AU) für BMW Operating System 7 und 8 verfügbar."
Wenn ich mich recht erinnere, wird das u.a. im BMW 3er seit gut 3 Jahren als SA verbaut und es ist auch für den BMW 1er erhältlich.
Hier sieht man, wie das System im Fahreralltag funktioniert:
https://www.youtube.com/watch?v=xtswphORW44
Bei Mercedes nennt sich das Assistenzsystem "Nothalt-Assistent". Hier die Beschreibung:
https://moba.i.mercedes-benz.com/.../...c190d2b0b60b18d-de-DE.html#
Ich denke, vergleichbare Systeme können bei Neufahrzeugen - zumindest als SA - mittlerweile modellübergreifend bei vielen Autoherstellern bestellt werden.
Zitat:
@lore8 schrieb am 18. April 2023 um 16:04:54 Uhr:
Zitat:
@colonel_claypoo schrieb am 18. April 2023 um 14:58:12 Uhr:
Danke, dann habe ich das hier grundlegend mal verstanden. Meine konkrete Frage ist:
Gibt es Fahrassistenzsysteme, welche das Auto im Falle einer Ohnmacht unter Berücksichtigung des umlegienden Verkehrssichers zum stehen bringen können? Vorzugsweise am Randstreifen.
Danke für euren Input.
Das Ass.System legt Dir sofort eine Infusion an.
Ganz wichtig ist dass dem Ass.System nicht die Luft ausgeht.
Die praktische Bedeutung eines solchen Systems halte ich für sehr begrenzt, da vor allem die automatischen Systeme nur in sehr eng definierten Situationen wirksam werden können.
Bei meinem Seat läuft es IIRC in Schritten von 10 Sekunden: Wenn ich 10 Sekunden lang das Lenkrad loslasse, kommt erst eine optische Warnung. Nach weiteren 10 Sekunden eine dezente, danach eine aufdringliche akustische Meldung. Danach mehrere "Weckbremsungen". Erst danach wird die Nothalt-Prozedur eingeleitet. Es dauert also 30 oder 40 Sekunden, bis der Assistent eingreift. In der Zeit wird bei 100 km/h rund ein Kilometer zurückgelegt!
Damit mich das System retten kann müsste also über einen Kilometer Strecke das Auto ohne mein Zutun unfallfrei fahren (Level 2 hat ja nunmal seine Grenzen...), und vor allem müsste ich in meiner Notlage nicht durch unbewusste Bewegungen oder rein durch Nachlassen des Muskeltonus in den Armen das Lenkrad verreißen (schon eine mäßig starke Bewegung überstimmt den Spurhalteassistenten...). Ähnliches gilt für Aktionen meiner Füße.
Die manuell auslösbaren Systeme dagegen könnten theoretisch für einen Beifahrer interessant sein, der die Notlage des Fahrers erkennt. Der Beifahrer müsste dafür natürlich wissen, dass so ein System vorhanden ist und wie es aktiviert wird.
Alles in allem sind solche Systeme damit IMNSHO sogar eher nice to know als nice to have. Auf absolut keinen Fall darf man sich durch die Anwesenheit eines solchen Systems dazu verleiten lassen, mit bekannten körperlichen Defiziten Auto zu fahren!!
(mir stellt sich nämlich beim Lesen dieses Threads die Frage, warum man ausgerechnet ein Fahrzeug mit so einem System sucht?!)
Ja eben, die Befürchtung habe ich auch, dass die praktische Bedeutung relativ beschränkt sein könnte. Unter anderem deshalb frage ich, weil ich mich überhaupt nicht damit auskenne.
Ich möchte ein älteres Familienmitglied beraten und da spielt das Thema Sicherheit eine sehr große Rolle.
Aber so, wie du das vom Seat beschreibst klingt es schon nicht so sinnvoll in den meisten Situationen.
Und wenn der Fahrer das System durch dezentes Lenken und Betätigung von Gas & Bremse gleich wieder außer Kraft setzen kann, dann bringt es doch selbst wenig, auch wenn man nur einschläft. Denn dann ist man ja unwahrscheinlich mit dem Fuß vom Pedal runter.
Von manuell auslösbaren Systemen hatte ich noch nichts gehört.
Können diese auf die gleiche Art und Weise leicht vom Fahrer übersteuert werden, oder braucht es dafür immer den "Master" Knopf?
Was bedeutet denn Level 2 in diesem Zusammenhang?
Zitat:
@hk_do schrieb am 18. April 2023 um 17:51:54 Uhr:
Die praktische Bedeutung eines solchen Systems halte ich für sehr begrenzt, da vor allem die automatischen Systeme nur in sehr eng definierten Situationen wirksam werden können.
Bei meinem Seat läuft es IIRC in Schritten von 10 Sekunden: Wenn ich 10 Sekunden lang das Lenkrad loslasse, kommt erst eine optische Warnung. Nach weiteren 10 Sekunden eine dezente, danach eine aufdringliche akustische Meldung. Danach mehrere "Weckbremsungen". Erst danach wird die Nothalt-Prozedur eingeleitet. Es dauert also 30 oder 40 Sekunden, bis der Assistent eingreift. In der Zeit wird bei 100 km/h rund ein Kilometer zurückgelegt!
Damit mich das System retten kann müsste also über einen Kilometer Strecke das Auto ohne mein Zutun unfallfrei fahren (Level 2 hat ja nunmal seine Grenzen...), und vor allem müsste ich in meiner Notlage nicht durch unbewusste Bewegungen oder rein durch Nachlassen des Muskeltonus in den Armen das Lenkrad verreißen (schon eine mäßig starke Bewegung überstimmt den Spurhalteassistenten...). Ähnliches gilt für Aktionen meiner Füße.
Die manuell auslösbaren Systeme dagegen könnten theoretisch für einen Beifahrer interessant sein, der die Notlage des Fahrers erkennt. Der Beifahrer müsste dafür natürlich wissen, dass so ein System vorhanden ist und wie es aktiviert wird.
Alles in allem sind solche Systeme damit IMNSHO sogar eher nice to know als nice to have. Auf absolut keinen Fall darf man sich durch die Anwesenheit eines solchen Systems dazu verleiten lassen, mit bekannten körperlichen Defiziten Auto zu fahren!!
(mir stellt sich nämlich beim Lesen dieses Threads die Frage, warum man ausgerechnet ein Fahrzeug mit so einem System sucht?!)
Zitat:
@colonel_claypoo schrieb am 18. April 2023 um 14:58:12 Uhr:
Gibt es Fahrassistenzsysteme, welche das Auto im Falle einer Ohnmacht unter Berücksichtigung des umlegienden Verkehrssichers zum stehen bringen können? Vorzugsweise am Randstreifen.
Das Grundsatzproblem ist, dass "Ohnmacht" bzw. "medizinischer Notfall" als Unfallursache ganz weit hinten in der Unfallstatistik steht.
Quelle: https://www.destatis.de/.../...ehrsunfaelle-jahr-2080700217004.pdf?...
Aus der Unfallstatistik Tabelle 6.1, Unfälle mit Personenschaden:
243.000 Unfälle mit Personenschaden durch Fehlverhalten der FAHRER. Also der Sammelposten "zu schnell, Vorfahrt, falsch abgebogen/gewendet..."
Nach Ursachen aufgeschlüsselt:
15.000 "allgemeine Verkehrstüchtigkeit"
8.800 unter Alkoholeinfluss
2.000 unter Drogeneinfluss
3.600 "Alle Reste zusammen"
Ich hab persönlich eher den Eindruck, dass mit Assistenten hochgerüstete Fahrzeuge eher von Rentnern gefahren werden, die damit beginnende Fahruntauglichkeit und nachlassendes Reaktionsvermögen kaschieren. Fehlverhalten ohne sonstige Einflüsse (Übermüdung/Drogen/Alk) steht bei den Unfällen ganz weit vorne. Dagegen kann die Digitalschlampe im Auto nicht an. Jedenfalls nicht ohne "vollautonomes Fahren".
@colonel_claypoo
Mal anders gefragt.
Besteht denn die Gefahr der älteren Person die du beräts und ein Fahrzeug führen möchte, nicht mehr fahrtauglich zu sein aus gesundheitlichen Gründen?
Z.B. epileptischen Anfall aus Altergründen, was im Alter auftritt.
Denn mein Vater hat aus diesem Grunde sein Fahrzeug verkauft und bewegt kein Fahrzeug mehr im öffentlichen Verkehrsraum.
Das war vor 3 Jahren im Alter von 83 Jahren.
Bis dahin war er Topfit körperlich. Keine Demenz, kein Parkinson nichts und geistlich immer noch Topfit auch heute nicht.
Nur diese Scheiß epileptischen Anfälle sind hinzu gekommen vor 3 Jahren, die unter Kontrolle sind.
Und es jeden treffen kann.
Also abwägen, ob das Familienmitglied noch gesundheitlich noch dazu in der Lage ist.
Habe persönlich erlebt, wie ein älteres Ehepaar nach einem Einkauf zu ihrem Fahrzeug gingen.
Sie wusste nicht wo ihr Fahrzeug stand, ihr Mann musste ihr zurufen wo das Fahrzeug steht.
Eindeutige Anzeichen von Demenz waren ersichtlich und nun dürft ihr raten, wer das Fahrzeug gefahren ist??
Zitat:
@colonel_claypoo schrieb am 18. April 2023 um 18:36:04 Uhr:
Was bedeutet denn Level 2 in diesem Zusammenhang?
Der Automatisierungsgrad nach BASt, VDA und SAE-Standard J3016:
Level 2: Assistierter Modus. Teilautomatisierung. Funktionen wie automatisches Einparken, Spurhalten, allgemeine Längsführung, Beschleunigen, Abbremsen werden von den Assistenzsystemen übernommen, z. B. vom Stauassistent.
In diesem Fall Teilautomatisierung von Längs- und Querführung. Aber halt mit der Notwendigkeit, dass der Fahrer ständig die Kontrolle und Verantwortung behält, weil das Fahrzeug jederzeit und ohne Vorwarnung aussteigen kann (weil es vielleicht die Grenzen des Fahrstreifens nicht mehr erkennt) und weil das Fahrzeug auf "ungeplante Vorkommnisse" (Hindernisse auf der Fahrbahn, Verkehrsteilnehmer die seitlich in den Fahrraum eindringen, ....) nicht reagieren kann.
Mein Seat zum Beispiel erkennt auch nicht jedes stehende Fahrzeug vor ihm. Wenn ein fahrendes Fahrzeug normal abbremst und anhält ist es kein Problem, aber wenn man z.B. an einer roten Ampel auf ein stehendes Fahrzeug zufährt erkennt er es regelmäßig nicht. Besonders heikel ist das, wenn der Vordermann vor der Ampel z.B. zum Abbiegen die Spur wechselt und dann davor ein stehendes Auto "auftaucht". Da beschleunigt er regelmäßig auf das Hindernis zu.
Zitat:
@colonel_claypoo schrieb am 18. April 2023 um 18:36:04 Uhr:
Und wenn der Fahrer das System durch dezentes Lenken und Betätigung von Gas & Bremse gleich wieder außer Kraft setzen kann, dann bringt es doch selbst wenig, auch wenn man nur einschläft.
Mein Auto überwacht die Augen und reagiert schon, wenn sich die Augenbewegungen sich ändern.
Aber unabhängig davon, wenn die Gefahr des Einschlafens am Steuer besteht, sollte man nicht Auto fahren, PUNKT.
Gefährlich Müdigkeit am Tag kann durch Atemaussetzer während des Schlafens entstehen. Dadurch sinkt die Sauerstoffsättigung im Blut und die Konsequenz ist dann unter anderem Müdigkeit am Tage. Gegen diese nächtlichen Atemaussetzer (Schlafapnoe) gibt es Behandlungsmöglichkeiten.
Gruß
Uwe
Zitat:
@GaryK schrieb am 18. April 2023 um 18:39:42 Uhr:
Das Grundsatzproblem ist, dass "Ohnmacht" bzw. "medizinischer Notfall" als Unfallursache ganz weit hinten in der Unfallstatistik steht.
Nennen wir Ohnmacht doch einfach Sekundenschlaf oder ganz eingeschlafen, dann sieht das schon wieder anders aus.
Dass assistenztechnisch hochgerüstete Fahrzeuge von Rentnern gefahren werden bestätigt meine Alltagserfahrung nicht. Viele Rentner haben zwar aktuelle Autos mit solchen Systemen, wissen aber häufig nicht einmal dass sie die haben. Ich sehe Maximalverbau von Assis mittlerweile vielmehr bei den Vielfahrern, Außendienstlern und Co. Die haben einfach keinen Bock mehr auf ständig im Stau oder Berufsverkehr Auto an Auto selber zu fahren, da sind Stauassistent, ACC und Co. eine echte Wohltat.
Emergency-Assist und wie die alle heißen ist ja unterm Strich kaum mehr Funktionalität als eh Pflicht wäre. Die Kombi aus ACC plus Spurhalteassistent ist ja kein autonomes Fahren, darf also eh nicht dauerhaft ohne Fahrerkontrolle arbeiten -> Warnhinweis und bei ignorieren der Warnung kein Gas mehr geben ist eh vorhanden. Abbremsen bis zum Stillstand und ggf. gleich den Notruf per E-Call ist dann noch Option.