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Wandlerautomatik / Kurbelwelle

Themenstarteram 12. August 2021 um 15:16

Hallo,

Seit meiner Behinderung fahre ich jetzt einen , zum Transport von Elektrorollstühlen umgerüsteten ,Ford tourneo Connect mit 1,5 Liter Diesel Motor und Automatikgetriebe.

Vor meiner Behinderung ist mir einmal ein Fahrzeug, mitten auf der Autobahn ,durch Kurbelwellenschaden, kaputt gegangen. Ein Volvo V40 Benziner, um den ich mich, zugegebenermaßen, auch etwas wenig gekümmert habe.

Damit das nicht nochmal passiert, vor allem nicht mit einem teuer umgebauten Wagen, der ja möglichst lange halten soll, mache ich mir so einige Gedanken.

Es heißt ja, dass man bei einem Automatik, vor der Ampel, einfach nur in Fahrmodus D bleiben kann und solange die Bremse drückt ,bis es weitergeht.

Der Wagen möchte also weiterfahren und ich bremse ihn,bei Lehrlauf Drehzahl und -so meine Vermutung- niedrigem Öldruck, ab.

Der Öldruck ist ja von der Drehzahl abhängig.

Sicherlich kein Problem solange keine Belastung stattfindet.

Haben Automatikfahrzeuge auch bei niedriger Drehzahl einen höheren Öldruck , damit die Kurbelwelle keinem unnötig höheren Verschleiß ausgesetzt ist?

Liebe Grüße

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31 Antworten

Per se hat das nichts miteinander zu tun.

Die Kurbelwelle wird vom Ölkreislauf des Motors geschmiert, das Getriebe hat einen eigenen.

Der Oeldruck in den Lagern der KW sind weit entfernt, was die Oelpumpe leisten kann, dafür sorgt der hydrodynamische Schmierkeil. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.

ein Automat hat keine Kupplung, die extern ausgerückt wird und damit auf die Kurbelwelle drückt.

beim Automatgetriebe wird die KuWe NICHT axial belastet. Trotzdem ist im Motor ein sog. Axial- oder Schub- lager verbaut. Das hat zwei Funktionen: die Kurbelwelle in der axialen Position führen und die Axialkräfte der Kupplung ( HS ) aufnehmen. Natürlich verbaut man keine zweierlei Lager in den Motor, d.h. ein Motor für Automatgetriebe hat ein überdimensioniertes Axiallager.

Zitat:

@Rollicoco schrieb am 12. August 2021 um 17:16:43 Uhr:

Hallo,

Seit meiner Behinderung fahre ich jetzt einen , zum Transport von Elektrorollstühlen umgerüsteten ,Ford tourneo Connect mit 1,5 Liter Diesel Motor und Automatikgetriebe.

Vor meiner Behinderung ist mir einmal ein Fahrzeug, mitten auf der Autobahn ,durch Kurbelwellenschaden, kaputt gegangen. Ein Volvo V40 Benziner, um den ich mich, zugegebenermaßen, auch etwas wenig gekümmert habe.

Damit das nicht nochmal passiert, vor allem nicht mit einem teuer umgebauten Wagen, der ja möglichst lange halten soll, mache ich mir so einige Gedanken.

Es heißt ja, dass man bei einem Automatik, vor der Ampel, einfach nur in Fahrmodus D bleiben kann und solange die Bremse drückt ,bis es weitergeht.

Der Wagen möchte also weiterfahren und ich bremse ihn,bei Lehrlauf Drehzahl und -so meine Vermutung- niedrigem Öldruck, ab.

Der Öldruck ist ja von der Drehzahl abhängig.

Sicherlich kein Problem solange keine Belastung stattfindet.

Haben Automatikfahrzeuge auch bei niedriger Drehzahl einen höheren Öldruck , damit die Kurbelwelle keinem unnötig höheren Verschleiß ausgesetzt ist?

Liebe Grüße

Es ist noch ganz anders, als Du vermutest. Der hydrodynamische Wandler im Automatikgetriebe wird von der Ölpumpe des Automatikgetriebes mit Öl befüllt, nicht von der Ölpumpe des Motors, die unter anderem die Lager der Kurbelwelle schmiert.

Die Ölpumpe des Automatikgetriebes dreht sich synchron mit der Eingangsdrehzahl des Getriebes und damit auch mit der Drehzahl des Pumpenrades des Wandlers und der Drehzahl der Kurbelwelle. Dieser Öldruck ist aber nicht für die Übertragung der Antriebskräfte verantwortlich. Das sich mit Motordrehzahl drehende Pumpenrad des Wandlers (Achtung, das heißt nur so, das ist keine Ölpumpe!) schleudert das von der Getriebeölpumpe zugeführte Öl über die Zentrifugalkräfte aus der Drehzahl nach außen, wo es auf das Turbinenrad des Wandlers trifft. Da das Öl nirgend wo anders hin kann, als in das Turbinenrad, überträgt das im Pumpenrad rotierende Öl beim Auftreffen auf das noch stehende Turbinenrad seine Rotationskräfte (kinetische Energie aus der Drehung) auf das Turbinenrad und nimmt dieses mit. Im Leerlauf sind die Kräfte gering, weil die Motordrehzahl noch gering ist (700 U/min bis 900 U/min) und damit auch wenig Öl mit geringer Drehgeschwindigkeit auf das Turbinenrad trifft. Erst beim Gasgeben wird mehr Öl gefördert, das mit höherer Drehzahl und höherem Drehzahlunterschied auf das Turbinenrad trifft und es entsprechend energischer antreibt.

Ich hoffe, das hilft zum Verständnis.

am 13. August 2021 um 9:07

Der Tourneo Connect 1.5TDCi hat ein Powershift-Getriebe, also ein Doppelkupplungsgetriebe (DKG). Erst das Facelift von 2018 hat wieder einen 8-Gang-Wandler. Ändert aber an der Antwort zur Eingangsfrage nichts. Das Getriebe hat seine eigene Ölversorgung, völlig unabhängig vom Motor. Ebensowenig wird der Motor Schaden durch das Getriebe nehmen. Der beim Vorgänger aufgetretene Schaden hat nichts mit dem Getriebe zu tun.

Beim DKG ist gegenüber eines Wandler dennoch einiges zu beachten, will man eine lange Lebensdauer. Wenn man steht, sollte man schon ordentlich auf der Bremse stehen, damit die Getriebesteuerung die Kupplungen auch komplett trennt. Ebenso sollte man das langsame dahinkriechen im Stau vermeiden, hier schleifen die Kupplungen, beim Wandler macht dieses Kriechen hingegen nichts aus. Will man mit einem DKG mal einen Anhänger ziehen, dann sollte man zügig anfahren, damit die Kupplungen schnell schließen. Ein absolutes No-Go ist ebenfalls das "Halten am Berg" über die Automatik, auch hier schleifen sich die Kupplungen im DKG zu Tode.

Grüße,

Zeph

Beitrag entfernt, bitte das Topic beachten, Zimpalazumpala, MT-Moderator

Themenstarteram 13. August 2021 um 13:54

Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten, aber ich fürchte, ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Das die Ölkreisläufe des Getriebes (in meinem Fall das 8 Gang Wandlergetriebe aus Baujahr 2019) , welches @Ricki_Maserati super erklärt hat und des Motors , zwei verschiedene sind, wusste ich wohl. Darauf wollte ich gar nicht hinaus.

Ich versuche mein Anliegen nochmal anders zu erklären :

Wenn ich, nur durch Betätigung der Bremse, vor der Ampel oder im Stop und Go stehe, ist es für die Kurbelwelle und auch alle anderen Motorkomponenten ja im Grunde die gleiche Belastung, als wenn ich versuchte im Standgas eine Steigung hochzufahren, die so hoch ist, das der Motor es bei 750 1/min nicht schafft. Das käme ja einer extrem untertourigen Fahrweise gleich.

Durch Nutzung der Start-Stopp-Automatik könnte ich das sicherlich umgehen, aber ich bin kein Freund davon, schalte sie immer gleich bei Fahrtantritt aus. Zumal der Ford auch bei kaltem Motor sofort abschaltet. Bei meinen vielen Kurzstrecken sicher auch nicht gerade förderlich.

* Ironiemodus an*

Selbstverständlich schadet das dem Motor. Deshalb hält ein Motor mit Wandlerautomatik auch niemals mehr als 100 000 km. Nie.

* Ironiemodus aus*

@Rollicoco Du hast bei deinen Überlegungen die Stellung des Gaspedals nicht berücksichtigt. Untertouriges Fahren bedeutet hohe Lastanforderung bei so niedrigen Drehzahlen, daß die notwendige Leistung nicht erzeugt werden kann. Das führt zu Schlägen im Antriebsstrang und extremer Belastung des Motors. Einen solchen Betriebszustand erreichst du beim Automatikgetriebe normalerweise nicht. Viele Hersteller schreiben bei Wandlergetrieben in die Bedienungsanleitung, dass man bei verkehrsdedingtem Halt in Fahrstufe D bleiben soll, als beste Vorgehensweise für Motor und Getriebe.

Je öfter ich das lese, desto weniger verstehe ich es.

Du machst dir Sorgen um die Kurbelwelle, weil das Fahrzeug be "Leerlauf" kriecht. Und dieses "Kriechen" wird durch die Bremse gestoppt.

Geh mal davon aus, dass diese Belastung für die Kurbelwelle mit "Pillepalle" schon mehr als ausreichend beschrieben ist. Wenn das wirklich ein Problem wäre, gäbe es pro Jahr zig-tausende von Kurbellenschäden (ich denke mal, Du redest von Lagerschäden). Gibt es aber nicht.

jetzt kommst Du mit etwas anderem:

Du vergleichst das Kriechen im Leerlauf (komplett ohne Last!!!!) mit einer ziemlichen Extremsituation: nämlich das "voll eingekuppelte" Bergauffahren unter voller Last mit zu wenig Leistungszuführung. Du vergleichst 2 komplett verschiedene Dinge.

Der Schaden im Vorgängerauto war entweder Mangelschmierung, ein Ölproblem oder ein Materialproblem. Alles hat mit dem jetzigen Auto nichts zu tun. nichts, gar nichts. Absolut rein gar nichts.

Themenstarteram 14. August 2021 um 17:58

Zitat:

@player495 schrieb am 14. August 2021 um 12:07:12 Uhr:

@Rollicoco Du hast bei deinen Überlegungen die Stellung des Gaspedals nicht berücksichtigt. Untertouriges Fahren bedeutet hohe Lastanforderung bei so niedrigen Drehzahlen, daß die notwendige Leistung nicht erzeugt werden kann. Das führt zu Schlägen im Antriebsstrang und extremer Belastung des Motors. Einen solchen Betriebszustand erreichst du beim Automatikgetriebe normalerweise nicht. Viele Hersteller schreiben bei Wandlergetrieben in die Bedienungsanleitung, dass man bei verkehrsdedingtem Halt in Fahrstufe D bleiben soll, als beste Vorgehensweise für Motor und Getriebe.

Meine Bedienungsanleitung ist da nur sehr oberflächlich : D ist zum Fahren. :)

Irgendwo hab ich mal gelesen dass es dem Getriebe auf Dauer schadet, wenn man ständig zwischen N und D hin und her schaltet weil das Getriebe in Stellung N nicht gut geschmiert wird. Gilt das auch für P und D ?

Hier der Auszug

Meine Info ist auch, nie an der Ampel von D auf P schalten. Fuss auf die Bremse und gut. Kann sein, dass das bei neueren Getriebe nicht anders ist. Meine Wandlerautomatik hat so jedenfalls 590.000km gehalten.

Ich würde eher alle x Kilometer das Öl im Getriebe tauschen. Das macht mehr Sinn.

Moderne Automatikgetriebe kuppeln im Stand sogar komplett aus (bei Mercedes z. B. heisst das KID = „kraftfrei in D“).

Themenstarteram 14. August 2021 um 23:00

@Holger-TDI , wow , 590000 sind wirklich viel, dann kannst du nicht viel falsch gemacht haben :)

Welches Fahrzeug war das ?

Und, nutzt du das Start Stop System?

@Rael_Imperial , meine Automatik koppelt wohl nicht aus, in Stellung P zeigt die Verbrauchsanzeige 0,3-0,4 l/h an, in Stellung D 0,8 (beides ohne Klimaanlage). Man merkt es auch wenn man von der Bremse geht, das er quasi mit ihr konkurriert.

Nach allen Antworten werde ich es dann wohl auch so halten, Bremse und gut ist.

Eine Frage hätte ich noch : Das Schalten zwischen D und M , während der Fahrt, ist aber nicht schädlich oder Verschleißfördernd , oder?

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