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Was spricht gegen Wasserstoff als Druckgas?
Da wäre zwar die Reichweite geringer aber man hätte sich das Problem mit der Kühlung gespart. Den Wasserstoff kann man wiederum umweltfreundlich aus Elektrolyse gewinnen, und egal ob man ihn im Auto verbrennt oder durch Brennstoffzelle und E-Motor nutzt, es kommt nur Wasser hinten raus.
Beste Antwort im Thema
Nachteil an der Druckgasmethode ist, dass der Wasserstoff erst mit 20% Verlusten aus Wasser erzeugt wird um dann mit den üblichen Verlusten (Gasturbine, Brennstoffzelle) wieder zu Strom gewandelt zu werden.
Die Idee, den Wasserstoff als Spurengas ins Erdgasnetz einzuspeisen ist deutlich billiger, da man sich die Rückverstromung zunächst spart und stattdessen "CO2-neutralen Brennwert" zur Verfügung stellt. Löst das Problem beim Strom nicht, ist aber ein preiswerter simpler Ansatz.
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30 Antworten
Das Hauptproblem stellt immer noch die hohe Diffusionsrate von Wasserstoff in Druckgas-Behältern dar.
Neben dem Problem der geringen Speicherdichte. Erdgas z.b. schafft rund 3.5 mal mehr Energie je Liter Druckgas zu speichern wie Wasserstoff und LPG ist durch Verflüssigung nochmal drei mal besser wie Erdgas.
Zweites Problem an Wasserstoff im Ottomotor: Die unglaublich geringe Mindestzündenergie. Das Zeug ist sensibel ohne Ende. Und das dritte Problem sind die sehr hohen NOx Emissionen durch die hohen Flammtemperaturen, von den "rabiaten" Flammgeschwindigkeiten mit der einhergehenden hohen Lager- und Pleuelbelastung zu schweigen.
Wer erst mal H2 hat, der kann aus diesem auch durch Hydrierung von Synthesegas aus irgendeiner Biomasse gleich Methan erzeugen und dieses ohne genannte Probleme "verfahren". Mehr Reichweite, weniger "zickig", fertig.
Angesichts der geschilderten Probleme fragt man sich ernsthaft, warum BMW so lange am H2-Antrieb geforscht hat.
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Neben dem Problem der geringen Speicherdichte. Erdgas z.b. schafft rund 3.5 mal mehr Energie je Liter Druckgas zu speichern wie Wasserstoff und LPG ist durch Verflüssigung nochmal drei mal besser wie Erdgas.
Gut, aber das Problem ist ja bei Elektroautos ja noch viel mehr "vorhanden".
Zitat:
Zweites Problem an Wasserstoff im Ottomotor: Die unglaublich geringe Mindestzündenergie. Das Zeug ist sensibel ohne Ende. Und das dritte Problem sind die sehr hohen NOx Emissionen durch die hohen Flammtemperaturen, von den "rabiaten" Flammgeschwindigkeiten mit der einhergehenden hohen Lager- und Pleuelbelastung zu schweigen.
Und als H2/Luft Brennstoffzelle mit E-Motor? Oder evtl. Gasturbine?
Zitat:
Wer erst mal H2 hat, der kann aus diesem auch durch Hydrierung von Synthesegas aus irgendeiner Biomasse gleich Methan erzeugen und dieses ohne genannte Probleme "verfahren". Mehr Reichweite, weniger "zickig", fertig.
Der Aufwand daraus Methan zu erzeugen ist aber nochmals größer, zudem wird ja wieder das "böse" CO2 erzeugt.
War nur ne Idee..
Zitat:
Der Aufwand daraus Methan zu erzeugen ist aber nochmals größer, zudem wird ja wieder das "böse" CO2 erzeugt.
Nicht wirklich. Der Kohlenstoff in dem Methan stammt ja letztendlich aus Pflanzen, die ihn aus Luft-CO2 gewonnen haben. Daher wird beim Verbrennen lediglich die Menge CO2 freigesetzt, welche die jeweiligen Pflanzen vorher der Luft entzogen haben. Und deswegen hat das Ganze, wie alle Biomasse nutzenden Energiegewinnungsverfahren eine ausgeglichene CO2-Bilanz.
Zitat:
Original geschrieben von FokkoFrelsingi
Zitat:
Der Aufwand daraus Methan zu erzeugen ist aber nochmals größer, zudem wird ja wieder das "böse" CO2 erzeugt.
Nicht wirklich. Der Kohlenstoff in dem Methan stammt ja letztendlich aus Pflanzen, die ihn aus Luft-CO2 gewonnen haben. Daher wird beim Verbrennen lediglich die Menge CO2 freigesetzt, welche die jeweiligen Pflanzen vorher der Luft entzogen haben. Und deswegen hat das Ganze, wie alle Biomasse nutzenden Energiegewinnungsverfahren eine ausgeglichene CO2-Bilanz.
Das gilt aber auch fuer Erdoel...
Hydrogen ist keine grosse Kunst, kommt alles. Aber Hochdruck Tanks fuer Hydrogen ergeben wenig Sinn da die Reichweite zu klein ist. Was kommt sind Fluessigtanks.
Probleme mit der Verbrennung gibts nur in D, aber dort hat man ja schon Probleme mit E10
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
Zweites Problem an Wasserstoff im Ottomotor: Die unglaublich geringe Mindestzündenergie. Das Zeug ist sensibel ohne Ende. Und das dritte Problem sind die sehr hohen NOx Emissionen durch die hohen Flammtemperaturen, von den "rabiaten" Flammgeschwindigkeiten mit der einhergehenden hohen Lager- und Pleuelbelastung zu schweigen.
Die Geschwindigkeit der "Rabiaten Flammenfront" ist 1/10tel der von Benzin!!!
Zitat:
Flame Speed
Even if all the other hurdles are overcome regarding using Hydrogen as a fuel, it seems to have yet another disadvantage, one that it shares with most other gaseous fuels: the speed at which a flame front travels is rather slow for the purposes of conventional engines. With an ideal Hydrogen-air mixture, a flame front can travel at around 8 feet/second. For comparison, a gasoline-air mixture creates a flame front speed that ranges from around 70 feet/second up to around 170 feet/second in normal engines. Consider the inside of an engine cylinder in a normal car engine traveling down the highway. The engine may be rotating at 2,000 rpm, or 33 revolutions per second. The piston must therefore move upward and downward 33 times every second, and its speed in the middle of its stroke is around 45 feet/second. If a fuel burning in the cylinder is to actually push down on the piston, in order to do actual work in propelling the vehicle, the fuel-air mixture needs to burn at a speed faster than the piston is moving! Otherwise, the slow-burning mixture would actually act to SLOW DOWN the piston! It would not only not do productive work, but it would require work FROM the piston.
Das heisst man braucht eigentlich einen Langsamlaeufer...
Verglichen zu Benzin ist Hydrogen praktisch Harmlos, deswegen haben ja auch die meisten Passagiere der Hindenburg ueberlebt.
Gruss, Pete
Das ist uneingeschränkt nicht korrekt. Wasserstoff brennt hässlich ungleichmäßig und kann bei turbulenten Flammen mehr als nur nen Zahn zulegen, das hängt stark am Luftüberschuss und der lokalen Turbulenz. Hindenburg war extremer Luftmangel mit reichlich "fettem" Gemisch.
Guck dir mal diese Dissertation an, Seite 36/37. Methan/Luft etwa 40 cm/s aufgerundet nahe Lambda=1, Wasserstoff hat etwa 200 cm/s. Zwar "nur" laminare Flammgeschwindigkeiten, turbulent betrachtet wirds richtig lustig.
Ihr koennt dissertieren was ihr wollt, bei uns wird einfach gemacht...
Wahrscheinlich verstehen wir das Problem nicht und machen einfach weiter als ob nix waer.
Gruss, Pete
Viel Spass beim pleitegehen. Scheissidee.
@GaryK
Wo siehst du da ein Insolvenzrisiko?
Wasserstoff aus Elektrolyse herzustellen ist ein etwas teures Vergnügen. Vor allem wenn man glaubt den Sauerstoff nebenbei auch noch verkaufen zu können.
Solche Anlagen werden doch (sinnvollerweise) immer in der Nähe von Abnehmern für den Sauerstoff gebaut, mit denen dann auch entsprechende langfristige Abnahmeverträge abgeschlossen werden.
Moin,
Heutzutage geht niemand mehr langfristige Verträge bei solchen Dingen ein. Mehr als 1 oder 2 Jahre sind fast schon exotisch.
MFG Kester