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Vorteile von Antriebsachse hinten?

BMW
Themenstarteram 18. August 2003 um 9:46

Hallo Forumsmitglieder.

Mir ist aufgefallen, dass die meisten guten Fahrzeuge (z.B. BMW, Mercedes-Benz) Hinterachsantrieb haben.

Daher an die unter uns, die sich mit Fahrphysik auskennen, folgende Frage:

Welche Vorteile besitzt ein hinterachsangetriebenes Fahrzeug gegenüber einem vorderachsangetriebenen?

Besonders interessiert mich, ob es sich mit einem Hinterachsantrieb besseren Beschleunigungswerte erzielen lassen, falls der Motor vorne verbaut ist. Für die Beschleunigung ist ja die Räderbodenhaftung wichtig, falls aber der Motor vorne ist, ist auch mehr Gewicht vorne, was zu einer besseren Haftung führt, nicht wahr?

Andererseits verlagert sich das Gewicht dynamisch beim Anfahren auf die Hinterachse (Motordrehmoment=> Aktio=Reaktio).

Was denkt ihr darüber?

Gruß,

Anatolij

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70 Antworten

Für mich liegt ein Vorteil des Heckantriebs im Kurvenverhalten. Fahrzeuge brechen dort aus, wo sie angetrieben werden, und mir ist ein hinten ausbrechendes Fahrzeug lieber als ein vorne ausbrechendes. Ist aber in erster Linie eine Frage des Fahrspaßes.

BMW selbst sagt immer, sie "trennen die Aufgaben": Vorne lenkt, hinten treibt. Dadurch könnten sich die Achsen besser auf ihre Aufgaben konzentrieren. Ob diese Stammtischweisheit physikalisch belastbar ist, sei mal dahingestellt.

hi,

also mit hinterradantrieb bekommt man die kraft vom motor besser auf den boden bzw. kann sie besser nutzen, kurzer versuch, versuch mal einen wagen zu ziehen und danach schiebst du ihn mal, das schieben wird dir leichter fallen und so geht es dem heckantriebler auch. zumal du ja auch genügend gewicht auf die hinterachse bekommst dadurch das du lösfährst da sich das auto ja vorne etwas aufrichtet und mehr gewicht nach hinten verlagert.

mfg

TheRza

Einer der größten Vorteile ist die verbesserte Traktion (wurde ja schon genannt), da sich beim Anfahren/Beschleunigen das Gewicht ja nach hinten verlagert.

Ob jetzt ein ausbrechendes Heck oder eine untersteuernde Front "besser" ist, ist wohl subjektiv und vor allem vom Fahrer abhängig.

Was aber ein großer Vorteil des Heckantriebs ist: die Konstruktion ist einfacher, da die angetriebenen Räder nicht gelenkt werden müssen. Daraus ergibt sich auch ein kleinerer Wendekreis.

Längsmotor und Heckantrieb ist eine der ältesten und einfachtsen Konstruktionen (was nicht heißen soll, das beim Heckantrieb weniger konstruktiver AUfwand getrieben wird!)

Nachteilig am Heckantrieb ist dagegen der Platz, den der Kardan beansprucht (dadurch weniger Platz im Innenraum), und der Kardan frißt natürlich auch mehr Leistung.

Nur im winter wird's mit nem hecktriebler problematisch, da

man logischerweise weniger kraft auf den hinterrädern hat - es sei denn, man verbannt den motor in den kofferraum ;)

... und nicht zuletzt hat man beim reifenwechsel vorne nicht so viele probleme, die (durch einen frontantrieb) fest"beschleunigten" schrauben lose zu bekommen :)

weil beim heckantrieb keine querkräfte durch lenkeinschlag auf die schrauben wirkt, lassen sich die besser rausdrehen. (meine erfahrung)

mein letztes auto: corsa 1,4l 60PS - und ich hatte IMMER probleme mit den schrauben vorne... dafür bin ich aber im winter breit grinsend an hecktrieblern vorbeigezogen, die wütend am strassenrand standen *g*

 

greetz

tommov

@tommov:

Zitat:

dafür bin ich aber im winter breit grinsend an hecktrieblern vorbeigezogen, die wütend am strassenrand standen

Genau das mache ich mit den Kumpels der Fronttrieblerfraktion. Man sollte mit solche Pauschalisierungen vorsichtig sein. Also ich überhole im Winter genug Fronttriebler, die anscheinend den Angstsschweiß auf der Stirn haben. Gute Winterreifen und etwas Fahrpraxis machen es möglich. :D

Gruß

@crime

is schon klar - ich scher ja nicht alle hecktriebler über nen kamm dass die net fahren können (bin ja mittlerweile selbst einer :) ) ...

was ich meinte war nur, dass ich bereits öfters am strassenrand liegengebliebene heckler überholt hatte (zudem wars bergauf und 's war schnee wie bekloppt)

und was die reifen angeht hatten die liegengebliebenen natürlich schön dicke schlappen drauf, was dem grip im winter selbstredend sehr stark zuträgt ;)

wenn man's gewohnt ist, und weiss wo's drauf ankommt, kann man auch im winter mit nem heckler effizient fahren ... klaro!

@tommov:

Sollte ja keine Kritik sein. ich wollte ja nur sagen, dass im Winter häufig die Qualitäten bzw. die Risikobereitschaft entscheidet, wer vorn ist.

Und wenn natürlich Kraftfahrer der Meinung sind, dass es eh nicht schneit und somit die 225er Sommerreifen drauflassen, da kann man eigentlich nut mit dem Kopf schütteln. Und wenn die noch einen Stau verursachen, dann sollten die gleich die Konsequenzen tragen.

Aber das ist schon wieder etwas am Thema vorbei. Der große Vorteil bei Heckantrieb ist natürlcih, dass man keinerlei Antriebseinflüsse in der Lenkung hat. Das finde ich sehr positiv und würde ich nicht unbedingt tauschen, wenn es vermeidbar ist.

Gruß

Themenstarteram 25. August 2003 um 7:57

Fazit

 

Vielen Dank für Eure Beiträge. Vieles war für mich neu.

Unten hatte eine Zusammenfassung Eurer Aussagen angeführt.

Vorteile des Heckantriebes gegenüber dem Frontantrieb

1) Bessere Traktion durch Gewichtverlagerung nach hinten.

2) Kleinerer Wendekreis durch einfachere Konstruktion, da

die angetriebenen Räder nicht gelenkt werden.

4) Keine Antriebseinflüsse in der Lenkung.

3) Besseres Kurvenfahren (für sportlich ambitionierte Fahrer)

durch ausbrechendes Heck (subjektiv).

 

Nachteile des Heckantriebes gegenüber dem Frontantrieb

1) Die Kardanwelle beansprucht mehr Platz zu Kosten des

Platzes im Innenraum.

2) Höhere Leistungsverluste durch die Kardanwelle.

3) Deutlich anspruchvolleres Fahrverhalten im Winter (Schnee).

Gruß,

Anatolij

Weitere Vorteile Heckantrieb:

* keine Antriebseinflüsse in der Lenkung

* Mehr Platz für Bauteile zur Übertragung hoher Leistung

* Heckmotor ist möglich (hat bestmögliche Traktion)

* idR günstige Gewichtsverteilung (z.B. auch Transaxle)

am 29. August 2003 um 16:46

aber nie die worte von dem urgestein walter röhrl vergessen:

alles außer allradantrieb ist ein kompromiss.

außer bei dem gewicht hat allrad nur vorteile, gegenüber beiden anderen antriebsarten. da kommt auch keine schlupfregelung mit.

und ein vorteil vom heckantrieb; geringerer reifenverchleiß, weil weniger schlupf, höhere anhängelast bei sonst gleichen fahrzeuggewichten und -abmessungen.

und das ein hecktriebler in punkto straßenlage immer einem fronttriebler überlegen ist, stimmt seid dem a4 / a6 auch nicht mehr.

Über- und untersteuern ist auch keine bloße frage des antribeskonzeptes, sondern der fahrwerkauslegung und der reifen. wer es nicht glaubt, zieht mal verschiedene reifen vorn und hinten drauf (hinten die schlechteren) und übersteuert jeder fronttriebler wie ein alter 02 er bmw.

durch antischlupf, esp und allen kleinen helferlein verwäscht sich der unterschied beider antriebsarten immer mehr.

es ist, zumindest bei neuen fahrzeugen, eher eine frage des glaubens, als ein wirklich durch normale autofahrer "erfahrbarer" unterschied.

ich kenne wenige leute, die wirklich sicher in der lage sind, im öffentlichen straßenverkehr einen wirklich sauberen drift hinzulegen, ohne dass der liebe onkel daoben ganz dolle aufpasst. das werden jetzt viele anders sehen; aber seid mal ehrlich zu euch selbst.

Dennoch neigt ein fronangetriebenes Fahrzeug immer zum untersteuern und ein heckangetriebenes Fahrzeug zum Übersteuern. Und wenn ein Hersteller ein relativ neutrales Fahrverhalten hinbekommt, dann ist das ein Verdienst des Fahrwerks. Aber die Grundtendenz ist immer vorhanden.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Crime

Dennoch neigt ein fronangetriebenes Fahrzeug immer zum untersteuern und ein heckangetriebenes Fahrzeug zum Übersteuern.

Das kann man so pauschal nicht sagen...

Schon mal Smart gefahren (Heckmotor+Heckantrieb)?

Da bekommt der Begriff untersteuern ´ne ganz neue Dimension :D

Aber mein alter MX-5 neigte in Extremsituationen auch durchaus mal zum untersteuern - und der war eigentlich optimal konstruiert (Gewichtsverteilung 50:50).

Hallo,

da der Smart so stark übersteuert hat und dadurch ja auch ein paar mal umkippte, hat man ihm so dünne Vorderräder verpasst (und soo dicke Hinterräder), dass er auf jeden Fall untersteuert. Damit die Hausfrau nicht in eine kritische Fahrsituation.

Was ich meinte ist, dass grundlegend die Charakteristik so ist, dass Fronttriebler eher zu untersteuern neigen und Hecktribler zu übersteuern. Wenn man natürlich am Fahrwer oder an den Reifen etwas ändert, dann ändern sich auch diese Tendenzen.

Gruß

am 31. August 2003 um 18:03

Lassen wir Allrad mal außen vor, mit Sicherheit die beste und sicherste Antriebsart, die Frage war ja nach den Vorteilen des Heckantriebs.

Der Heckantrieb hat in jedem Fall in der Summe der Vor- und Nachteile die meisten Vorteile, wenn man denn seinen Wagen schon mal in den Grenzbereich bringt.

Vorteile des Heckantriebs:

a) Physikalisch geht ein Wagen bei starker Beschleunigung hinten in die Hocke. Wenn dort der Antrieb sitzt, ist das ein Vorteil, man bringt die Kraft besser auf die Straße (Stichwort: Traktion).

b) Es sind keine störenden Antriebseinflüsse am Lenkrad zu beobachten.

c) Der Wendekreis ist in der Regel kleiner als bei einem Fronttriebler, weil bauartbedingt die Antriebsachse und die Lenkung nicht so einen hohen Lenkeinschlagwinkel beim Frontantrieb zuläßt.

Dies sind auch die Nachteile die ich insbesondere an meinem Volvo sehe. Ein riesengroßes Coupe, welches mit fast 12 Metern Wendekreis zu bewegen ist. Ampelstarts im ersten Gang mit Vollgas, kann man vergessen. Die Traktionskontrolle geht permanent an. Ist ja auch klar, ein Wagen mit 178PS und Frontantrieb, der kriegt die Kraft nicht auf den Boden, ist einfach so.

Aber der Frontantrieb hat auch Vorteile:

Grundsätzlich ist es wirklich so wie ein Vorredner hier auch geschrieben hat, ein Fronttriebler neigt eher zum Untersteuern (also schiebt einfach gerade aus, trotz Lenkbewegung) ein Hecktriebler übersteuert (also das Heck bricht weg). Aber der Grenzbereich (also der Punkt, wann der Wagen ausbricht) liegt beim Fronttriebler deutlich höher. Ein Hecktriebler bricht eher mit dem Heck weg (also übersteuert eher) als ein Fronttriebler untersteuert. Im Winter ist somit (bei normaler Fahrweise) ein frontgetriebenes Fahrzeug einfacher zu bewegen als ein heckgetriebens. Zumindestens für unerfahrene Zeitgenossen. Ein erfahrener Fahrer der ein paar Sicherheitstrainings absolviert hat oder eine erhebliche Fahrpraxis hat , fährt mit einem heckgetriebenen Wagen eindeutig besser, der Hecktriebler ist einfach berechenbarer, weil man ein ausbrechendes Heck leicht mit Gegenlenkbewegungen wieder einfängt. Einen Wagen der nach vorne schiebt, das braucht schon etwas mehr an Korrekturen. ;)

Mir ist es jedoch egal, ich fahre sehr vorsichtig, mache keine Kavalierstarts, fahre nicht schneller als 200 laut Tacho, von daher kann mir das Antriebskonzept egal sein. Aber Schade ist es schon, dass Volvo nur Fronttriebler im Angebot hat, besonders weil sie in der Regel nur PS-Starke Autos bauen, für mich ist dort der Heckantrieb das bessere Antriebskonzept.

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