W124 300TE24 durch Unfall verloren, jetzt S210 E430 gekauft
Hallo zusammen
Wie im Titel steht: Ich habe mir neu einen W210 zugelegt.
Das Modell ist ein Kombi E430 Avantgarde vom 3.1999, mit 132'000km, bezahlt habe ich 3700 Euro. Er wurde in den ersten 16 Jahren südlich der Alpen gefahren. Dort gibt es wenig Schnee und Streusalz. Entsprechend seht er rostmässig ok da soweit ich das überprüfen konnte. Die ursprüngliche Farbe war blau, er wurde auf schwarz umlackiert. Er sieht super chic aus, neuwertig.
Der Unterboden, der vordere Motorträger etc weisen keinen erkennbaren Rost auf, auch an der Heckklappe habe ich nix gefunden. Jedoch sind die Kotflügel vorne und die Radläufe hinten betroffen: da sind Blasen im Lack.
Also: ich sehe es kommen, er wird rosten und es ist nicht wirklich aufzuhalten. Was ist die richtige Strategie? Ich dachte, ich werde den Unterboden, Tank, HA-Träger, Streben etc. mit Leinöl einsprühen und periodisch wiederholen. Das kann nun den Sommer hinüber überall hinkriechen.
Wegen dem kosmetischen Rost weiss ich nicht, ob ich da einfach zusschauen soll, oder die betroffenen Stellen machen lassen.
Es gibt ja auch Ansätze, alle Hohlräume aufwendig zu versiegeln, den Unterboden zu versiegeln, alles gleich zu lackieren, kurz: Einen grossen und teuren Aufwand zu betreiben. Aber am Ende hilft es doch nicht, nicht wahr? Also lieber zurücklehnen, entspannen und geniessen, so lange es dauert. 3'700 Euro ist ja eigentlich ganz ok.
Wie würdet Ihr das machen?
Vielen Dank für Eure Ratschläge, Bruno
Beste Antwort im Thema
132 000 km sind ja gar nichts! Wie am sinnvollsten vorzugehen ist, hängt von deiner geplanten Nutzungsdauer ab. Natürlich kann man den Rost dauerhaft sanieren, das empfiehlt sich vor allem an den hinteren Radausschnitten. In der Regel lernt man den 210er um so mehr schätzen, je länger man ihn fährt. Wer ein ex-und-hopp-Verhältnis zu Autos hat, dem würde ich raten, gar nichts zu machen - ist zunächst am billigsten! Wer den 210er schätzen gelernt hat, sollte ihn so gut wie möglich zu erhalten suchen - ganz einfach!
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132 000 km sind ja gar nichts! Wie am sinnvollsten vorzugehen ist, hängt von deiner geplanten Nutzungsdauer ab. Natürlich kann man den Rost dauerhaft sanieren, das empfiehlt sich vor allem an den hinteren Radausschnitten. In der Regel lernt man den 210er um so mehr schätzen, je länger man ihn fährt. Wer ein ex-und-hopp-Verhältnis zu Autos hat, dem würde ich raten, gar nichts zu machen - ist zunächst am billigsten! Wer den 210er schätzen gelernt hat, sollte ihn so gut wie möglich zu erhalten suchen - ganz einfach!
Vielen Dank für Deinen Rat. Oh, ich liebe dieses Auto - dazu brauche ich nicht viel Erfahrung damit. Es ist ein deutlicher Fortschritt zum W124: Souveräner, gediegener, geräumiger, grösser etc. Also ich will ihn möglichst lange behalten. Einzig die Aussenform des S124 finde ich schöner.
Und mir scheint, ich habe ein sehr gut erhaltenes und ausgestattetes Exemplar zu einem guten Preis erstanden. Meinen W124 habe ich immer selbst repariert - diese Baureihe habe ich in 12 Jahren sehr gut kennengelernt- und das plane ich auch mit dem W210. Da es noch einige Aehnlichkeiten zwischen den Baureihen gibt, sind die Voraussetzungen nicht schlecht, das Auto relativ kostengünstig zu unterhalten.
Andererseits will ich nicht sinnlos Geld ausgeben für einen Kampf (Rost), den man nur verlieren kann.
Was sind denn die Kriterien, den Rost DAUERHAFT zu eliminieren?
Nach deinen Einlassungen ist mein Rat ziemlich klar: Mach alles, um ihn zu erhalten! Das Blech ist ziemlich dünn und schnell durch und vor allem hinten ist das problematisch, da das ganze Seitenteil aus einem Stück besteht - man müsste lege artis einen neuen Radlauf einschweißen. Wenn das Blech noch nicht durch ist, musst du den Rost porentief entfernen - das gelingt nur durch Sandstrahlung nach aufwendiger Abdeckung. Anschließend von Hand phosphatieren ( du pinselst einfach verd. Phosphorsäure auf) , fillern, schleifen, rostschutzgrundieren, 2xfarbig und 1x Klarlack-lackieren, innen mit Seilfett vollschmieren.Das hält! Für den Unterboden würde ich farbloses Wachs nehmen, das ist keine dreckige Schmierage als wenn du dort mit Heißfett arbeiten würdest. Für die Hohlraumversiegelung würde ich auch Wachs nehmen. An einigen kritischen Stellen wurde ich den UBS entfernen ( z.B. an den Federaufnahmen, am besten mit Trockeneis) , um zu sehen ob es unter dem UBS rostet. Wenn das ok ist würde ich das mit Seilfett versiegeln. Der 210er, gerade als T-Modell, ist eigentlich rostmäßig unproblematischer als der 124er, wenn ich da an die vorderen HA-Aufnahmen oder die hinteren Seitenfenster als Beispiel denke.
Sonst ist der 210er besser als sein Ruf und kann sowieso alles besser als der 124er! Ich fahre diese Baureihen seit > 30 Jahren, finde den 124er sehr schön, würde ihn aber nie gegen meinen 210er tauschen wollen!
Ok, mach ich:-) Man muss genau hinschauen, um die Blasen im Lack zu sehen. Da ist noch nichts durch.
Hallo fastRV, Glückwunsch zum schönen neuen Auto und viel Freude. Ich habe den Eindruck dass du den Wagen wirklich zu schätzen weisst. Das ist schön!
DSD hat alles richtig gesagt...und er hat sich für seine Ratschläge für dich Mühe gegeben und Freizeit geopfert. Wenn auch dir seine Beiträge geholfen haben wäre es nett wenn du den grünen Daumen bei seinen Beiträgen klickst. Danke!
Ich bin ganz gerührt! Bin ich gar nicht gewöhnt - vielen Dank für die Blumen!
Für die Hohlräume würde ich Mike Sanders nehmen. Das kriecht überall hin.
Viele haben hier ganz unterschiedliche Rezepte - alles hat sein Für und Wider! Das ist nur meine persönliche Empfehlung und keine Wertung nach dem Motto: Nur XY , alles andere ist schlechter oder gar Pfusch! Auch andere Mütter haben schöne Töchter und alles Zusätzliche ist erstmal besser als gar nichts!
Aber schon der serienmäßige Rostschutz ist oft besser als sein Ruf, zumindest unterschiedlich: Mein Auto hatte einen guten und umfassenden UBS, unter dem es auch an den kritischen Stellen nicht rostete. Die Hohlraumversieglung mit Wachs war auch tadellos, alles endoskopisch kontrolliert! Und die KTL scheint auch ziemlich frisch gewesen zu sein -der Rost hielt sich in "normalen" , altersentsprechenden Grenzen. Wenn man sich gleich um die Anfänge kümmert, kannman selbst nach 20 Jahren ohne großen Aufwand noch mit einem rostfreien/-armen 210er herumfahren, entsprechend meinem Konzept der "Rolling Restoration" .Das schließt natürlich die Inspektion der nicht unmittelbar einsehbaren Problemstellen wie A-Säule oder Entlüftungsgitter unter der hinteren Stoßstange mit ein.
Noch ein kleiner Tipp: Achte vor allem auf möglichen Rost unter dem UBS im Bereich der vorderen Federaufnahmen und an den vorderen, unteren Querlenkern - das sind die fahrsicherheitsmäßig prekärsten Schwachstellen beim 210er!
Für das Geld einen 430er in deinem beschriebenen Zustand steht hier oben in nds für 3000€ mehr (VB). Viel Spaß damit und ein bisschen neidisch bin ich ja schon!
Danke, ich habe ihn zum Entrosten und Lackieren angemeldet. Danach werde ich die Stellen im Auge behalten und vor allem die Radläufe periodisch mit Leinöl behandeln. Das kriecht gut rein und wird dann hart. Mann muss nur aufpassen, dass es nicht auf dem Lack hart wird, weil es nicht schön ausschaut.
Den ganzen Rest (Federaufnahmen, Querlenkeraufnahmen) schaue ich mir dann auch an. Das Auto ist im Moment noch beim Verkäufer und ich im Spital - warte auf die FussOP wegen dem Unfall.
Was ich auch gleich machen will, ist eine Automatikspülung, Oelwechsel, Oel im Differential wechseln, und das Oel der Niveauregulierung. Zündkerzen und Zündkabel auch. Ist das sinnvoll?
Auf jeden Fall! Und alles Gute zu deiner OP!
Ich habe mir dieses Thema durchgelesen:
https://www.motor-talk.de/.../...ofessionell-konserviert-t2996674.html
Uff, zum Glück hat meiner bei weitem nicht so viel Rost! zB habe ich auch das Reserverad rausgemacht und dort geschaut: es gab keinen Rost. Morgen hole ich ihn ab. Dann stell ich mal ein paar Bilder rein.
Wegen der Spülung nach Eckhart, das ist sicher eine gute Sache aber auch ziemlich teuer: in der Schweiz 700 Euro, und in D auch noch 440 Euro. Ich mach das selber, über die Leitung zum Kühler. Vorgängig Oel ablassen & Filter tauschen (meiner von 3.99 hat noch die Ablassschraube am Wandler), dann erstmal nachfüllen und schliesslich schrittweise jeweils 2 Liter von der oberen Leitung zum Kühler (Motor kurz laufen lassen), dann 2 Liter nachgiessen, 2x wiederholen. Materialkosten inkl 20 l Oel sind dann 140 Euro.
Jawoll richtig fastRV!!!
So wird die Spülung selbst gemacht! Zum halben Preis der TE Methode und mindestens genauso gut! Habe ich genauso gemacht, hat bestens funktioniert und die Arbeit hat noch dazu richtig Spaß gemacht.
Aber passt auf! Könnte vielleicht sein, dass gleich ein Sturm der Entrüstung durchs Forums geht.