Träge Automatik?!
Tach zusammen!
hab jetzt ne ganze Weile rumgestöbert, aber nicht wirklich einen Beitrag gefunden, der mir weiterhelfen könnte, daurm versuch ich es jetzt eben mit nem neuen Beitrag.
Ich fahre jetzt seit einigen Monaten (3!) einen C220CDI mit Automatik-Getriebe (Bj. 05/2005, 20TKm). Bin leider kein Automatik-Experte, aber irgendwie kommt es mir so vor, als ob sie beim Anfahren unglaublich träge auf Betätigung des Gaspedals reagiert. Es gab schon die ein oder andere Situation, wo es beinahe brenzlich wurde, weil ich dachte es reicht noch gut, aber die "Anfahrverzögerung" nicht mitberechnet hatte. Das ist doch nicht normal, dass man 2 Sekunden nach nem "Kickdown" erst ins Rollen kommt oder???
Sobald die Kiste dann mal ins Rollen kommt, rollt sie eigentlich ganz anständig und man kommt durchaus zügig vom Platz (obwohl ich mir von 150PS schon etwas mehr erwartet hatte, aber gut, passt schon).
Während der Fahrt reagiert eigentlich alles so wie man es erwartet. Das Gas wird sofort angenommen und die Gänge schalten "normal" schnell je nach Druck aufs Pedal. Ich fahre in Stelleung "S" und es ist auch ein Unterschied zu Stellung "C" spürbar (reagiert noch träger, aber soll ja so sein).
Meine Frage ist jetzt, ist die Automatik beim anfahren echt so träge? Will man gemütlich losfahren fällt es einam ja fast gar nicht auf, aber wie oben schon erwähnt - einen "Kickdown" macht man, wenn mans eilig hat und nicht, wenn man vor m Losfahren noch n Ei legen will ...
Bin neulich mal zufällig mit nem A3 (125PS Benziner) gefahren und muss sagen, dass der so anfährt wie man es eigentlich erwartet, also deutlich zeitnäher zur Betätigung des Pedals. Keine Ahnung, ob man so vergleichen kann, da es ja doch einige Unterschiede gibt (Benziner-Diesel, 4Gang-5Gang, bla bla ...). Also jedenfalls trotzdem n krasser Unterschied.
Was ich schon alles versucht/festgestellt hab:
- es ist nicht abhängig vom Wetter/Temperatur
- tritt bei jedem Anfahren auf
- tritt in stellung S und C auf
- tritt auf, auch wenn ich vor dem Losfahren "manuell" in den ersten Gang schalte
- es gibt keine Trägheit mehr sobald das Auto ins Rolen gekommen ist
- kann den kompletten Drehzahlbereich fahren (also kein Notlauf)
- Drehzahlmesser (und somit der Motor wohl auch) reagiert (auch im Stand!) sofort auf Betätigung des Gaspedals
- gehe ich vor dem eigentlichen Losfahren von der Bremse und lasse den Wagen rollen, dann reagiert alles etwas schneller, aber immer noch einiges langsamer als beim oben erwähnten A3 (mehr Vergleiche hab ich leider nicht ...)
Hat jemand vielelicht Erfahreungen damit gemacht oder Ähnliches festgestellt und mal danach schauen lassen? Ich selber war bis jetzt noch nicht in der Werkstatt, da ich noch keine Zeit hatte. Dachte ich frag jetzt mal hier in die Runde und schau mal, ob das evtl. normal ist.
Ok, hoffe ich hab nix vergessen und wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen kann.
Oh, eines hab ich noch vergessen. Der Benutzername "VollGenervt" kommt naoch aus der Zeit, als ich jeden Tag in einen VW Bora einsteigen musste. War wohl ein Montagsauto ...
Ein Montag nach einem langen, harten Wochenende ...
Könnte mich jetzt umtaufen auf "VollEntspannt" :-)
So, jetzt reichts aber
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15 Antworten
Da hilft nur eins:
http://www.sprintbooster.gr/de/
Grüße
Alex
Träge Automatik
Guten Tag VollGenervt
Zuerst ein Kompliment für die saubere Beschreibung des Fehlers und deines bisherigen Vorgehens. Das ist das wirkungsvollste Mittel um aussagefähige Ratschläge zu erhalten.
Du suchst den Fehler im Automatikgetriebe. Es ist unwahrscheinlich, dass der Fehler dort liegt; das beweist dein Anfahrversuch im vorgewählten ersten Gang. Wie du schreibst, tritt die Verzögerung auch hier auf.
Die Ursache deiner Beobachtungen dürfte im Motorkonzept liegen:
Alle Turbomotoren haben eine mehr oder weniger ausgeprägte Anfahrschwäche. Bei geringer Last (Leerlauf) entsteht wenig Abgas und damit erhält der Turbolader auch wenig Antriebsleistung. Dadurch kann der Turbolader auch nur geringen Ladedruck aufbauen und wenig Ladedruck bedeutet eben auch weniger Motorleistung. Erst beim Gasgeben wird mehr Abgas erzeugt, was der Turbolader wiederum in höheren Ladedruck umsetzen kann. Und das gibt wiederum mehr Abgase für den Turbolader. Dieses Spiel setzt sich fort, bis der Ladedruck zur Schonung des Motors und des Antriebsstrangs begrenzt wird. Der ganze Vorgang braucht etwas Zeit. Allerdings scheinen mir 2 Sekunden doch etwas viel.
Mit mehr oder weniger ausgefeilten Konzepten versuchen die Hersteller diesen Effekt zu kaschieren. (Kombinationen von grossem und kleinem Turbolader, Kombination von mechanisch angetriebenen Kompressor und Turbolader, Verkleinern des max. möglichen Drehmomentes des Motors zu Gunsten eines breiteren Drehzahlbandes, sprich das Drehmoment erreicht bei tiefen Drehzahlen relativ höhere Werte). Es bleibt immer ein Kompromiss zwischen technischer Umsetzung und den Kosten.
Weil der Dieselmotor bereits bei tiefen Drehzahlen (2000 Umdr/Min) ein sehr kräftiges Drehmoment liefert, ist diese Anfahrschwäche beim Turbodiesel deutlicher spürbar als bei einem Turbobenziner der heutigen Generation. Von den hubraumgrossen Saugmotoren ganz zu schweigen.
Und die Anfahrschwäche wird vor allem spürbar wenn Du bei tiefen Drehzahlen (< 1200 Umdr./Min) kräftig beschleunigen willst. Auch das haben dir deine Fahrversuche ja bestätigt. Beim gemütlichen Losfahren fällt fast nichts auf.
Es bleibt natürlich noch die, - für mich unwahrscheinliche -, Möglichkeit, das ein individueller Fehler der Motorsteuerung vorliegt. Das könnte ein Besuch bei DC oder ein direkter Vergleich mit einem baugleichen Modell klären.
Zum Schlusse noch: Übliche Tuningmassnahmen (Chiptuning) ändern an der Anfahrschwäche kaum etwas.
Ich hoffe, du kannst mit dieser Eigenheit leben und dich darauf einstellen, sonst bleibt als Alternativen vorläufig nur der Wechsel auf ein hubraumstarkes Benzinfahrzeug.
Gruss
Genau dieses Problem hat auch mein 220TCDI von 2002. Es ist genau so, wie oben beschrieben und die Fehlersuche (eben durch Ausschluss diverser Umstände) führte zu keinem Ergebnis.
Die Erklärung mit dem Turbo klingt logisch.
Vergleichbare Fahrzeuge haben trotz "Turboloch" im untersten Drehzahlbereich deutlich mehr Drehmoment zur Verfügung, was die Anfahrschwäche zwar spürbar macht, jedoch keine brenzligen Situationen zulässt.
Mit meinem (überschaubaren) technischen Verständnis habe ich dieses Phänomen einfach als gegeben hingenommen und jedwede Investition zur Verbesserung vermieden. Ich dachte mal an Chiptuning, aber so wie ich es jetzt verstehe, bringt das für das Anfahren nichts, es sei denn, dieser Chip hätte zusätzlich einen kleinen Kompressor mit Heizspirale, der die Umluft erhitzt, verdichtet und von Beginn an zuführt.
Man darf ja noch träumen , oder ?
Was mir aber noch auffiel ist, dass die Schwäche bei kaltem Motor wesentlich stärker ist, als im betriebswarmen Zustand. Daher hatte ich immer vermutet, es sei ein Schutz, um den kalten Motor nicht zu früh treten zu können. Woher kommt der Unterschied in der Anfahrtschwäche zwischen kaltem und warmen Zustand ?
Gruß
Heringsstipp
Hi Vollgenervt, ergänzend zu den Anmerkungen von Dorfschmied noch ein paar persönliche Erfahrungen.
Die 5-Gang Automatik in der C-Klasse ist gerade beim Anfahren sehr träge. Geht mir auch so und ich hab nicht mir dem Turboloch zu kämpfen.
Ein wenig beeinflussen kann man es durch sein Fahrverhalten weil die lernfähige Automatik hier dann gelegentlich etwas spontaner ist. Aber gerade mit der Automatik gleitet man ja gerne und fährt vorausschauend was genau den gemütlichen Schalteffekt begünstigt.
Und durch den Wandler beim Anfahren kommt zusätzlich m.E. noch eine Trägheit hinzu. Vom hohen Gewicht (Trägheit im Physikalischen Sinn) beim Losfahren mal gar nicht zu reden.
Und dann noch eine Eigenheit die mir hier Automatikfans erzählt haben. Der Kick-Down Befehl führt zu ein Art "Rechenarbeit" in der Automatik die mehr für Verzögerungen als für einen schnellen Start sorgen. Im Normalbetrieb wenn man im Schwung ist fällt das nicht auf.
Also lieber nur 2/3 schnell durchtreten dann kommt man besser vom Fleck als mit Kick-Down.
Hi Leute!
Danke für die Antworten! Komm jetzt zwar nicht schneller vom Fleck, aber kann dem Unfallgegner jetzt wenigstens erklären warum es dazu kam :-))))))
Nein, mal im Ernst ... das klingt schon ganz logisch was ihr da so geschrieben habt und ich vermute auch, dass das einfach so sein muss und ich damit leben muss. Aber wenn man ungefähr weiß warum es so ist, dann hat man wenigstens nicht mehr so ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
Ich werde (hoffe ich finde die Zeit) in den nächsten Tagen trotzdem noch 2 Dinge tun. Zum einen möchte ich mal einen andern 220CDI Automatik probefahren (um mal einen echten Vergleich zu haben) und dann werd ich mit meienr Kiste mal zum "freunlichen" Doktor gehen und sie mal daraufhin untersuchen lassen. Man weiß ja nie ...
Also, nochmal vielen Dank an alle, die geantwortet haben!
Deine Erfahrung deckt sich voll mit meinen. Ich bin die Tage den C 200 CDI und den C 200 K jeweils mit Automatic probegefahren. Beide hatten eine gewisse Anfahrschwäche.
Gruß
Der Biber
Mir ist nicht ganz klar, was dies mit der Automatik zu tun hat.
Es ist schließlich nicht das Getriebe, sondern der Motor, der nicht in Gang kommt.
So weit ich mich erinnern kann, war das schon vor Jahrzehnten so, daß sich die Mercedes-Diesel beim Anfahren eine Gedenksekunde leisten.
Tja Leute....
"Einen Mercedes muss man immer mit Automatik fahren"... ist hier im Forum oft zu lesen. Das hat schon was mit Motor und Getriebe zu tun. Beide benötigen in dieser Kombination eben ein paar Bruchteile von Sekunden die sich hier addieren. Ich bin das auch probegefahren und... fahre jetzt einen Handschalter. Auch auf die Gefahr hin, das ich beim Verkauf in vielen Jahren Unsummen dafür abgezogen bekomme..
Handliche Grüße
Moonwalk
Also das scheint dann wirklich eine Kompressor sache zu sein, meiner hat diese Schwäche nicht, ( Benziner ohne Kompressor )
Ich glaube, dass da auch die Schaltelektronik des Getriebes mit beteiliigt.
In meinem C200 K ist das Feeling richtig "Automatik alter Schule". Vergleichsweise lahmes Anfahren, relativ langsame Gangwechsel...
Parallel hatte ich 8 Jahre einen SLK 230K. Da war das trotz Automatik völlig anders: beherztes Zupacken des Wandlers beim Anfahren, vergleichsweise schnelle Gangwechsel in beide Richtungen, ziemlich unmittelbare Reaktionen auf Kickdown (z.B, wurde bei Vollgas @190km/h nochmal der vierte Gang serviert).
Gut da liegen 30PS dazwischen, trotzdem läßt der gesamte Habitus eine deutlich komfort-programmierte Automatik beim W203 vermuten.
Zitat:
Und dann noch eine Eigenheit die mir hier Automatikfans erzählt haben. Der Kick-Down Befehl führt zu ein Art "Rechenarbeit" in der Automatik die mehr für Verzögerungen als für einen schnellen Start sorgen. Im Normalbetrieb wenn man im Schwung ist fällt das nicht auf.
kann ich voll und ganz bestätigen... man muss mit der zeit ein gefühl entwickeln... und ich habe schnell gemerkt, dass das auto mit anfangs dosiertem gaspedal besser vom fleck kommt als wenn man gleich kick-down oder vollgas (also bis zum ersten widerstand) gibt...
man sollte erst 1/2 bis 2/3 des gaspedals betätigen und dabei dann mit gefühl das pedal bis zur vollgasstellung drücken... so kommt man besser weg als gleich mit vollgas oder kickdown
Hi zusammen,
ich kann die Trägheit der 5-Gang automatik nur bestätigen, würde darum persönlich nur Handschaltung wählen. Habe aber eine Frage, die mir tech. ausgebuffte Leute evtl beantworten könn:
ist es möglich nachträglich das Setup der Automatik zu beeinflussen? Hab die 7-G-Automatik im SLK350 und R320CDI gefahren, natürlich beide mit unterschiedlicher Charakteristik und des weiteren die 5-G-Automatik im B170 CDI und diversen anderen Modellen. In den anderen Modellen war sie gewohnt träge, sowohl beim Anfahren, als auch langsam im Gangwechsel und mir stets spürbarer Wandleraktivität. Im B170 allerdings war die Automatik flott im Schalten, fuhr ohne Verzögerung und Gummibandeffekt los und auch das Kick Down-Verhalten war anders, als bei den restlichen 5er-Boxen. Hat einer ne Ahnung, woran das liegt und ob man das irgendwie einstellen lassen kann?
hi,
hast du schon mal an einem resett gedacht?
1. Schlüssel auf position 2 (nicht starten).
2. gas pedal bis ganz unten drucken und 5 sec. halten. (Kick down Position)
3. Schlüssel auf 0 "off" position (schlüssel nicht wegziehen), gas pedal los lassen.
4. 2 min. warten bis das System reset ist.
gruss
maloeze
Hallo!
Mein C220 CDI ist ein Schalter! Dennoch habe ich das gleiche Gefühl, beim Anfahren kommt das Ding nicht vom Fleck.
Erst nach ein paar tausend Kilometer bin ich auf den Trick gekommen, dass man zunächst das Gaspedal leicht drücken muß, also die beschreibene Aufladung erzeugen und dann anschließend die Kupplung kommen lassen, nur so ist es möglich im zügigen Stadtverkehr mitzuhalten.
Bei einem Benziner würde man so die Kupplung verheizen, der CDI braucht das, man spürt wie sich dann auch das Getriebe leichter schalten lässt.
Gruß