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vier neue Reifen statt zwei, wegen unterschiedlicher Profiltiefe
Guten Morgen,
ich lese schon längere Zeit hier im Forum mit
und habe nun mal eine Frage:
Ich möchte jetzt wieder auf Sommerreifen wechseln. Die beiden hinteren Reifen sind abgefahren und müssen erneuert werden. Die beiden vorderen wären noch in Ordnung, haben noch etwa die Hälfte des Profils.
Jetzt hat man mir beim Reifenhändler gesagt, dass ich vier neue Reifen brauche, da zwischen den alten vorderen und den neuen hinteren mehr als 2 mm Unterschied bei der Profiltiefe wäre. Dies wäre schädlich für den Quattro-Antrieb.
Stimmt das?
Danke im Voraus
Sam
Beste Antwort im Thema
Ich wage es dennoch zu bezweifeln dass Ihr hier recht habt. Es gibt zu viele Informationen im Netz und auch hier, die Eurer Aussage widersprechen.
1. Massiv unterschiedliche Abnutzung der Reifen ist vielen Kuhtreibern ein Begriff, dennoch hat bisher keiner einen Getriebeschaden dadurch erlitten, korrigiert mich wenn ich falsch liege
2. In diversen Betriebsanleitungen (z.B. A4 Quattro) wird genau diese Argumentation von AUDI widerlegt:
"Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb müssen alle 4 Räder mit Reifen der gleichen Bau- und Profilart und des gleichen Fabrikats ausgerüstet sein, damit das Antriebssystem nicht durch ständige Drehzahlunterschiede beschädigt wird. Aus diesem Grund dürfen sie im Pannenfall auch nur ein solches Reserverad verwenden, das die gleiche Bereifung hat wie die normalen Reifen. Sie dürfen auch das werkseitig mitgelieferte Notrad benutzen. Die Lebensdauer des Allradantriebs wird aber durch unterschiedlich abgefahrene Reifen nicht beeinträchtigt."
3. eine wunderbare physikalische Erklärung (nicht von mir):
Lasst uns annehmen, ein Rad hat rund 80 cm Durchmesser, damit macht das Ding bei jeder Umdrehung rund 2,5m Weg.
Wenn wir das mit einer Durchmesserdifferenz von 4 mm ausrechnen, ergibt sich ein Mehrweg von rund 12,5 mm
Bei immerhin 100 km/h benötigen wir in einer Stunde knappe 40.000 Umdrehungen, in einer Minute 660 Umdrehungen.
Mit der Abrolldifferenz "dauert" es ca. 200 Umdrehungen, bis ein Rad eine ganze Umdrehung weiter ist.
Somit haben wir in jeder Fahrminute mit 100 km/h eine Drehzahldifferenz von 660/200=3,3 Umdrehungen.
Das heisst, dass die kleinen Kegelräder des Diffs sich in jeder Minute 3,3 mal gegeneinander Verdrehen.
Das ist bei einem (nur geschätzten) Kegelraddurchmesser von vielleicht 80 mm eine Bewegung, die man suchen muss.
Der ganze Käfig jedoch verschleudert sein Diff-Öl mit 660 Umdrehungen / min.
Wenn mir jetzt -als nicht Fachmann aber (ganz unbescheiden) technisch verständigen Menschen- jemand sagt, davon würde das Diff warm, ausserordentlich belastet oder gar kaputt, dann kann ich das in keiner Weise nachvollziehen.
Ein Diff verabschiedet sich dann, wenn wir es mit einer annähernden 0-100% Drehzahlverteilung mit Vollgas ewig durchrödeln lassen.
Für die beschriebenen Bewegungen ist das Diff DA!!!!
die Umfangdifferenz beträgt relativ rund 5 Promille.
Wenn man davon ausgeht, dass ein Radlager ab 100.000km mal kaputtgehen könnte (was untertrieben ist...ich weiss), dann macht das bei permanenter Geschwindigkeit von 100 km/h rund 1000 Betriebsstunden.
Bei einer angenommenen jährlichen Fahrleistung von rund 33.333km müssen wir also damit rechnen, daß nach 3 Jahren das Radlager mit dem kleineren Rad 5 Stunden früher überfällig wird als das andere.
Bei dieser Rechung habe ich -zugegebenermassen- ausser Acht gelassen, dass das grössere Rad einen um 2mm grösseren Hebel hat, wodurch sich die Kräfte am Radlager verändern.
Es könnte also sein, dass sich das aufhebt......
4. Ob ich jetzt (ja nach Laufleistung) 2 mal pro Jahr alle Reifen erneuere oder diese Weiterfahre und nach mehreren Jahren (sollte man dann ein und denselben Wagen so lange fahren) eine Getriebereparatur zahlen müssen ist eine Milchmädchenrechnung.
Und bitte, dies soll keine Schlussfolgerung auf mein Einkommen haben oder ob ich mir einen Q7 leisten kann. Das geht niemanden etwas an und hat in dieser Diskussion nichts verloren. Mir geht es nur darum ob manche Behauptungen von Händlern, egal welcher Branche, gerechtfertigt sind oder nicht...
Mit friedlichen Grüßen
siegcon
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26 Antworten
... eine solche Information hatte ich vor einigen Jahren auch einmal von meinem Freundlichen erhalten. Möglicherweise stimmt das also. Vielleicht ist es aber auch nur ein Grücht wie die Spinne die aus der Zimmerpalme kommt. Sicher wird es hier noch weitere Antworten geben, ansonsten gilt, wenn eine Unsicherheit bleibt, lieber 4 als nur 2 neue Reifen.
Wenn so etwas schon wieder lese, zum einen sollte es das gleiche Fabrikat sein zum anderen
wenn die Quh nen 7 sitzer ist und Doppelklima hat sollten die 2 Reifen mit weniger Profil bitte
vorn verbaut werden oder da sogar bleiben, wenn vorne schon sind da Hinten mehr Last ist
auf der Achse.
Ansonsten gibt es für den Quattro kein Unterschied.Dem Antrieb ist das egal wo er seine Kraft hingibt.
also ruhig nur 2 Reifen kaufen und wenn möglich gleich bei einem anderen Händler.
Alles abzocke.........
FG
Zitat:
Original geschrieben von jambo73
Wenn so etwas schon wieder lese, zum einen sollte es das gleiche Fabrikat sein zum anderen
wenn die Quh nen 7 sitzer ist und Doppelklima hat sollten die 2 Reifen mit weniger Profil bitte
vorn verbaut werden oder da sogar bleiben, wenn vorne schon sind da Hinten mehr Last ist
auf der Achse.
Ansonsten gibt es für den Quattro kein Unterschied.Dem Antrieb ist das egal wo er seine Kraft hingibt.
also ruhig nur 2 Reifen kaufen und wenn möglich gleich bei einem anderen Händler.
Alles abzocke.........
FG
Ganz so einfach ist das nicht.
1. Was die Reifen mit dem gewichtmäßig irrelevanten 2. Klimagerät zu tun haben soll, ist mir ein Rätsel.
2. Das Problem beim permanenten Allrad ist nicht nur die Lastverteilung, sondern auch elektronische Aspekte, z.B. die unterschiedlichen Drehzahlen zwischen den Rädern, welche permanent Fehlermeldungen erzeugen.
Der Quattro-Antrieb selbst ist konstruktionsbedingt nicht mehr so empfindlich auf die Drehzahlunterschiede wie frühere starre Allradkonzepte, aber da der Ausgleich permanent erfolgt, ergibt sich auch hier eine höhere Abnutzung.
Grundsätzlich ist die Empfehlung des Reifenhändlers absolut richtig und hat mit Abzocke nichts zu tun (es geht ja immerhin um die halbe Laufleistung gegen neuwertige Lauffläche)!
Zitat:
Original geschrieben von nix4free
... z.B. die unterschiedlichen Drehzahlen zwischen den Rädern, welche permanent Fehlermeldungen erzeugen.
Nicht nur das.
Im Falle von Torsen- oder Kegelrad-Diffs wird proportional zur Differenzdrehzahl Energie verheizt - da kommt dann schnell die Frage, ob die Kühlung vom Zentraldiff auch ausreichend dimensioniert wurde.
mfg, Tom
Als bei meinem Q7 ein Reifen wegen starkem Defekt ersetzt werden musste, lautete die Aussage beim Freundlichen, dass ich vier neue Reifen brauche. Wenn ich nur den einen Reifen ersetze, wäre die Differenz zwischen dem einen neuen Reifen und den schon weit abgefahrenen drei verbleibenden Reifen zu groß. Der Quattro-Antrieb könnte Schaden nehmen und die Garantie würde dann nicht dafür einstehen. Ein teurer Reifenschaden.
ja gebe zu ist hab den Anfangstext etwas zu schnell überlesen, Sorry
steht da" mehr wie 2 mm "
dann ist es wohl richtig aber wenn ich 2 mm Unterschied habe muss ich dies nicht
allerdings wenn es mehr wie 3-4 mm sind ist es zwar zwingend nicht nötig aber
es könnte zu problemen führen.
somit revidiere die Aussage
Habe hinten "alte" mit ca. 6 mm (vor gut 1 Jahr angeschafft= und vorne seit 3 Wochen neue wegen einem Nagel. Kein Problem! Nur einen austauschen sollte man nicht machen!
Ich hatte beim A6 Quattro mal diesbezüglich an Porsche Salzburg eine Anfrage gestellt und mir wurde mitgeteilt, dass es keine Vorgabe gibt, alle 4 Reifen zu tauschen, sondern die Achsweise Erneuerung ausreicht.
Das wird wohl bei der Kuh nicht anders sein.
LG Wunder
Audi hat ne ganz klare Ansage dazu :
Der maximale Profiltiefenunterschied zwischen Vorderachse
und Hinterachse darf im Durchschnitt bei den Modellen mit selbstsperrenden
Mittendifferenzial (A4/A5/A6/A7/A8/Q5/Q7)nicht über 2mm liegen.
Heisst :
Vorne beide Reifen 3mm = Durchschnitt 3mm
HR : 3mm - HL 8mm (theoretisch neuer reifen) = Durchschnitt 5,5mm
Achsdifferenz : 2,5mm
Ersatz des einzelnen Reifen oder Achsweiser Ersatz ist NICHT ERLAUBT - Nur Satztausch zugelassen.
Schäden am Getriebe/Diff durch Abweichen von dieser Anweisung werden NICHT erstattet.
Und das kann ausnahmslos jeder Händler im Rechner nachlesen.
Zitat:
Original geschrieben von vagtuning
Audi hat ne ganz klare Ansage dazu :
...
Ersatz des einzelnen Reifen oder Achsweiser Ersatz ist NICHT ERLAUBT - Nur Satztausch zugelassen.
...
Danke für den Hinweis. Interessant wäre noch, wo Otto Normalverbraucher die Bestimmungen nachlesen kann.
Zum "Nur Satztausch erlaubt" einen kleinen Hinweis: Reifenhändler haben oftmals auch Gebrauchtreifen, die man für diesen Fall nehmen könnte, um nicht gerade den kompletten Satz kaufen zu müssen. Einfach nachfragen. (Hat meiner mal von sich aus angeboten).
schon seltsam dass mein Getriebe noch einwandfrei ist obwohl ich die letzten Jahre immer mit unterschiedlichem Profil vorne und hinten unterwegs war. Insbesondere auch weil der Verschleiß hinten bei meiner Fahrweise massiv von vorne abweicht. Sorry, aber ich halte dass für Schwachsinn und Abzocke. Sonst müsste ja bei jedem Werkstattaufenthalt oder Service gemessen werden ob ich meine Kuh noch fahren darf ohne einen Schaden zu riskieren...
Nur weil deine Werkstatt schlampt kann da keiner was für....
Und was du glaubst und wofür du es hälst ist ebenso deine Sache.
Du darfst mit deinem Auto auch gerne machen was du möchtest, nur
brauchst weder du noch deine Werkstatt sich dann über abgelehnte
GW/Kulanzanträge wundern....
Wenn du nen Gartenglashaus hast und deine Versicherung dir sagt
"Schmeiss mit Steinen darauf und wir zahlen es nicht" und du schmeisst
100 kleine Steine dagegen und der hunderste macht es dann doch kaputt,
kannste auch nicht hingehen und sagen "Zahlt mal, hat ja 99 Steine ausgehalten"
dann werden die dich auch herzhaft auslachen.
Wenn du meinst das dich die Vorgaben nicht stören, dann zahl auch selbst
wenn das Getriebe oder der Antrieb dabei drauf geht.
Zitat:
Original geschrieben von Siegcon
Sorry, aber ich halte dass für Schwachsinn und Abzocke.
Sorry, aber das sind einfachste Grundlagen des Maschinenbaus (siehe Differenzial- oder Ausgleichsgetriebe), dass hier Leistung verheizt werden muss.
Der Kunde "ich will 4WD haben, aber ich will 4WD nicht bezahlen" hat dann dafür gesorgt, daß die Dimensionierung und Kühlung entsprechend (zu) billig werden.
Aktuelle 4WD-PKWs halten Drehzahldifferenzen nur eingeschränkt aus - das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.
mfg, Tom
Ich wage es dennoch zu bezweifeln dass Ihr hier recht habt. Es gibt zu viele Informationen im Netz und auch hier, die Eurer Aussage widersprechen.
1. Massiv unterschiedliche Abnutzung der Reifen ist vielen Kuhtreibern ein Begriff, dennoch hat bisher keiner einen Getriebeschaden dadurch erlitten, korrigiert mich wenn ich falsch liege
2. In diversen Betriebsanleitungen (z.B. A4 Quattro) wird genau diese Argumentation von AUDI widerlegt:
"Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb müssen alle 4 Räder mit Reifen der gleichen Bau- und Profilart und des gleichen Fabrikats ausgerüstet sein, damit das Antriebssystem nicht durch ständige Drehzahlunterschiede beschädigt wird. Aus diesem Grund dürfen sie im Pannenfall auch nur ein solches Reserverad verwenden, das die gleiche Bereifung hat wie die normalen Reifen. Sie dürfen auch das werkseitig mitgelieferte Notrad benutzen. Die Lebensdauer des Allradantriebs wird aber durch unterschiedlich abgefahrene Reifen nicht beeinträchtigt."
3. eine wunderbare physikalische Erklärung (nicht von mir):
Lasst uns annehmen, ein Rad hat rund 80 cm Durchmesser, damit macht das Ding bei jeder Umdrehung rund 2,5m Weg.
Wenn wir das mit einer Durchmesserdifferenz von 4 mm ausrechnen, ergibt sich ein Mehrweg von rund 12,5 mm
Bei immerhin 100 km/h benötigen wir in einer Stunde knappe 40.000 Umdrehungen, in einer Minute 660 Umdrehungen.
Mit der Abrolldifferenz "dauert" es ca. 200 Umdrehungen, bis ein Rad eine ganze Umdrehung weiter ist.
Somit haben wir in jeder Fahrminute mit 100 km/h eine Drehzahldifferenz von 660/200=3,3 Umdrehungen.
Das heisst, dass die kleinen Kegelräder des Diffs sich in jeder Minute 3,3 mal gegeneinander Verdrehen.
Das ist bei einem (nur geschätzten) Kegelraddurchmesser von vielleicht 80 mm eine Bewegung, die man suchen muss.
Der ganze Käfig jedoch verschleudert sein Diff-Öl mit 660 Umdrehungen / min.
Wenn mir jetzt -als nicht Fachmann aber (ganz unbescheiden) technisch verständigen Menschen- jemand sagt, davon würde das Diff warm, ausserordentlich belastet oder gar kaputt, dann kann ich das in keiner Weise nachvollziehen.
Ein Diff verabschiedet sich dann, wenn wir es mit einer annähernden 0-100% Drehzahlverteilung mit Vollgas ewig durchrödeln lassen.
Für die beschriebenen Bewegungen ist das Diff DA!!!!
die Umfangdifferenz beträgt relativ rund 5 Promille.
Wenn man davon ausgeht, dass ein Radlager ab 100.000km mal kaputtgehen könnte (was untertrieben ist...ich weiss), dann macht das bei permanenter Geschwindigkeit von 100 km/h rund 1000 Betriebsstunden.
Bei einer angenommenen jährlichen Fahrleistung von rund 33.333km müssen wir also damit rechnen, daß nach 3 Jahren das Radlager mit dem kleineren Rad 5 Stunden früher überfällig wird als das andere.
Bei dieser Rechung habe ich -zugegebenermassen- ausser Acht gelassen, dass das grössere Rad einen um 2mm grösseren Hebel hat, wodurch sich die Kräfte am Radlager verändern.
Es könnte also sein, dass sich das aufhebt......
4. Ob ich jetzt (ja nach Laufleistung) 2 mal pro Jahr alle Reifen erneuere oder diese Weiterfahre und nach mehreren Jahren (sollte man dann ein und denselben Wagen so lange fahren) eine Getriebereparatur zahlen müssen ist eine Milchmädchenrechnung.
Und bitte, dies soll keine Schlussfolgerung auf mein Einkommen haben oder ob ich mir einen Q7 leisten kann. Das geht niemanden etwas an und hat in dieser Diskussion nichts verloren. Mir geht es nur darum ob manche Behauptungen von Händlern, egal welcher Branche, gerechtfertigt sind oder nicht...
Mit friedlichen Grüßen
siegcon