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THP155 überfordert mit Wohnwagen?

Citroën C5 2 (R)

Hallo zusammen,
Ich fahre seit einigen Jahren einen C5 (Kombi) von 2010 mit dem THP155 und habe mir nun einen Wohnwagen zugelegt.
Was ich sofort gemerkt habe: Das Auto fühlt sich damit ziemlich überfordert an trotz der 155PS.
Der Wohnwagen wiegt leer 1150kg und mit unserer Grundausstattung vielleicht 1350kg. Das Auto war auch nur mäßig beladen mit zwei Personen und einem Kofferraum voll Kleidung für 4 Tage, Bettwäsche, ein paar Vorräte etc.
Wenn ich schreibe, dass sich das Auto überfordert anfühlt, meine ich damit konkret:
- Verbrauch über 16l, wenn ich versuche, 100km/h zu halten
- 100km/h halten bedeutet an leichten Steigungen Vollgas, bei etwas stärkeren Steigungen zurückschalten in den 5. (und Vollgas)
- Beschleunigung ist quasi nicht vorhanden (Auffahren auf die Autobahn im 3. mit Vollgas, um bis zum Ende eines handelsüblichen Beschleunigungsstreifens 80-90km/h zu erreichen)
Nun meine Frage: Ist das normal bzw. erwartetes Verhalten für einen Benziner? Ich hätte den 155ps doch etwas mehr zugetraut und frage mich, ob mit dem Auto irgendetwas nicht stimmt.
Hat damit jemand Erfahrung oder vielleicht sogar ein vergleichbares Gespann?
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüße
Daniel

59 Antworten

Hallo,
beim Wowa kommen zu den 1350 kg noch die 4 m2 Luftwiderstand hinzu, und die merkt man gewaltig

Ich hab das Thema auch mal ins Wohnwagenforum gespiegelt. Dort wird es ganz generell wohl mehr Erfahrungen geben als nur bei Citroën.
Bei einem Benziner mit einem (großen) Wohnwagen sollte man sehr realistische Erwartungen haben.
Ist das deine erste Anhängererfahrung?

Nur mal zum Thema Luftwiderstand ...
Vor vielen Jahren bin ich mit einem 90PS Zugfahrzeug und großem Planen-Mietanhänger umgezogen. In der Umzugsstrecke war ein 3-4Km langes Autobahnteilstück enthalten. Ich brauchte über 2Km, um überhaupt auf Tempo 80 zu kommen (alle Gewichte dabei im zulässigen Bereich!). Ohne Anhänger waren die 80Km/h bereits in der Einfädelspur locker erreicht. Bei den Leerfahrten auf dem Rückweg wurde dann eindeutig klar, dass dies nur zu einem kleinen Teil an der Beladung des Anhängers lag, sondern zum Großteil am hohen Luftwiderstand. Die Frontplane wirkte wie en Segel.
16L Verbrauch erscheint mir bei 155PS tatsächlich etwas hoch, kann aber Motor-bedingt sein und mit dem Neigungswinkel der Wohnwagenfront zusammenhängen. Mit meinem Wohnanhänger (Kampfgewicht zwischen 1400 und 1500Kg) und Zugfahrzeugen mit zwischen 200 und 240PS (Normalverbrauch 9-10L/100Km) bin ich mit Anhänger nie über 15L/100Km gekommen.
Mit Wohnanhänger bin ich Langstrecken meistens auch mit einer breiten Thule-Weekender-Dachbox auf dem Zugfahrzeug gefahren. Strecken von 1000 bis zu 2000Km einfach - z.B. nach Inverness, Budva oder Constanta. Die Box "kostete" normal ca. 0,7L an Mehrverbrauch. Mit Anhänger brachte Sie hingegen eine Spriteinsparung von fast einem halben Liter. Einfach, weil der Windstrom mit der Dachbox ganz offensichtlich wesentlich günstiger über das Zugfahrzeug und den Wohnwagen geleitet wurde. Die Box hatte somit eine vergleichbare positive Wirkung, wie die Dachspoiler auf den LKW-Fahrerhäusern.
Bei mir stieg der Verbrauch übrigens massiv an (auch gut über die 15L), sobald ich z.B. in Frankreich mit Geschwindigkeiten jenseits der 100Km/h fuhr. (ca. 110Km/h). Deswegen war ich dann i.d.R. fast immer nur mit 95 unterwegs

Danke für die Antworten!
Erfahrung mit Anhänger habe ich begrenzt; es ist der erste Wohnwagen für uns und sonst bin ich Anhänger nur bis 750kg und mit meinem vorigen Auto (308 GT, also BlueHDI 180) gefahren. Das ist natürlich in doppelter Hinsicht nicht vergleichbar.
Der von Nogolf erwähnte Mehrverbrauch deckt sich mit meinen Recherchen, wo von ca. 50% Mehrverbrauch die Rede war. Ich komme ohne Anhänger auf ca. 8l/100km. Da finde ich es schon irritierend, dass sich der Verbrauch bei mir mehr als verdoppelt hat.

Das ist aber auch normal dass sich der Verbrauch mitunter verdoppelt und hängt ebenso von deiner Fahrweise ab.
Wenn man auf biegen und Brechen die 100 fahren will, ist das sehr anstrengend für das Zugfahrzeug, insbesondere als Benziner. Man spürt schon, wann er sich anstrengen muss. Dann geht es eben mal nur mit 70-80 den Berg hoch. Verabschiede dich vom Gedanken, durchweg die Geschwindigkeit zu halten, dann senkt sich auch der Verbrauch.

Meine Benziner-Gespanne waren:

-Omega B (Automatik) mit 115PS, Normal 11L, mit 1500kg am Haken 18+L.

-Mercedes w202 C200 mit 136PS, normal 9L, mit Wohnwagen 1300kg 16L.

-(aktuell) Berlingo 1 mit 109PS, normal 8L, mit Wohnwagen 1000kg 13L.

Beim Berlingo spürt man wohl sehr stark, dass er weniger Probleme mit dem Luftwiderstand als dem Gewicht hat. Die Hohe Karosserie entschärft den Luftwiderstand vom Wohnwagen deutlich.
Mit allen bin ich LKW-Tempo gefahren, Tempo 100 frisst mir zuviel Benzin!

Erinnert mich an mein Bürstner/Zafira Gespann. Trotz 150PS/215Nm war er gefühlt schon mit einem 1200kg WoWa überfordert.
Aber 15l/100km mit einem 1400kg WoWa im Schlepp sind für einen älteren Benziner noch normal.

Aber tröste dich, Wohnmobilfahrer haben ganz ähnliche Probleme. Die saufen auch! Was meinst du, warum die meisten Wohnmobile und sogar "Kastenwagen" nicht schneller als 100 fahren, obwohl sie könnten?

Und führe dir eins vor Augen:
Du brauchst zum ziehen nur deinen Alltags-PKW, den du so oder so benötigst. Kein zusätzliches Wohnmobil als Triebfahrzeug für die "Wohnung". Dann rechnest du dir noch dazu, dass ein Wohnmobil 3-4x soviel kostet wie ein Wohnwagen und plötzlich ist es schietegal, was die Karre die 2000km im Jahr mit Wohnwagen säuft. :)

P.S.:
Auf geschätzte 2000km hast du Kraftstoffmehrkosten von lesiglich ca 270€ im Vergleich zur Solofahrt.

Bin meinen WoWa sowohl mit dem 150PS Benziner, als auch mit dem 150PS Diesel gefahren (2022er Passat).
Der TDI fährt sich wunderbar entspannt. Zieht auf den Auffahrten gut durch und kann auch mal kurz >100 einen Überholvorgang durchführen.
Mit dem Benziner fahre ich durchgängig mit Schweißperlen auf der Stirn. Der Unterschied ist so eklatant, dass es einfach keinen Spaß macht. Sogar viel Nervosität erzeugt, weil jede Auffahrt ein Stoßgebet und nachsichtige Verkehrsteilnehmer erfordert.

Das wäre aber rein subjektiv, denn die Leistung ist ja nominal die gleiche.
Der Unterschied ist nur: beim Diesel wird sie bei 2000U/min Anliegen, beim Benziner halt bei 4000U/min.
Dreht man den 150PS Benziner also höher, hat man die gleiche Leistung. Kostet nur mehr Kraftstoff.

Ohne Frage ist ein Diesel als Zugfahrzeug angenehmer und wirtschaftlicher zu fahren.
Für die anderen 18000km der durchschnittlichen Jahresfahrleistung braucht aber nicht jeder einen Diesel bzw legt man sich damit selbst ein teures Ei ins Nest.
Die modernen Turbo-Benziner sind ja aber schon eher Dieselähnlich in der Leistungsentfaltung.

Meist fahre ich meinen Wowa mit 1800kg mit unseren Mondeo Diesel. Trotz 100er Zulassung aber immer nur LKW-Geschwindigkeit ca.87km/h (Tacho ca. 91km/h). Da liegt der Verbrauch bei 10-12l, je nach Strecke und Gasfuß.
Einmal hatten wir eine "Versuchsfahrt" mit unserem Kuga 150PS Benzin von Thüringen an die Ostsee. Von der Leistung will ich mich nicht beschweren, anfahren geht aber nur moderat oder es geht auf die Kupplung.
Da wir "Querfeldein" über Land-Bundesstraßen und BAB gefahren sind und nicht die weitere, fast vollständig BAB Strecke, hatten wir auf der knapp 1000km langen Strecke einen Durchschnittsverbrauch von ca. 16l.
Auf einen BAB Stück mit kräftigem Gegenwind lag der Durchschnittsverbauch lt. BC sogar bei 19l.
Das Problem ist, alle verbrauchsoptimierten Motoren "saufen", wenn sie außerhalb ihrem optimalen Last- und Drehzahlbereich gefahren werden (müssen).
PS:
Mit Wowa muss man immer 50-80% Aufschlag im Verbrauch zum Alltag rechnen, wenn man die gleiche Geschwindigkeit Solo und Gespann als Basis nimmt, ist der Verbrauch bestimmt deutlich mehr als verdoppelt.
Man zieht ja nicht nur grob das doppelte Gewicht, sondern auch einen CW-Wert wie eine Schrankwand hinter sich her.
Häufiges Beschleunigen oder Gegenwind wirken sich überproportional im Verbrauch aus, als eine gleichmäßige BAB-Fahrt.

Wir haben uns bewusst wegen dem Wohnwagen für den Kuga mit 2l Diesel Motor mit um die 180PS entschieden. Allerdings ist nicht jeder Händler begeistert, wenn man zur Probefahrt mit Wohnwagen erscheint.
Wir sind den Benziner und den Diesel, beide als 4x4 gefahren. Die Entscheidung war schnell getroffen.

Vorher hatten wir eine C-Klasse Kombi mit 1,8l Benziner, ich sag mal so: Man kann den Wohnwagen damit ziehen… Der Verbrauch geht bei allen Autos drastisch nach oben, was mich für die Urlaubsfahrten nicht stört. Dafür habe ich vor Ort einen PKW.

Na vielen Dank an alle für die Antworten, dass beruhigt jetzt erstmal meine Seele ein wenig, dass das doch eher normal zu sein scheint. Wir stehen gerade an der Nordsee und fahren heute zurück in die Heimat; wir werden das direkt mal nutzen, um uns eher an LKW-Geschwindigkeit zu orientieren und schauen dann mal, wie groß der Unterschied im Verbrauch ist :)

Zitat:

@Bamako schrieb am 10. Juni 2023 um 20:26:27 Uhr:


Aber tröste dich, Wohnmobilfahrer haben ganz ähnliche Probleme. Die saufen auch! Was meinst du, warum die meisten Wohnmobile und sogar "Kastenwagen" nicht schneller als 100 fahren, obwohl sie könnten?


Zum Vergleich:
Mein 2.3er Diesel mit 140PS/350Nm/Automatik nimmt sich bei ausgeglichener Fahrweise um die 100km/h etwa 7.5 - 8.0l - Urlaubsfertig versteht sich.

Der TI eines Freundes (auch 3.5to), der selbe Motor ohne Automatik braucht dagegen 10 - 11l. Der Aufbau mit dem Luftwiderstand macht viel aus.

Ich glaube Du musst Dich einfach noch an das Fahren mit dem Anhänger gewöhnen. Der Anhänger erfordert ständig mehr Leistung und das geht beim Benziner halt nur mit mehr Drehzahl gegenüber einem Diesel.
Hier mal ein weiterer Datenpunkt mit dem Volvo XC40 T5 Hybrid + Wohnwagen Hobby Excellent 540WLU.
Der XC40 hat ein Leergewicht von etwa 1.800 kg und der WW hatte etwa 1.600 kg. Die Fahrt mit Wohnwagen hin- und zurück über den Brenner nach Südtirol war 843 km lang und der Benzinverbrauch lag im Schnitt bei etwa 8,6 l/100 km + 24 Wh/100km Strom.
Wir sind dabei weitgehend mit dem LKW-Verkehr mitgeschwommen. Gegenüber der Fahrt mit 100+ km/h ist man im Schnitt nicht wirklich so viel langsamer, spart aber erheblich an Treibstoff.
Die Reduktion von 100+ km/h auf LKW Geschwindigkeit wird den meisten Stress herausnehmen. Auch sonst solltest Du es gemütlicher angehen. Man muss mit Anhänger nicht unbedingt immer Vollgas geben. Jeder sieht dass man einen Anhänger zieht und erwartet jetzt keine normalen Beschleunigungswerte.
Wünsche Dir viel Freude an Deinem Gespann.

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