Mehr Platz, weniger Verbrauch und ein Pkw-Tacho: Nach 13 Jahren stellt Opel den zweiten Vivaro vor. Auch Renault zeigt den Trafic.
Rüsselsheim - Renault Trafic, Nissan Primastar und Opel Vivaro. Zwei Konzerne, drei Hersteller, ein Auto. Das ist im Nutzfahrzeug-Bereich nicht ungewöhnlich, wo sich nur wenige Hersteller (wie etwa Ford) eine eigenständige Produktpalette leisten. Ebenso wie ein sehr langer Produktzyklus. Nach 13 Jahren erneuert Opel jetzt den Vivaro. Erste Bilder verraten: Hinten bleibt es kantig, vorne wird es kantiger. Opel-Designchef Marc Adams sieht „Premium-Akzente“, aber die dürften die Schreiner und Heizungsmonteure kaum interessieren. Wichtig für die Vivaro-Kundschaft sind vor allem Platz und Unterhaltskosten. Beim Platz punktet der Kooperations-Eintonner mit einem Längenzuwachs von 22 Zentimetern. Mit kurzem Radstand ergibt das eine Gesamtlänge von fünf Metern, mit langem Radstand 5,40 Meter, und das bedeutet: mehr umbauten Raum. Das Leergewicht der kleinsten Lieferwagen-Variante steigt trotzdem nur um ein Kilo auf 1.661 Kilo. Downsizing für den Opel-TransporterAm Grundkonzept ändert sich nichts: Der Opel Vivaro kommt als Kastenwagen, Kombi, Doppelkabine und Bus, als Ein-Tonner oder mit rund 1,2 Tonnen Zuladung. Unter der Haube ersetzen Diesel mit 1,6 Liter Hubraum die bisherigen Aggregate mit 2,0 bzw. 2,5 Liter Hubraum. Von einem Benzinmotor ist bisher nicht die Rede, dafür von vier neuen Dieselvarianten. Aus Rüsselsheim kommen offiziell noch keine Leistungsdaten. Dafür fand MOTOR-TALKer "opel-infos" eine bereits bei Opel Österreich veröffentlichte Betriebsanleitung des neuen Modells. Einstiegsmotor wird demnach der 1.6 CDTI mit 90 PS und einem maximalen Drehmoment von 260 Newtonmeter bei 1.500 U/min. Die zweite Leistungsstufe leistet 115 PS und 300 Newtonmeter bei 1.750 U/min. Wem das nicht reicht, der bekommt den relativ kleinen Diesel auch als Biturbo: Wahlweise mit 120 PS (320 Nm bei 1.750 U/min) oder mit 140 PS (340 Nm bei 1.500 U/min). Das Downsizing bringt laut Opel einen Verbrauchsvorteil von einem Liter, die Biturbo-Variante soll unter sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer schlucken. Wer nicht viel verbraucht, muss auch nicht viel mitschleppen, glauben GM und Renault-Nissan: Der Tank schrumpft laut Betriebsanleitung von 92 auf 80 Liter. Der Vivaro bleibt Brite, der Trafic wird ein FranzoseInnen wie außen trifft der Vivaro-Fahrer künftig auf mehr Pkw-Designelemente. So erinnert der in der Betriebanleitung skizzenhaft abgebildete Tacho stark an den des Renault Clio, optional ist LED-Tagfahrlicht erhältlich. Fürs Auge bietet Opel außerdem drei verschiedene Designlinien. Spezialfarben für Sondereinsatzwecke sind ab Marktstart verfügbar. Quelle: Opel.at; Renault Wie bisher baut Opel den Löwenanteil der Vivaro-Produktion im GM-Werk Luton (England). Bisher liefen dort knapp 600.000 Exemplare des Kooperationsmodells vom Band und zwar nicht nur mit Opel- oder Vauxhall-Logo. Ein Vorteil der Kooperation ist, dass die Hersteller sich bei Bedarf gegenseitig mit Produktionskapazität aushelfen können. Außerdem fertigt Opel in Luton diverse Sonderaufbauten in einem 2009 eröffneten Umbau-Center. Nissan lässt sich vermutlich noch bis zum Jahresende Zeit mit dem Primastar. Renault dagegen zog mit. Wie bereits bekanntgegeben wurde, entsteht der Trafic nicht mehr im Nissan-Werk Barcelona, sondern bei Renault in Sandouville. Damit verbessert renault die Auslastung des Werks: Neben dem Trafic produzieren die Franzosen dort den Laguna und den Espace.
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