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V 6 TDI Zylinderkopfschaden

Themenstarteram 1. März 2004 um 11:14

Hallo,

am letzten Freitag Abend bin ich mit meinem A 6 2.5 TDI Quattro 180 PS (190000 km) mit normalem Tempo 130 - 140 km/h gefahren. Plötzlich reagierte das Auto nicht mehr auf die Gaspedalbewegung und fing an leicht zu vibrieren. Habe den Wagen ausrollen laseen und sofort abgestellt.

Habe dann mich mit der Audi Hilfe in Verbindung gesetzt. Nach ca. 25 Minuten kam der Audi Pannennotdienst. Er kam nach einer kurzen Diagnose darauf das eventuell sich eine Einspritzdüse verabschiedet hat. Das Auto wurde anschließend in die Werkstatt zu Audi gebracht.

Da die Audi Werkstatt ca. 100 Kilometer von mir Zuhause entfernt liegt habe ich mich heute morgen informiert was an meinem Auto kaputt ist. Dann der Schock für mich. An einem Zylinderkopf ist etwas abgebrochen, es muß ein neuer Kopf montiert werden (nur der Kopf € 1800). Auf der anderen Zylinderkopfseite sind die Nockenwellen eingelaufen und müssen ebenfalls erneuert werden.

Jetzt meine Frage, kann das sein bei einem Diesel 190000 Kilometer ein derartiger Motorschaden auftritt.

Was soll ich machen, kann ich den Audi Mechaniker glauben.

Was würdet Ihr machen ?

Bin über Eure Meinungen sehr dankbar.

Vielen Dank

Gruss

Schweizer99

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15 Antworten
Themenstarteram 1. März 2004 um 15:12

Hallo,

war gerade in der Werkstatt und habe mir den Schaden angeschaut. Alle 4 Nockenwellen eingelaufen sowie an einem Zylinderkopf der Kipphebel abgebrochen.

Ist das normal an einem Fahrzeug das Scheckheft gepflegt wurde.

Habe heute Kulanz gestellt.

Was denkt Ihr ?

Gab es diesen defekt nicht öfters am 2.5 TDI ?

Ich bin für Eure Meinungen sehr dankbar.

Gruss

Schweizer99

Ja, bekanntes Schadensbild!

Kulanz bei 190.000km, wohl eher nicht!

Und übbrigens ein komplett neuer Zylinderkopf im Austausch bestückt mit Ventilen und Nockenwellen kostet nur 1.400€!

Gruß

Manuel

Hallo Schweizer99

Meine persönliche meinung, diese widerspricht allerdings den audi-vorgaben, ist, das man bei einem diesel nie mehr als 10'000 km fahren sollte, bevor man den nächsten oelwechsel macht (eher noch weniger). Früher war es üblich bei einem diesel alle 5'000 oder höchstens 7'500 km das oel zu wechseln. Heute ist dies, soweit es moderne oele betrifft, sicher überflüssig; der russ, der bei der verbrennung von dieselkraftstoff entsteht und der ins oel gelangt ist aber nach wie vor derselbe wie früher und das ist es, was dem motor schadet. Dieses zeug ist zwar mikroskopisch klein, besteht aber aus nahezu reinem kohlenstoff, was ein direkter "verwandter" des diamanten ist; logisch also, dass es im motor abrieb verursacht. Mir leuchtet nicht ein, weshalb moderne dieselfahrzeuge nicht mit einem nebenstrom-oelfilter ausgerüstet sind. Dieser könnte sehr viel feiner ausgelegt sein und so könnten die guten eigenschaften moderner oele ausgenutzt werden.

Gruss, vanoli

Ist wohl typisch für 2.5 tdi's

 

Hallo zusammen,

wer aufmerksam den KFZ-Gebrauchtwagenmarkt studiert, wird zu dem Schluss kommen, dass das kein Einzelfall ist. Viele Modelle mit ATM bzw. neuem Zylinderkopf werden angeboten.

Irgendwann zahlt man halt die Zeche!

- wer die Diesel-Kfz im Unterhalt immer schön rechnet sollte sich darüber im klaren sein, dass speziell beim Diesel bei höheren km-Zahlen exorbitant hohe Reparaturkosten anfallen können.

ICH habe mir jedenfalls einen gebrauchten A6 mit V6-Benzinmotor (ACK) gekauft. Die Ersparnis beim Kauf gegenüber einem vergleichbaren gebrauchten 2.5tdi ist so gewaltig, dass zumindest die nächsten 3 Jahre die Rechnung Diesel-Benzin unentschieden ausfällt (tanke in Östereich für 86 Cent/Liter.

Zudem kann man noch auf Flüssiggas umrüsten und dürfte dann auch von den Betriebskosten her unter dem Diesel liegen.

Grüße!

L.

am 1. März 2004 um 21:37

@Schweizer99

 

Das Schadensbild klingt realistisch. Vielleicht ist etwas von einem Kipphebel in den Ventiltrieb geraten oder eine Führung beschädigt-dann hilft tasächlich nur ein Austauschkopf. Allerdings erscheint mir der Preis auch etwas hoch.Wie Manuel selber bemerkte. So es noch nicht zu spät ist-von deiner Stammwerkstatt einen Kostenvoranschlag machen lassen und das Auto ggfs. zurückführen lassen- so es sich lohnt und ein evt. Preisvorteil das auch zulässt. Viele Werkstätten haben ein eigenes Schleppfahrzeug und erstellen da einen vorteilhaften Preis für die Rückführung. Andererseits sind sicher schon Diagnosekosten enstanden, welche den evt. Vorteil wieder aufheben.

Ruhig die eigene Werkstatt befragen-kann ja nicht schaden.

Tschau.

Themenstarteram 2. März 2004 um 7:40

Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Werde mich heute

mit der Werkstatt nochmals kurzschließen und eventuell das Fahrzeug in eine andere Werkstatt bringen.

Gruss

Schweizer99

am 2. März 2004 um 9:58

@ vanoli:

Zitat:

der russ, der bei der verbrennung von dieselkraftstoff entsteht und der ins oel gelangt ist aber nach wie vor derselbe wie früher und das ist es, was dem motor schadet. Dieses zeug ist zwar mikroskopisch klein, besteht aber aus nahezu reinem kohlenstoff, was ein direkter "verwandter" des diamanten ist; logisch also, dass es im motor abrieb verursacht.

Tut mir leid, aber als studierter Chemiker erlaube ich mir festzustellen: das ist Unsinn!

Zwar ist richtig, dass Ruß u.a. reinen Kohlenstoff enthält und dass Diamant als Modifikation des Kohlenstoffs aus reinem Kohlenstoff besteht und extrem hart ist. Die Normalmodifikation von Kohlenstoff ist aber Graphit, welcher sehr weich ist, so weich, dass man damit schreiben kann (daher kommt der Name: graphein = griech. "schreiben"). Um Graphit in Diamant umzuwandeln, werden extreme Drücke benötigt, wie sie im Motor niemals auftreten können: 1500 °C und 150.000 Atmosphären oder 350.000 Atmosphären bei 800 °C. Unterhalb dieser Bedingungen entsteht kein Diamant, auch nicht in kleinsten Beimengungen, dies ergibt sich aus dem Phasendiagramm des Kohlenstoffs.

Folglich kommt Kohlenstoff im Dieselruss nur in der Graphitmodifikation vor und diese kann niemals Metall abreiben, im Gegenteil, sie hat ausgeprägte Schmiermittel-Eigenschaften.

Die Probleme mit altem Öl haben andere Ursachen:

- sich absetzende Rußpartikel verstopfen Schmiermittelkanäle, das Öl kommt nicht mehr überall hin. Moderne Öle enthalten Dispergatoren, die diese Partikel in der Schwebe halten.

- durch Scherkräfte erfolgt Molekulargewichtsabau der längerkettigen Moleküle im Öl. Diese sorgen dafür, dass der Schmierfilm unter schwierigen Bedingungen nicht abreißt, was eben dann bei altem Öl nicht mehr gewährleistet ist.

- Öl unterliegt der Oxidation. Als Oxidationsprodukte entstehen Säuren, die die Metalle im Motor oxidieren. Als Schutz dagegen enthalten hochwertige Öle Antioxidantien. Diese sind jedoch irgendwann verbraucht.

Bei den zuletzt genannten Faktoren hat es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben. Daher konnten die Ölwechselintervalle verlängert werden. Aber eben nur, wenn Öl eingesetzt wird, dass diese Fortschritte auch enthält. Mit Billigöl ist daher nach wie vor von einem Intervall um 10 Tkm auszugehen.

Noch ein Wort zu Nebenstromfiltern, ist zwar etwas Off-Topic, kam aber in Vanoli's Argumentation vor:

Nebenstromfilter entfernen eben nur den Ruß, die anderen Alterungsprobleme bleiben aber davon unberührt! Darstellungen, wie sie bei der Bewerbung von Nebenstromfiltern verwendet werden, gehen aus gutem Grund auf diese Zusammenhänge nicht ein, dadurch wird ein Normalvebraucher, der diese chemischen Zusammenhänge nicht kennt, arglistig getäuscht. Statt dessen wird mit Beispielen aus dem LKW- oder Busbereich versucht zu untermauern, dass man mit einem Nebenstromfilter riesige Kilometerleistungen ohne Ölwechsel fahren kann. Dabei wird aber vergessen darauf hinzuweisen, dass solche Motoren sehr niedertourig laufen, auch anderen Belastungen im Motor sind viel geringer als bei hochgezüchteten PKW-Dieseln. Die oben erwähnte Schädigung durch Scherung und Oxidation tritt daher in viel geringerem Maße auf, weiterhin erreichen solche gewerbliche Nutzfahrzeuge sehr schnell extreme Kilometerleistungen, das Öl bleibt also trotz hoher km-Leistung einen viel kürzeren Zeitraum im Motor, als beim PKW. Die Übertragung derart erzielter Erfahrungen auf den PKW ist daher trügerisch, auch wenn es zunächst gut zu gehen scheint, dass dicke Ende kommt irgendwann doch.

Gruß,

Jörg

Vielen dank für die detaillierte auskunft. Offenbar habe ich mich in diesem punkt gewaltig getäuscht...

Eine frage erhebt sich jedoch aus dieser abhandlung: Weshalb wird das oel denn überhaupt gefiltert, wenn doch der russ so gute schmiereigenschaften hat? Bin zwar kein chemiker, aber als praktiker bin ich eben trotzdem schon auf fresser und dergleichen gestossen, die ganz offensichtlich von russpartikeln und ähnlichem verursacht wurden. Auch findet man beim zerlegen von motoren sehr harte schwarze krusten, die ja von igrend wo kommen müssen und dies mehr bei diesel triebwerken als bei benzinern. Wer ausserdem schon einmal einen oelwechsel an einem diesel motor vorgenommen und dann das abgelassene oel zwischen den fingern zerrieben hat, der weiss, das es sich sehr rauh, ja viel rauher als bei einem benziner, anfühlt. Ich stelle fest, dass die realität wohl irgendwo zwischen der theorie und der praxis liegen muss, das also tatsächlich auch schädliche, abrieb verursachende partikel entstehen müssen; wo auch immer die her kommen.

vanoli

am 2. März 2004 um 14:00

Hallo Vanoli,

zu den Ablagerungen: das Öl wird u.a. aus folgenden Gründen gefiltert: der Ruß lagert sich mit der Zeit ab und diese Ablagerungen können an Engstellen den Durchfluß des Öls verstopfen. Damit kann es an diesen Stellen zu einem Abreissen des Schmierfilms und somit zum Fresser kommen.

Außerdem bestehen diese Ablagerungen nicht aus Kohlenstoff alleine. Auch jegliche Art von abgeriebenen Metallpartikeln "backt" dort mit ein. Letztere werden insbesondere durch ein von überaltertem Öl oder den Ölfluß blockierende Ablagerungen verursachtes Abreissen des Ölfilms produziert. Diese Ablagerungen oxidieren dann mit der Zeit (insbesondere wenn das Öl durch zu langen Gebrauch oder minderwertige Ausgangsqualität keine aktiven Antioxidantien mehr enthält!). V.a. wenn dann noch Metallabrieb mit eingebacken ist, ist das Endergebnis dieses Prozesses eine Art Keramik, die extrem hart sein kann.

Du hast also völlig recht damit, dass die Ablagerungen mit der Zeit sehr hart und schädlich werden können. Bloss liegt dies nicht daran, dass Ruß Diamant enthalten würde.

Allerdings, wie in meinem letzten Beitrag geschildert, auch wenn man die Bildung dieser Ablagerungen durch einen Nebenstromfilter verhindert, wird damit das Öl eben nicht unbegrenzt haltbar. Auch die anderen geschilderten Effekte können einen Motor auf Dauer ruinieren, wenn das Öl nicht gewechselt wird.

Gruß,

Jörg

Hallo Jörg

OK, danke für deine erklärungen.

Zwei dinge möchte ich doch noch präzisieren (vgl. mein erster beitrag zum thema): Erstens habe ich nie behauptet, das russ diamant enthält, sondern lediglich das er ein verwandter desselben sei. Zweitens habe ich nie behauptet, ein nebenstrom-oelfilter würde die lebensdauer des oels verlängern. Es geht hier vielmehr darum, schädliche partikel (wie die von dir genannten keramik artigen, ich hatte geglaubt und gelernt es seien kohlenstoff-verbindungen) aus dem oel zu entfernen, ohne dass dabei der druckabfall über dem filter einen einfluss auf die motorschmierung hat. Dies ist eben nur möglich, indem der filter nicht in serie zum eigentlichen oelkreislauf geschaltet ist, sondern parallel dazu (daher der begriff "nebenstrom").

Da ich eben nur maschinenbau und nicht chemie studiert habe (und chemie nie mein stärkstes fach war) ist mir zugegebenermassen nicht ganz klar, wie ein kristallgitter, dessen atome nur durch drei (graphit), anstatt wie beim diamanten durch vier elektronenpaare miteinander verbunden sind, derart entgegengesetzte eigenschaften aufweisen kann. Brauchst mir das jetzt aber nicht zu erklären, ich hab's zur kenntnis genommen. Danke...

Gruss, vanoli

am 2. März 2004 um 20:11

Hallo Schweizer99,

ich habe vor 2 jahren den A6 mit 150 Ps TDI gekauft (AFB Motor). Voher bin ich mit dem Vorgängermodel 1,9 TDI 360 Tkm ohne Probleme gefahren. Den neuen habe ich damals an einem Samstag angemeldet und am Sonntag(während eines Familienausfluges)wurde mein Audi mit Motorschaden abgeschleppt . Wie bei dir ,waren alle Kippshebel gebrochen,was automatisch an einen Zylinderkopfwechsel gebunden ist. Pro Stück 1200 Euro + Montage. Wichtiger für mich, war die Ursache ,die noch bis heute unerklärlich ist. Steruerzeiten waren i.O., Wagen regelmäßig gewartet, den Motor habe ich auch nicht überdreht. Na nun Pech gehabt. Jetzt habe ich auch 190 tkm, bin ich zufrieden ,allerdings kämpfe ich immer noch mit Ölundichtigkeit (ist ja auch der AFB Motor).

Damit möchte ich dir zeigen ,dass Du nicht der Einzige bist (und sein wirst).

@rocky2:

ich hab auch den AFB Motor und der läuft absolut zuverlässig und ist total dicht. Nicht ein tröpfchen Öl kommt an Motor oder Automatic raus. Ich habe aber schon gehört das das auch nicht normal ist.

Themenstarteram 3. März 2004 um 9:06

Hallo Rocky2,

habe heute den Kostenvoranschlag von Audi bekommen. 1 x AT Zylinderkopf + 2 x Nockenwellen

vom anderen Zylinderkopf + Dichtungen und Diverses € 3.400.

Wie war es bei Dir hat sich Audi Kulant gezeigt ?

Wäre nett wenn Du oder andere etwas darüber berichten könnte.

Gruss

Schweizer99

Moin,

bei der Laufleistung ist es fraglich ob man diese Reparatur in einer Audi-Werkstatt machen sollte.Ist halt doch recht teuer!

Wenn es Kulanz gibt,kann sich das natürlich wieder relativieren,aber bei 190tkm kann ich mir das fast nicht vorstellen.

Bei www.motorensuche.com kostet ein Austauskopf mit Nockenw. 800€.

Die Montage kann jede Meisterwerkstatt für Dich machen.

Da solltets Du deutlich günstiger weg kommen.

Viel Glück

Gruß

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