Vordere SAM Funktion OM642 320 CDI
Hi,
ich hätte an Euch ein paar Fragen zur vorderen SAM (Sicherungskasten im Motorraum).
Die Vorgeschichte:
im September habe ich leider ungewollt den Sicherungskasten mit Wasser "geflutet". Meine Frau ist im Regen mit dem Auto zur Arbeit, obwohl ich eigentlich nach einem Motorsteuergerätwechsel den Deckel vom Kasten noch nicht drauf hatte.
Als meine Frau zurück kam, war der Motorlüfter an und das Abblendlicht flackerte vor sich hin.
Habe dann sofort alle Relais und Sicherungen abgezogen und im Backofen eine Stunde bei 40 Grad trocknen lassen. Den Kasten mit der SAM habe ich über mehrere Stunden von oben mit einem Heizlüfter getrocknet, mit Silikonspray bearbeitet und mit Pressluft ausgeblasen. Soweit so gut.
Das Auto lief dann auch problemlos. Doch eine Woche später schaltete sich das NAVI/Command einfach ab (nach ca. 20min) und wieder an. Der Fehler tritt immer wieder auf. CAN Bus Kommunikationsfehler im Speicher. Bis gestern war ich mir nicht sicher, ob es wirklich ein SAM Fehler ist oder einfach nur das Command, das den Geist aufgibt.
Gestern quasi drei Monate nach dem Missgeschick, bin ich bei Schmuddelwetter und Dauersprühregen über die Autobahn gefahren und der Motor ging in den Notlauf. Kein Fehler abgelegt, keine Checklight, aber Klima und Türsteuergeräte hatten CAN BUS Kommunikationsfehler im Speicher.
Alle Fehler können problemlos gelöscht werden.
Jetzt zu meinen Fragen: ich bin jetzt am zweifeln, ob die SAM im Motorraum nicht doch der Übeltäter ist. Ich wollte erstmal prophylaktisch alle Relais tauschen oder ist das Quatsch? Die SAM im Motorraum selbst, hat die eine oder mehrere Leiterplatten oder ist es einfach nur ein Kupferschienengeflecht? Ich habe gesehen, dass die SAM eine HW und SW Nummer hat. Also benötige ich folglich exakt die gleiche Teilenummer? Kann ich die SAM irgendwo prüfen und ggf. reparieren lassen? Lohnt wahrscheinlich eher nach einer Gebrauchten zu schauen. Wie auch immer, wie würdet Ihr vorgehen?
LG
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16 Antworten
SAM kannst du im Austausch zu einem Reparaturbetrieb schicken, kostet ca. 150,- bis 250,- EUR, z.B. da: https://stg24.de/
VG, Hans
Zitat:
@hjjuergens schrieb am 30. Dezember 2024 um 11:13:39 Uhr:
SAM kannst du im Austausch zu einem Reparaturbetrieb schicken, kostet ca. 150,- bis 250,- EUR, z.B. da: https://stg24.de/
VG, Hans
Das hört sich doch ganz gut an! Lieben Dank
Habe bei stg24.de angerufen. Die reparieren keine SAM Module. Und meinten, es wird schwierig da jemanden zu finden.
Moin,
ich kann verstehen, dass hier das SAM zunächst in den Verdacht gerät.
Es geht hier aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um den Sicherungs- und Relaissträger mit der Bestückung. Das Steuergerät sitzt darunter und ist für sehr viele Auswertungen und Ansteuerungen verantwortlich. Kommunikation über Innenraum-CAN.
Ein "spinnendes" Steuergerät kann unter Umständen den CAN-Bus stören und dadurch CAN-bezogene Fehlereinträge bei anderen Steuergeräten auslösen. Die fähigkeit, ein gestörtes CAN-Signal zu lesen kann unterschiedlich sein und wer Signale zuerst nicht mehr versteht legt Fehler ab.
Trotzdem würde ich eine Präventivbehandlung der Sicherungen und Relaisanschlüsse mit neutralem Kontaktpflegemittel empfehlen, ein Auswechseln der Relais halte ich aber für Unsinn.
Von der Trocknungsaktion können Rückstände auf den Kontakten verblieben sein, die sollten ohne Verkratzen abgeputzt werden und das Einsprühen mit z-. B, "Kontakt 61" schützt. Auf keinen Fall sollten hier aktiven Kontaktreinigungsmittel wie z. B. "Kontakt 60" verwendet werden. Oxidlöser müssen nach der Anwendung rückstandslos entfernt werden und das ist bei Sicherungsträger, Relais und vor allem Steuergeräten kaum zu gewährleisten. Verbliebene Rückstände von Reinigern sind dauerhaft chemisch aktiv.
Wenn ein Steuergerät absäuft wird zunächst die Dauerplus- Versorgung zum Problem.
Mit Schmutzwasser als Leiter beginnen elektrochemische Prozesse und dadurch können metallische Teile der Leiterbahnen und Bauteile abgetragen werden. Es bilden sich Ablagerungen, die bei erneuter Befeuchtung zu Kriechströmen führen können. (Beispielbild einer beschädigten Dachbedieneinheit).
Deshalb sollte bei Feuchtigkeitseinbruch zunächst die Batterie abgeklemmt werden.
(Anleitung zur möglichen Sorgfalt sie Anlage)
Ein abgesoffenes Steuergerät sollte ausgebaut, wenn zerstörungsfrei möglich geöffnet und mit Isopropanol gebadet werden. Der Alkohol nimmt das Wasser auf und entfernt Ablagerungen, mit weichem Pinsel kann geholfen werden.
Vorsicht mit Druckluft, ein harter Strahl kann Bauteile lösen.
CAN-Bus-Fehler können aber viele Ursachen haben und bisher gibt es aus meiner Sicht keine deutliche Zuordnung der aktuell auftretenden Fehler auf das SAM.
Für einen Notlauf des OM 642 wegen Ausfall SAM gibt es wenig Anhaltspunkte, das erscheint mir sehr unwahrscheinlich.
Der Aufbau der CAN-Busse unterscheidet sich je nach Bauzeitpunkt, die Angabe zur FIN hilft bei der Zuordnung.
Türsteuergeräte gehören zum CAN B, Innenraum-CAN
Gruß
Pendlerrad
Danke Pendlerrad für Deine Ausführungen und Anhänge.
Ich habe gerade nochmal alle Relais untereinander getauscht, soweit möglich. Keine Änderung. Das COMMAND geht immer noch aus und wieder an, bis es irgendwann endgültig aus geht und nicht wieder manuell einzuschalten geht. (vorher knarzt es nur noch und lässt sich nicht mehr kontrolliert bedienen). Sicherung ziehen, hilft dann wieder. In letzter Zeit bekomme ich für das COMMAND nicht mal mehr Fehler im Steuergerät angezeigt. Dafür mehren sich nunmehr CAN-Bus Kommunikationsfehler der Dachbedieneinheit und Türsteuergeräte.
Batterie Abklemmen (selbst über Nacht) hat bisher kein Erfolg gebracht.
Für einen besonnenen Einsatz mit Druckluft und Kontaktspray ist es zu spät. Ich habe aber sowieso Silikonspray genommen, da mir die Problematik bekannt war.
Wie auch immer, ich denke ich werde im Frühjahr das SAM wohl prüfen lassen (müssen). Vielleicht finde ich ja auch eines im Netz gebraucht von einem Teilehändler. Codieren könnte ich wahrscheinlich selbst machen.
CAN-Bus-Fehler kann man auch eingrenzen
FIN?
Ich werde aber nochmal alle Steckplätze gemäß Deiner Empfehlung reinigen. Kostet ja quasi nix, außer Zeit ;-)
Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 30. Dezember 2024 um 16:36:57 Uhr:
CAN-Bus-Fehler kann man auch eingrenzen
FIN?
Meinst die Teilenummer vom SAM?
Ich kann ja mal die Screenshots von den Fehlern posten, falls das hilft..
FIN =Fahrzeug-Identifikations-Nummer, englisch VIN, Vehicle- Identification...
Faghrgestellnummer WDB203..., 17 Stellen
Ah okay. Hatte ich richtig verstanden aber lieber nochmal nachfragen wollen. In meinem Fall ist es aber WDB2093201F171000. ich dachte bei den 203ern bekomme ich mehr Resonanz :-)
Die letzten drei Bilder bezogen auf das Command.
das Fahrzeug ist gemäß FIN Modelljahr 2006, damit gelten die späteren Schaltpläne und Übersichten (Mopf)
Der CLK hat natürlich nur zwei Türsteuergeräte, ansonsten sollte aber die Übersicht Innenraum-CAN vom 203 passen.
Das SAM Front hat nach EPC bis FIN F249999 / 29.06.2007 die Teilenummer A203 545 30 01,
ersetzt durch ...36 01, ...42 01, ...46 01, ...50 01,
diese wiederum ersetzt durch A203 906 00 05.
Zumindest von den Teilenummern her hast Du hier etliche Möglichkeiten.
Aber wie schon geschrieben, die gespeicherten CAN-Fehler können auch eine andere Ursache haben.
Das N93 Zentraler Gateway hat der Wagen nicht mehr, so weit ich mich erinnere ist die Funktion Zentraler Gateway im EZS integriert. Der Diagnose-CAN liegt dann am EZS.
X30/6 und X30/7 sind Steckverbinder CAN. Die sind korrosionsanfällig, liegen in den Kanälen im Fußraum und in den Verkleidungen Fußraum seitlich.
Falls die CAN-Fehler permanent auftreten lässt sich der Störer möglicherweise durch Abziehen einzelner Steuergeräte vom CAN eingrenzen. Wenn das Gerät mit der Funktion "Zentraler Gateway" aber abgezogen wird ist eine Beobachtung durch die Diagnose unmöglich.
Gruß
Pendlerrad
Ja. Erstzulassung 7/2005, Modelljahr 2006. Ist quasi der erste CLK Mopf.