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Turbolader auch für Sonntagsfahrer und Sparer geeignet?
Liebe Freunde,
bislang kannte ich immer den Spruch "Turbo läuft, Turbo säuft". Wer also einen aufgeladenen Motor fährt, der jagt per se schon immer mehr Spritt durch. Doch stimmt das überhaupt?
Ich bin ein absoluter Sonntagsfahrer wie er im Buche steht. Ich kriege jeden noch so schweren 525i oder E240 auf Verbräuche von VW Up!s. Ich fahre sehr vorausschauend, rolle frühzeitig aus, meide hohe Drehzahlen und auf der Autobahn schwimme ich gemütlich mit rund 110km/h mit. Mein Rekord war eine W210 E200 CDI mit kombiniert 4,3L/100km und im Benzinerbereich ein E39 520i (2,2L Hubraum) mit kombiniert 6,8L/100. Wie weit ich so kleine Dinger wie unseren Sandero II 1.2 LPG runterbekommen habe, sag ich lieber nicht.
Bislang hatte ich zu 99% Saugermotoren gefahren. Nur ein einziges Mal einen Turbo und glücklicherweise kann ich sogar beinahe Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Mein damaliger 2010er VW Polo 6R 1.6 Diesel Sauger nahm sich kombiniert etwa 4,5L Diesel. Mein direkt darauf folgender 2010er VW Golf 6 1.6TDI nahm sich sage und schreibe 3,9L. Ich muss aber auch sagen dass SEHR viel Landstraße dabei war. Mit SEHR vielen 70km/h Strecken. Bei etwa 75km/h im 5. Gang sank der Momentanverbrauch auf atemberaubende 1,7L/100km beim Turbodiesel des Golfs. Und der fairnesshalber, wie auch immer die Strecke sich zusammensetzte, der Polo und der Golf befuhren 1:1 zu 100% dieselbe, denn ich hatte beide Autos während dieser Dienststrecke.
Also, paradoxerweise hat der Turbo hier für Sparsamkeit gesorgt. Wenn er überhaupt jemals angegangen ist bei meiner Fahrweise.
In diesem Artikel hier https://www.mobile.de/.../...ader-vorteile-nachteile-haltbarkeit-32772 heißt es wörtlich: "Turbo-Benzin-Motoren arbeiten nicht in allen Drehzahlbereichen besser als Saugmotoren. Nur bei niedrigen und mittleren Drehzahlen verbrauchen sie weniger als vergleichbare Antriebe ohne Aufladung."
Das beschreibt ja quasi exakt mich. Ich arbeite immer nur im unteren Drehzahlbereich. Heißt es dann, dass gerade da ein Turbo eher der Sparsamkeit hilfreich ist? Irgendwie dachte ich immer "Turboloch" heißt, dass der Turbo erst bei höheren Drehzahlen überhaupt einsteigt oder angeschmissen wird und der Motor untenrum quasi wie ein Saugmotor funktioniert. Scheinbar ja nicht.
Hintergrund: wir planen evtl einen kleinen gedownsizten Sandero TCe-90 oder ähnliche Motorisierung (mit LPG natürlich) zuzulegen. Aber eben mit dem Hauptziel so sparsam wie nur geht unterwegs zu sein.
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17 Antworten
Zitat:
@McMulesack91 schrieb am 19. Oktober 2022 um 14:54:27 Uhr:
Mein Rekord war eine W210 E200 CDI mit kombiniert 4,3L/100km und im Benzinerbereich ein E39 520i (2,2L Hubraum) mit kombiniert 6,8L/100. Wie weit ich so kleine Dinger wie unseren Sandero II 1.2 LPG runterbekommen habe, sag ich lieber nicht.
Bislang hatte ich zu 99% Saugermotoren gefahren. Nur ein einziges Mal einen Turbo und glücklicherweise kann ich sogar beinahe Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Mein damaliger 2010er VW Polo 6R 1.6 Diesel Sauger nahm sich kombiniert etwa 4,5L Diesel. Mein direkt darauf folgender 2010er VW Golf 6 1.6TDI nahm sich sage und schreibe 3,9L.
Würde mich sehr wundern wenn der E200 CDI nicht auch ein Turbo wäre.
Du hast noch zuviele veraltete Weisheiten im Kopf gespeichert. Ein alter Porsche 911 turbo kam erst bei 4500/min oder sowas in die Gänge und hat dir dann mit einem Hammer ins Kreuz gehauen. Und dann fing er auch an zu saufen. Genau wie Audi 200 5t, BMW 2002 turbo usw. Das ist aber längst überholt. Heutige Lader sind eher klein und effektiv und steigen früh ein. Die sollen verbrauchssenkend wirken und kein Rambazamba veranstalten. Bei deiner Fahrweise passt ein Gebläse ganz prima.
Es stimmt schon noch, dass ein Turbo bei Volllast mehr verbraucht, als ein gleich starker, idR. größerer Sauger.
Aber im RL fährt man nicht permanent Vollgas, zumindest nicht Alle.
Du hast mit einem Turbo und vor allem mit Zylinderabschaltung zwei Vorteile:
Ein Sauger hat nur sehr wenige Möglichkeiten, den Druck im Brennraum so einzustellen, dass dieser möglichst lange entlang der Klopfgrenze arbeitet. Das geht außer über die Last nur über die Ventilsteuerung (siehe Miller/Atkinson).
Mit Turbo kann man "jederzeit" auch den Ladedruck anpassen. Sollte man also bei einem 60-80kW Motor "nur" 20kW brauchen, dann werden zunächst unnötige Zylinder abgeschaltet um die Last je Brennraum hochzubekommen. Und danach wird über Ladedruck und Ventilöffnungsdauer der Brennraum so gefüllt, dass dieser bestmöglich an die Klopfgrenze rankommt.
Siehe https://www.spritmonitor.de/.../451-Polo.html?... und das mit einem "Kleinwagen", der den Innenraum hat wie vor 30 Jahren ein Passat. Mit einem Sauger ohne echte Hybridfunktion kommst du da nicht hin.
Weil mit einem echten Hybrid kannst du die Last im Motor temporär erhöhen und den Leistungsüberschuss im Akku speichern.
Benzin Turbos haben früher oft früher nur gesoffen unter großer Last, weil sie anfetten mussten.
Heute kriegen die meisten das ohne hin. Die können dann aufgrund des kleineren Hubraums und geringerer Drehzahl(höhere Übersetzung) sogar bei Vollgas sparsamer als Sauger sein.
So kann man einen Golf 150PS TSI mit um die 4l fahren auf vielen Strecke.
Also mein Fiesta 1.5l Turbodiesel sieht sehr selten eine Autobahn und wird auch sehr vorausschauend kutschiert. Außerorts selten schneller als Tacho 90. Sommerverbrauch um die 3,4L700km, im Winter um die 3.6L/100km.
Zu 95% und mehr, Streckenlängen pro Fahrt von 16 bis 20km.
Ich verzichte aber auch auf, für's Fahren, nicht unbedingt notwendige Verbraucher, sprich, keine Klimaanlage, keine Heckscheibenheizung und im Winter bleibt bei den kurzen Strecken die Heizung aus.
Naja, Diesel ist eh andere Baustelle.
Gab's da im aktuellen Jahrhundert überhaupt noch Sauger?
Gibt's den Fiesta noch neu mit Diesel?
Das ist wahrscheinlich weltweit der letzte Kleine mit Selbstzünder.
Zitat:
Gibt's den Fiesta noch neu mit Diesel?
Aktuell gibt s den noch mit Diesel.
Je mehr Hubraum der Motor hat, desto mehr Zylinderfläche hat er innen und dadurch mehr Reibung. Mit einem Turbolader kann man die gleiche Leistung aus weniger Hubraum holen, daher weniger innere Reibung und weniger Verbrauch. Und bei Benzinern ggf. weniger Drosselverluste.
Okay dann bin ich ja beruhigt und brauche vor geladenen Downsizern keine Angst zu haben bezüglich Mehrverbrauch. Scheinbar ja gerade umgekehrt, solche bedarfs, wenn man den Verbrauch noch weiter senken möchte. Vielleicht ist dann so ein kleiner TCe-90 ja wirklich ein Volltreffer für mich. Oder so ein 1.2TSI (aber bitte ohne Steuerkette )
So ist es. Gar ein 1.0l?! Und Steuerkette gibt es bei den kleineren und neuen TSI seit pi mal Daumen 10 Jahren nicht mehr.
Die Tce Motoren vom Renault gelten ( bzw. galten) nicht gerade als Sparwunder. Weiß aber nicht wie es mit den Motoren die bei Dacia aktuell verbaut werden aussieht. Inzwischen bekommen die ja weitgehend auch die aktuelle Technik geliefert.
Deinem Fahrprofil nach könnte ein Toyota Hybrid extrem sparsam sein ( Yaris) allerdings dürftest du den Aufpreis gegenüber einen Sandero auch auf 200tkm nicht reinfahren können
Ansonsten schließe ich mich den anderen aber an, gerade die kleinen Downsize Motoren haben bei deinem Fahrstil doch noch einiges an Potential. Wobei klar sein muss wenn man schon im Bereich von unter 5l ist machen sich Einsparungen nicht mehr so stark bemerkbar. Auch wenn 10% Technisch höchst anspruchsvoll sind macht das am Ende halt nur 0,5l auf 100km aus.
Und auch bei 2€/l ist das 1€/100km und damit auf 200.000 km etwa 2000€. Dafür bekommst du z.B. keinen gescheiten Akku samt E-Motor.
Wer "superbillig" fahren will ohne in Akkutechnik zu investieren - Polo als 1.0 TGI. Ja, Erdgas. Formal. Was das selbe ist wie Biogas, etliche Tanken bieten sowas an. Bei unter 4 Kilo CNG je 100km und aktuell unter 1.25€/kg sind das auch aktuell rund 5€/100km an Sprit. Wer so eine oder zwei CNG Tanken in der Nähe hat - es lohnt sich.
Zitat:
@giantdidi schrieb am 19. Oktober 2022 um 16:30:31 Uhr:
Es stimmt schon noch, dass ein Turbo bei Volllast mehr verbraucht, als ein gleich starker, idR. größerer Sauger.
Aber im RL fährt man nicht permanent Vollgas, zumindest nicht Alle.
So pauschal - nein. Ein Turbo mit DI und hoher Verdichtung ohne Vollastanfettung verbraucht nicht mehr. Vom VW TSI (sicher nicht der beste Kandidat) existiert im Netz ein Verbrauchskennfeld, nachdem er bei Vollast kaum über 260g/kWh liegt und bei Pmax noch deutlich unter 300g/kWh. Klassische Sauger liegen auch nicht darunter - aber natürlich mich viel höherem Teillastverbrauch.