Vlies-(AGM-)Batterie/normale Batterie
kleines Update zu der Frage, ob bei Austausch der Hauptbatterie eine Vlies-Batterie mit AGM-Technologie nötig ist oder ob eine normale reicht (wurde hier schon öfter besprochen): bei meinem S211 wurde wegen mehrfacher "weißer" Batterieschutz-Anzeigen im Juli die Batterie gegen eine normale 95 Ah getauscht (150 EUR). Der Werkstatt-Mensch war der Ansicht, die sei völlig ausreichend. Ausserdem könne er auf die Schnelle keine Vlies-Batterie kriegen (war in Frankreich). Bis jetzt lief auch Alles prima, inkl. Standheizungsbetrieb. Vorgestern die "rote" Batteriemeldung: Werkstattt aufsuchen mit Abschaltung fast aller Verbraucher. Ergebnis der Prüfung durch den Freundlichen: die Batterie aus dem "Zubehörhandel" war schuld, es muss unbedingt eine Vlies-Batterie rein (300 EUR), alles Andere geht nicht und sorgt für Probleme.
Beste Antwort im Thema
Und diese Information übernimmst Du einfach so, ohne diese genauer zu hinterfragen?
Viele Werkstätten verteufeln von vornherein grundsätzlich mal alles, was vom freien Handel kommt und nicht für teures Geld direkt bei ihnen gekauft wird. Da gerät der Kunde mal an ein Produkt mit Produktionsfehler oder Defekt und von der Werkstatt kommt dann das unausweichliche "hab ich doch gleich gesagt, dass das Zeug vom (Zubehör/eBay/wasauchimmer) nix taugt". Auf das Geplapper von Werkstätten und Meistern gebe ich schon lange nichts mehr...
Es ist schlicht Unsinn, dass es zwingend eine AGM-Batterie sein muss. Es gibt dafür faktisch keine technisch bedingte Begründung. Zu gering sind die ohnehin wenigen Vorteile der AGM-Batterien gegenüber klassischen Bleibatterien, bei denen das Elektrolyt nicht im Flies gebunden ist. Und dann sollte man sich mal fragen, wieso Mercedes selbst nach nur wenigen Jahren in der 211er-Serie wieder von der Verwendung von AGM-Batterien abgegangen ist, wenn es doch nur mit AGM-Batterien funktioniert?
Tatsache ist: es ist nur wichtig, dass die gekaufte (nicht-AGM-) Batterie auch von ordentlicher Qualität und intakt ist. Wenn Dir eine defekte Batterie oder eine solche von schlechter Qualität angedreht wurde, dann bedeutet das immer noch nicht, dass es zwingend eine überteuerte Batterie vom Mercedes-Händler sein muss.
Aus diesem Grund empfehle ich hier seit geraumer Zeit und aus eigener Erfahrung die Banner PowerBull, die aus dem Batterietest der Stiftung Warentest als Testsieger hervorgegangen ist und bei der man davon ausgehen kann, dass sie auch längere Zeit einwandfrei ihren Dienst im batteriekillenden Energievernichter W211 tun wird.
Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Kunden defekte, weil schon sehr lange im Regal stehende, Batterien verkauft werden.
Gruß,
Christian
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Und diese Information übernimmst Du einfach so, ohne diese genauer zu hinterfragen?
Viele Werkstätten verteufeln von vornherein grundsätzlich mal alles, was vom freien Handel kommt und nicht für teures Geld direkt bei ihnen gekauft wird. Da gerät der Kunde mal an ein Produkt mit Produktionsfehler oder Defekt und von der Werkstatt kommt dann das unausweichliche "hab ich doch gleich gesagt, dass das Zeug vom (Zubehör/eBay/wasauchimmer) nix taugt". Auf das Geplapper von Werkstätten und Meistern gebe ich schon lange nichts mehr...
Es ist schlicht Unsinn, dass es zwingend eine AGM-Batterie sein muss. Es gibt dafür faktisch keine technisch bedingte Begründung. Zu gering sind die ohnehin wenigen Vorteile der AGM-Batterien gegenüber klassischen Bleibatterien, bei denen das Elektrolyt nicht im Flies gebunden ist. Und dann sollte man sich mal fragen, wieso Mercedes selbst nach nur wenigen Jahren in der 211er-Serie wieder von der Verwendung von AGM-Batterien abgegangen ist, wenn es doch nur mit AGM-Batterien funktioniert?
Tatsache ist: es ist nur wichtig, dass die gekaufte (nicht-AGM-) Batterie auch von ordentlicher Qualität und intakt ist. Wenn Dir eine defekte Batterie oder eine solche von schlechter Qualität angedreht wurde, dann bedeutet das immer noch nicht, dass es zwingend eine überteuerte Batterie vom Mercedes-Händler sein muss.
Aus diesem Grund empfehle ich hier seit geraumer Zeit und aus eigener Erfahrung die Banner PowerBull, die aus dem Batterietest der Stiftung Warentest als Testsieger hervorgegangen ist und bei der man davon ausgehen kann, dass sie auch längere Zeit einwandfrei ihren Dienst im batteriekillenden Energievernichter W211 tun wird.
Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Kunden defekte, weil schon sehr lange im Regal stehende, Batterien verkauft werden.
Gruß,
Christian
Meine Batterie zeigt auch erste kleine Anzeichen von Schwäche (Standheizung schaltete früher ab), deshalb hatte ich sie im Dezember 2009 getauscht.
Da ich immer beste Erfahrungen mit den Original-Batterien von MB gemacht hatte (W126, W124, W210), habe ich nicht nach Sparmöglichkeiten gesucht, sondern die 100 AH-Batterie direkt bei der Niederlassung vor der Tür gewechselt, Preis war 218 € incl.
Sicher etwas teurer, aber dafür auch schnell und einfach:
Neue Batterie auf Rollwagen rausgefahren, danach alte Batterie wieder auf den Rollwagen und abgegeben.
Der W220 braucht auch keine AGM-Batterie, aber eher mehr Verbraucher als der W211.
Je mehr Kurzstrecke, desto eher bekommt man Probleme.
lg Rüdiger:-)
Zitat:
Original geschrieben von wirthensohn
[..]
Aus diesem Grund empfehle ich hier seit geraumer Zeit und aus eigener Erfahrung die Banner PowerBull,
[..]
Gruß,
Christian
Kann ich bestätigen; allerdings in meinem Spielzeug (Porsche). Hier haben schon viele andere Akkus versagt, weil das Fahrzeug nur in unregelmäßigen Abständen bewegt wird. Die Selbstentladung ist sehr gering, die Startleistung auch nach Wochen sehr gut.
Wenn der Akku im S211 aufgeben sollte wird auch sofort auf Banner umgestellt.
Nein; ich arbeite nicht im Umfeld der Akkuhersteller...
Zitat:
Original geschrieben von RuedigerV8
Je mehr Kurzstrecke, desto eher bekommt man Probleme.
Allerdings. Leider. E320 CDI, 25 km einfache Fahrt über Landstraße, 2 x täglich - trotz brandneuer 100Ah-Batterie dank Zuheizer und Standheizung gerne immer mal wieder "Batterieschutz - Komfortfunktionen verübergehend deaktiviert". Der Kauf des Diesels war für mein Fahrprofil eindeutig eine Fehlentscheidung... *seufz*
Gruß,
Christian
AGM-Technik bringt in normalen 211er lt. meinem keine praktischen Vorteile, die Lebenserwartung liegt bei seinen Kunden bei rund 4-5 Jahren. Notwendig ist diese Technik nicht, MB hat selbst bei identisch ausgerüsteten Autos kreuz und quer auf und von AGM-Technik hin- und hergewechselt.
In Verbindung mit Standheizung und kurzer Fahrtstrecke kann AGM aber doch den einen oder anderen spürbaren Vorteil bieten: AGM-Batterien sind durch die mechanische Fixierung des Bleischwammes zyklenfester und laden bei tiefen Temperaturen etwas schneller, nehmen länger hohen Ladestrom auf als Nassbatterien. Aber dafür sind sie recht dafür empfindlich auf Tiefentladung!
Ich habe wegen Standheizung meine Varta Ultra Dynamic AGM-Batterie 100 Ah um 175 Euro in Wien direkt bei Varta gekauft, die versieht brav ihren Dienst. Alles über 200 Euro ist Abzocke.
Und kauf dir einordentliches Ladegerät, 1x im Monat anhängen, das bringt noch mehr.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Und kauf dir ein ordentliches Ladegerät, 1x im Monat anhängen, das bringt noch mehr.
Genau so mach ich's mit meinem "Ctek" Ladegerät und hab inkl. SH-Betrieb keine Probleme mehr mit der Batt.
AGM Batterien haben zwei Vorteile und sind somit den normalen Batterien weit überlegen.
1. sie bilden nicht so schnell Sulfat (welches die Kapazität mindert)
2. sie haben bei stärkeren Verbrauchern einen konst. Strom und die Spannung bricht nicht ein.
Klar funktioniert auch jede andere Batterie, aber eine AGM ist halt besser.
Zitat:
Original geschrieben von benzsport
1. sie bilden nicht so schnell Sulfat (welches die Kapazität mindert)
Das kann man mit einem Megapulser auch bei einer klassischen Nicht-Vlies-Batterie dauerhaft unterbinden. Zur Verlängerung der Lebensdauer hilft solch ein Gerät nachweislich aber sowohl bei klassischen Blei-, wie auch bei Calcium- und AGM-Batterien.
Zitat:
Original geschrieben von benzsport
2. sie haben bei stärkeren Verbrauchern einen konst. Strom und die Spannung bricht nicht ein.
Meine 100Ah-Banner-Powerbull hat einen Kälteprüfstrom von üppigen 780 A (der Strom, den die Batterie garantiert auch noch bei -18° längere Zeit konstant liefern kann). Das sollte mehr als ausreichend sein.
Wieviel die Spannung bei Last einbricht, bestimmt der Innenwiderstand der Batterie. Dieser ist bei AGM-Batterien tatsächlich ein wenig niedriger. Damit die Spannung gar nicht einbricht, müsste der Innenwiderstand Null sein - das ist aber nicht möglich.
Den etwas geringeren Innenwiderstand kann man als einzigen, echten Vorteil der teuren AGM-Batterien durchgehen lassen. Aber der Vorteil ist doch so gering, dass man auch damit nicht unbedingt behaupten kann, dass die AGM-Batterien normalen Nassbatterien weit überlegen wären. Nur ein bisschen...
Gruß,
Christian
Bei meinem 200K wurde während der Garantiezeit die Vliesbatterie gegen eine "normale" getauscht. Grund war eine zweimalige Komplettentladung. Die "normale" ist jetzt seit März verbaut und macht noch keine Probleme. Habe damals bei MB nachgefragt und vom Werk nur eine schwammige Antwort erhalten. Eine "normale" Batterie wäre ein technischer Rückschritt bla, bla, bla...
Die spezielle Frage, was besser oder sicherer wäre, wurde nicht beantwortet.
Der Pannendienst, der damals die Batterie tausche (von MB) meinte, dass die Vlies vermehrt Probleme bereiten würde und er deswegen diese ersetzen muss. Jeder sagt was anderes, als Laie steht man da.
Naja,
ich arbeiten auf Schiffen und da sind die AGM in Lebensdauer und der Kapazität den Nassbatterien überlegen.
Die Sulfatbildung ist das Problem, somit altern die Nassbattierien schneller!
Wenn Du gute Erfahrungen gemacht hast ist doch in Ordnung.
Ich habe ja nicht gesagt die AGM-Batterien sind perfekt, aber besser!
Zitat:
Original geschrieben von wirthensohn
Zitat:
Aber der Vorteil ist doch so gering, dass man auch damit nicht unbedingt behaupten kann, dass die AGM-Batterien normalen Nassbatterien weit überlegen wären. Nur ein bisschen...
... und dass sie auslaufsicher sind... ist u.u. auch noch sehr wichtig beim T-Modell, dort wo die Batterie quasi den gleichen Innenraum wie die Passagiere teilt (Säureaustritt, Knallgasbildung...)
Sulfatierung entsteht doch hauptsächlich bei chronisch wenig geladenen Batterien. Wenn man hin und wieder mal an Ladegerät kann, dann ist das in der Praxis kaum ein Thema. Der Megapulser u.ä. kann da wirklich helfen, Kapazität wieder bereitzustellen, aber geladen muss die Batterie trotzdem werden.
Vorteile bei AGM sind die
* bessere mechanische Stabilität des Belischwammes und daduch bessere Zyklenfestigkeit
* kein Wasserverlust beim laden, da die Elektrolysegase zu Wasser rekombiniert werden (Zelle steht unter Druck)
* keine Säureschichtng in der Batterie, die die Leistung der teilentladenen Batterie weiter schwächt
* bessere Ladungsannahme und höhere Kaltstartleistung
Aber die Nachteile sind auch da.
* AGM-Akkus brauchen eine etwas höhere Ladeendspannung um wirklich ganz vollgeladen zu werden (wird in PKWs nicht umgesetzt)
* AGM-Akkis sind empfindlich auf Tiefentladung.
Ob man das alles jetzt im PKW braucht ist Ermessenssache.
Ich würde meinen, der höhere Preis wird sich nur selten in entsprechend längerer Nutzunsdauer niederschlagen. Im Standheizungsbetrieb mit den vielen Ladezyklenkann das anders sein, das probiere ich gerade selber aus.
Zitat:
Original geschrieben von tigu
... und dass sie auslaufsicher sind... ist u.u. auch noch sehr wichtig beim T-Modell, dort wo die Batterie quasi den gleichen Innenraum wie die Passagiere teilt (Säureaustritt, Knallgasbildung...)
Die Auslaufsicherheit ist ziemlich egal, sofern die Batterie wie vorgesehen sicher befestigt ist. Sobald Dein Auto auf dem Dach landet, dürfte Dir die Auslaufsicherheit der Batterie auch keine Sorgen mehr bereiten...
Aber bitte nicht mit Knallgasbildung und dergleichen verwechseln. Auch in der Limousine sitzt die Batterie im Kofferraum, der nicht wirklich gegen den Innenraum abgedichtet ist. Auch die AGM-Batterie dünstet aus und kann Knallgas absondern, weshalb auch bei der originalen AGM-Batterie ein Entlüftungsschlauch ins Freie gelegt ist.
Zitat:
Original geschrieben von benzsport
Die Sulfatbildung ist das Problem, somit altern die Nassbattierien schneller!
Wenn Du gute Erfahrungen gemacht hast ist doch in Ordnung.
Ich habe ja nicht gesagt die AGM-Batterien sind perfekt, aber besser!
Die Sulfatbildung kann man - wie schon erwähnt - mit einem Megapulser vollständig dauerhaft vermeiden. Oder auch mit gelegentlichem Laden mit einem Ctek-Ladegerät, welche ebenfalls eine Art Megapulser-Funktion hat. Damit kann man sogar durchaus bereits durch Sulfatierung beschädigte Batterien wieder brauchbar machen.
Ansonsten muss natürlich jeder für sich selbst abwägen, ob ihm die doch eher nur marginalen Vorteile der AGM-Batterien gegenüber modernen Calcium-basierenden Nassbatterien (wie der Banner PowerBull) wirklich den nennenswert hohen Kostenaufwand wert ist.
Tatsache aber ist - um auch die Aussage im Ursprungsbeitrag dieses Threads zurück zu kommen - dass es völliger Unsinn ist, wenn eine Werkstatt behauptet, dass es zwingend eine teure AGM-Batterie sein müsse, weil es sonst nicht funktioniert....
Gruß,
Christian
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Ich würde meinen, der höhere Preis wird sich nur selten in entsprechend längerer Nutzunsdauer niederschlagen. Im Standheizungsbetrieb mit den vielen Ladezyklenkann das anders sein, das probiere ich gerade selber aus.
Ich habe seit über 13 Jahren Standheizung in all meinen Autos und nutze diese von Herbst bis Frühling ausgesprochen intensiv und fleißig. Der W211 ist aber mein bisher erstes und einziges Auto, dessen Batterie der intensive Standheizungsbetrieb echte Probleme bereitet. Ich hatte auch noch nie ein Auto, bei dem die Batterie schon nach nicht mal 5 Jahren quasi am Ende war.
Ich denke, dass das Hauptproblem der Batterie im W211 nicht etwa die Bauweise seiner Batterie ist, sondern der batteriemodernde W211 selbst....
Gruß,
Christian