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Tageszulassung durch Händler

Themenstarteram 28. Mai 2020 um 8:42

Wird da eigentlich tatsächlich ein Blechschild geprägt und gestempelt oder passiert das nur auf dem Papier bzw. im Computer der Zulassungsstelle?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@SuedschwedeV70 schrieb am 28. Mai 2020 um 13:55:36 Uhr:

Warum gibt es " Tageszulassungen" ?

Da gibt es einige. Der Kunde erhält ein Neufahrzeug zum Preis eines Gebrauchten, jedenfalls erhält er einen höheren Preisnachlass als auf einen Neuwagen ohne Tageszualssung.

Vor allem Hersteller und Händler nutzen diesen Umweg aus verschiedenen Gründen:

  • Händlersicht
  • Händler haben gegenüber Herstellern vertraglich festgelegte Mindestabnahmemengen und gestaffelte Mengenrabatte. Daher kann es für einen Händler temporär notwendig oder sinnvoll sein, mehr Fahrzeuge beim Hersteller abzunehmen, als aktuell Endkundennachfrage bei ihm besteht.
  • Im Rahmen von Sonderaktionen können Händler vom Hersteller zusätzliche Provisionen für Fahrzeuge erhalten, die in einem bestimmten Zeitraum angemeldet werden. Analog können Sonderprovisionen an Jahreszielmengen gekoppelt sein, so dass es sich für Händler lohnen kann, temporär oder zum Jahresende eine gewisse Menge zusätzlicher Fahrzeuge abzunehmen und als Tageszulassung anzumelden.
  • Es gibt von den Herstellern vertraglich vorgegebene Spielräume für Preisnachlässe, die der Händler gegenüber Endkunden nicht unterschreiten darf, sonst werden ihm Provisionen gekürzt. Diese Beschränkungen können mit Tageszulassungen auf erlaubtem Weg umgangen werden.
  • Bei Fahrzeugimporten aus manchen europäischen Ländern kann eine Tageszulassung vor Ort notwendig sein, um Garantie- oder Gewährleistungsbedingungen für das Fahrzeug zu erfüllen.
  • Herstellersicht
  • Für Hersteller kann es interessant sein, wenn ein eigener Fahrzeugtyp an publikumswirksamen Statistiken teilnimmt. Beispielsweise ist die ADAC Pannenstatistik an die Bedingung geknüpft, dass 10.000 Neuzulassungen pro Jahr erreicht werden müssen, damit ein Automodell in der Statistik geführt wird. Wenn absehbar ist, dass diese Menge mit regulären Verkäufen nur knapp unterschritten wird, kann der Hersteller über Tageszulassungen gezielt nachhelfen.
  • Für Hersteller sind Tageszulassungen ein Verfahren, um Endkunden nachfrageabhängig Preisnachlässe zu gewähren, ohne die Listenpreise publikumswirksam senken zu müssen.

(Wikipedia)

Grüße vom Ostelch

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Bei meinen letzten Ummeldungen bekam ich erst die Papiere, als ich mit den Schildern in der Hand am Tresen stand und der Herr dort die Plakete auf das Schild kleben konnte.

Daher vermute ich, dass das Fahrzeug Nummernschilder bekommt und erst dann als angemeldet gilt.

Vor einigen Jahren gab es das wohl wirklich noch das für die tageszulassungen jeden Tag tausende Kennzeichen geprägt und dann direkt wieder entsorgt wurden.

Ich meine aber mal gelesen zu haben das das inzwischen geändert wurde und die Fahrzeuge nur virtuell für einen tag zugelassen werden.

Für jede Zulassung sind Kennzeichenschilder zu bekleben. Macht Euch mal frei von dem Begriff " Tageszulassung ". Auch das ist eine ganz normale Zulassung.

Zur Info, Autohäuser lassen sehr viele Fahrzeuge zu, die umgehend wieder außer Betrieb gesetzt werden. Hierzu werden immer wieder vorhandene Schilder genutzt, so dass nicht immer neue Schilder geprägt werden.

@ Turotobi, dem ist nicht so. Es sind stets Kennzeichenschilder zuzuteilen und auch auch zu bekleben.

Themenstarteram 28. Mai 2020 um 10:53

Bekleben, abkratzen, bekleben usw bis das Blech durch ist. Was für ein deutscher Bürokratismus.

Warum gibt es " Tageszulassungen" ?

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 28. Mai 2020 um 12:53:46 Uhr:

Bekleben, abkratzen, bekleben usw bis das Blech durch ist. Was für ein deutscher Bürokratismus.

Das Schilderbekleben/-abkratzen ist wohl noch der geringste Aufwand. Wenn die Händler den "Trick" mit der Tageszulassung brauchen, müssen sie eben den Weg der Zulassung gehen. Der ist nun einmal der gleiche, ob das Fahrzeug für 1 Tag oder 10 Jahre zugelassen werden soll. Die Fahrzeuge müssen auch haftpflichtversichert sein, obwohl sie vielleicht das Betriebsgelände des Händlers vor dem Verkauf an den Endkunden nie verlassen. Ebenso läuft auch noch die Prozedur zur Erhebung der Kfz-Steuer ab. Die "Tageszulassung" ist ein ganz normales, zur Teilnahme am Straßenverkehr zugelassenes Kfz. Das der Halter andere Pläne damit hat, kann und muss der Zulassungsstelle egal sein. Warum soll die Zulassungsstelle für die Umsetzung von Marketingtricks des Händlers noch eigene Zulassungsvorschriften haben?

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@SuedschwedeV70 schrieb am 28. Mai 2020 um 13:55:36 Uhr:

Warum gibt es " Tageszulassungen" ?

Da gibt es einige. Der Kunde erhält ein Neufahrzeug zum Preis eines Gebrauchten, jedenfalls erhält er einen höheren Preisnachlass als auf einen Neuwagen ohne Tageszualssung.

Vor allem Hersteller und Händler nutzen diesen Umweg aus verschiedenen Gründen:

  • Händlersicht
  • Händler haben gegenüber Herstellern vertraglich festgelegte Mindestabnahmemengen und gestaffelte Mengenrabatte. Daher kann es für einen Händler temporär notwendig oder sinnvoll sein, mehr Fahrzeuge beim Hersteller abzunehmen, als aktuell Endkundennachfrage bei ihm besteht.
  • Im Rahmen von Sonderaktionen können Händler vom Hersteller zusätzliche Provisionen für Fahrzeuge erhalten, die in einem bestimmten Zeitraum angemeldet werden. Analog können Sonderprovisionen an Jahreszielmengen gekoppelt sein, so dass es sich für Händler lohnen kann, temporär oder zum Jahresende eine gewisse Menge zusätzlicher Fahrzeuge abzunehmen und als Tageszulassung anzumelden.
  • Es gibt von den Herstellern vertraglich vorgegebene Spielräume für Preisnachlässe, die der Händler gegenüber Endkunden nicht unterschreiten darf, sonst werden ihm Provisionen gekürzt. Diese Beschränkungen können mit Tageszulassungen auf erlaubtem Weg umgangen werden.
  • Bei Fahrzeugimporten aus manchen europäischen Ländern kann eine Tageszulassung vor Ort notwendig sein, um Garantie- oder Gewährleistungsbedingungen für das Fahrzeug zu erfüllen.
  • Herstellersicht
  • Für Hersteller kann es interessant sein, wenn ein eigener Fahrzeugtyp an publikumswirksamen Statistiken teilnimmt. Beispielsweise ist die ADAC Pannenstatistik an die Bedingung geknüpft, dass 10.000 Neuzulassungen pro Jahr erreicht werden müssen, damit ein Automodell in der Statistik geführt wird. Wenn absehbar ist, dass diese Menge mit regulären Verkäufen nur knapp unterschritten wird, kann der Hersteller über Tageszulassungen gezielt nachhelfen.
  • Für Hersteller sind Tageszulassungen ein Verfahren, um Endkunden nachfrageabhängig Preisnachlässe zu gewähren, ohne die Listenpreise publikumswirksam senken zu müssen.

(Wikipedia)

Grüße vom Ostelch

Es wurde mal geprüft ob die Händler-Tageszulassungen ohne Nummernschilder gehen

Da viele Autos aber oft nur wenige Minuten angemeldet bleiben, wandern die Schilder unmittelbar danach in den Abfall und werden recycelt. Mehr als 100 Tonnen Aluminium im Jahr.

 

https://www.augsburger-allgemeine.de/.../...ge-Minuten-id24833126.html

Artikel von 2013 :(

Erst mit der Stufe 4 von iKfz werden keine Schilder mehr benötigt. Da braucht der Händler die Plakettenträger nicht aufzukleben, sondern kann die Plaketten gleich nach Erhalt freirubbeln und das Fahrzeug wieder abmelden. ;)

Wenn die Zulassung auf eine natürliche Person erfolgt geht das auch mit aktuellen Stufe 3 (läuft die schon irgendwo?)

Edit ergänzt: dafür werden dann aber unbenutzt Fahrzeugbriefe "verbraucht" und müssen entsorgt werden...

Themenstarteram 28. Mai 2020 um 17:55

Das zeigt die Unbeweglichkeit der Ämter und Verordnungsmacher in Deutschland. Tageszulassungen kommen zigfach jeden Tag vor. Das ist ein Routinevorgang, der möglichst einfach gestaltet gehört. Lean Process, keep it simple and beautiful. Warum nicht einfach in der gleichen Sitzung die Eintragungen machen und wieder entfernen, ganz ohne Plakette?

Jetzt kommt gleich wieder die Antwort: weil das so im Gesetz usw. § soundso steht. Aber warum?

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 28. Mai 2020 um 19:55:27 Uhr:

Das zeigt die Unbeweglichkeit der Ämter und Verordnungsmacher in Deutschland. Tageszulassungen kommen zigfach jeden Tag vor. Das ist ein Routinevorgang, der möglichst einfach gestaltet gehört. Lean Process, keep it simple and beautiful. Warum nicht einfach in der gleichen Sitzung die Eintragungen machen und wieder entfernen, ganz ohne Plakette?

Jetzt kommt gleich wieder die Antwort: weil das so im Gesetz usw. § soundso steht. Aber warum?

Nein, es komt eine Gegenfrage. Warum soll sich die Verwaltung darüber den Kopf zerbrechen, nur weil der Handel diese unsinnige Umweglösung zu brauchen glaubt? "Keep it simple and beautiful" bedeutet hier ja wohl, diesen Unsinn hersteller- und händlerseitig mal zu beenden. Lean process: reis reduzieren, ohne dafür vorher überflüssigen erwaltungsaufwand bei anderen zu generieren. Der Verwaltungsaufwand für die Versicherungen und den Zoll (Kfz-Steuer) ist ja auch erheblich. Der Blick über den Tellerrand eigener Gewohnheiten ist hier überfällig.

 

Grüße vom Ostelch

am 28. Mai 2020 um 20:09

...Tageszulassungen sind ja im Grunde nix anderes als das Auffüllen / Erreichen irgendwelcher Quoten / Zulassungs- / Verkaufsquoten, die in irgendwelchen Verträgen / Vorgaben zwischen Vertragshändler und Hersteller festgelegt / vorgegeben werden.

Bzw. wie hier auch schon mal geschrieben, wenn das vom Hersteller selbst ausgeht ist das nix anderes als eine aufwändige Fälschung irgendwelcher Statistiken.

Wobei so ein Tageszulassungs-Fahrzeug vermutlich durchaus auch mal zugelassen auf dem Hof eines Händlers stehen kann und zwar länger als nur einen Tag oder ein paar Minuten z.B. um für Kunden mit dem Wunsch nach einer Probefahrt zur Verfügung zu stehen.

Zitat:

@Ostelch schrieb am 28. Mai 2020 um 21:57:28 Uhr:

 

Nein, es komt eine Gegenfrage. Warum soll sich die Verwaltung darüber den Kopf zerbrechen, nur weil der Handel diese unsinnige Umweglösung zu brauchen glaubt? "Keep it simple and beautiful" bedeutet hier ja wohl, diesen Unsinn hersteller- und händlerseitig mal zu beenden. Lean process: reis reduzieren, ohne dafür vorher überflüssigen erwaltungsaufwand bei anderen zu generieren. Der Verwaltungsaufwand für die Versicherungen und den Zoll (Kfz-Steuer) ist ja auch erheblich. Der Blick über den Tellerrand eigener Gewohnheiten ist hier überfällig.

Nun ja, den örtlichen Behörden düfte der Aufwand des Zolls egal sein, aber die Landradsämter bekommen Kohle für jede An-und Abmeldung und ob jetzt 5 Minuten oder 5 Jahre dazwischenliegen juckt jetzt auch nicht wirklich.

Bei den Versicherungen würde ich glatt darauf wetten das sich der Aufwand zumindest für die fahrzeuge die nicht gefahren werden in Grenzen hält, da könnte ich mir eine Art Flottenversicherung vorstellen wo die Neuanmeldungen nur gemeldet werden, muß man eh wegen der evb.

Da Tageszulassungen gerne über die Hersteller gemacht werden dürfte es da wenig Aufwand geben.

Selbst beim einen oder anderen Landkreis könnte ich mir vorstellen das da keine realen Kennzeichen ausgegeben werden sondern die Zulassung "nur" im System erfolgt.

Man muss da schon klar trennen, Tageszulassung ist nicht gleich Tageszulassung. Da gibt es Fahrzeuge die noch so wie sie ausgeliefert wurden dastehen, mit Folien und Transportsicherungen, es gibt Welche die tatsächlich auf der Straße zu finden sind, selbst Vorführer werden schon mal als Tageszulassunge vermarktet. Und es gibt Tageszulassungen wo der Kunde mehrere Monate selbst fährt bevor das Auto auf Ihn umgemeldet wird.

Echte Tageszulassungen dürften nur die Fahrzeuge sein die aus zulassungrechtlichen Gründen eine Erstzulassung bis zu einem Stichtag benötigen da sie danach nicht mehr zugelassen werden können.

Der Rest sind mehr oder weniger ausgedehnte Kurzzeitzulassungen und da ist dann vom Fahrzeug das über mehrere Monate als Mietwagen lief über den Vorführer bis zum Auto das wegen Vorschriften des Herstellers einige Wochen oder Monate zugelassen wurden damit der Händler seine Prämie bekommt.

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