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Unfallverhütung -> Statt Radarfallen lieber bauliche Maßnahmen (Beispiel)

Themenstarteram 19. August 2006 um 9:22

Hi zusammen,

zuerst musste ich mal grübeln, warum man beim Neubau der Straße solch eine "verzwickte" Verkehrsführung wählt (siehe Bild im Anhang).

Je länger ich drüber nachdenke, um so mehr kann ich die gewählte Verkehrsführung nachvollziehen - wird doch so das zu schnelle Einfahren in den Kreuzungsbereich baulich schon verhindert.

Ich bin der Meinung, dass wir im Straßenbau solche Lösungen (bei Möglichkeit - finanziell, räumlich, bautechnisch) bevorzugen sollten. Nur da, wo es nicht (mehr) anders geht, da sollten Maßnahmen zur Geschwindigkeitsüberwachung eingesetzt werden.

Im Grunde wie in den Tempo30 Zonen - wenn diese schon baulich so gestaltet sind, dass man gar nicht schneller fahren kann als 30, dann ist dies für die meisten ein Vorteil. Klar gibt es noch Beschwerdegründe: Rettungswagen die nicht schnell genug durchkämen, Schwertransporter die unnötig rangieren müssten, bei z.B. Bodenwellen die Lärmbelästigung oder das Riskio für Zweiradfahrer. Aber in der Summe sieht doch die Bilanz besser aus.

Was meint Ihr?

Grübelnde Grüße

Torsten - der XC-Fan (findet Prävention immer besser, als "das Kind in den Brunnen fallen zu lassen" ;-)

[Ich hoffe, dass in diesem Fall das Kopieren des Bildes mit ordenlicher Quellenangabe klar geht - ansonsten bitte ein Mod das PIC wieder entfernen]

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20 Antworten

Jep, da gibts eine Menge. Hab leider keine Fotos parat, aber bei uns haben die einige Kreuzungen mit rechts vor links einfach gepflastert. Sprich normale Teerstrassen und dann ein rotes Pflaster in der Kreuzung, ohne Huckel ohne alles. Und die Unfallzahlen sind um fast 90% zurückgegangen.

Gut finde ich zudem die rot markierten Fahrradspuren in der Stadt. Machen einem das Leben als Radfahrer erheblich einfacher - finde die sogar besser als "normale" Radwege.

Die "Huckel" in 30er Zonen sind auch gut, als 2rad-Fahrer kann man ja eh meist links oder rechts vorbei. Und die Geräuschbelästigung gibts ja nur bei Anwesenheit der Tiefer-Breiter-Lauter-Ichkommdanichtdrüber-Fraktion :D

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Die "Huckel" in 30er Zonen sind auch gut, als 2rad-Fahrer kann man ja eh meist links oder rechts vorbei. Und die Geräuschbelästigung gibts ja nur bei Anwesenheit der Tiefer-Breiter-Lauter-Ichkommdanichtdrüber-Fraktion :D

Diese "Huckel" sind so ziemlich das nervigste, was es gibt.

Erhöhte Geräuschentwicklung gibt es bei jedem Fahrer, dem Reifen und Felgen nicht völlig egal sind. Außerdem lohnt es sich in der Regel nicht, zwischen zwei Huckeln hochzuschalten.

am 19. August 2006 um 10:31

Ich seh schon, die Strecke auf dem Bild wird alleentechnisch noch zugepflanzt und dann haben wir einen neuen Unfallschwerpunkt. An der Kreuzung selbst kann man dann keine 50m gucken dank der Kurve und Bäume und auf der vorfahrtsberechtigten Strecke fliegen wöchentlich 2 Autos ab. Klasse Lösung...

Die Huckel sollen ja auch nervig sein ;)

Sinn ist neben der Temporeduzierung eben das nerven damit jeder der nicht ins Wohngebiet will lieber aussen rum fährt.

Wird man in diesem Fall sehen wie gut es funktioniert. Schnurgerade führt erfahrungsgemäss aber zu weit höherem Tempo und hier wird über die Kurve vor der Kreuzung das Tempo reduziert. Die schöne Mittelinsel die die Fahrspur optisch einengt tut ihr übriges dazu.

Ähnlich wurde auch mal bei meinen Eltern im Ort eine Kreuzung umgebaut, seit dem gab es kaum noch Unfälle weil sich das Tempo erheblich reduziert hat - ohne weitere Schilder oder Radarfallen.

Gruß Meik

am 19. August 2006 um 11:50

Natürlich wird das Tempo reduziert. Das ist aber recht nutzlos, wenn durch schlechte Einsehbarkeit oder unklare Vorfahrt an mittig angebrachten Verengungen neue Gefahrenquellen geschaffen werden.

Das Argument, dass man an Unfällen in gefährlichen Engstellen selbst schuld ist, zieht hier nur bedingt. Immerhin geht es ganz nüchtern um eine Unfallvermeidung, da ist die Schuldfrage erstmal irrelevant. Sonst könnte ich auch behaupten, dass die Unfälle an Kreuzungsbereichen nur durch Leute verursacht werden, die nicht mit zu schnellen Autos rechnen und unter Missachtung der Vorfahrt auf die Hauptstraße einfahren (ob aus Ignoranz, Unfähigkeit oder verkehrserzieherischen Beweggründen sei mal dahingestellt).

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Natürlich wird das Tempo reduziert. Das ist aber recht nutzlos, wenn durch schlechte Einsehbarkeit oder unklare Vorfahrt an mittig angebrachten Verengungen neue Gefahrenquellen geschaffen werden.

Naja, das Foto sieht durchaus übersichtlich aus.

Manche Ortseinfahrten laden dagegen dazu ein, auf der Gegenspur durchzurauschen, um sich den Schlenker zu sparen :D

Trotzdem: IMHO sind breite, gerade Straßen mit super Belag auch nicht das beste in Sachen Sicherheit - zumindest, wenn sie nicht autobahnähnlich ausgebaut sind. Wie schnell unterschätzt mal jemand einen Fahrradfahrer oder einen Trecker, wenn er mit 130 angeflogen kommt und wer fährt durch Kurven auf der Landstraße 130?

Wer kennt nicht den Effekt, von der Autobahn zu kommen, auf einer vierspurigen, breiten Einfallstraße ganz genau auf den Tacho schauen zu müssen, um nicht über die 50 (+Toleranz) hinauszuschießen?

Auch das Einschlafen am Steuer wird durch Kurven wirksam verhindert...

MfG, HeRo

...der gerne ein paar Kurven auf der Straße hat - auf gerade Strecken herrscht eh immer Gegenverkehr, da kann man auch nicht überholen (wusste schon Murphy)

Ich finde diese Geschwindigkeitshugel wesentlich nervender als alles andere. Grade wenn man nicht grade SUV fährt, muss man dort fast stehen bleiben um dann im 1. Gang drüberzufahren. Das braucht schon Sprit auf Dauer...

am 19. August 2006 um 13:37

Zitat:

Original geschrieben von HeRo11k3

IMHO sind breite, gerade Straßen mit super Belag auch nicht das beste in Sachen Sicherheit - zumindest, wenn sie nicht autobahnähnlich ausgebaut sind. Wie schnell unterschätzt mal jemand einen Fahrradfahrer oder einen Trecker, wenn er mit 130 angeflogen kommt und wer fährt durch Kurven auf der Landstraße 130?

Wer kennt nicht den Effekt, von der Autobahn zu kommen, auf einer vierspurigen, breiten Einfallstraße ganz genau auf den Tacho schauen zu müssen, um nicht über die 50 (+Toleranz) hinauszuschießen?

Stellt sich mir eher die Frage, ob perfekt ausgebaute, sichere Straßen am Rande einer Stadt mit 50 limitiert sein müssen, wenn auf 4,5m breiten Landstraßen ohne Mittelstreifen 100 gilt. Irgendwo stimmt da die Relation nicht. Das gilt natürlich nicht für Wohngebiete und sonstige Bereiche mit erhöhter Gefährdung, wo die Tempolimits durchaus noch Sinn haben.

Aber gefährliche Kreuzungen durch noch mehr Gefahrstellen verschärfen, das kann nicht der richtige Weg sein.

Scheint immer öfter das Motto zu gelten "Wir setzen die (optische und leider auch reelle) Unfallgefahr durch mehr Engstellen, Bäume und Kurven herauf, der perfekte Autofahrer sieht dies und drosselt sein Tempo selbst ohne Schild, dann nehmen die Unfälle mit unbeteiligten Dritten ab". Leider kann der nicht perfekte Autofahrer ziemlich viel falsch machen...

Nein, so passt das was du sagst nicht zusammen. Eine Kreuzung ist immer ein potentieller Gefahrpunkt. Und jetzt guck dir die Strecke an wenn die gerade durchgezogen wird - wer hält sich da an angeordnete 50 oder 70?

Da macht es mehr Sinn das Tempo durch die bauliche Veränderung herunterzusetzen um die Kreuzung zu entschärfen. Eng ist da gar nichts, es wirkt nur optisch mit Mittelinsel enger. Ohne so einen "Anlass" drosselt komischerweise keiner freiwillig sein Tempo.

Macht man da eine gerade Strecke mit Limit und Radarfalle wird doch nur wieder "Abzocke" geschrien. ;)

Funktioniert in der Praxis übrigens gut, die meisten Autofahrer schaffen es sogar durch die Kurve zu fahren :D

Gruß Meik

am 19. August 2006 um 14:16

das auf dem foto ist nicht dazu da um die autos abzubremsen, wie sollten sie diese kreuzung sonst bauen, ohne einen spitzen winkel oder 2 kreuzungen zu bauen??? dies war die beste lösung, hat aber nichts mit geschwindigkeitsbegrenzung zu tun.

und diese lösung ist die beste, weil auch schwertransporter durchkommen, ohne anzuecken.

Themenstarteram 19. August 2006 um 14:21

Zitat:

Original geschrieben von eminem7905

das auf dem foto ist nicht dazu da um die autos abzubremsen, wie sollten sie diese kreuzung sonst bauen, ohne einen spitzen winkel oder 2 kreuzungen zu bauen??? ...

Vergiss aber nicht, dass die gekreuzte Straße (auf dem Bild die Ost-West-Straße) vorher nicht da war ;-) Ergo hätte man sehr wohl "anders" bauen können.

Verkehrsplanungstechnische Grüße

Torsten - der XC-Fan (wird irgendwann auf der Straße auch mal fahren ;-)

am 19. August 2006 um 14:33

ja aber dort sind uberall felder (grundstücke), und am günstigsten und wirtschaftlichsen ist es zwischen den grundstücken zubauen, wo am wenigstrens agrarfläche verschwendet wird.

Zitat:

Original geschrieben von eminem7905

ja aber dort sind uberall felder (grundstücke), und am günstigsten und wirtschaftlichsen ist es zwischen den grundstücken zubauen, wo am wenigstrens agrarfläche verschwendet wird.

Wer kennt die B3 zwischen Dransfeld und Hann-Münden? Da sind auch Kurven gebaut, wo eigentlich wohl keine sein müssten - als hätten da ein paar Landbesitzer nicht verkaufen wollen :D

MfG, HeRo

Hmm, die werden enteignet. Aber wenn da ein Vogelnest im Weg ist muss die Strasse halt drumherum :D

Gruß Meik

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