W124 kaufen? Dringend *Kaufberatung*TÜV*Kaltlauregler*
Moin Zusammen,
habe ein kurzfristiges Anliegen und auch schon versucht zu googlen - aber mit mäßigem Erfolg.
Mein Toyota erlitt leider einen fremdverschuldeten Totalschaden. Jetzt muss schnell Ersatz her. Ich habe schon über diverse Kleinwagen aus dem VW Konzern nachgedacht, bin jetzt aber zufällig über einen w124 gestolpert.
225 TKM, 2.3l, wenige Vorbesitzer, 23 Monate Tüv, Automatik und ein paar Extras. Für die gut 25 Jahre die der Wagen auf dem Buckel hat, fährt er sich erstaunlich gut. Von außen steht der Wagen gefühlt gut da und auch von Innen ist alles in ordentlichem Zustand - heißt keine verschlissenen Sitze, Lenkrad nicht abgenutzt usw.
Was ist mir aufgefallen: Pedale etwas wackelig, Fensterheber können wahrscheinlich etwas wd40 vertragen (quitschen), klappert nichts, startet sofort (war allerdings nicht kalt), lenkung macht ein leicht schleifendes geräusch (habe keine Ahnung, ob das einfach altersbedingt ist, oder da was tuer wird in absehbarer Zeit), kleiner Parkrempler (nur Stoßstange). Ansonsten schaltet ruhig und bremst gut, allerdings schwer zu sagen inwieweit er da wirklich bei starker Verzögerung die Spur hält.
Keine 1000 €.
Wie ist die Meinung mal zum Gebrauchtwagencheck beim TÜV zu fahren?
Wenn ich das insgesamt mit meinem Toyota vergleiche, ist der MB 3x schöner zu fahren, und mehr als 10 Jahre älter.
Habe leider selber nicht wirklich viel Ahnung. Worauf noch achten bei Besichtigung? Im Internet fand ich viel zu Rost. Wenn der Tüv grad drüber ist, trz ein Problem? Was ist mit Steuerkette und WaPu? Meinungen dazu einen Kaltlaufregler für Euro 2 einzubauen?
Sorry für die vielen Fragen. Freue mich auf Antworten.
Beste Antwort im Thema
Quietschende EFH sind in dem Alter normal, die Dichtungen sind eben auch schon etwas älter. Was beim Fensterheber auf der Fahrerseite irgendwann kommen wird, ist dass er immer schwerer zugehen wird, weil die letzten 3 Zähne an der Schere irgendwann abgenutzt sind, ist ne "Krankheit" am W 124, aber nicht schlimm, das ganze kostet neu bei ibä so um die 50 €. geht erst schwer zu, klappert dann, geht dann garnicht mehr zu, das Fenster bleibt 3 cm vor "zu" dann stehen, kann man dann "von Hand" zuschieben. Wie gesagt, ist dann nicht teuer zum reparieren.
Achte aufs Schiebedach, wenn er eins hat, MUSS leicht auf und zu gehen und dicht schliessen, wird sonst bald teuer weil recht großer Aufwand an Arbeitszeit zum Reparieren, wenn mans nicht selber machen kann.
Frag nach ob Überspannungschutz-Relais und Kraftstoffpumpen-Relais schon neu sind, wenn nicht, kommt das auch bald, kosten bei MB 40 € und 160 €. Viele löten die kalten Verbindungen in den Dingern nach, ich kauf sie lieber neu, dann ist Ruhe. Gebrauchte bei ibä : Finger weg.
Die Traggelenke vorne sind bei dem KM-Stand eigentlich auch Immer fällig. Wenn er nicht schon neue hat, sind die auch nicht soo teuer, 2 Stück 20-40 €, aber auch hier für die meisten Werkstätten hoher Arbeitsaufwand.
Tritt mal im Stand auf die Bremse, und schalte von P auf D, dann R, dann D, dann R. Wenns unangenehm schlägt beim Umschalten, sind die "Hardyscheiben" ausgeschlagen, min. eine. Das sind Kunststoffringe an der Kardanwelle, müssen dann neu, sind aber auch nicht soo teuer, ich glaub so 30-60 € pro Stück. Hat aber Zeit, muss man nicht gleich machen, Auto läuft trotzdem.
Fahr damit und spiel an der Lüftung rum. das gebläse hat 3 Stufen, sollte keine unangenehmen Geräusche machen, qietschen oder klappern oder so was. Nervt und kostet Zeit, das zu flicken. Auch sollte die Heizung nach Kaltstart relativ schnell warme Luft bringen, das kann der W 124 besser als jedes andere Auto auffe Welt.
Fahr damit im Standgas, so 20 Sachen, und spiel mal an der Feststell-Bremse rum. Das Auto hat über dem Motorhauben-Öffner unter dem Lichtschalter noch einen Griff, mit dem man die Fuß-Feststell-Bremse lösen kann. Zieh an dem Ding, und gleichzeitig tritts du auf das Pedal, unten ganz links aussen, dann sollte das Auto hinten etwas in die Knie gehen, wenn die Bremse greift. Im Idealfall geht er auf beiden Seiten gleich weit runter, ansonsten stimmt da auch was nicht, dann greift sie einseitig. Oft sind die Seile dieser Bremse hinüber. Ist fast normal, weil die meisten diese Bremse sehr selten nutzen, denn P reicht, damit der Wagen nicht wegrollt beim Parken.
Neuer TÜV heisst heute (leider) nicht mehr viel....Wenn ich will, krieg ich heute an jeder Straßenecke "neuen TÜV", ohne dass ein Prüfer den Wagen überhaupt gesehen hat. Ich persönlich fahre jedes Jahr zum TÜV, und nur zum TÜV, weil die Prüfer (zumindest beim TÜV Oberhausen) meine Autos wirklich prüfen, ich denk da immer die wollen was kaputtmachen, wenn sie mit der großen Brechstange unterm Auto an den Achsen herumdoktern. Aber billiger krieg ich das nicht (ordentlich) geprüft, als für einmal 90 € pro Jahr. Finde ich zumindest.
Ohne Kaltlaufregler kostet das Auto 245 € Steuern, mit 120 €. Der Regler selbst kostet von Twin-Tec 95 €, Einbau eine Stunde. Dann zum Amt und eintragen 13 €. Lohnt sich immer, spätestens im 2 Jahr.
"Für 1000 € kriegste nur Schrott" kann ich so nicht bestätigen. Du kannst für einen W 124 mit gleichem Baujahr und km-Stand auch 4000 € bezahlen, (wenn du dazu bereit bist), aber auch da kann dir keiner garantieren, dass du in den Wagen NICHT wirst investieren müssen.
Ein Freund von mir hat sich eine C-klasse gekauft BJ 1996, aus erster Hand für 1200 € mit 110.000 drauf, der Wagen sah aus wie neu, ich wäre vor Neid fast geplatzt, wenn kein Schaltwagen gewesen wäre....
Rost ist natürlich immer ein Thema, das stimmt. Ein W 124 für 4000 € kann aber genauso versteckte Rostmängel haben wie einer für 1000 €. Mein 230 TE hat mich beim Kauf 600 € gekostet ohne TÜV, hatte auch viel Rost, vor allem um die Hinterachse. Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz und ne kleine Flex, viel Arbeit, viel Schweiss, aber jetzt gehts wieder. Kann man (fast) alles hinkriegen, kostet nur Zeit, und vieles muss man auch nicht sofort machen.
Wenn du ihn kaufst, wechsel auf jeden Fall ALLE Flüssigkeiten, egal was der Vorbesitzer erzählt. Motoröl, Getriebeöl, (gaanz wichtig !!), Kühlwasser, Bremsflüssigkeit, Differential-Öl. Materialkosten keine 250 €.
Es gibt hier im Forum einige Mitglieder, die am W 124 ALLES repariert kriegen, und/oder wissen, wovon sie reden. Bei uns um die Ecke ist das zB MarkRE in Marl und etwas weiter weg 3LQP in Hildesheim. Auf Nogel würd ich auch immer hören.
Mit gebrauchten Autos kauft man immer die Probleme anderer Leute, darauf muss man sich eben einstellen. Aber ein W 124 ist eins der zuverlässigsten und dankbarsten Autos wo gibbet, wenn man ihn gut behandelt. Mach das und du wirst ihn lange fahren.
Amen
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16 Antworten
In dem Fahrzeugalter kann alles kaputtgehen. Rosttechnisch sind die die vorderen Hinterachsaufnahmen und die vorderen, oberen Federdome ein KO-Kriterium, die sollten noch stabil sein sonst ist es ein Sicherheitsrisiko. Ansonsten gehen bei den 230ern mal die Steuerketten kaputt bei hoher Laufleistung. Der Wagen sollte kalt und warm einen stabilen Leerlauf haben. Mal den Öldeckel abnehmen und reinleuchten, es sollte kein schwarzer Belag unterm Ventildeckel zum Vorschein kommen.
Ansonsten....2 Jahre TÜV für unter 1000€...kaufen.
Moin,
Glückwunsch zur Entscheidung W124.
Um deine Frage zu beantworten:
Auch mit frischem TÜV ist Rost DAS Thema beim 124er.
Ich habe Fahrzeuge mit frischem TÜV gesehen, die es karosseriemäßig absolut hinter sich hatten.
Und da reden wir von aufwendigen und sicherheitsrelevanten Sachen, wie von Frankyboy beschrieben.
Ich will das jetzt nicht dramatisieren aber sei sehr kritisch, was Rost angeht.
Ein Auto welches obenrum nichts hat und super ausschaut, kann von unten eine Ruine sein.
Da sind schon einige reingefallen.
Du solltest zur Besichtigung auf jeden Fall diesen Link durcharbeiten und die Stellen prüfen:
Direkt nach Kauf auf jeden Fall vorbeugend konservieren mit Fett und Fluid Film, damit Du noch lange Freude hast.
Wenn der Wagen 25 Jahre alt ist, dann hast Du eines der besten Baujahre hinsichtlich Rostschutz und Verarbeitungsqualität.
Aber für nen 1000er kannst Du nicht sooo viel falsch machen.
Viel Glück!
Zitat:
@Corolla e11 schrieb am 3. November 2014 um 09:18:07 Uhr:
Wie ist die Meinung mal zum Gebrauchtwagencheck beim TÜV zu fahren?
Etliche Antworten hast Du ja schon bekommen. Weil Du aber selbst sagst, dass Du von der Sache wenig verstehst, ist die Idee, mal zum Gebrauchtwagencheck zu fahren, bestimmt richtig. Die kontrollieren fast alles, auch die Bremsen. Der Motor kann zudem Öl siffen. Solch eine Reparatur ist oft ein wirtschaftlicher Totalschaden, wenn man nicht gerade an dem Schätzchen hängt.
Ist ein Gebrauchtwagencheck denn umfangreicher als eine HU?
Ich nehme an.
Weil bei einer HU wird der Rost eben oftmals nicht geprüft und gesehen, da die Prüfer die Stellen nicht kennen.
Ein 124er ist da sehr tückisch, auch wenn man direkt drunter steht, sieht man die üblen Durchrostungen nicht auf den ersten Blick.
Ansonsten ist so ein Check sicher ganz gut aber bei so einem alten, "speziellen" Auto?
Die Prüfer kennen sich damit nicht unbedingt gut aus. Kommt eben drauf an, an wen man da gerät.
Würde immer empfehlen, ein Forenmitglied aus der Nähe um Begleitung bei der Besichtigung zu bitten.
Viele User haben Spaß an solchen Aktionen und stehen gern mit Rat und Tat zur Seite.
Wo steht denn der Wagen?
Eventuell findet sich ja jemand hier, der sich den Wagen mit Dir anschaut.
Danke für die Antworten. Das ist Düsseldorf. Problem ist halt Zugang zu ner Grube oder so zu haben. Zum drunterkrabbeln ist die Bodenfreiheit etwas knapp.
Habe mit einem Gutachter gesprochen. Das Ergebnis war eigentlich, wenns schlecht ausgeht und wirtschaftlich nicht zu reparierende Schäden dran sind sind es gute 300 Euro Verlust. Das ist ein Risiko mit dem ich leben kann.
Zitat:
Ist ein Gebrauchtwagencheck denn umfangreicher als eine HU?
Ich nehme an.
Weil bei einer HU wird der Rost eben oftmals nicht geprüft und gesehen, da die Prüfer die Stellen nicht kennen.
Ist das nicht ein bisschen ein Widerspruch in sich? Wenn der Prüfer an der HU die Stelle nicht findet, dann doch beim Gebrauchtwagencheck sicher auch nicht!
Ich betrachte den Gebrauchtwagencheck als vorgezogene HU. Sinnvoll für Leute die sich mit der Materie nicht auskennen, oder für Leute die sich bei der Besichtigung ohne Grube nicht unter das Auto legen wollen.
Aber mehr als nach offensichtlicher Rost schauen, die Bremsen testen und ein bisschen am Fahrwerk wackeln machen die da auch nicht.
Für nicht mal 1000€ braucht man sowieso nicht viel erwarten. Schauen ob die HA noch einigermaßen dran ist, und ob die Karre gerade aus fährt und ob nicht in den nächsten paar tausend km irgendwelche größeren, absolut notwendige, Reparaturen zu erwarten sind. Wenn TÜV neu ist wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso der Letzte gewesen sein. In der Preiskategorie kauft man nichts langfristiges.
Zitat:
@E300TDT schrieb am 3. November 2014 um 17:13:27 Uhr:
Ist das nicht ein bisschen ein Widerspruch in sich? Wenn der Prüfer an der HU die Stelle nicht findet, dann doch beim Gebrauchtwagencheck sicher auch nicht!
das ist richtig. die neuralgischen stellen sind eben nur zu finden, wenn man sie VORHER GENAU KENNT und deshalb an diesen stellen explizit sucht. als beispiele die vorderen hinterachsaufnahmen: der rost ist oft unter der "elefantenhaut" versteckt und kaum sichtbar, außerdem ist die stelle vom rad verdeckt und eigentlich nur prüfbar, wenn die HA angehoben ist, besser noch bei demotiertem rad.
ähnlich die vorderen federteller, die können auf anhieb TADELLOS aussehen und morgen abreißen (ist aber mehr ein 210er-problem)
Zitat:
Ich betrachte den Gebrauchtwagencheck als vorgezogene HU. Sinnvoll für Leute die sich mit der Materie nicht auskennen, oder für Leute die sich bei der Besichtigung ohne Grube nicht unter das Auto legen wollen.
Aber mehr als nach offensichtlicher Rost schauen, die Bremsen testen und ein bisschen am Fahrwerk wackeln machen die da auch nicht.
der sinn eines gebrauchtwagenchecks ist ein anderer. er ist eigentlich für jüngere und viel hochpreisigere gebrauchtwagen gedacht. zum beispiel kann da geschaut werden, ob komfort-ausstattungen funktionieren (klimaanlage), der zustand des innenraumes, evtl. lackdicke messen, damit verborgene unfallschäden auffallen, sowie der lackzustand allgemein.
als ergebnis kommt raus, ob der schwacke-wert gerechtfertig ist, oder ob es grobe preisabschlägen geben sollte.
für nen 25 jahre alten 124er ist das unpassend.
Zitat:
Für nicht mal 1000€ braucht man sowieso nicht viel erwarten. (...) Wenn TÜV neu ist wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso der Letzte gewesen sein. In der Preiskategorie kauft man nichts langfristiges.
das ist blanker unsinn.
nogel
Zitat:
Für nicht mal 1000€ braucht man sowieso nicht viel erwarten. (...) Wenn TÜV neu ist wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso der Letzte gewesen sein. In der Preiskategorie kauft man nichts langfristiges.
Zitat:
das ist blanker unsinn.
nogel
Blanker Unsinn würde ich nicht sagen. Es mag Ausnahmen geben aber die Kisten für unter 1000€ sind meist mehr oder weniger stark vom Rost befallen und im Innenraum verbraucht. Will man das herrichten kostet das mehr als gleich einen besser erhaltenen zu kaufen. Und keiner will mir erzählen das man an einem 1000€- Auto noch zig Jahre komplett ohne Reparatur fahren kann. Reparaturen die ich bei einem 3000€-Auto vlt gar nicht gehabt hätte.
nö.
immer wieder werden gepflegte rentner-benze für einen spottpreis abgegeben, einfach in der unkenntnis, daß die inzwischen schon so einen "hohen" wert haben.
daher vom niedrigen preis auf einen schlechten zustand zu schließen ist quatsch, zumal bei verkauf aus privathand. bei einem händler siehts natürlich anders aus, der weiß was er anzubieten hat (und kauft den benz vielleicht auch zum spottpreis vom opa und verkauft ihn für ein paar tausender mehr).
mein nachbar fuhr jahrelang ein 280er t-modell, sehr gepflegt, klima, 5-gang-automatik, neuer MKB, immer wartung bei MB ("repariert halt alles, was gemacht werden muß") usw., usw.
ich hab ihm immer wieder gesagt, wenn er den wagen mal verkaufen will, nehme ich ihn!
eines tages rollt er mit einer ziemlich neuen c-klasse an. "och den alten kombi hab ich an einen türk. mitarbeiter gegeben, und ich hab sogar noch 800,- dafür bekommen!!
GRRRRR !!!!
Zitat:
@nogel schrieb am 4. November 2014 um 07:50:37 Uhr:
nö.
immer wieder werden gepflegte rentner-benze für einen spottpreis abgegeben, einfach in der unkenntnis, daß die inzwischen schon so einen "hohen" wert haben.
Ok, das sind für mich aber die besagten Ausnahmen. IdR gilt je günstiger das Auto desto schlechter der Zustand.
Quietschende EFH sind in dem Alter normal, die Dichtungen sind eben auch schon etwas älter. Was beim Fensterheber auf der Fahrerseite irgendwann kommen wird, ist dass er immer schwerer zugehen wird, weil die letzten 3 Zähne an der Schere irgendwann abgenutzt sind, ist ne "Krankheit" am W 124, aber nicht schlimm, das ganze kostet neu bei ibä so um die 50 €. geht erst schwer zu, klappert dann, geht dann garnicht mehr zu, das Fenster bleibt 3 cm vor "zu" dann stehen, kann man dann "von Hand" zuschieben. Wie gesagt, ist dann nicht teuer zum reparieren.
Achte aufs Schiebedach, wenn er eins hat, MUSS leicht auf und zu gehen und dicht schliessen, wird sonst bald teuer weil recht großer Aufwand an Arbeitszeit zum Reparieren, wenn mans nicht selber machen kann.
Frag nach ob Überspannungschutz-Relais und Kraftstoffpumpen-Relais schon neu sind, wenn nicht, kommt das auch bald, kosten bei MB 40 € und 160 €. Viele löten die kalten Verbindungen in den Dingern nach, ich kauf sie lieber neu, dann ist Ruhe. Gebrauchte bei ibä : Finger weg.
Die Traggelenke vorne sind bei dem KM-Stand eigentlich auch Immer fällig. Wenn er nicht schon neue hat, sind die auch nicht soo teuer, 2 Stück 20-40 €, aber auch hier für die meisten Werkstätten hoher Arbeitsaufwand.
Tritt mal im Stand auf die Bremse, und schalte von P auf D, dann R, dann D, dann R. Wenns unangenehm schlägt beim Umschalten, sind die "Hardyscheiben" ausgeschlagen, min. eine. Das sind Kunststoffringe an der Kardanwelle, müssen dann neu, sind aber auch nicht soo teuer, ich glaub so 30-60 € pro Stück. Hat aber Zeit, muss man nicht gleich machen, Auto läuft trotzdem.
Fahr damit und spiel an der Lüftung rum. das gebläse hat 3 Stufen, sollte keine unangenehmen Geräusche machen, qietschen oder klappern oder so was. Nervt und kostet Zeit, das zu flicken. Auch sollte die Heizung nach Kaltstart relativ schnell warme Luft bringen, das kann der W 124 besser als jedes andere Auto auffe Welt.
Fahr damit im Standgas, so 20 Sachen, und spiel mal an der Feststell-Bremse rum. Das Auto hat über dem Motorhauben-Öffner unter dem Lichtschalter noch einen Griff, mit dem man die Fuß-Feststell-Bremse lösen kann. Zieh an dem Ding, und gleichzeitig tritts du auf das Pedal, unten ganz links aussen, dann sollte das Auto hinten etwas in die Knie gehen, wenn die Bremse greift. Im Idealfall geht er auf beiden Seiten gleich weit runter, ansonsten stimmt da auch was nicht, dann greift sie einseitig. Oft sind die Seile dieser Bremse hinüber. Ist fast normal, weil die meisten diese Bremse sehr selten nutzen, denn P reicht, damit der Wagen nicht wegrollt beim Parken.
Neuer TÜV heisst heute (leider) nicht mehr viel....Wenn ich will, krieg ich heute an jeder Straßenecke "neuen TÜV", ohne dass ein Prüfer den Wagen überhaupt gesehen hat. Ich persönlich fahre jedes Jahr zum TÜV, und nur zum TÜV, weil die Prüfer (zumindest beim TÜV Oberhausen) meine Autos wirklich prüfen, ich denk da immer die wollen was kaputtmachen, wenn sie mit der großen Brechstange unterm Auto an den Achsen herumdoktern. Aber billiger krieg ich das nicht (ordentlich) geprüft, als für einmal 90 € pro Jahr. Finde ich zumindest.
Ohne Kaltlaufregler kostet das Auto 245 € Steuern, mit 120 €. Der Regler selbst kostet von Twin-Tec 95 €, Einbau eine Stunde. Dann zum Amt und eintragen 13 €. Lohnt sich immer, spätestens im 2 Jahr.
"Für 1000 € kriegste nur Schrott" kann ich so nicht bestätigen. Du kannst für einen W 124 mit gleichem Baujahr und km-Stand auch 4000 € bezahlen, (wenn du dazu bereit bist), aber auch da kann dir keiner garantieren, dass du in den Wagen NICHT wirst investieren müssen.
Ein Freund von mir hat sich eine C-klasse gekauft BJ 1996, aus erster Hand für 1200 € mit 110.000 drauf, der Wagen sah aus wie neu, ich wäre vor Neid fast geplatzt, wenn kein Schaltwagen gewesen wäre....
Rost ist natürlich immer ein Thema, das stimmt. Ein W 124 für 4000 € kann aber genauso versteckte Rostmängel haben wie einer für 1000 €. Mein 230 TE hat mich beim Kauf 600 € gekostet ohne TÜV, hatte auch viel Rost, vor allem um die Hinterachse. Bohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz und ne kleine Flex, viel Arbeit, viel Schweiss, aber jetzt gehts wieder. Kann man (fast) alles hinkriegen, kostet nur Zeit, und vieles muss man auch nicht sofort machen.
Wenn du ihn kaufst, wechsel auf jeden Fall ALLE Flüssigkeiten, egal was der Vorbesitzer erzählt. Motoröl, Getriebeöl, (gaanz wichtig !!), Kühlwasser, Bremsflüssigkeit, Differential-Öl. Materialkosten keine 250 €.
Es gibt hier im Forum einige Mitglieder, die am W 124 ALLES repariert kriegen, und/oder wissen, wovon sie reden. Bei uns um die Ecke ist das zB MarkRE in Marl und etwas weiter weg 3LQP in Hildesheim. Auf Nogel würd ich auch immer hören.
Mit gebrauchten Autos kauft man immer die Probleme anderer Leute, darauf muss man sich eben einstellen. Aber ein W 124 ist eins der zuverlässigsten und dankbarsten Autos wo gibbet, wenn man ihn gut behandelt. Mach das und du wirst ihn lange fahren.
Amen
Vielen Dank allen. Entscheidung ist für den Stern ausgegangen. Ich werde Mitte Ende Nächster Woche mal berichten!
Zitat:
ich hab ihm immer wieder gesagt, wenn er den wagen mal verkaufen will, nehme ich ihn!
eines tages rollt er mit einer ziemlich neuen c-klasse an. "och den alten kombi hab ich an einen türk. mitarbeiter gegeben, und ich hab sogar noch 800,- dafür bekommen!!
GRRRRR !!!!
Hast du ihm dann keinen reingehauen ???? Boah hätt mich das angekotzt!!!!
Zitat:
@nogel schrieb am 4. November 2014 um 07:50:37 Uhr:
eines tages rollt er mit einer ziemlich neuen c-klasse an. "och den alten kombi hab ich an einen türk. mitarbeiter gegeben, und ich hab sogar noch 800,- dafür bekommen!!
GRRRRR !!!!
Shit happens. Den hätte ich damit aufgezogen, dass ich ihm noch das Doppelte (! ) gegeben hätte.
Noch einmal zum Gebrauchtwagencheck: Bei einer eigentlichen HU werden nur sicherheitsrelevante Sachen geprüft, alles andere ist wurscht. Wenn also z.B. die Bremsscheiben fast durch (knapp über dem erlaubten Minimum) sind, ist das noch ok, während beim Gebrauchtwagencheck auf sowas hingewiesen wird. Eine leere Klima interessiert bei der HU nicht, beim Gebrauchtwagencheck sehr wohl...