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Wasser im Zylinder
Tag zusammen,
ich habe vor einiger Zeit ein Problem entdeckt und allmählich treten immer mehr Symptome auf, die mich zu dem Schluß kommen lassen, daß mein Motor Wasser zieht.
Also, kurze Anamnese: Peugeot 206CC, 200.000km, 1.6l 16V Ottomotor TU5JP4. Wurde sehr wenig gewartet und von mir vor zwei Monaten für einen Spottpreis gekauft. Danach Wechsel von Zahn-, Keilriemen, Wasserpumpe und Ventildeckeldichtung in der Fachwerkstatt.
Das Auto lief bis vor etwa zwei Wochen einwandfrei, dann traten zum ersten Mal Symptome auf.
Beim Anlassen lief der Motor nur ruckelnd und holprig für etwa zwei Minuten, danach wieder alles ok. Derselbe Fehler dann noch ein paarmal, anschließend in der Werkstatt den Fehlerspeicher ausgelesen: „Keine Verbrennung in Zylinder 4”
Mittlerweile tritt das Verhalten bei so gut wie jedem Start auf, manchmal nach fünf Sekunden weg, manchmal braucht es ein komplettes Neuanlassen. Wenn erstmal wieder alle Töpfe laufen, nimmt er wieder Gas an und alles passt.
Zündung ist in Ordnung, Kabel usw. von außen nicht beschädigt.
Heute nachmittag nun beim Anlassen erstmal keine Reaktion. Die Lampen wurden dunkler, der Anlasser dreht aber nicht. Den ersten Gang eingelegt und das Auto durch Ruckeln etwas bewegt, danach drehen Motor und Anlasser, Motor springt an. Extremes Schütteln des Motors, als ob nur noch zwei Zylinder laufen, gepaart mit einer Dampfwolke sondersgleichen aus dem Auspuff. Wieder nach ein paar Sekunden alles ok.
Am Abend hab ich dann mal den Motor angelassen und laufen lassen. Der Kühlmittelbehälter war so gut wie leer, also wieder aufgefüllt. Mit Warmwerden des Motors dann folgendes Verhalten:
Kühlmittelstand sinkt stark ab, bis der Behälter fast leer ist. Wenn man dann etwas Wasser nachfüllt, steigt das Kühlmittel urplötzlich stark an und läuft sogar über, danach sinkt der Kühlmittelstand wieder bis auf den Boden des Behälters ab.
Jetzt grüble ich natürlich, woran das alles liegt. Meine Vermutung ist Wasser im Zylinder. Das erklärt die nicht vorhandene Verbrennung nach dem Anlassen und das Verschwinden der Probleme nach einigen Sekunden. Wenn der Zylinder so voll ist, daß das Wasser nicht mehr komprimiert werden kann, dürfte das auch den Motor blockiert haben, der dann mit ein bißchen Hin- und Herruckeln das Wasser wieder rausgeblasen hat und anschließend als weiße Qualmwolke über den Auspuff entsorgt.
Aber woher kommt das Wasser? Im Öldeckel ist nur Öl, kein Schaum oder ähnliches, aber minimale Dampfbildung. Kühlflüssigkeit ist glasklar bzw. leicht rosa.
Kann die Ventildeckeldichtung schuld sein? Wasserpumpe fehlerhaft? Morgen werde ich meinen Kleinen mit dem Moped in die Schule bringen und dann mal die Kerzen rausdrehen und einen Blick in die Zylinder werfen. Wenn in Zylinder 4 Fische schwimmen, weiss ich ungefähr was los ist.
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34 Antworten
Zitat:
@BaerVonToelz schrieb am 9. Juni 2021 um 20:53:21 Uhr:
Wenn der Zylinder so voll ist, daß das Wasser nicht mehr komprimiert werden kann, dürfte das auch den Motor blockiert haben, der dann mit ein bißchen Hin- und Herruckeln das Wasser wieder rausgeblasen hat und anschließend als weiße Qualmwolke über den Auspuff entsorgt.
Flüssigkeiten lassen sich grundsätzlich nicht komprimieren. Wenn der oben beschriebene Fall eintritt, gibt es einen sogenannten Wasserschlag und dann sind Pleuel und Ventile krumm. Danach geht nichts mehr.
Die Ursachen müssen daher hier woanders liegen.
Das klingt nach einer defekten Kopfdichtung zwischen Brennraum und Kühlkanal.
Wenn wirklich Wasser in die Brennräume läuft, würde ich gar nicht mehr starten. Wenn du einen Wasserschlag hast, ist der Motor hinüber.
Edit: Pleuel ja, Ventile nein. Wenn die zu sind, ist das Pleuel dran, wenn offen, kann das Wasser raus.
Zitat:
Edit: Pleuel ja, Ventile nein. Wenn die zu sind, ist das Pleuel dran, wenn offen, kann das Wasser raus.
Bitte wie meinen?
Besser nicht mehr den Motor starten, die Kopfdichtung ist wie schon erwähnt bestimmt hinüber oder Du hast durch starke Überhitzung einen Riss im Zylinderkopf.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Juni 2021 um 21:04:12 Uhr:
Das klingt nach einer defekten Kopfdichtung zwischen Brennraum und Kühlkanal.
Wenn wirklich Wasser in die Brennräume läuft, würde ich gar nicht mehr starten. Wenn du einen Wasserschlag hast, ist der Motor hinüber.
Edit: Pleuel ja, Ventile nein. Wenn die zu sind, ist das Pleuel dran, wenn offen, kann das Wasser raus.
Na stellen Wir schon den Totenschein aus , ohne zu wissen ob der Motor vielleicht doch den Wasserschlag überlebt hat ?
Kann , muß aber nicht sein !
Hatte ich bei einem V6 auch schon wegen defekter Kopfdichtung , endete nach Reparatur in einem Pleullagerschaden bei besagtem Zylinder , neue Lagerschale rein und danach lief der wieder zuverlässig .
Wenn man es genau wissen will , Kolben samt Pleul ausbauen und schauen ob das Pleul krumm ist , alles Andere ist Glaskugel !
Hin ist nichts, er ist ja nach dem Anlassen noch 20km gefahren und 10 Minuten Leerlauf hat er auch überlebt
Die viel interessantere Frage ist doch, wieso jetzt? Fehler in der Werkstatt?
Ihr habt mich falsch verstanden. Noch läuft er, aber es wird mehr werden und wenn mehr Wasser reinläuft im Stand ist der Motor hin beim nächsten Starten, weil es die Pleuel krumm haut.
Was kann die Werkstatt für eine defekte Kopfdichtung ?
Das kann halt mal passieren !
Meine wurde vor Kauf des Autos schon mal von der Fachwerkstatt getauscht , hat kein Jahr gehalten , dumm gelaufen .
Ich konnte mir den Luxus leisten und die Dehnschrauben entsorgen und die Zylinderköpfe mit richtigen Schrauben anziehen , danach war Ruhe mit der Kopfdichtung .
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Juni 2021 um 21:31:30 Uhr:
Ihr habt mich falsch verstanden. Noch läuft er, aber es wird mehr werden und wenn mehr Wasser reinläuft im Stand ist der Motor hin beim nächsten Starten, weil es die Pleuel krumm haut.
Wer drum bettelt den Motor zu zerstören , startet halt noch paar mal mit Wasser im Brennraum , der Hinweis es zu lassen wurde ja hier gegeben , mehr kann man nicht machen !
Das meinte ich ja. Bisher habe ich noch keinen Totenschein ausgestellt, aber der Patient liegt bereits im Koma.
Zitat:
@OHCTUNER schrieb am 9. Juni 2021 um 21:40:11 Uhr:
Was kann die Werkstatt für eine defekte Kopfdichtung ?
Das kann halt mal passieren !
Passieren kann viel, aber wenn eine Werkstatt die Kombo Wasserpumpe, Zahnriemen und Ventildeckeldichtung tauscht, dann könnte man doch schon mal dran denken, daß „Wasser im zylinder” damit irgendwie in Verbindung stehen könnte, insbesondere wenn nur wenige Tage dazwischenliegen, oder?
Zitat:
Noch läuft er, aber es wird mehr werden und wenn mehr Wasser reinläuft im Stand ist der Motor hin beim nächsten Starten, weil es die Pleuel krumm haut.
Was soll es denn da krumm hauen, wenn der Motor gar nicht läuft. Der Motor dreht mit dem Anlasser maximal eine Zehntelsekunde und wird dann vom vollen Zylinder gebremst, da wird gar kein Schwung aufgebaut.
Denn mach mal. Jaul uns aber nachher nicht die Ohren voll.
WaPu, VDD und ZR hat nichts, aber auch gar nichts mit der Kopfdichtung zu tun.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 10. Juni 2021 um 09:47:52 Uhr:
Denn mach mal. Jaul uns aber nachher nicht die Ohren voll.
Hab ich doch gestern. Und danach noch 20 Minuten gefahren und eine Viertelstunde laufen lassen zum Fehlersuchen. Quod erat demonstrandum.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 10. Juni 2021 um 09:47:52 Uhr:
WaPu, VDD und ZR hat nichts, aber auch gar nichts mit der Kopfdichtung zu tun.
- Zu wenig/falsch Kühlwasser aufgefüllt, Motor überhitzt, ZKD brennt durch.
- Wasserpumpe nicht korrekt montiert, Kühlwasser leckt, Motor überhitzt, ZKD brennt durch.
Aber die kaputte ZKD ist ja nur deine Vermutung bis dato. Kann ja auch was anderes sein.
Zitat:
@BaerVonToelz schrieb am 10. Juni 2021 um 09:49:55 Uhr:
Wasserpumpe nicht korrekt montiert, Kühlwasser leckt, Motor überhitzt, ZKD brennt durch
Ok, das wäre denkbar. Dürfte nur schwer zu bewisen sein.