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Tesla: Model S erfolgreich, Model 3 in Analyse

Mercedes S-Klasse W222
Themenstarteram 20. Februar 2018 um 16:07

Berlin – Mit dem Model 3 will Tesla künftig die breite Masse ansprechen. In Europas Elite fand man offenbar bereits Gehör: Das Marken-Flaggschiff Model S verkaufte sich 2017 besser als die deutschen Konkurrenten Mercedes S-Klasse, BMW 7er und Audi A8. Und nein, es geht nicht um den Absatz in irgendeiner norwegischen Provinz. Sondern um den europäischen Gesamtmarkt.

Hier verkaufte Tesla im Vorjahr gut 16.000 Exemplare seines größten Modells, knapp 40 Prozent mehr als 2016. Die S-Klasse ging 14.700 Mal weg, vom Siebener verkaufte BMW 11.500 Stück (ein Minus von 13 Prozent).

Heimvorteil auf dem deutschen Markt

[bild=3]Das berichten die Automotive News Europe unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Jato. In Deutschland sind die Business-Limos aus Stuttgart und München bislang erfolgreicher als die E-Limousine: 6.759 S-Klassen und 4.594 BMW 7er stehen 2.241 Model S gegenüber. Heimvorteil, klar. Den hat das E-Auto auf dem US-Markt, wo das Model S beinahe doppelt so oft (rund 28.800 Stück) verkauft wird wie der große Mercedes.

Ob die starken Verkaufszahlen des Model S den deutschen Herstellern Sorgen bereiten? Bestimmt, aber nicht unbedingt finanzieller Natur. In der automobilen Oberklasse sind die Margen pro Fahrzeug hoch. Bei der S-Klasse ist der Gewinn pro Exemplar beispielsweise größer als bei jedem anderen Fahrzeug des Daimler-Konzerns – und wohl auch größer als beim Model S.

185.000 Euro für den 39.000 Euro-Tesla

[bild=4]Auf dem Volumenmarkt sind Stückzahlen und Marktanteile ungleich bedeutender. Hier ist Tesla bald mit dem Model 3 vertreten. Das Einstiegsmodell ist mit Startpreisen ab rund 39.000 Euro deutlich preiswerter als die aktuell in Deutschland erhältlichen Markenvertreter Model S und Model X.

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich die deutsche Autoindustrie aktuell intensiv mit dem Einstiegs-Tesla, mit erheblichem monetären Aufwand: Ein Hersteller soll eines der ersten Modelle per Luftfracht ins eigene Entwicklungszentrum geschafft haben. Kaufpreis, Transportkosten sowie sämtliche Abgaben sollen sich auf rund 185.000 Euro summiert haben. Demnach wurde das Auto rund 10 Tage von mehreren Führungskräften getestet und anschließend von den Ingenieuren in seine Einzelteile zerlegt.

Rund ein Dutzend Model 3 bei deutschen Herstellern

Jedes Bauteil wurde demnach getestet, überliefert ist jedoch lediglich das Fazit zur Leistungselektronik. Kompakt, ausbaufähig, voll integriert, modular, leicht zugänglich, gut geschützt und günstig soll dieser zentrale Verbund aus elektronischem Steuergerät, Inverter und Gleichspannungswandler sein. Außerdem sei er in vielen Details verblüffend clever gemacht.

Welcher heimische Autobauer das Modell zerlegte? Wird nicht genannt. Laut dem Bericht könnte es sich um so gut wie jeden handeln. Insgesamt sollen rund zwölf Tesla Model 3 auf den Entwicklungsgeländen deutscher Autobauer und Zulieferer parken – allesamt zu Untersuchungszwecken. Ein branchenüblicher Vorgang.

Lücken, die man vom Mars aus sieht

Versuche mit Konkurrenzprodukten sind in der Automobilindustrie generell nichts Ungewöhnliches. Auch nicht in den USA: Ein Model 3 wird aktuell beim Technik-Consultant Munro & Associates zerlegt. Ehe die Techniker den Schraubenschlüssel ansetzten, sagte Firmenchef Sandy Munro seine Meinung zum Kompakt-Tesla in einem Youtube-Video.

[videotag]https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=QCIo8e12sBM[/videotag]

Munro kritisiert die Verarbeitungsqualität - ein rasselndes Geräusch beim Schließen der Türen und Spaltmaße, die man vom Mars aus sehen könne. Das wenig schmeichelhafte Fazit: Solche Mängel kenne man bestenfalls von einem Kia der 1990er-Jahre. Er sei überrascht, dass das Auto in dieser Form in den Verkauf durfte.

Der Techniker äußert außerdem Sicherheitsbedenken. Bleibe nach einem Crash der Strom weg, könnten Fondpassagiere dem Wrack nicht mehr über die hinteren Türen entsteigen. Eine rein mechanische Türschnalle gebe es nur vorne.

Fazit

Beeindruckende Technik also oder grottenschlechte Verarbeitung? Per se schließen sich die Meinungen von Munro und den deutschen Ingenieuren nicht aus. Unreflektiert übernehmen sollte man sie trotzdem nicht: Der Auftraggeber des Technik-Consultants ist ebenso unklar wie Identität und Arbeitgeber der in der Süddeutschen Zeitung zitierten Techniker.

Wie gut das Model 3 auch sein mag: Teslas Einstiegsmodell wird es auf dem europäischen Markt künftig nicht leicht haben. Jaguar bringt mit dem I-Pace einen voll-elektrischen Konkurrenten mit ähnlichen Abmessungen und Leistungsdaten. Das größere Model S wird sich bald dem Porsche Mission E stellen müssen. Audi wird auf dem Genfer Autosalon das Elektro-SUV e-Tron Quattro vorstellen - einen möglichen Konkurrenten für Teslas Model X.

 

*****

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271 Antworten

Ich weiß, dass in Osteuropa noch gerne große deutsche Autos gefahren werden, Tesla dagegen eher selten/gar nicht. Wie's im Rest Europas aussieht, weiß ich nicht, bin aber schon baff über den Verkaufserfolg europaweit.

Freut mich für Tesla - trauere meinem immer noch ein wenig hinterher, und hoffe irgendwann wieder einen mein Eigen nennen zu können.

Beeindruckend.

Offenbar wachen die "alteingesessenen" deutschen Hersteller langsam auf.

Zumindest ein Teil der Model S wird nicht zu Lasten anderer Hersteller verkauft worden sein, sondern wurde von den Käufern zusätzlich zum vorhanden Fuhrpark angeschafft. In den USA wurde das auch schon durch eine Käuferbefragung belegt.

Die Bewertung der Leistungselektronik freut mich sehr....kommt das doch aus Dresden und mein Gehirnschmalz steckt auch mit drin ;-). Zu Besuch war Elon auch schon.

Man sieht die TESLA heute schon auf der Straße, das sind noch keine

großen Mengen, aber die Nobelhersteller müssen langsam aufpassen,

sonst geraten Sie ins Hintertreffen................

Wen es interessiert:

Ove von T&T Tesla hat das Tesla Model 3 auch bereits ein wenig auseinandergenommen.

Ein kleiner Einblick unterhalb des Frunks (Front Trunk) wird einem dort gewährt.

https://youtu.be/0Sqb22C9rsM?t=603

Zitat:

Model S verkaufte sich 2017 besser als die deutschen Konkurrenten Mercedes S-Klasse, BMW 7er und Audi A8.

Ist der vergleich wirklich zutreffend?

Ich persönlich hatte das Model S bisher immer in Kokurrenz zu Audi A6, BMW 5er und Mercedes E Klasse gesehen.

Zitat:

@escalator schrieb am 20. Februar 2018 um 17:32:55 Uhr:

Die Bewertung der Leistungselektronik freut mich sehr....kommt das doch aus Dresden und mein Gehirnschmalz steckt auch mit drin ;-). Zu Besuch war Elon auch schon.

Musk hätte das Model 3 mal komplett in Deutschland machen lassen sollen. Dann hätte er sich einen Haufen Probleme erspart.

Zitat:

@AustriaMI schrieb am 20. Februar 2018 um 17:49:58 Uhr:

Zitat:

Model S verkaufte sich 2017 besser als die deutschen Konkurrenten Mercedes S-Klasse, BMW 7er und Audi A8.

Ist der vergleich wirklich zutreffend?

Ich persönlich hatte das Model S bisher immer in Kokurrenz zu Audi A6, BMW 5er und Mercedes E Klasse gesehen.

An welchen Parametern machst du die Vergleichsauswahl genau fest?

Ja sie sind immer noch überheblich..

"Das wichtigste an einer Karosse sind die Spaltmasse"

Nein sind sie nicht, speziell wer brutale Klimaunterschiede aushalten soll (Kontinentalklima in den USA als Beispiel) der ist gut beraten die Spalte nicht zu knapp zu halten.

Sicher ist es aufwändiger und zeugt von einer äusserlichen Qualität wenn die Spaltmasse superklein und supertolerant sind, so wie der Innenraum natürlich frei von jeglichem Hartplastik sein sollte und alles perfekt ausgerichtet ist nirgends ein Grat zu finden ist...

ABER

Was hat man von alle der Qualität wenn der Hobel alle 4 Wochen in der Werkstatt steht weil das Getriebe streikt, die Bordelektronik spinnt, die Kolbenringe lottern usw..

Ein Wagen muss als aller erstes funktionieren und wenig Ärger machen, wenn das gegeben ist, dann darf er auch hübsch sein, und dann darf er auch noch tolle Spaltmasse haben.

Was haben sie sich über die grüne LED Uhr und die billigen Schalter im Lexus aufgespult, nur nach 20 Jahren sind das alle noch die originalen und tun auch noch.

Eben. Ich erinnere daran, daß die Spaltmaße von deutschen Herstellern kultiviert wurden.

wie es einem gerade passt.

Ein Kia Stinger3.3i wird im Internet auch mal gerne mit einem 340i verglichen statt mit einem 440i oder besser 640igt ect :D

Nur weil da der Preis nicht so weit auseinander klafft

Spaltmaße hin oder her, wenn das Auto Preis/Leistungsmäßig besser ist, und das den meißten Käufern wichtiger ist, wird dieses Fahrzeug eben öfters verkauft.

Darauf schauen hauptsächlich nur die Deutschen, sieht man ja an den Zulassungen. Und der deutsche Markt verliert nunmal immer mehr an Bedeutung.

Und der Golf verkauft sich 20-mal (?) so oft wie das Model S. Was sollen wir daraus folgern?

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