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Ursache hoher Ölverbrauch?

VW Golf 6 (1KA/B/C)
Themenstarteram 17. Februar 2013 um 22:48

Hallo zusammen,

wie ich bereits aus anderen Themen des Forums und auch aus motor-talk.net fremden Foren herauslesen kann, gibt es bei modernen Motoren oftmals Probleme mit dem Ölverbrauch. In Spitzenfällen habe ich sogar gelesen, dass einige 1 Liter Öl auf 1000 km benötigen. Ich selber musste nach 20.000 km das erste Mal einen kompletten Liter Öl nachfüllen. Wenn ich dabei an meinen alten VW Jetta vor 10 Jahren denke, dann habe ich da NIE!!! Öl nachfüllen müssen.

Ein Arbeitskollege von mir sagte, dass dies mit dem Turbolader zusammenhängt. Kann das jemand bestätigen?

Tritt das Problem nur bei TSI oder auch TDI Motoren auf?

Aus anderen Threads lese ich heraus, dass für die Kolbendichtringe (Ölabstreifringe) angeblich minderwertiges Material verwendet wird und so das Öl in den Brennraum kriechen soll, wodurch der Ölverbrauch steigt. Weiterhin habe ich gelesen, dass es aber auch an der Ventilschaftdichtung liegen könnte.

Die oft zu hörende Begründung aus den VW-Werkstätten der Fertigungsstreuung ist aus meiner Sicht nicht tragbar. Unsere Fertigungstechnologien haben sich in der heutigen Zeit viel weiter entwickelt als vor 10 Jahren und auf einmal haben wir wieder eine so große Fertigungsstreuung, die zum Anstieg des Ölverbrauchs führt? Dann waren also die Fertigungstechnologien vor 10 Jahren besser als heute?

Mir geht es in diesem Thema um folgendes: Die konkrete Ursache dieses erhöhten Ölverbrauchs rauszufinden und daraus entsprechende Gegenmaßnahmen ableiten zu können. Wer kann weiterhelfen?

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Hi,

einen Verbrennungsmotor ohne Ölverbrauch kann es nicht geben,der würde nicht lange halten.

Im idealfall braucht ein moderner Motor aber so wenig Öl das man zwischen den Ölwechselintervallen nicht nachfüllen muß. Wobei es wie hier schon geschrieben auch immer einen gewissen eintrag von Kondensaten ins Öl gibt (Wasser, Treibstoff) der dafür sorgen kann das ein geringer Ölverbrauch nicht bemerkt wird.

Das Turbomotoren mehr Öl verbrauch ist klar,das liegt jedoch nicht daran das das ÖL im Turbolader verbrennt sondern daran das die Welle beim Turbo Gleitgelagert ist also auf einem Ölfilm schwimmt. Diese Gleitlager sind niemals 100% dicht so das dort ein wenig Öl austreten kann. Einen Teil dieses Öl´s kann man im Ladeluftsystem seines Auto´s wiederfinden. Dort bildet sich nach einigen zehntausend KM an der tiefsten Stelle meistens eine kleine Ölpfütze. Ist aber nicht weiter schlimm sondern normal.

Es kann durchaus auch vorkommen das ÖL im Turbolader verbrennt,und zwar wenn man den Motor nach großer Belastung direkt ausschaltet. Die extrem hohen Temperaturen von über 900° (Benziner) können dann dafür sorgen das das ÖL im Lager verbrennt. Die dabei entstehenden harten Rückständen können langfristig für enorme Schäden sorgen weil sie den Ölfluß behindern bzw. irgentwann auch den aufbau einen Gleitfilms im Gleitlager verhindern -> Turboladerschaden.

Die heute oft noch angegeben zulässigen Ölverbrauche 1l auf 1000km sind natürlich deutlich zuviel. Solange es nicht deutlich über 0,1l auf 1000km also 1l auf 10tkm braucht man sich aber überhaupt keine Sorgen zu machen.

Aber auch 2 oder sogar 3l auf 10tkm müssen nicht zwangsläufig für ein verkürztes Motorleben sorgen,zumindest wenn man nicht vergisst regelmäßig nachzufüllen ;)

Gruß Tobias

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Themenstarteram 7. Dezember 2014 um 11:36

Nach einigen Jahren der Benutzung meines Autos und Gesprächen mit Kollegen kann ich mehr berichten.

Die Ursache im hohen Ölverbrauch liegt im Turbolader des Benziners. Dieselmotoren haben das Problem nicht, da der Motor nicht so heiß wird. Die hohe Hitze des Benzinmotors sorgt dafür, dass das Öl im Turbolader quasi verdampft und somit verbraucht wird. Bei langer Fahrt mit hoher Geschwindigkeit macht sich dies bemerkbar. Fahrzeuge ohne Turbolader haben dieses Problem nicht. Das verdampfte Öl ist wie ein Ruß (sprich: wie eine Art Schmirgelpaste) im Motor und sorgt somit im Laufe der Jahre für immer weiter ansteigenden Ölverbrauch.

Die Werkstätten sagen, dass dies normal sei. Nein, ist es nicht. Ursachen siehe oben.

Hallo, ich fahre den Golf 6 TDI 2.0 140ps und ich muss bei 20.000km auch mal mindestens 0,5L Nachschütten! Denke auch das es nicht immer direkt was mit dem Motor zutun haben muss, sondern auch mit der Fahrweise etc....

Themenstarteram 7. Dezember 2014 um 13:05

Das stimmt die Fahrweise spielt auch eine Rolle. Wenn die mit kaltem Motor immer Vollgas fährst, ist hoher Ölverbrauch garantiert.

Ich war der Annahme, dass die Fahrweise bei TSI und TDI gleich sei. In dem Fall hat der TSI in den meisten Fällen einen höheren Ölverbrauch, weil dessen Motor auch heißer wird.

Das 1 l Öl auf 1000 km normal sei, wurde mir schon vor 15 Jahren bei meinem ersten Diesel gesagt. Ob das tatsächlich so ist oder nicht, habe ich nie hinterfragt. Bedenke, dass im Vergleich zu früher die Serviceintervalle gestiegen sind und das Öl immer dünnflüssiger wird. Bei meinem Peugeot musste ich auf 20.000 km (Abstand des Serviceintervalls) kein Öl nachfüllen, es hat immer gerade so eben gereicht. Bei meinem Leon 1P (2.0 TDI) musste ich nach ca. 10 - 12.000 km immer nen halben Liter auffüllen, da habe ich das 15.000er Intervall nicht so geschafft und bei meinem Golf (2.0 TDI) schaffe ich das 30.000er Intervall ohne nachzufüllen. Da der Leon gebraucht war und der Golf neu, denke ich, dass der Ölverbrauch auch sehr stark vom Einfahren auf den ersten 1000 Kilometern abhängt. Ich finde 1 Liter nach 20.000 km vollkommen normal und i.O. Ich glaube auch nicht, dass das bei anderen Herstellern anders ist.

Also, einen Liter auf 20tkm macht auf 1000km rechnerisch 0,05 Liter.

Das ist m.E. völlig im Rahmen, insbesondere für einen Turbomotor.

Ich selber haben einen 1,6er Sauger und muß zwischen den Intervallen nie Öl nachfüllen. Allerdings fahre ich auch nur knappe 10tkm im Jahr und komme innerhalb eines Intervalls garnicht auf 20tkm.

Ein geringfügiger Ölverbrauch ist als unproblematishc anzusehen. Viel schlimmer ist ein steigender Ölpegel durch den Eintrag von Kondenswasser in das Motoröl. Passiert bei viel Kurzstrecke im Winter gerne, wenn der Motor nie seine Betriebstemperatur erreicht bzw. für längere Zeit hält. Dadurch sinken die Schmiereigenschaften rapide ab und der Ölfilm kann auch abreissen.

Hi,

einen Verbrennungsmotor ohne Ölverbrauch kann es nicht geben,der würde nicht lange halten.

Im idealfall braucht ein moderner Motor aber so wenig Öl das man zwischen den Ölwechselintervallen nicht nachfüllen muß. Wobei es wie hier schon geschrieben auch immer einen gewissen eintrag von Kondensaten ins Öl gibt (Wasser, Treibstoff) der dafür sorgen kann das ein geringer Ölverbrauch nicht bemerkt wird.

Das Turbomotoren mehr Öl verbrauch ist klar,das liegt jedoch nicht daran das das ÖL im Turbolader verbrennt sondern daran das die Welle beim Turbo Gleitgelagert ist also auf einem Ölfilm schwimmt. Diese Gleitlager sind niemals 100% dicht so das dort ein wenig Öl austreten kann. Einen Teil dieses Öl´s kann man im Ladeluftsystem seines Auto´s wiederfinden. Dort bildet sich nach einigen zehntausend KM an der tiefsten Stelle meistens eine kleine Ölpfütze. Ist aber nicht weiter schlimm sondern normal.

Es kann durchaus auch vorkommen das ÖL im Turbolader verbrennt,und zwar wenn man den Motor nach großer Belastung direkt ausschaltet. Die extrem hohen Temperaturen von über 900° (Benziner) können dann dafür sorgen das das ÖL im Lager verbrennt. Die dabei entstehenden harten Rückständen können langfristig für enorme Schäden sorgen weil sie den Ölfluß behindern bzw. irgentwann auch den aufbau einen Gleitfilms im Gleitlager verhindern -> Turboladerschaden.

Die heute oft noch angegeben zulässigen Ölverbrauche 1l auf 1000km sind natürlich deutlich zuviel. Solange es nicht deutlich über 0,1l auf 1000km also 1l auf 10tkm braucht man sich aber überhaupt keine Sorgen zu machen.

Aber auch 2 oder sogar 3l auf 10tkm müssen nicht zwangsläufig für ein verkürztes Motorleben sorgen,zumindest wenn man nicht vergisst regelmäßig nachzufüllen ;)

Gruß Tobias

am 8. Dezember 2014 um 8:50

Mein 75 PS Golf IV hatte nach einem ATM und ca. 5 Jahren Kurzstrecke und ca. 50 tkm auch einen Verbrauch von 1 Liter auf 1000 km, normal war das allerdings wohl eher nicht, vorher hatte der Motor nicht so viel Öl verbraucht und Turbo hatte der ja keinen. Mein aktueller 1.4 TSI TwinCharger braucht nicht so viel Öl, aber mir ist auch schon aufgefallen, dass ich geringen Ölschwund habe, was aber aktuell noch im normalen Bereich liegt.

Zitat:

@PhreakSoul schrieb am 8. Dezember 2014 um 09:50:10 Uhr:

Mein 75 PS Golf IV hatte nach einem ATM und ca. 5 Jahren Kurzstrecke und ca. 50 tkm auch einen Verbrauch von 1 Liter auf 1000 km, normal war das allerdings wohl eher nicht, vorher hatte der Motor nicht so viel Öl verbraucht und Turbo hatte der ja keinen.

Thema "Frostmotor". Den hatte ich damals auch und habe im Winter immer gehofft, das es nicht zu kalt wird. Der Ölverbrauch war bei 180000km ungefähr 1L-2L auf 5000km.

Klassisch sind neben nicht normalen Undichtigkeiten (die ich hier mal ausschließe) für den Motorölverbrauch wohl die Stellen Kolbenringe, Ventilschaftabdichtungen und Turbolader.

Wenn man sich um ein langes Motorleben sorgt, sollte man als privater Normal- oder gar Kurzstreckenfahrer (<= 15tkm/Jahr) besser auf Festintervall und jährlichen Ölwechsel im Frühjahr umstellen.

Wasser im Öl dampft sehr schnell wieder aus, viele ins Öl gelangte Kraftstoffanteile (insbesondere OK=Ottokraftstoff=Benzin) dampfen aber erst sehr spät und langsam oder gar nicht aus, siehe Seite 37 im pdf unten.

Wer also mit z.B. 22tkm und 20 Monaten ggf. über zwei Kaltstart- & Kaltlauf-Saisons (Herbst/Winter/Frühjahr) kommt mit Longlife, sich darüber freut und im Frühjahr bei Sonnenschein und trockenen Straßen mal wieder richtig auf´s Gas steigt, muss sich nicht wundern, wenn der Motor das aufgrund erheblicher Kraftstoffkondensate im Motoröl ggf. nicht so toll findet.

Dass man einen Turbolader auch heute noch warm- und kaltfahren sollte (beliebt sind die BAB-Glüher, die den Motor mit hoch erhitztem Turbolader an der BAB-Tankstelle dann direkt abstellen, zum Tanken, zum Pinkeln, zur Rast, nachdem sie 10s vorher noch bei Vollgas längere Zeit über die BAB geglüht sind...), ist keine Legende, trotz weiterentwickelter Öle und Turboladertechnik (ob Start-Stopp, bzw.: automatischer Motor-STOPP an der BAB-Abfahrt so toll ist?) :D :confused:

Wg. der unterschiedlichen Temperaturlast Otto/Dieselmotor gab es bis vor kurzem beim Ottomotor keine Turbolader mit VTG-Technologie, findet man unterdessen z.B. bei Porsche, kostet noch immer viel Geld wg. der Materialien und Herstellung.

Zitat:

@vw_golf_oel schrieb am 7. Dezember 2014 um 14:05:59 Uhr:

Das stimmt die Fahrweise spielt auch eine Rolle. Wenn die mit kaltem Motor immer Vollgas fährst, ist hoher Ölverbrauch garantiert.

Ich war der Annahme, dass die Fahrweise bei TSI und TDI gleich sei. In dem Fall hat der TSI in den meisten Fällen einen höheren Ölverbrauch, weil dessen Motor auch heißer wird.

Eigentlich brauchen beide theoretisch gleich viel ÖL, nur fällt das beim TDI wegen dem Kraftstoffeintrag weniger auf.

Themenstarteram 8. Dezember 2014 um 19:44

Danke für die ausführlichen Infos

Zitat:

@Taubitz schrieb am 8. Dezember 2014 um 10:36:19 Uhr:

Wasser im Öl dampft sehr schnell wieder aus, viele ins Öl gelangte Kraftstoffanteile (insbesondere OK=Ottokraftstoff=Benzin) dampfen aber erst sehr spät und langsam oder gar nicht aus, siehe Seite 37 im pdf unten.

Hi,

hier entsteht ein wenig der Eindruck, als wenn Ottokraftstoffeinträge generell schlecht verdampfen. Tatsache ist aber, dass OK-Einträge im Vergleich zu Dieselkraftstoffeinträgen niedriger siedend sind, d.h. das Problem entsteht stärker bei Dieselmotoren. Dort kommt noch hinzu, dass der 7%ige Biodieselanteil nochmals höhersiedend ist, als das bei Diesel ohnehin der Fall ist.

Über die Laufzeit wird durch die Einträge eines Ottos die Viskosität des Öls immer weiter sinken -> der Ölverbrauch steigt.

Beim Diesel hebt sich die Eindickung durch Rußeintrag und die Verdünnung durch Kraftstoff im Idealfall ein Stück weit auf. Hinzu kommt, dass die Brennraumtemperaturen des Diesels niedriger sind, was Verdampfungsverluste an den Ölabstreif- und Kolbenringen niedriger hält.

Was man aber nicht vergessen darf: Mit Umstellung von LL2 auf LL3 wurde zu Gunsten geringerer Ölascheanteile bei der Verbrennung von synthetisch auf mineralisch umgestellt. Mineralische Öle verhalten sich im Hochtemperaturbereich aber ungünstiger, die Verdampfungsverluste sind deutlich höher (siehe auch obige PDF). Das ist auch ein Faktor, der den Ölverbrauch speziell bei hoher Motorlast erhöht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er schon Öl verbraucht, aber eigentlich nur wenn ich oft schnell fahre, sonst macht sich das nicht wirklich bemerkbar. Habe letztens nach 16.000km nach Service 0,5-0,7l nachgefüllt, finde ich Ok.

am 2. Mai 2015 um 11:23

Hier weiteres dazu, ohne dass ich mir eine Meinung dazu bilden möchte, ob die Darstellung zutrifft oder nicht:

http://www.autobild.de/.../...at-skoda-hoher-oelverbrauch-5738703.html

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