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W220 - AIRMATIC - Federbein im Detail (Zerlegung mit Schnitten)

Mercedes S-Klasse W220
Themenstarteram 23. Juni 2011 um 21:58

Moinmoin S- und CL-Gemeinde,

das Zerlegekommando Tomilu und 220bmg hat endlich dem gespendeten Airmatic-Federbein den Garaus gemacht und interessante Einblicke gewonnen, die wir hier mit dem interessierten Teil der Gemeinde teilen wollen.

Daher zuerst einmal vielen Dank @ Grizu71 :). Deine Spende sorgte bei uns und jetzt vielleicht auch bei anderem Usern für Erkenntnisgewinn und bei uns auch noch für einen schönen Abend beim Basteln, so war dein Malheur mit der während der Fahrt abgerissenen ADS-Einheit wenigstens noch für andere für etwas gut.

Nochmal zur Erinnerung die obligatorischen Voraussetzungen:

- 1 frauenfreie Zone (vulgo Hobbyraum)

- 2 Gläser (langstielig)

- Wein (Sorte und Menge nach persönlichem Geschmack)

- eine Prise gut sortiertes Werkzeug

- Kamera

(wobei das vorletzte mit einem gut sortierten Dremel und vor allem mit einem fast voll ausgestatteten Fein Multimaster schon extrem gut sortiert war.)

Nun denn, da liegt das Teil vor uns: das AIRmatic-Federbein besteht aus Gasdruckstoßdämpfer mit Adaptivem Dämpfungssystem und einer Luftfeder, die eine herkömmliche Stahlfeder ersetzt. Bei uns handelt es sich um ein hinteres Federbein mit während der Fahrt abgerissener ADS-Einheit (Bild 1), bei Grizu71 handelt es sich wohl um ein normales Federbein, nicht um die 4Matic-Version. Produktionsdatum 05-2003.

Die Staubschutzmanschette ist äußerlich unbeschädigt, ohne Risse, zwar außen dreckig, aber wohl dicht. Die beiden Blechringe, die die Manschette halten, sind aber total verrostet. Die müssen als erstes dran glauben, dann Manschette abgezogen. An der Innenwand der Staubschutzmanschette war lediglich eine leichte Staubschicht. Sah nicht aus wie Strassenstaub, sondern eher wie Puder oder Talkum. (Bild 2).

Dann allerdings mittelschweres Kopfkratzen, wie es jetzt wohl weitergehen soll. Auf dem oberen "Federteller" mit den drei eingelassenen Gewindestangen und dem Restdruckventil in der Mitte (sorgt dafür, das immer mindestens 4-5 bar Luftdruck im Federbein verbleiben) steht in bedrohlicher Weise "Do not open High Pressure" - und der Druck ist noch drin, das merkt man. Das Federbein ist soweit intakt, es lässt sich nicht zusammendrücken oder auseinanderziehen.

Nun denn, ein kräftiger Schluck Württemberger Rosé - und dann den Bohrer angesetzt. Und die Bohrspitze hat ein klitzekleines Loch von vielleicht dem Durchmesser einer Stecknadelspitze gebohrt - und schon zischt es munter aus dem Federbein heraus. (Bild 3).

Nun wird die obere Aluminiumhülle aufgefräst (Bild 4), oben wieder gehalten von 2 etwas intakteren Blechringen um eine interessante Gummihalterung, nicht zu weit in die Tiefe geflext - ein schönes Segment herausgenommen. (Bild 5).

Es macht sich bei uns erste Skepsis breit hinsichtlich des so hochgelobten Remanufacturing. Wie soll dieses Aufbereiten denn ablaufen, wenn wir schon hier mit Gewalt auftrennen müssen? Klar wird auch, warum man fabrikneue, also noch drucklose Federbeine nicht zusammendrücken soll. Durch den fehlenden "Innendruck" ist der Gummibalg völlig instabil und beim Zusammendrücken zerknautscht der Balg regelrecht. (Bild 6). Das sollte man ihm ersparen, wenn man noch 150 tkm oder mehr mit ihm vorhat. ;)

Jetzt wird es für uns langsam spannend: als nächstes wird ein Segment aus dem Gummibalg entfernt. (Bild 7). Es handelt sich um einen 1,87 mm dicken Verbund aus Gummi und einem in der Mitte liegenden Metallgeflecht. Außen ist der Balg glatt wie ein Babypopo, innen sieht man die Längsrillen des Metallgeflechts, das achsial offenbar kräftigere Fasern hat.

Die beiden schweren ca. 2,5 mm dicken Stahlblechringe, die den Gummibalg fest einspannen, bleiben erstmal drauf. Innen sieht man den schweren Trichter aus dickem Stahl (ca. 4 mm dick), der die Kraft aus der Dämpferstange auf den Radius des oberen Federbeintellers ableiten soll, links davon (im Einbau drunter) den gelblichen Durchschlagdämpfer aus Schaumstoff (aber einem ziemlich festen und harten).

Jetzt war eine Zwischenstärkung fällig. (Bild 8).

Dann haben wir ein Segment aus der oberen dicken Hälfte der unteren Aluminumhülle entfernt. Bild 9 zeigt die Elemente dieser Verbindung: Innenring Aluminum ca. 1,5 mm - Aluminiumhülle - Gummibalg - Außenring 2,5 mm Blech. Diese Verbindung steht so unter Spannung, dass sie zerstörungsfrei mit normalen Mitteln eines Fachbetriebs nicht zu öffnen und wieder zu schließen ist. Die Zweifel am Geschäftsmodell der "Federbein-Aufbereiter" wachsen.

Jetzt der Vollständigkeit halber die Staubschutzmanschette auch noch geöffnet und wieder angepasst (Bild 10). Schließlich noch die Schnittkanten farbig angelegt - grün die Staubschutzmanschette - rot die äußere drucklose Schutzumhüllung der Gummibalgs und die innere unter Druck stehenden Fassung der Luftkammer - gelb der eigentliche Gummibalg sowie am oberen Ende des Federbeins die Gummimanschette zur Halterung und Fassung der äußeren Schuzthülle am Federbeinkopf. (Bilder 11 und 12).

Nochmal zum Remanufacturing: wir glauben nicht, dass das so geht, wie es die Firmen behaupten: :mad::mad:

Die Staubschutzmanschette (Faltenbalg) mit den zwei Bleckringen kriegt man noch ab und wieder dran, aber schon um die obere zylindrische Alu-Tülle aus der Manschette zu ziehen, müsste die Manschette sehr stark erwärmt werden, und ob die dann auch wieder so reingeht? Aber beim Gummibalg ist für uns defintiv nichts mehr zu wechseln. Die beiden dicken Blechringe sind so heftig verspannt mit Gummi und Blech drunter, dass das mit Gewalt vlt. noch runtergeht, aber ein neuer Gummibalg ist so einfach nicht aufzuziehen. Das glauben wir erst, wenn einer der das macht ein Video zeigt, auf dem das zu sehen ist.

Unser Fazit: das fast 8 Jahre alte Federbein zeigte keine sichtbaren Verschleißerscheinungen, weder an der Staubschutzmanschette noch am Gummibalg. Der Gesamtaufbau ist u. E. so aufwendig, dass der Teilepreis bei MB auch bezogen auf die Stückzahlen angemessen ist. Das ganze Bauteil macht einen sehr soliden und wertigen Eindruck. Wir würden im Zweifel lieber neue, als aufbereitete Federbeine kaufen.

Ein spannender Zerlegeabend mit interessanten Erkenntnissen ging mit dem vor uns liegenden selbst-fabrizierten Schnittmodelle (und zwei leeren Flaschen) zu Ende. Vielleicht hat der eine oder andere etwas Know-How-Profit von unserer Zerlegung.

So long Gemeinde

 

"Die Zerleger"

Tomilu und 220bmg

Airmatic-federbein-01
Airmatic-federbein-02
Airmatic-federbein-03
+7
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 23. Juni 2011 um 21:58

Moinmoin S- und CL-Gemeinde,

das Zerlegekommando Tomilu und 220bmg hat endlich dem gespendeten Airmatic-Federbein den Garaus gemacht und interessante Einblicke gewonnen, die wir hier mit dem interessierten Teil der Gemeinde teilen wollen.

Daher zuerst einmal vielen Dank @ Grizu71 :). Deine Spende sorgte bei uns und jetzt vielleicht auch bei anderem Usern für Erkenntnisgewinn und bei uns auch noch für einen schönen Abend beim Basteln, so war dein Malheur mit der während der Fahrt abgerissenen ADS-Einheit wenigstens noch für andere für etwas gut.

Nochmal zur Erinnerung die obligatorischen Voraussetzungen:

- 1 frauenfreie Zone (vulgo Hobbyraum)

- 2 Gläser (langstielig)

- Wein (Sorte und Menge nach persönlichem Geschmack)

- eine Prise gut sortiertes Werkzeug

- Kamera

(wobei das vorletzte mit einem gut sortierten Dremel und vor allem mit einem fast voll ausgestatteten Fein Multimaster schon extrem gut sortiert war.)

Nun denn, da liegt das Teil vor uns: das AIRmatic-Federbein besteht aus Gasdruckstoßdämpfer mit Adaptivem Dämpfungssystem und einer Luftfeder, die eine herkömmliche Stahlfeder ersetzt. Bei uns handelt es sich um ein hinteres Federbein mit während der Fahrt abgerissener ADS-Einheit (Bild 1), bei Grizu71 handelt es sich wohl um ein normales Federbein, nicht um die 4Matic-Version. Produktionsdatum 05-2003.

Die Staubschutzmanschette ist äußerlich unbeschädigt, ohne Risse, zwar außen dreckig, aber wohl dicht. Die beiden Blechringe, die die Manschette halten, sind aber total verrostet. Die müssen als erstes dran glauben, dann Manschette abgezogen. An der Innenwand der Staubschutzmanschette war lediglich eine leichte Staubschicht. Sah nicht aus wie Strassenstaub, sondern eher wie Puder oder Talkum. (Bild 2).

Dann allerdings mittelschweres Kopfkratzen, wie es jetzt wohl weitergehen soll. Auf dem oberen "Federteller" mit den drei eingelassenen Gewindestangen und dem Restdruckventil in der Mitte (sorgt dafür, das immer mindestens 4-5 bar Luftdruck im Federbein verbleiben) steht in bedrohlicher Weise "Do not open High Pressure" - und der Druck ist noch drin, das merkt man. Das Federbein ist soweit intakt, es lässt sich nicht zusammendrücken oder auseinanderziehen.

Nun denn, ein kräftiger Schluck Württemberger Rosé - und dann den Bohrer angesetzt. Und die Bohrspitze hat ein klitzekleines Loch von vielleicht dem Durchmesser einer Stecknadelspitze gebohrt - und schon zischt es munter aus dem Federbein heraus. (Bild 3).

Nun wird die obere Aluminiumhülle aufgefräst (Bild 4), oben wieder gehalten von 2 etwas intakteren Blechringen um eine interessante Gummihalterung, nicht zu weit in die Tiefe geflext - ein schönes Segment herausgenommen. (Bild 5).

Es macht sich bei uns erste Skepsis breit hinsichtlich des so hochgelobten Remanufacturing. Wie soll dieses Aufbereiten denn ablaufen, wenn wir schon hier mit Gewalt auftrennen müssen? Klar wird auch, warum man fabrikneue, also noch drucklose Federbeine nicht zusammendrücken soll. Durch den fehlenden "Innendruck" ist der Gummibalg völlig instabil und beim Zusammendrücken zerknautscht der Balg regelrecht. (Bild 6). Das sollte man ihm ersparen, wenn man noch 150 tkm oder mehr mit ihm vorhat. ;)

Jetzt wird es für uns langsam spannend: als nächstes wird ein Segment aus dem Gummibalg entfernt. (Bild 7). Es handelt sich um einen 1,87 mm dicken Verbund aus Gummi und einem in der Mitte liegenden Metallgeflecht. Außen ist der Balg glatt wie ein Babypopo, innen sieht man die Längsrillen des Metallgeflechts, das achsial offenbar kräftigere Fasern hat.

Die beiden schweren ca. 2,5 mm dicken Stahlblechringe, die den Gummibalg fest einspannen, bleiben erstmal drauf. Innen sieht man den schweren Trichter aus dickem Stahl (ca. 4 mm dick), der die Kraft aus der Dämpferstange auf den Radius des oberen Federbeintellers ableiten soll, links davon (im Einbau drunter) den gelblichen Durchschlagdämpfer aus Schaumstoff (aber einem ziemlich festen und harten).

Jetzt war eine Zwischenstärkung fällig. (Bild 8).

Dann haben wir ein Segment aus der oberen dicken Hälfte der unteren Aluminumhülle entfernt. Bild 9 zeigt die Elemente dieser Verbindung: Innenring Aluminum ca. 1,5 mm - Aluminiumhülle - Gummibalg - Außenring 2,5 mm Blech. Diese Verbindung steht so unter Spannung, dass sie zerstörungsfrei mit normalen Mitteln eines Fachbetriebs nicht zu öffnen und wieder zu schließen ist. Die Zweifel am Geschäftsmodell der "Federbein-Aufbereiter" wachsen.

Jetzt der Vollständigkeit halber die Staubschutzmanschette auch noch geöffnet und wieder angepasst (Bild 10). Schließlich noch die Schnittkanten farbig angelegt - grün die Staubschutzmanschette - rot die äußere drucklose Schutzumhüllung der Gummibalgs und die innere unter Druck stehenden Fassung der Luftkammer - gelb der eigentliche Gummibalg sowie am oberen Ende des Federbeins die Gummimanschette zur Halterung und Fassung der äußeren Schuzthülle am Federbeinkopf. (Bilder 11 und 12).

Nochmal zum Remanufacturing: wir glauben nicht, dass das so geht, wie es die Firmen behaupten: :mad::mad:

Die Staubschutzmanschette (Faltenbalg) mit den zwei Bleckringen kriegt man noch ab und wieder dran, aber schon um die obere zylindrische Alu-Tülle aus der Manschette zu ziehen, müsste die Manschette sehr stark erwärmt werden, und ob die dann auch wieder so reingeht? Aber beim Gummibalg ist für uns defintiv nichts mehr zu wechseln. Die beiden dicken Blechringe sind so heftig verspannt mit Gummi und Blech drunter, dass das mit Gewalt vlt. noch runtergeht, aber ein neuer Gummibalg ist so einfach nicht aufzuziehen. Das glauben wir erst, wenn einer der das macht ein Video zeigt, auf dem das zu sehen ist.

Unser Fazit: das fast 8 Jahre alte Federbein zeigte keine sichtbaren Verschleißerscheinungen, weder an der Staubschutzmanschette noch am Gummibalg. Der Gesamtaufbau ist u. E. so aufwendig, dass der Teilepreis bei MB auch bezogen auf die Stückzahlen angemessen ist. Das ganze Bauteil macht einen sehr soliden und wertigen Eindruck. Wir würden im Zweifel lieber neue, als aufbereitete Federbeine kaufen.

Ein spannender Zerlegeabend mit interessanten Erkenntnissen ging mit dem vor uns liegenden selbst-fabrizierten Schnittmodelle (und zwei leeren Flaschen) zu Ende. Vielleicht hat der eine oder andere etwas Know-How-Profit von unserer Zerlegung.

So long Gemeinde

 

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Themenstarteram 23. Juni 2011 um 21:58

Das AIRmatic-Federbein besteht aus Gasdruckstoßdämpfer mit Adaptivem Dämpfungssystem und einer Luftfeder, die eine herkömmliche Stahlfeder ersetzt. Bei uns handelt es sich um ein hinteres Federbein mit während der Fahrt abgerissener ADS-Einheit (Bild 1), bei dem Federbein vom User "Grizu71" handelt es sich wohl um ein normales Federbein, nicht um die 4Matic-Version. Produktionsdatum 05-2003.

Die Staubschutzmanschette ist äußerlich unbeschädigt, ohne Risse, zwar außen dreckig, aber wohl dicht. Die beiden Blechringe, die die Manschette halten, sind aber total verrostet. Die müssen als erstes dran glauben, dann Manschette abgezogen. An der Innenwand der Staubschutzmanschette war lediglich eine leichte Staubschicht. Sah nicht aus wie Strassenstaub, sondern eher wie Puder oder Talkum. (Bild 2).

Auf dem oberen "Federteller" mit den drei eingelassenen Gewindestangen und dem Restdruckventil in der Mitte (sorgt dafür, das immer mindestens 4-5 bar Luftdruck im Federbein verbleiben) steht in bedrohlicher Weise "Do not open High Pressure" - und der Druck ist noch drin, das merkt man. Das Federbein ist soweit intakt, es lässt sich nicht zusammendrücken oder auseinanderziehen.

Den Bohrer angesetzt. Und die Bohrspitze hat ein klitzekleines Loch von vielleicht dem Durchmesser einer Stecknadelspitze gebohrt - und schon zischt es munter aus dem Federbein heraus. (Bild 3).

Es macht sich bei uns erste Skepsis breit hinsichtlich des so hochgelobten Remanufacturing. Wie soll dieses Aufbereiten denn ablaufen, wenn wir schon hier mit Gewalt auftrennen müssen? Klar wird auch, warum man fabrikneue, also noch drucklose Federbeine nicht zusammendrücken soll. Durch den fehlenden "Innendruck" ist der Gummibalg völlig instabil und beim Zusammendrücken zerknautscht der Balg regelrecht. (Bild 6). Das sollte man ihm ersparen, wenn man noch 150 tkm oder mehr mit ihm vorhat. ;)

Jetzt wird es für uns langsam spannend: als nächstes wird ein Segment aus dem Gummibalg entfernt. (Bild 7). Es handelt sich um einen 1,87 mm dicken Verbund aus Gummi und einem in der Mitte liegenden Metallgeflecht. Außen ist der Balg glatt wie ein Babypopo, innen sieht man die Längsrillen des Metallgeflechts, das achsial offenbar kräftigere Fasern hat.

Die beiden schweren ca. 2,5 mm dicken Stahlblechringe, die den Gummibalg fest einspannen, bleiben erstmal drauf. Innen sieht man den schweren Trichter aus dickem Stahl (ca. 4 mm dick), der die Kraft aus der Dämpferstange auf den Radius des oberen Federbeintellers ableiten soll, links davon (im Einbau drunter) den gelblichen Durchschlagdämpfer aus Schaumstoff (aber einem ziemlich festen und harten).

Dann haben wir ein Segment aus der oberen dicken Hälfte der unteren Aluminumhülle entfernt. Bild 9 zeigt die Elemente dieser Verbindung: Innenring Aluminum ca. 1,5 mm - Aluminiumhülle - Gummibalg - Außenring 2,5 mm Blech. Diese Verbindung steht so unter Spannung, dass sie zerstörungsfrei mit normalen Mitteln eines Fachbetriebs nicht zu öffnen und wieder zu schließen ist. Die Zweifel am Geschäftsmodell der "Federbein-Aufbereiter" wachsen.

Jetzt der Vollständigkeit halber die Staubschutzmanschette auch noch geöffnet und wieder angepasst (Bild 10). Schließlich noch die Schnittkanten farbig angelegt - grün die Staubschutzmanschette - rot die äußere drucklose Schutzumhüllung der Gummibalgs und die innere unter Druck stehenden Fassung der Luftkammer - gelb der eigentliche Gummibalg sowie am oberen Ende des Federbeins die Gummimanschette zur Halterung und Fassung der äußeren Schuzthülle am Federbeinkopf. (Bilder 11 und 12).

Nochmal zum Remanufacturing: wir glauben nicht, dass das so geht, wie es die Firmen behaupten: :mad::mad:

Die Staubschutzmanschette (Faltenbalg) mit den zwei Bleckringen kriegt man noch ab und wieder dran, aber schon um die obere zylindrische Alu-Tülle aus der Manschette zu ziehen, müsste die Manschette sehr stark erwärmt werden, und ob die dann auch wieder so reingeht? Aber beim Gummibalg ist für uns defintiv nichts mehr zu wechseln. Die beiden dicken Blechringe sind so heftig verspannt mit Gummi und Blech drunter, dass das mit Gewalt vlt. noch runtergeht, aber ein neuer Gummibalg ist so einfach nicht aufzuziehen. Das glauben wir erst, wenn einer der das macht ein Video zeigt, auf dem das zu sehen ist.

Unser Fazit: das fast 8 Jahre alte Federbein zeigte keine sichtbaren Verschleißerscheinungen, weder an der Staubschutzmanschette noch am Gummibalg. Der Gesamtaufbau ist u. E. so aufwendig, dass der Teilepreis bei MB auch bezogen auf die Stückzahlen angemessen ist. Das ganze Bauteil macht einen sehr soliden und wertigen Eindruck. Wir würden im Zweifel lieber neue, als aufbereitete Federbeine kaufen.

Tomilu und 220bmg

(Der Text im Beitrag ist gekürzt. Das Original befindet sich hier.)

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Airmatic-federbein-02
Airmatic-federbein-03
+7

Moin!

Ein riesen großes Lob und Danke an Euch!

Auf so eine Zerlegung haben wir schon alle ewig gewartet, und endlich haben sich welche getraut!

Ihr habt mir jetzt auch die "Angst" genommen, dass das Federbein zum Beispiel durch Überladen sehr beschädigt ist oder nach 8 ( bzw. eher 10 bei uns ) Jahren "fertig" und "durch" ist.

Klasse Beitrag!!!!

Danke euch :)!

Von sowas lebt MT!

mfg :)

Hallo Schwaben.

Nette informative Fotoserie vom Faltenbalg. Danke.

Ist eine Fortsetzungsfolge vom Dämpfer auch geplant ?

Grüße, Frank

Themenstarteram 23. Juni 2011 um 22:23

moinmoin frank,

danke für die blumen. die frage ist, ob der dämpfer so überraschend und spannend ist, das ist ja wohl herkömmliche technologie - oder was meinst du? man müsste sicher mehr flexen und es gäbe keine so schönen glatten schnitte.

das teil ist ja noch da und die sommerabende sind lang - aber es gibt ja noch andere projekte ;);););)

grüßle nach neuss

Ich bedanke mich recht herzlich für Eure Arbeit!

Mich würde auch der Dämpferteil interessieren, denn nach derzeitigem Stand werde ich meine beiden hinteren Federbeine nicht wegen eine Undichtigkeit am Luftteil, sondern wegen nachlassender Dämpfung tauschen.

Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob im Dämpferteil Öl drin ist (was ich vermute).

 

lg Rüdiger:-)

Themenstarteram 23. Juni 2011 um 22:50

moinmoin,

@rüdiger: es ist schon öl drin, aus den bohrungen, die den dämpfer mit dem abgerissenen ads-teil verbunden hatte, floss - leider - nur öl, kein wein! :):):)

so long

Zitat:

Original geschrieben von 220bmg

moinmoin,

@rüdiger: es ist schon öl drin, aus den bohrungen, die den dämpfer mit dem abgerissenen ads-teil verbunden hatte, floss - leider - nur öl, kein wein! :):):)

so long

Danke!

Das ist schon für mich eine wichtige Erkenntnis.

Denn Öl altert, es bilden sich Ablagerungen (Öl kann austreten), die Ventile können ausfallen, alles Gründe, warum so ein Dämpfer irgendwann verschleißbedingt getauscht werden muß.

 

lg Rüdiger:-)

Selbst als "Nicht-Airmatic-User" finde ich euren Beitrag sehr spannend und informativ!

Vielen Dank, dass Ihr uns an Eurer Erfahrung teilhaben lasst.

War sicherlich ein schöner Abend!

Mal sehen, wer das Projekt als nächstes beim ABC-Dämpfer in Angriff nimmt;)

Gruß

Daniel

Ohne weitere Worte .........

 

Respekt  und  Danke :)

 

Gruetzi :cool: Miteinand

am 25. Juni 2011 um 9:56

Hi, ich habe den Beitrag (mit etwas gekürztem Text) ins FAQ übernommen:

http://www.motor-talk.de/faq/mercedes-s-klasse-q14.html#Q3325756

Gruß,

Tom

PS: Danke für die Blumen ;)

am 25. Juni 2011 um 13:20

Hi,

Super Beitrag von Euch

Danke für die Mühe!

Lag wahrscheinlich am guten Württemberger, dass alles so gut geklappt hat. "Kenner trinken ja bekanntlich..." :D

Leider sehe ich die Bilder nicht im Großformat?!

Grüße

Moritz

am 25. Juni 2011 um 19:07

Zitat:

Original geschrieben von Moritz500SE

Leider sehe ich die Bilder nicht im Großformat?!

Hallo Moritz,

die Bilder sind 800x600. Daher kann man da nix mehr anklicken und vergrößern. Reicht m.E. völlig aus.

Gruß,

Tom

am 25. Juni 2011 um 19:49

Hi tomilu,

nein das sollte keine Kritik sein, die Bilder die man hier sieht reichen von der Größe aus, jedoch sehe ich hier nur die Miniaturbilder unten und wenn ich diese dann vergrößern will, geht es nicht, es kommt ein Fehler.

Ich dachte vllt. durch's verschieben ins FAQ könnte es kommen, aber bei den anderen scheint es ja zu gehen.

Gerade habe ich es wieder probiert es kommt ein Fehler (Bei Mozilla und bei I-Net-Explorer)

Grüße Moritz

Naja, also ich sehe nur die Briefmarken. Wenn ich auf ein

Bildchen klicke, dann kommt "Seite konnte nicht gefunden werden" ?!

 

...grübel...

 

Grüße

Christian

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