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Turbo-Direkteinspritzer und Kurzstrecke

Themenstarteram 20. März 2021 um 13:55

Moin,

wir haben bislang immer Saugbenziner gefahren, also keine praktischen Erfahrungen mit Turbomotoren.

Nachdem der Kia CEEd meiner Frau bei 190tkm wegen Steuerkettenschaden die Hufe hochgerissen hat, haben wir jetzt einen Ford Kuga als Jahreswagen gekauft. Der hat den 1.5 EcoBoost mit 120PS.

Nun ist es so, dass wir einen großen Hund haben, der dreimal am Tag seine Runden will und auch bekommen soll. Damit wir nicht immer dieselbe Strecke gehen, fährt meine Frau mit ihm gern mal ein Stück raus und geht woanders im Feld oder Wald spazieren. Die Strecken sind dabei je nachdem 2-4km einfach.

Natürlich fährt das Auto auch längere Strecken, 12tkm p.a. etwa insgesamt. Dabei würde ich sagen, auf 3 Kurzstrecken (eine Hunderunde sind ja sozusagen 2 Kurzstrecken, weil zwischendurch Motor aus, wieder abkühlen, wieder neu starten) im Schnitt eine längere Strecke kommt (10-30km) bei der der Motor warm wird. Einmal im Monat gibt es auch eine längere Strecke von 2x150km, bei der der Motor dann wirklich richtig warm wird.

Die Saugbenziner haben bislang da nie Probleme gemacht. Einmal im Jahr Ölwechsel und das wars.

Sollte man diese Art der Nutzung beim Turbodirekteinspritzer generell vermeiden? Ist durch die Kurzstreckennutzung für die Hunderunden mit frühzeitig auftretenden Problemen zu rechnen? Oder hebt sich das wieder auf, da ja auch längere Strecken gefahren werden?

PS: Dass Kaltstarts und Kurzstrecken bei jedem Auto verschleißfördernd sind, weiss ich, darum soll es hier nicht gehen. Ausschließelich um zu erwartende Probleme mit der Kombination Turbodirekteinspritzer und Kurzstrecke.

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34 Antworten

Ich sehe keine Grund zu Sorge. Seit ein Jahr ganze Nation fährt kurzere Strecken und trotz viel mehr kurzeren Strecken in die Statistick gibst kaum mehr sterbende Motoren.

Bei mir ist das gleiche und mache schon Gedanke, ob wegen weniger Kilometer, meine Auto bleibt bei mir ein oder zwei Jahren länger.

Vor kurzen Autos in Deutschland in Schnitt waren 10 Jahren alt, ich erwartete dank Corona längere lebende Autos in Deutschland, schauen wir statistische zahlen in Zukuft.

Gruß. I.

@fehlzündung

Ich sage mal so.

Entweder funktioniert die DI oder die ist Schrott, wie bei den 2.0 TFSI Motoren im VAG Konzern.

Ob nur die DI Einspritzung oder jetzt die neue Generation mit Saugrohr- und DI Einspritzung, die Einlassventile verkoken immer noch beim 2.0 TFSI Motor.

Somit ist ein Wallnussstrahlen bei ca. 70-100.000 km fällig.

Das Problem sind die Öldämpfe aus der KGE die durch die Einlassventile im ZK strömen ohne Benzin Luftgemisch.

Von dem Problem sind eigentlich alle DI Motoren betroffen, teilweise wird ja auch empfohlen Additive dem Kraftstoff beizumischen.

Nur was soll das Bringen, wenn der Kraftstoff direkt in den Brennraum eingespritzt wird.

Wie sich die Ford Motoren verhalten, am besten einfach mal im Ford Forum hier fragen.

https://www.motor-talk.de/forum/ford-kuga-mk3-b1092.html

Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen gesammelt und kann darüber berichten.

P.S. Ich persönlich werde einen großen Bogen machen um diese DI Technik.

Turbo braucht Schmierung, entsprechend sollte man die Ölwechselintervalle einhalten (kein Longlife-Intervall machen, sondern Standard-Wechsel-Intervall) und wenn auch im Winter oft Kurststrecke würde ich sofern vom Hersteller freigegeben ein 0W.. fahren - das kommt schneller in den "flüssigen" Zustand.

Turbo sollte generell kurz auslaufen vor dem Abstellen des Motors, damit er nicht noch nachläuft, wenn der Öldruck beim Ausschalten des Fhzg. weg geht - besonders wenn kurz zuvor noch mit hoher Drehzahl gefahren wurde...

Die alten Direkteinspritzer (bis 2018???) neigen zum verrußen der Einlassventiele, da kein Benzin die Ventile spült - das dürfte vermutlich bei Kurzstrecke schneller verrußen.

Zitat:

@hwd63 schrieb am 20. März 2021 um 15:36:26 Uhr:

 

Das Problem sind die Öldämpfe aus der KGE die durch die Einlassventile im ZK strömen ohne Benzin Luftgemisch.

Ich sehe es so - bei kurzen Strecken gibst keine Öldämpfe. Weil für Dämpfe brauchen große Temperatur, was bei kurzen Strecken trift nicht zu, weil Motoröl ist noch (zu) kalt.

Kalte Öl - keine Dampf - kein Problem.

Gruß. I.

Zitat:

@TSB69 schrieb am 20. März 2021 um 15:37:42 Uhr:

Turbo braucht Schmierung, entsprechend sollte man die Ölwechselintervalle einhalten (kein Longlife-Intervall machen, sondern Standard-Wechsel-Intervall) und wenn auch im Winter oft Kurststrecke würde ich sofern vom Hersteller freigegeben ein 0W.. fahren - das kommt schneller in den "flüssigen" Zustand.

Turbo sollte generell kurz auslaufen vor dem Abstellen des Motors, damit er nicht noch nachläuft, wenn der Öldruck beim Ausschalten des Fhzg. weg geht - besonders wenn kurz zuvor noch mit hoher Drehzahl gefahren wurde...

Die alten Direkteinspritzer (bis 2018???) neigen zum verrußen der Einlassventiele, da kein Benzin die Ventile spült - das dürfte vermutlich bei Kurzstrecke schneller verrußen.

Hier ist auch das selbe - alles noch kalt, gibst noch keine Grund für "kurz auslaufen vor Abstellen Motors".

Gruß. I.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 20. März 2021 um 14:55:37 Uhr:

Moin,

wir haben bislang immer Saugbenziner gefahren, also keine praktischen Erfahrungen mit Turbomotoren.

Nachdem der Kia CEEd meiner Frau bei 190tkm wegen Steuerkettenschaden die Hufe hochgerissen hat, haben wir jetzt einen Ford Kuga als Jahreswagen gekauft. Der hat den 1.5 EcoBoost mit 120PS.

Nun ist es so, dass wir einen großen Hund haben, der dreimal am Tag seine Runden will und auch bekommen soll. Damit wir nicht immer dieselbe Strecke gehen, fährt meine Frau mit ihm gern mal ein Stück raus und geht woanders im Feld oder Wald spazieren. Die Strecken sind dabei je nachdem 2-4km einfach.

Natürlich fährt das Auto auch längere Strecken, 12tkm p.a. etwa insgesamt. Dabei würde ich sagen, auf 3 Kurzstrecken (eine Hunderunde sind ja sozusagen 2 Kurzstrecken, weil zwischendurch Motor aus, wieder abkühlen, wieder neu starten) im Schnitt eine längere Strecke kommt (10-30km) bei der der Motor warm wird. Einmal im Monat gibt es auch eine längere Strecke von 2x150km, bei der der Motor dann wirklich richtig warm wird.

Die Saugbenziner haben bislang da nie Probleme gemacht. Einmal im Jahr Ölwechsel und das wars.

Sollte man diese Art der Nutzung beim Turbodirekteinspritzer generell vermeiden? Ist durch die Kurzstreckennutzung für die Hunderunden mit frühzeitig auftretenden Problemen zu rechnen? Oder hebt sich das wieder auf, da ja auch längere Strecken gefahren werden?

PS: Dass Kaltstarts und Kurzstrecken bei jedem Auto verschleißfördernd sind, weiss ich, darum soll es hier nicht gehen. Ausschließelich um zu erwartende Probleme mit der Kombination Turbodirekteinspritzer und Kurzstrecke.

ich sehe kein besonderes Problem bei den Direkteinspritzern wegen Kurzstrecken.

Fahre mittlerweile schon den dritten Benziner mit Turbolader und Direkteinspritzung und ebenfalls leider relativ häufig recht kurze Strecken.

Wir fahren unseren Audi A1 1.4 TFSI Sportback S-tronic nun schon seit 3 Jahren zu über 80 % Kurzstrecke (< 5 km). Nur alle 2-3 Monate ist auch einmal eine Fahrt > 100 km dabei gewesen. Stellplatz ist draußen. Wir wohnen auf 650 m Höhe.

Das gute Stück hat jetzt knapp 50 tkm runter und läuft absolut problemlos. Das Ganze mit einem bisherigen Durchschnittsverbrauch von 6,6 l/100 km Super E10 - trotz des hohen Kurzstreckenanteils.

Zum Vergleich: Der Vorgänger, ein Golf 4 1.6 SR Automatik mit Saugrohreinspritzung hatte die letzten 4 Jahre ein vergleichbares Fahrprofil und verbrauchte dabei im Durchschnitt 9,5 l/100 km Super E10.

Da merkt man doch, dass sich in > 20 Jahren so einiges in der Motoren- und Getriebetechnik getan hat, was dem Verbrauch zu gute kommt.

Zitat:

@navec schrieb am 20. März 2021 um 15:49:24 Uhr:

ich sehe kein besonderes Problem bei den Direkteinspritzern wegen Kurzstrecken.

Fahre mittlerweile schon den dritten Benziner mit Turbolader und Direkteinspritzung und ebenfalls leider relativ häufig recht kurze Strecken.

Den dritten? Die ersten beiden haben es wohl doch nicht durchgehalten.

am 20. März 2021 um 16:01

Ich habe auch wegen Hund fast das gleiche Fahrprofil wie @fehlzündung und lasse die Kurzstreckenproblematik erst gar nicht aufkommen, indem ich mich für einen Plug-in-Hybrid entschieden habe.

Der hat zwar auch einen Turbo-Direkteinspritzer, fährt aber alle Strecken unter 30km nur elektrisch. So kennt der Benziner fast nur die langen Strecken.

Den Ford Kuga hätte es auch als Plug-in-Hybrid gegeben, das wäre eine gute Wahl gewesen, vorausgesetzt es gibt eine Steckdose am Stellplatz.

Hätte, wäre... jetzt ist das Auto aber schon da und soll wohl möglichst nicht gleich wieder ersetzt werden.

Aber andererseits, wenn Du schon fragst, musstest du ja auch mit dem möglichen Ergebnis rechnen, dass ein Turbo-DI mit Kurzstrecken sehr bald einen Schaden erleiden wird. Also wärst du doch zu einem Wechsel bereit?

Themenstarteram 20. März 2021 um 16:27

Danke erstmal für eure zahlreichen Antworten. Wie ich mir schon dachte, gibt es verschiedene Ansichten, aber zumindest sagt niemand, dass man damit in Kürze den Motor ruiniert.

Da ja auch zwischendurch längere Strecken gefahren werden, wo der Motor betriebswarm wird, sehe ich das nicht ganz so eng. Man versucht halt, lange und kurze Strecken im Wechsel zu fahren.

Nein, ein Wechsel kommt nicht in Frage. Das Auto wurde ja gerade erst gekauft (ist nicht das aktuelle Modell, sondern das vorherige, war eine Tageszulassung aus 2019).

Wenn man jetzt mehrheitlich gesagt hätte, dass es wirklich schlecht für den Motor ist, hätten wir eher was am Fahrprofil geändert. Also weniger hundebedingte Strecken fahren oder mein Auto dafür nehmen (Saugbenziner).

Ein Elektroauto oder Hybrid kommt für mich nicht infrage.

Solche Fragen stellt man besser vor dem Kauf als danach.

Generell wirst Du bei Kurzstrecke mehr "Benzineintrag" (Blowby Gase) im Öl haben (es könnte theoretisch auch sein, das der Ölpegel steigt...). Aber sobald das Öl auf Betriebstemperatur ist, wird das Benzin wieder ausgedampft (dann könnte der Ölpegel um ein Stück auf einmal absinken...). Spielt aber keine Rolle bei ein paar Kurzstrecken und dann wieder Langstrecke...

Ich fahre einen Twinturbo V8 Dinosaurier auch mit Direkteinspritzung. Habe mit der Kurzstrecke keine Probleme.

Mittlerweile seit 170tkm.... Mache alle 10tkm einen Ölwechsel und gelegentlich das BASF Keropur G Additiv in den Tank.

Ich bin im Falle des Kurzstreckenfahrens immer folgender Meinung:

Wenn man einen Kurzstreckenmotor nicht gerade massiv durch Vollgasorgien im Kaltzustand misshandelt, hält ein Motor auch mindestens seine 150.000 Kilometer. Und das auch mit stark überzogenen Ölwechselintervallen. Frühere Motorschäden, die nicht durch einen Materialfehler hervorgerufen sind, sind eher selten. Das wären in eurem Fall über 12 Jahre.

Da ihr aber ein Fahr-/Wartungsprofil an den Tag legt, welches deutlich besseren Standards entspricht, würde ich besten Gewissens sagen, dass ihr den Wagen eher aus Gründen des Fahrzeugalters oder anderen, teuren Schäden abgeben werdet, aber nicht aufgrund eines Motorschadens.

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