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Ultimativer Reifentest
Hallo Ihr!
Ich hab mal ne ganz bescheuerte Frage zum Thema Reifen, die mir in meinem Bekanntenkreis noch niemand so richtig beantworten konnte. Also, man sieht ja viel in Testzeitschriften wie gut Reifen sind, aber da es so viele Hersteller gibt, blick ich da nicht so ganz durch. Ich frag Euch das jetzt nicht, weil ich neue Reifen brauche, sondern weil ich nächste Woche ein Vorstellungsgespräch bei einem deutschen Reifenhersteller (ihr ratet bestimmt wo ) haben werde und ich dort bestimmt so ein bisschen über Reifen Bescheid wissen muss. Also, nur mal so im Groben, wie unterscheiden sich die Reifen der ganz großen Hersteller (Michelin, Bridgestone, Continental, Goodyear) Eurer Meinung nach?? Welche Firma macht denn Reifen mit besonderem Preis-Leistungs-Verhältnis, optisch am schönsten, sichersten, qualitativ hochwertigsten? Ist so ein bisschen wie nach dem Lieblingsfussballclub fragen, oder? Aber selbst da gibt es ja mehr oder weniger eindeutige Aussagen wie z.B. der eine Verein kauft immer die besten Spieler, der andere hat eine supergroße Fanbasis, etc. Ihr wisst schon was ich mein, oder?
Vielen lieben Dank für Eure Kommentare!!
Jutta
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16 Antworten
Als was bewirbste dich denn dort?
Als Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch würde ich eher auf der Homepage des potentiellen Arbeitgebers gucken, was dessen Selbsteinschätzung ist um diese ggfs wiedergeben zu können.
Meine persönlichen Assoziationen mit verschiedenen Reifenherstellern sind folgende:
Michelin - Premium weil teuer und langlebig
Conti - auch teuer
Bridgestone - möchte gern ins premiumsegment, engagiert sich (F1 usw), schafft aber den Sprung nicht
Pirelli - sportlich aber hoher Verschleiß
Firestone - preiswert aber gar nicht so schlecht
Fulda/Pneumant/Kleber usw: preiswert, nicht top qualität aber allemal besser als aus China
Dunlop: solide in allen Belangen, oft der beste Kompromiß aus Preis/Leistung
Das heißt nicht, daß das alles so ist. Das heiß nicht, daß ich grundssätzlich Pirelli kaufe wenns sportlich zugehen soll oder immer Michelin wenns um Langlebigkeit geht. Meine Kaufentscheidungen werden von vielen Faktoren beeinflußt und nicht nur von meinen Assoziationen.
ghm
Ich könnte dir hier Seiten schreiben über Reifen, weil ich damit viel zu tun habe.
Jedoch muss ich dir sagen, dass dies alles zu subjektiv geprägt wäre.
Es gibt keine Objektivität und auch keine wirkliche Reproduzierbarkeit von Ergebnissen was Reifentests und deren Ergebnisse angeht. Man kann ihnen glauben oder sie als Anhaltspunkt nehmen. Entscheident ist immer der Einsatz und die Bedingungen desgleichen.
Auf mein Auto mit dem im Jahr ca. 13.000km gefahren werden, werd ich sicher keinen Michelin machen, sondern was günstigeres von Fulda, denn damit kann ich auch sparen (EcoControl), weil mir die Michelin eher hart werden, als dass ich den Reifen komplett nutzen hätte können.
Gleichzeitig werde ich aber auch nach aktuellen Erfahrungen eher wieder einen Michelin auf den E-Klasse Kombi machen, als dass ich mir nochmal nen Pirelli zulege. (Ok, vielleicht hab ich die Reifen aus der schlechten Zeit bei Pirelli gehabt, aber das reicht mir)
Auch hab ich bzw. mache ich gute Erfahrungen mit Sebring im Sommer (Formula Z1)...sowie Sportiva im Sommer oder Winter...dabei ist der Sebring verschleißfreudig, was mich jedoch nicht stört, da das Auto eine sehr geringe Laufleistung hat...der Sportiva schlägt sich auf leichteren Autos gut, auf schwereren (ab 1,6t nimmt der Verschleiß am Außenprofil des Sommerreifens stark zu)...
Auch der Kleber-Winterreifen (Krisalp HP) macht noch im 5.Jahr eine gute Figur und erweist sich als verschleißfest...
Conti hab ich z.B. durchwachsene Ergebnisse. Da frag ich mich warum ein Reifen EcoContact heißt und dann kein bisschen eco ist. Außerdem waren bei einem Satz Winterreifen nach 2mm Verschleiß schon kaum noch Lamellen da. Da kann mein mit 5-6mm noch vollkommen durchlamellierter Fulda-Winterreifen nur drüber lachen...
Hankook hat sich in den letzten Jahren richtig hochgearbeitet - RESPEKT - die bisherigen gefahrenen Reifen sind komplett unauffällig und sowohl ja nach Modell eher sportlich ausgelegt oder eher komfortabel (ich scheue mich hier den Vergleich zum Michelin zu ziehen, aber zumindest leise, komfortabel und verschleißfest ist er)...
Maloya - meine Freunde aus der Schweiz. Mein persönlicher Geheimtipp für den Klein- und Kompaktwagen, sowohl im Sommer (Futura Primato, Chrono oder Lugano) als auch um Winter (Cresta oder Davos). Wer sein sportlicheres Fahrzeug mit haftungsorientierten Reifen bestücken will und keinen hohen Verschleiß scheut, soll auch hier in größeren Größen zuschlagen (Futura Sport).
Nokian - die Skandinavier. Kleine unabhängige Marke die noch keinem großen Konzern unterstellt ist.
Hat den Mitteleuropäischen Markt gerade für sich entdeckt. In Skandinavien sehr oft gefahren, da auf deren Verhältnisse optimiert. Auch immer mehr Sommerreifen für wärmere Regionen im Angebot.
Vredestein - der Designreifen.
Fulda - meine Lieblinge. Absolut guter Reifen für den "normalen" Anspruch auf einem durchschnittlichen Wagen. Hat mich mit seinem EcoControl zu einem Fan der Marke werden lassen. Und der Krisall Montero überzeugt mich schon mit dem 2. Satz durch für mich perfektes Winterhandling. Mit einem Fulda aus aktueller Baureihe ist man KEIN Sicherheitsrisiko.
Auf den Golf (und kleinere Fahrzeuge) kommt mir nichts anderes mehr.
Jetzt hab ich dir ja doch recht viel geschrieben...alles natürlich wenig objektiv!
Wenn du Erfahrungen brauchst, dann geh ein Praktikum in einen Betrieb machen, der mit Reifen zu tun hat...
Erfahrungen aus zweiter Hand sind oft wertlos...
Was ich mich frage ist, warum Du Dich in einem Reifenkonzern bewirbst, wenn Du Dich eine Woche vor dem Bewerbungsgespräch mal eben kurz mit der Materie auseinandersetzt.
Kann ja klappen, wenn Deine neue Tätigkeit nix mit den Produkten an sich zu tun haben sollte. Aber irgendwo ist ja nun jeder Mitarbeiter in das Geschehen eingebunden.
Zu Deiner Frage an sich kann ich nichts Essentielles sagen, ich wünsche Dir aber einen guten Erfolg in dem Gespräch.
Ich würde folgendes sagen:
Unterscheiden im Groben tun die Reifen der Hersteller untereinander nicht, da sie den gleichen Produktionsprozess durchlaufen. Die Unterschiede liegen im Detail und können von Aussenstehenden zumindest was die Gummimischung, Karkassenaufbau usw. angeht nicht beurteilt werden.
Ich denke wenn du dich mit dem Thema Reifen etwas auseinadersetzen willst, um beim Vorstellunsggespräch nicht das Rad neu erklärt bekommen musst, solltest du dir einfach mal ein Paar Videos bei Youtube über Reifenproduktion anschauen, dann weißt du schonmal im Groben wie das Produkt gefertigt wird.
Ansonsten wäre es vielleicht wichtig ( Thema ist ja noch warm ) zu wissen wo die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen liegen ( technisch ).
Der schon oben angeführte Tip, dich mit dem neuen Arbeitgeber und desssen Ausrichtung am Markt bzw. dessen Philosphie auseinander zu setzen ist mit Sicherheit sinnvoll.
Auf die Frage "Was wissen sie denn über unser Unternehmen und seine Produkte?" müsstest du dich gefasst machen...
Vielen lieben Dank für Eure ersten Antworten, gmh und gromi und grad eben auch nanimarc! Das hat mir schon wahnsinnig geholfen!!!
Natürlich bereite ich mich nicht erst seit heute auf die Bewerbung und speziell das Unternehmen vor, aber zum Ende meiner Vorbereitung geht es mir in erster Linie jetzt darum ein Gefühl für die Branche zu entwickeln. Da ich Naturwissenschaften studiert habe, kann ich (theoretisch) von Arzneimittel über Kunststoffe bis Atombombe alles herstellen was ein bisschen Chemie enthält. Der Aufbau von Reifen und Prozesse wie die Vulkanisierung hab ich schnell kapiert und die Unterschiede zwischen Sommer-und Winterreifen, Diagonal- und Gürtelreifen ist auch nicht so schwer, allerdings Reifensorten mit Assoziationen (wie gmh so schön geschrieben hat) zu verknüpfen, dazu braucht man Expertenwissen und sehr viel Erfahrung - und da schein ich bei Euch an der richtigen Adresse zu sein! Dank der Darstellung von gmc und gromi weiss ich jetzt z.B. das Reifen von Continental besonders geschätzt aber auch teuer sind, und die Enttäuschung dementsprechend groß ist, wenn das Versprechen besonderer Qualität nicht eingehalten wird.
Wie gesagt, ich bin echt für jede Antwort unglaublich dankbar, mag sie noch so subjektiv sein.
Jutta
Hallole ...
Vielleicht hilft dir das auch schon etwas weiter , so nach dem Motto " Wer gehört zu wem " in der Branche ... ohne " China - Kracher "
- Siehe PDF
Oder , wen oder was gibt's denn sonst noch so ...
www.reifentrends.de/reifenhersteller.html
Gruß
Hermy
Zitat:
Original geschrieben von deville73
Was ich mich frage ist, warum Du Dich in einem Reifenkonzern bewirbst, wenn Du Dich eine Woche vor dem Bewerbungsgespräch mal eben kurz mit der Materie auseinandersetzt.
naja wen er da putzen will, die kantine schmeisse, pförtner sein will, einkaufsleiter für kautschukmischungen oder hiwi an einer maschine sein will braucht er von reifen gar keine ahnung zu ham.
unser lagechef is gelernter maurer, der service versandchef is lackiere, der verladechef is raumgestalter, der letzte 2. geschäftsführer gelernter GÄRTNER, vertieb und einkaufsleiter MÜSSEN auch weltfremd sein was die so abziehen und das alles bei einem werkzeugmaschinenbauer es geht wen man will
Zitat:
der verladechef is raumgestalter
neue Begriffe: Lagerarbeiter - Raumgestalter passt!
Zitat:
es geht wen man will
gibts dort auch einen abgebrochenen Germanisten?
@ Jutta: da du in Hannover vermutlich keine neuen Reifenprofile in der Kantine schnitzen sollst, schadet zuviel Produktkenntnis nur.
Beim Thema Kostensenkung sofort mit knallhartem Personalabbau argumentieren. Aber Vorsicht: Conti hat keine Reifenwerke mehr in Deutschland, aber noch einige in Europa. Alles nach Asien verlagern, da freut sich der Controller.
http://www.conti-online.com/generator/www/start/com/de/index_de.html
Genau.
Und gleich den kompletten Abriss des Werksgeländes bis auf den Verwaltungstrakt fordern.
Das gibt Sicherheit, dass nix zurückkommt.
Ausserdem kann man dann gleich mit geeigneter Argumentation ein Grundstück an VW verticken, so dass die VW Bank dort endlich ein angemessenes Glashaus hinsetzen kann.
Die sind ja auch die direkten Nachbarn dort mit ihrem Nutzfahrzeugebereich in Stöcken und das würde die Kräfte bündeln.
Als Naturwissenschaftler würde mich übrigens besonders die Wirkung von Silica auf plastoelastische Eigenschaften in Kautschukmischungen unter besonderer Berücksichtung von Haftung und Haltbarkeit bei PKW Reifen sowie deren Auswirkung auf potentielle Profitmaximierungseffekte im Sinne des Unternehmens interessieren.
Aber mal im Ernst, das wird schon.
Als Chemikerin/Chemie-Ing./Verfahrenstechnikerin (ich rate mal ein bißchen so ins Blaue ) ist es sicher auch schön wenn man außer vom Vulkanisierprozess auch schon mal gehört, daß die Zuschlagsstoffe ganz entscheidend die Eigenschaften beeinflussen. Silica wurde schon erwähnt, das andere sind alle möglichen Arten von technischem Ruß der nicht nur die Farbe des Reifens (schwarz) macht sondern auch eben Dinge wie Härte der Mischung, Verschleißfestigkeit etc entscheidend beeinflußt. Details mußt du sicher nicht wissen, denn da ist auch viel Betriebsgeheimnis dabei.
Übrigens: Seit der Erfindung der Silica-Technik könnte man auch völlig auf Ruße als Zuschlag verzichten und der Reifen müßte deshalb auch nicht mehr zwingend schwarz sein, sondern könnte z.B. als Sonderedition on die Wagenfarbe angepasst werden (grün, rot, blau, alles kein Problem). Allerdings haben vor etlichen Jahren Marktstudien gezeigt, daß der Kunde noch nicht reif ist für violette Reifen und nach wie vor schwarz bevorzugt. Kein Witz!!!
ghm
Dafür wäre ich auch nicht reif, glaube ich.
Ich stell mir grad rosa und mintgrüne Streifen bei burnouts bildlich vor.
Ich glaub das wäre nicht so mein Ding.
oooooch.... vielleicht wenn man noch etwas erdbeer- bzw. pfefferminzaroma beigibt um den wölkchen auch den zur farbe passenden duft zu verleihen...
das könnt beim tuningtreffen doch zu ganz neuen aspekten führen
ghm
Ich sehs bildlich vor mir.
Katastrophenszenario...
@Jutta:
Wenn es sich tatsächlich um Continental und nicht um Fulda handelt, solltest Du Dich mit dem Thema Fusion der Continental AG und der Schaeffler Gruppe und deren möglicher Auswirkungen befassen.
Das dürfte eines der bewegendsten Themen dort sein zur Zeit.