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Verkehrte Welt! Spurfixiertheit auf deutschen Strassen

Themenstarteram 20. Februar 2011 um 16:13

Keine Ahnung, ob es anderen auch so geht, aber wer öfter in anderen Ländern gefahren ist, hat es vielleicht schon bemerkt:

Das Beharren auf Fahrspuren wird hierzulande völlig falsch praktiziert.

1. Stadtverkehr:

Wer kennt das nicht, drei Fahrspuren in der Stadt, aber diese wechseln? Nur schwer möglich. Der Grund: ständig kommen von hinten 8!!) andere Fahrzeuge auf der anderen Spur und schießen an einem vorbei. Wehe, wer da rüberzieht und dem anderen "seien Spur" streitig macht.

Warum eigentlich?

Im Stadtverkehr ist doch für alle in der Regel Tempo 50 vorgeschrieben.

Niemand fährt nur geradeaus durch eine Stadt, sondern jeder will irgendwann auch einmal abbiegen, d.h. einen Spurwechsel vollziehen.

Wegen der gleichen Geschwindigkeit alle (50 km/h) ist dies auch nicht weiter gefährlich. Es braucht nur derjenige, der wechseln will, zu blinken

und die Pkws auf der anderen Spur, selbst wenn sie fast auf gleicher Höhe sind, leicht vom Gas gehen. Schon ist der Spurwechsel des "Vordermanns" beendet.

Klappt in Italien bestens. Vorteil dort: Niemand sieht "die Spur" als sein Vorrecht an. Alle haben verstanden, dass jeder einmal "rüber" will/muss. Wer vorn ist, hat Vorfahrt.

Der Vorteil: Beim italienischen Prinzip brauchen alle nur nach vorn schauen. Das minimiert das Unfallrisiko erheblich. Das gleichzeitige Beobachten des rückwärtigen und vorderen Verkehrsgeschehen überfordert viel Autofahrer und verursacht unnnötigen Stress.

2. Autobahn

Hier funktioniert der Irrsinn reziprog analog.

Anstatt hier die Spuren zu respektieren, weil regelmäßig und zulässigerweise auf den Spuren völlig unterschiedliche Tempi gefahren werden, ziehen auf der Autobahn dieselben" Spurfanatiker", die in der Stadt von hinten mit 3 km/h Überschuß in ihrer Spur voll drauf halten und den Abbiegevorgang des Vordermannes so unterbinden, gnadenlos mit 100 oder 120 km/h nach links rüber, obwohl dort (völlig legal) auf der anderen Spur ein Pkw mit 180 km/h fährt. Anstatt hier peinlich genau, die Spur für den schnelleren freizuhalten, weil es sonst gefährlich wird,

ziehen diese rüber und gefährden sich und andere.

Das ist einfach unlogisch und hierzulande sehr sehr ausgeprägt.

Es nervt.

Mein Vorschlag:

Alle Spuren auflösen. Keine Linien mehr auf den Straßen. Ist ernst gemeint. Dann wären alle darauf angewiesen, mehr mitzudenken und nicht in Spuren zu denken.

 

 

Beste Antwort im Thema

Die Erklärung für das beschriebene unsinnige Verhalten ist ganz simpel:

In anderen Ländern fahren die Leute, um von A nach B zu kommen.

In Deutschland fahren die Leute, um Recht zu behalten....

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Die Erklärung für das beschriebene unsinnige Verhalten ist ganz simpel:

In anderen Ländern fahren die Leute, um von A nach B zu kommen.

In Deutschland fahren die Leute, um Recht zu behalten....

gähn... ist sonntag heute oder?

am 20. Februar 2011 um 16:31

Mit der Einführung der Fahrbahnmarkierungen nahmen die Frontalzusammenstöße in Amerika dramatisch ab.

Deshalb halte ich eine Abschaffung der Fahrbahnmarkierungen für eine sehr gefährliche Idee.

Gruß SRAM

Ich frage mich bei solchen threats immer warum ich so oft reingelassen werde.

Ganz höflich und ohne große Probleme.

Erwische ich immer die 0,00005% gutmütigen Autofahrer in Deutschland.

oder kommt einem das nur so vor das alle anderen nur Recht haben wollen.

Hmm?

Meine Erfahrung ist, dass viele einfach zu spät oder gar nicht blinken und deswegen nicht reingelassen werden. Wenn ich vorwärts fahre, schaue ich nach _vorne_ und weniger auf die hinteren Leuchten des Autos, welche links von mir auf Höhe meiner Schnauze sind, welche oft genug von meiner A-Säule verdeckt werden.

notting

Zitat:

Original geschrieben von notting

Meine Erfahrung ist, dass viele einfach zu spät oder gar nicht blinken und deswegen nicht reingelassen werden. Wenn ich vorwärts fahre, schaue ich nach _vorne_ und weniger auf die hinteren Leuchten des Autos, welche links von mir auf Höhe meiner Schnauze sind, welche oft genug von meiner A-Säule verdeckt werden.

notting

Und wie willst du dann sehen, ob die blinken oder nicht? Oder versteh ich da jetzt etwas falsch?

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Die Erklärung für das beschriebene unsinnige Verhalten ist ganz simpel:

 

In anderen Ländern fahren die Leute, um von A nach B zu kommen.

 

In Deutschland fahren die Leute, um Recht zu behalten....

Jetzt auch ein Plagiat bei MT!

 

Ursprungstext ist von Kurt Tucholsky:

„Der Deutsche fährt nicht wie andere Menschen. Er fährt, um recht zu haben.“

 

O.

Fahrbahnen ohne Markierung? Da denke ich an neu asphaltierte Straßenstücke, deren Markierung noch fehlt: Man fährt wie in einen dunklen Brei hinein, dem Auge fehlen sofort irgendwelche Fixpunkte.

Wenn es im Stadtverkehr mal zu unliebsamem Blechkontakt kommen sollte, wird man wohl froh sein, anhand der Fahrbahnmarkierung nachweisen zu können, dass man buchstäblich seine Spur gehalten hat im Gegensatz zum Nachbarn.

Zitat:

Original geschrieben von go-4-golf

Jetzt auch ein Plagiat bei MT!

Ursprungstext ist von Kurt Tucholsky:

„Der Deutsche fährt nicht wie andere Menschen. Er fährt, um recht zu haben.“

Danke für den Hinweis.

Leider fiel mir beim Schreiben der Urheber des Zitates nicht ein und ich wollte keinen falschen Namen nennen...;)

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

Fahrbahnen ohne Markierung? Da denke ich an neu asphaltierte Straßenstücke, deren Markierung noch fehlt: Man fährt wie in einen dunklen Brei hinein, dem Auge fehlen sofort irgendwelche Fixpunkte.

Wenn es im Stadtverkehr mal zu unliebsamem Blechkontakt kommen sollte, wird man wohl froh sein, anhand der Fahrbahnmarkierung nachweisen zu können, dass man buchstäblich seine Spur gehalten hat im Gegensatz zum Nachbarn.

Die Linien wurden ja wohl auch zur Rechtssicherheit geschaffen.

Ich erlebe es wie oft auf Autobahnen. Schwups, alle Streifen weg. 100 Meter fahren alle weiter, und schwups fangen die Streifen wieder an, und unerklärlicher weise trifft jeder exakt seine Spur. Somit währe es machbar.

Oder in der Türkei. Da gibts zwar Fahrspuren, aber wenn da zwei Spuren sind fahren sie trozdem zu viert nebeneinander. Und was ist, es funktioniert.

Nur bei mehreren Fahrspuren ist eine Linie, oder bauliche Trennung mit dem Gegenverkehrnotwendig.

Somit, ja, es ist möglich, die Fahrspuren sind Luxus. Aber nein, dein Problem wird damit trozdem nicht gelöst. Man muss halt wissen, wie man Auto fährt, um sich im Straßenverkehr forzubewegen. Das Problem ist nur, das man dann im Straßenverkehr mehr kommunizieren müsste (Blinker und Lichthupe). Die Kommunikationsprobleme gibts ja heute schon gehug, mit dem "Ey, der hat mich angeblikt, den brems ich jetzt aus."

Slang hat auch recht. Ein Thema, das die Welt nicht braucht für einen Sonntag. Wenn die Überschrift lauten würde, das der Bund so Kosten (15Meter Linie kosten ca. 50 Euro) sparen könnte währe es vielleicht was anderes. Aber irgendwie würde es mich dann auch nicht wirklich interessieren.

Zitat:

Original geschrieben von zwanzigeins

Zitat:

Original geschrieben von notting

Meine Erfahrung ist, dass viele einfach zu spät oder gar nicht blinken und deswegen nicht reingelassen werden. Wenn ich vorwärts fahre, schaue ich nach _vorne_ und weniger auf die hinteren Leuchten des Autos, welche links von mir auf Höhe meiner Schnauze sind, welche oft genug von meiner A-Säule verdeckt werden.

notting

Und wie willst du dann sehen, ob die blinken oder nicht? Oder versteh ich da jetzt etwas falsch?

Das brauche ich doch für meine Aussage gar nicht zu sehen! Ich sehe doch, wenn ich oder jemand vor mir geschnitten wird oder so ein Penner dann kurz vor der Kreuzung völlig unnötig die linke Spur blockiert!

notting

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi

Ich frage mich bei solchen threats immer warum ich so oft reingelassen werde.

Ganz höflich und ohne große Probleme.

Erwische ich immer die 0,00005% gutmütigen Autofahrer in Deutschland.

oder kommt einem das nur so vor das alle anderen nur Recht haben wollen.

jop, das frage ich mich auch immer...:rolleyes:

ich denke das hauptproblem der meisten die damit probleme haben, liegt darin, das sie schlichtweg absolut keinen peil davon haben, was hinter ihnen passiert und sie so ihr fahrverhalten nicht an eine entsprechende lücke anpassen können - aber wie soll man auch wissen, was hinter einem passiert, wenn man die seiten und den rückspiegel das letzte mal in der fahrschule benutzt hat....

Moin!

Zitat:

Original geschrieben von cusette

Keine Ahnung, ob es anderen auch so geht, aber wer öfter in anderen Ländern gefahren ist, hat es vielleicht schon bemerkt:

Das Beharren auf Fahrspuren wird hierzulande völlig falsch praktiziert.

1. Stadtverkehr:

Wer kennt das nicht, drei Fahrspuren in der Stadt, aber diese wechseln? Nur schwer möglich. Der Grund: ständig kommen von hinten 8!!) andere Fahrzeuge auf der anderen Spur und schießen an einem vorbei. Wehe, wer da rüberzieht und dem anderen "seien Spur" streitig macht.

Wer sich dem Verkehrsfluss anpasst und sich rechtzeitig überlegt wo er hinwill, wird dieses Problem nicht haben.

Wer hingegen stur mit Tacho 50 fährt und 10m vor der Kreuzung merkt, dass er ja abbiegen möchte, hat halt Pech gehabt.

Der Rechthaber ist dann eher derjenige, der stur darauf beharrt, mit 50 überall dazwischen kommen zu müssen....

Zitat:

 

Warum eigentlich?

Im Stadtverkehr ist doch für alle in der Regel Tempo 50 vorgeschrieben.

Meist sind 60-70 realistisch.

Zitat:

 

Niemand fährt nur geradeaus durch eine Stadt, sondern jeder will irgendwann auch einmal abbiegen, d.h. einen Spurwechsel vollziehen.

Wegen der gleichen Geschwindigkeit alle (50 km/h) ist dies auch nicht weiter gefährlich. Es braucht nur derjenige, der wechseln will, zu blinken

Das reicht meist auch bei 10 Km/h mehr völlig aus.

Wer allerdings 1 Sek. vor dem Spurwechsel blinkt, darf sich über entsprechende Reaktionen Nachfolgender nicht wundern...

Anders gesagt: man muss schon auch eine Chance zum Höflichsein bekommen.

Zitat:

 

und die Pkws auf der anderen Spur, selbst wenn sie fast auf gleicher Höhe sind, leicht vom Gas gehen. Schon ist der Spurwechsel des "Vordermanns" beendet.

Klappt in Italien bestens. Vorteil dort: Niemand sieht "die Spur" als sein Vorrecht an. Alle haben verstanden, dass jeder einmal "rüber" will/muss. Wer vorn ist, hat Vorfahrt.

Der Vorteil: Beim italienischen Prinzip brauchen alle nur nach vorn schauen. Das minimiert das Unfallrisiko erheblich. Das gleichzeitige Beobachten des rückwärtigen und vorderen Verkehrsgeschehen überfordert viel Autofahrer und verursacht unnnötigen Stress.

Ich fürchte, Du hast das "italienische Prinzip" keineswegs verstanden.

Vermutlich hast Du dort nur wegen Deines deutschen Kennzeichens und der Nachsicht der Italiener mit ebendiesem überlebt.

Meine Erfahrung aus durchschnittliche 4 Italienreisen pro Jahr von Bozen bis Messina, häufig auch aus beruflichem Anlass, also nicht mit endlos Zeit, ist, dass man in Italien sehr viel mehr mitdenkt, zügiger fährt, aber unbedingt stets(!) den Verkehr rund um einen herum(!) zu beachten hat.

Zitat:

 

2. Autobahn

Hier funktioniert der Irrsinn reziprog analog.

Anstatt hier die Spuren zu respektieren, weil regelmäßig und zulässigerweise auf den Spuren völlig unterschiedliche Tempi gefahren werden, ziehen auf der Autobahn dieselben" Spurfanatiker", die in der Stadt von hinten mit 3 km/h Überschuß in ihrer Spur voll drauf halten und den Abbiegevorgang des Vordermannes so unterbinden, gnadenlos mit 100 oder 120 km/h nach links rüber, obwohl dort (völlig legal) auf der anderen Spur ein Pkw mit 180 km/h fährt. Anstatt hier peinlich genau, die Spur für den schnelleren freizuhalten, weil es sonst gefährlich wird,

ziehen diese rüber und gefährden sich und andere.

volle Zustimmeung.

Zitat:

 

Das ist einfach unlogisch und hierzulande sehr sehr ausgeprägt.

Es nervt.

Mein Vorschlag:

Alle Spuren auflösen. Keine Linien mehr auf den Straßen. Ist ernst gemeint. Dann wären alle darauf angewiesen, mehr mitzudenken und nicht in Spuren zu denken

Das wird nicht funktionieren, da die Fahrspuren, unebhängig von der Abgrenzung zum Gegenverkehr, auch als Orientierung für LKW dienen. Fahre mal mit einem 7,5 Tonner durch die Stadt. Die Spurmarkierungen als Orientierung schätze ich da doch sehr.

Das eigentliche Problem ist, dass der Deutsche sich auf der STraße rücksichtslos sein eigenes Recht macht.

Auf der einen Seite wird in der Stadt auf Tempo 50 herumonaniert, auf der anderen Seite denkt man, die Spurwechsel- und ÜBerholregeln auf der Autobahn gingen einen nichts an.

Hier liegt das Problem mit den deutschen Schleichern, die jeden Verkehrsfluss unterbinden.

Gruß,

M.

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