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Welchen nehmen? Kaufberatung...

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 14. März 2011 um 19:49

Hallo,

ich bin am überlegen, ob die Mehrinvestition in einen Mercedes empfehlenswert ist (ich hoffe trotz der Tatsache im Mercedesforum zu posten eine ehrliche Antwort zu bekommen :D ) und welcher wohl am unauffälligsten (zuverlässigsten) seinen Dienst verrichtet.

Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, lieber in einen MB Bj. 2003-2006 mit 100.000 bis 130.000 km auf der Uhr oder vielleicht doch ein anderes Auto (z.B. Mondeo, Galaxy, Passat, Sharan, Captiva, Sorento, Carnival, Alhambra, Vectra...) investieren, welches bei vergleichbarem Anschaffungspreis jünger ist und weniger km gelaufen hat?

Die Eckdaten:

25.000 km Jahresfahrleistung, muss mit einem 1,7 t Wohnwagen zurecht kommen, soll im Unterhalt bezahlbar bleiben (ein relativer Begriff, ich weiß...).

Gefühlsmäßig würde ich mich für einen Diesel 6-Zylinder entscheiden. Kombi und Automatik sind Pflicht, alle anderen Ausstattungsdetails eher nebensächlich.

Nun seit ihr gefragt mir grundsätzlich zu erklären, aus welchem Grund sollte ich viel Geld in ein "altes" Auto investieren um den Stern auf der Haube zu haben oder was sollte mich im Umkehrschluss lieber zu einem anderen Fabrikat bringen? Außerdem die Frage: Wenn E-Klasse T-Modell, dann welches Baujahr und welcher Motor? Gibt es typische Montagsautos oder sind alle Motoren und Baujahre gleich gut?

Viele Anfängerfragen die mir aber mächtig unter den Nägeln brennen.

Vielen Dank für eure Mühe mir das 1x1 der "Sterne" näher zu bringen :p

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Junior-BS

 

Nun seit ihr gefragt mir grundsätzlich zu erklären, aus welchem Grund sollte ich viel Geld in ein "altes" Auto investieren um den Stern auf der Haube zu haben oder was sollte mich im Umkehrschluss lieber zu einem anderen Fabrikat bringen?

Ich denke, es ist sinnvoller, wenn du dich bei einem der "Mitbewerber" bedienst!

So richtig willst du keinen MB, es reizt dich zwar aber eigentlich stehst du nicht voll da hinter!

Wenn du dir jetzt einen MB aus den Bj. 03-06 kaufst, ist das Auto 5-8J. alt u. auch ein MB altert.

Sollten kurz nach dem Kauf defekte auftreten ärgerst du dich, das du kein neueres FHz. mit weniger Kilometer gekauft hast.

Es ist wenig sinnvoll etwas zukaufen, wenn man schon vor dem Kauf ernsthafte Zweifel, am Sinn dieses kaufes hat.

MfG Günter

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Zitat:

Original geschrieben von Junior-BS

Hallo,

ich bin am überlegen, ob die Mehrinvestition in einen Mercedes empfehlenswert ist (ich hoffe trotz der Tatsache im Mercedesforum zu posten eine ehrliche Antwort zu bekommen :D ) und welcher wohl am unauffälligsten (zuverlässigsten) seinen Dienst verrichtet.

Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, lieber in einen MB Bj. 2003-2006 mit 100.000 bis 130.000 km auf der Uhr oder vielleicht doch ein anderes Auto (z.B. Mondeo, Galaxy, Passat, Sharan, Captiva, Sorento, Carnival, Alhambra, Vectra...) investieren, welches bei vergleichbarem Anschaffungspreis jünger ist und weniger km gelaufen hat?

Die Eckdaten:

25.000 km Jahresfahrleistung, muss mit einem 1,7 t Wohnwagen zurecht kommen, soll im Unterhalt bezahlbar bleiben (ein relativer Begriff, ich weiß...).

Gefühlsmäßig würde ich mich für einen Diesel 6-Zylinder entscheiden. Kombi und Automatik sind Pflicht, alle anderen Ausstattungsdetails eher nebensächlich.

Nun seit ihr gefragt mir grundsätzlich zu erklären, aus welchem Grund sollte ich viel Geld in ein "altes" Auto investieren um den Stern auf der Haube zu haben oder was sollte mich im Umkehrschluss lieber zu einem anderen Fabrikat bringen? Außerdem die Frage: Wenn E-Klasse T-Modell, dann welches Baujahr und welcher Motor? Gibt es typische Montagsautos oder sind alle Motoren und Baujahre gleich gut?

Viele Anfängerfragen die mir aber mächtig unter den Nägeln brennen.

Vielen Dank für eure Mühe mir das 1x1 der "Sterne" näher zu bringen :p

Das 1x1 der Sterne mußt Du "erfahren", bzw. "erfühlen", das kann nicht erklärt werden.................. :cool:

Und wenn Du nix merkst, dann kannst Du auch getrost irgend ne andere Schüßel kaufen ! :D

am 14. März 2011 um 19:56

Zitat:

Original geschrieben von ameisenpo

Und wenn Du nix merkst, dann kannst Du auch getrost irgend ne andere Schüßel kaufen ! :D

Mit betonung auf Schüßel. :D

Zitat:

Original geschrieben von Junior-BS

 

Nun seit ihr gefragt mir grundsätzlich zu erklären, aus welchem Grund sollte ich viel Geld in ein "altes" Auto investieren um den Stern auf der Haube zu haben oder was sollte mich im Umkehrschluss lieber zu einem anderen Fabrikat bringen?

Ich denke, es ist sinnvoller, wenn du dich bei einem der "Mitbewerber" bedienst!

So richtig willst du keinen MB, es reizt dich zwar aber eigentlich stehst du nicht voll da hinter!

Wenn du dir jetzt einen MB aus den Bj. 03-06 kaufst, ist das Auto 5-8J. alt u. auch ein MB altert.

Sollten kurz nach dem Kauf defekte auftreten ärgerst du dich, das du kein neueres FHz. mit weniger Kilometer gekauft hast.

Es ist wenig sinnvoll etwas zukaufen, wenn man schon vor dem Kauf ernsthafte Zweifel, am Sinn dieses kaufes hat.

MfG Günter

am 14. März 2011 um 20:33

Ja, man muss sich erst nen 'neuen' Opel kaufen, den dann mit Turboschaden nach 25 Monaten zum Händler schleppen und trotz Kulanz noch 400 Euros (trotz lückenloser scheckheftpflege) draufblättern, um zu wissen, das Autos alle teuer sind, man bei manchen aber viel mehr Komfort hat. :D

Themenstarteram 14. März 2011 um 21:13

Versteht mich nicht falsch. Es hat weder etwas mit dem Sinn zu tun den ich erkennen will oder der fehlenden negativen Erfahrung bei anderen Herstellern. Es geht mir einfach darum zu erfahren, ob ein Mercedes wirklich das NonPlusUltra ist.

Nach diversen Japanern und Koreanern (die deutlich vor der 100.000km-Marke abgestossen wurden, weil die Reparaturen in keinem Verhältnis zur Laufleistung standen), habe ich mich zu Opel hingeschlagen. Weniger aus Überzeugung als aus der Tatsache heraus für wenig Geld augenscheinlich eine durchschnittliche Qualität zu erstehen. Nach nur 80.000km waren dann Probleme an der Tagesordnung die die Werkstätten nicht eindeutlig lokalisieren konnten (oder wollten). Der Austausch verschiedenster Agregate/Teile usw. mit jeweils prognostizierten Kosten im vierstelligen Bereich sollten dann eine Lösung des Problems bringen. Darauf habe ich mich nicht eingelassen und habe wutschnaufend das Auto abgestossen und eigentlich beschlossen nie wieder ein Fahrzeug mit Blitz am Kühlergrill zu kaufen.

Wieder durch Zufall stand dann ein Seat vor der Türe, der mich bis heute (rund 80.000km) zuverlässig bewegt hat. Als Firmenwagen gab es nun einen Sharan, der leider sehr zu wünschen übrig lässt (siehe anderes Forum :mad: ).

Ich kaufe Autos weniger nach Emotionalen Aspekten oder aus der Verbundenheit zu einem bestimmten Hersteller, als nach dem Wunsch ein zuverlässigen Wegbegleiter zu vertretbaren Konditionen fahren zu wollen.

Den Ruf den die Japaner einst genossen sehe ich so nicht (mehr), und wenn man mehr als 100.000km mit einem Auto fahren möchte ohne großen Ärger zu haben, dann wird die Essenz schon überschaubar. Nun bin ich hier in der Hoffnung hier die Antwort auf meine Frage zu bekommen, ob der Mercedes hält was er verspricht.

VW verspricht viel, kostet viel, leistet aber überschaubares :D Was sich jedoch als größtes Manko meiner Erfahrung nach auftut sind die ahnungslosen Werkstätten, die trotz Zertifizierung chaotisch arbeiten und dafür auch noch unglaubliches Geld fordern. Das beherrschen sicher viele und darauf hat der Hersteller vermutlich auch nur bedingt Einfluss. Das ist mir bewusst.

So, viel Gerede meinerseits um meinen Standpunkt deutlich zu machen.

Kritisch und mistrauisch bin ich bei Renault, bei Mercedes bin ich einfach nur interessiert und wissbegierig. Die Überzeugung kommt vermutlich später ;)

am 14. März 2011 um 21:32

Hey,

ich bin seit dem ich denken kann (und die Grenze offen ist) MB_verseucht, gucke aber keineswegs durch die rosarote MB-Brille. Der technische Vorsprung und die augenscheinliche Qualität der 80er und 90er ist nicht mehr in dem Maße vorhanden. Allerdings macht für mich gerade der S211 (E-Klasse Kombi ab 2003) wieder einen Sprung nach vorne.

Ich habe meinen im vorvergangen Jahr als Nachfolger für den S210 gekauft, als VorMopf EZ 10/2004 211.223 (E 280 T CDI) mit schlappen 240TKM auf der Uhr. Aber regelmäßig gewartet und die ganzen km auf zumeist dänischen Autobahnen verbracht. Ggf. mehr Salz aber mäßiges Tempo. Probefahrt, Check beim :) inkl. Stardiagnose und der Wagen war mein. Habe aber bis dahin auch viel Schrott bzw. überhöhte Preise gesehen. Ich denke mit einem Budget von 15T€ kommst du an ein vernünftiges Wägelchen. Kaufberatungen findest du im Netz mehr als genug.

Zu deinen Anforderungen: Ein 270/280/320CDI (jeweils bitte mit DPF) sollte es schon sein, ebenso ist die 5G-Automatik a) Pflicht, b) ein Sahnestück und c) das Schaltgetriebe einfach nicht Mercedes's Sache. Steuer bei den letztgenannten um die 500€, dafür auch genauso viel Drehmoment. Und das brauchts bei nem Wohnanhänger. Apropos, achte dann auf eine werkseitige AHK, da manche bei der Nachrüstung den (zu kleinen) 400W Lüfter dringelassen haben, entweder aus Unwissenheit oder Geiz. Die 200/220 CDI gehen zwar untenrum auch manierlich zu Werke, allerdings fehlt oben als auch mit Anhängelast der Bumms und eben 2 Zylinder ;)

Die SBC-Bremse sollte nach Möglichkeit schon getauscht worden sein, kann evtl. mit nem 1000er bei hälftiger Kulanzleistung ausfallen. Polternde Vorderachsen gibts bei MB nicht, hier sollte alles satt liegen. Ersatzteile sind beim :) allerdings vergleichsweise günstig (möchte nicht an unsere verflossenen T4 und Volvo 855 denken). Die Automatik muss warmgefahren sauber schalten. Nützliches Extra ist das Comand APS, aber das wird alles zu sehr Kaufberatung...

Quintessenz: Fahre 1-2 Wagen Probe und entscheide dann, ob es der Stern wert ist. Ich finde schon...

MfG Paule

Ein kleines Statement von mir:

1. Fahrzeug war ein 200D /8 von 1972. Dem trauere ich immer noch nach. Aus Geldmangel wurde dann ein Kadett C angeschafft gefolgt von diversen weiteren Opel (weil günstig) aber nie sehr zufrieden. Ein Abstecher über Audi (80) brachte mich dann wieder zu MB. Dazwischen gab es noch einen Passat Kombi, der aber ständig irgendwelche Macken hatte. Es wurde ein W202 C200 angeschafft, den ich aufgrund absoluter Zufriedenheit 11 Jahre und 300000 Km gefahren habe und nur abgestoßen habe, weil es zur Wirtschaftskrise einen 6 Monaten alten W211 E200K zum halben Neupreis gab. Den fahre ich jetzt seit über zwei Jahren mit absoluter Zufriedenheit. Macht auch jetzt noch sehr viel Spaß beim Fahren. So ein Fahrgefühl hatte ich noch bei keinem Fahrzeug. Wie schon erwähnt. Reinsetzen, probefahren, kaufen. Wenn man einmal das Fahrgefühl erlebt hat, vergleicht man alle weiteren Fahrzeuge damit. Als Zweitwagen besitzen wir noch eine A-Klasse von 2002. Der klappert zwar überall nach 100000 Km und die Bremsen machen immer irgenwie Ärger, aber laufen tut die Kiste (sorry dafür - aber im Vergleich zu meinem W211 ist es eine Kiste) zuverlässig.

Hoffe geholfen zu haben.

Themenstarteram 18. März 2011 um 22:51

Vielen Dank für Eure Meinungen und Anregungen! Damit habt ihr mir doch einen gewaltigen Schritt geholfen.

Ich würde dir zu einem Mopf raten. Also nach 4/06 oder wann das war.

Wenn du günstig fahren möchtest und über 25000km fahrst dann würde ich den 220CDI nehmen.

Ich denke mal dass du ein oder 2 mal mit dem WW im Jahr unterwgs bist.

Also sagen wir mal 3-4Tkm im Jahr. Der Rest ist Normalbetrieb.

Die 6 Ender sind ne echt feine Sache, ist aber wenn man so kostengünstig wie möglich fahren möchte nicht die erste Wahl.

Keinen 270er. wenn du in ner Umweltzone wohnst oder dort öfters rein mußt.

Für diesen Motor gibt es nichts zum nachrüsten. Zudem ist der nicht besser wie der 220er mit 170 PS.

Nur beim durchbeschleunigen auf der AB den Berg hoch.

AHK wurde schon genannt. Am besten Werkseitig verbaut.

Viel Spaß beim suchen und hoffentlich findest was gescheites und wirst ein zufriedenen 211 Fahrer.

Gruß, makisse

am 19. März 2011 um 0:51

Tippfehler - Mods bitte löschen

am 19. März 2011 um 1:06

Zitat:

Original geschrieben von makisse

Keinen 270er. wenn du in ner Umweltzone wohnst oder dort öfters rein mußt.

Für diesen Motor gibt es nichts zum nachrüsten. Zudem ist der nicht besser wie der 220er mit 170 PS.

Nur beim durchbeschleunigen auf der AB den Berg hoch.

also du kannst einen 2,7l nicht mit einem 2,2l motor vergleichen. der 270er ist in allen belangen BESSER als der 220er. hab einen 270er im vorgängermodell (w210) gehabt und der motor war sahne. schleichfahrt auf der bahn bei knapp über 5l verbrauch...

 

@themenstarter

ich würde dir den 320cdi empfehlen. nimm auf keinen fall den kastrierten 280, weil er schlechter läuft als ein 270er... und vorsicht, vom 320er gibts 2 versionen: den alten R6 und den neuen V6. der V6 ist deutlich besser und ruhiger als der R6 und er hat auch das modernere 7G automatikgetriebe (außer bei allrad, da wurde weiterhin das alte 5G verwendet). den V6 gabs ab 2005...

evtl wäre aber auch ein auf gas umgebauter benziner was für dich? da gibts hunderte threads dazu (gas) im forum ;)

da dir die ausstattung relativ egal ist, kannst du auch ruhig zu den spartanisch ausgestatteten "classic" greifen. aber achte darauf, daß xenon dabei ist. das halogenlicht ist im 211er e-klasse echt schrott.

Hallo Junior,

ich besitze selbst einen Wohnwagen, noch dazu einen echten Oldie aus den 1970ern, der gehegt und gepflegt wird, und daher fallen mir Gespanne auf den Autobahnen eher mal auf. Wenn denn mal ein größerer Wohnwagen im Blickfeld auftaucht, dann ist das beim Näherkommen oft genug ein Tabbert (immer noch) und verdammt oft werden große Wohnwagengespanne dann von einem 211er-Kombi gezogen. Die 6-Zylinder-Diesel sind hervorragend für diese Arbeit geeignet und halten das auch problemlos aus. Zudem man fährt ja von 25.000 Jahreskilometern nicht alle mit dem Gespann und noch viel weniger wird der Motor im Gespannbetrieb permanent mit Vollgas gequält, ganz im Gegenteil.

LG

Rüdiger

Dem "Apell" kann ich mich nur anschließen.

Fahre selbst sehr begeistert den 320 cdi (R6) und hatte meine größte Freude, letzten Sommer damit den Bernardino aufwärts mit Wohnwagen auf der linken Spur zu erleben. Das macht ein E350 mit Gas nicht in der Überlegenheit. Natürlich kostet das nicht das gleiche wie ein 220 cdi- aber hier hat das Wort "Preiswert" wohl seine Berchtigung. Der 320 cdi ist einfach seinen Preis wert !

Möchte auch meinen Senf dazugeben ... :D

Ich fahre ja schon seit 11 Jahren Mercedes, bin vorher auch "normale" Durchschnittsautos gefahren (Lancia Prisma 1.6, Audi 80 TD) und dann durch Kind auf etwas größeres umgestiegen: Einen 210er, E 220 CDI Kombi, der erste CDI von Mercedes mit 125 PS und Schaltgetriebe.

Das Auto war schwer in Ordnung, aber Elektronikprobleme verhalfen ihm zu einigen langwierigen Aufenthalten in der Werkstatt, die auch tatsächlich den Grund (spinnende Steuergeräte bei großer Hitze) herausfanden und alle auf Garantie auswechselten. Auch rostete mein Liebling an der Heckklappe und unter den Türdichtungen, was auf Kulanz beseitigt wurde.

Genial das Platzangebot im ganzen Wagen, man hat immer genug Raum zum leben. Auch der Kofferraum für Familienväter mit Hang zum Baumarkt ein Gedicht! Stoischer Geradeauslauf, gute Sitze, mäßiger Verbrauch bei geringem Geräuschniveau machten ihn sympathisch und bewährten sich auf Reisen wie im Alltag. Die nachgerüstete Standheizung schmeichelte.

Dieses Auto fuhr ich von 0,5 bis 3,5 Jahre nach EZ, von 15.000 bis 100.000 km. Bezahlen musste ich an Reparaturen außertourlich nur einmal Traggelenke vorne und Bremsscheiben hinten, sonst nichts. Schmerzhaft waren die Kosten der normalen Wartung mit Minimum 400 Euro für einen besseren Ölwechsel.

 

Vor lauter Begeisterung für die komfortable Fahrweise und das schöne Ambiente kauften wir dann auch eine A-Klasse in der Langausführung, einen A 170 CDI, da 2 Kinder samt Kinderwagen einfach nicht in den Seat Ibiza 1.9 SDI reinpassen wollten.

Das Fahrzeug hatte seine praktischen Qualitäten, war "innen größer als außen", eine perfekte Kinderkutsche für Mama auf Kurzstrecken. Leichtgängige Lenkung und Schaltung sowie unglaublicher Platz in der zweiten Reihe bei schönem Kofferraum begeisterte, ebenso die blitzartig funktionierende, elektrisch unterstützte Heizung. Weniger gefiel der schlechte Geradeauslauf bei Seitenwind, die knochige Federung samt Türknarren beim Überfahren von Auffahrten, der rau laufende Motor (besonders bei Kälte, klang wie ein Motorschaden).

Am schlimmsten war aber das Rostproblem, der Wagen war nicht zu halten. In 7 Jahren 2x rundum lackiert plus einige lokale Nachbesserungen inklusive einer neuen Motorhaube, der Rost kam aber immer wieder.

An Reparaturen fielen mehrfach Stabilisator-Koppelstangen an (immer auf Kulanz, wurden dann gegen eine veränderte Version getauscht, die hielten dann), Bremsscheiben vorne und hinten und ein Lichtmaschinenfreilauf. Alles keine Sachen, aber der Motor muss zum Ausbau des Lichtmaschinenfreilaufes abgesenkt werden, die große Baustelle hätte also an die 1.000 Euro verschlungen. Ich versuchte Kulanz zu erhalten, das Auto war damals rd. 3,5 Jahre alt und hatte keine 45.000 km gelaufen. Die Kulanz wurde abgelehnt, aber da ich so hartnäckig blieb, deichselte meine Werkstatt das irgendwie.

Dieses Auto besaßen wir von 0,2 bis 7,5 Jahre und von 3.000 bis 68.000 km. Die Wartungskosten waren günstiger als bei der E-Klasse, aber mit 300 bis 500 Euro war man auch immer dabei.

 

Da der Vortrieb der handgeschalteten E-Klasse (an und für sich für normalen Fahrbetrieb völlig ausreichenden) 125 PS ein Überholen auf der gut befahrenen Bundestraße nur schwer möglich machte und das Schaltgeriebe mit schaukeliger Motoraufhängung (Bonanza-Effekt) oft nervte, begann ich herumzusuchen und mit diversen Motorisierungen probezufahren. Auch die Hoffnung, dass das sich immer deutlicher abzeichnende Rostproblem sich mit der Modellpflege (MOPF) gelöst hatte, motivierte mich. Ich holte ich mir dann einen stärkeren gebrauchten 210er, E 320 CDI Kombi mit dem R6-CDI und Automatikgetriebe.

Der Motor ist ein Quantensprung zum Vierzylinder, Vibrationen sind ihm fremd, Durchzug gibt es immer in Hülle und Fülle und das weich gekoppelte Automatikgetriebe wirkt wie ein Weichspüler, man beschleunigt nicht, man "strömt" damit an, irgendwie wie Sportboot-fahren. Die mitübersiedelte Standheizung passt da gut dazu.

Die restlichen Qualitäten des Kombis hatten sich nciht verändert, leider auch die Rostproblematik nicht: Der Wagen ist eine ausgewiesene Rostlaube, ich habe teilweise sicher schon 4 oder 5 zusätzliche Farbschichten drauf. An jeder Ecke und Kante blüht es sogar noch heute, die erhoffte Lösung des Problems hat der Wechsel nicht gebracht. Sogar der Tank wurde wegen akuter Durchrostungsgefahr schon ersetzt ... in Summe wurde sicher 20x gegen Rost behandelt, ab dem 8. Jahr habe ich alles selber bezahlen müssen (mit Vorsorge-Behandlungen sicher an die 4.000 Euro).

Diesen Wagen habe ich mit 3,5 Jahren und 37.000 km gekauft und fahren ihn bis heute mit 11 Jahren und 190.000 km gerne (wenn auch unter finanziellen Schmerzen). Gleich zu Beginn bei 42.000 km gab's einen Getriebe-Exodus, der aber von der MB-Gebrauchtwagengarantie übernommen wurde.

An Reparaturen fiel auch schon einiges an, muss aber dazu sagen, dass diese erst ab einer Laufleistung von 150.000 km signifikant ansteigen. Fahrwerksgelenke aller Art, Innenraumlüfter-Regler, Spannrolle, ein verschlissener Injektor samt Neuabdichtung aller Injektoren, Kardanwelle, Automatik-Getriebe, Kofferraumklappenschloss, Glühstifte, AGR-Ventil, Nebelscheinwerfer-Kabelkorrosion, Kennzeichenbeleuchtung-Korrosion und viele Kleinigkeiten noch.

 

Nie wieder ein MB, war das Fazit.

 

Ich fuhr mit allem, was mir unter die Augen geht Probe. Ford Mondeo. Opel Vectra. VW Passat. Toyota Avensis. Audi A6. Renault Laguna. Alle entweder zu klein, zu billig in der Anmutung, unangenehmer Fahrkomfort oder einfach in meinen Augen hässlich.

Dann las ich vor 2 Jahren hier im Forum, dass die Baureihe 211 sich ganz gut bewähre, Rost kein Thema sei. Nach langem Studium diverser Quellen im Internet, Fragen an Taxifahrer und Interview meines freien Lackierers und meines MB-Händlers wurde ich langsam schlauer: Das große Rostproblem ist gegessen, verienzelt gibt es da und dort Problemzonen, die Konservierung des Unterbodens ist noch immer sparsam und sollte für eine lange Nutzung aufgebessert werden, modellgepflegte und besonders Autos des Modelljahrs 2009 wurden nochmal gegen Steinschlagschäden in den Radhäusern und Rost an der Heckklappe beim Kombi sowie an den Türfalzen optimiert.

Ich fuhr mit großer innerer Distanz einen E 200 CDI Kombi Automatik zur Probe und war überrascht, wie gut der kleine Motor mit nur 136 PS zur Sache geht und wie gering das Geräuschniveau ist. Das wirkte langsam auf mich ein, die 200 PS meines 320 CDI kosten jeden Monat heftig und abgerufen werden sie recht selten in vollem Umfang.

 

Wegen der Wirtschaftskrise und den dadurch unglaublich attraktiven Gebrauchtwagenangeboten im Luxussegment wurde ich dann schwach, als ich über einen einjährigen Werkswagen-Kombi mit 23.000 km und netter Komfortausstattung (Comand, Xenon, Sitzheizung, Elegance, Automatik) zum sehr kleinen Preis stolperte.

Den Wagen ließ ich als "Rostgeschädigter" bei MB sofort untenrum komplett zerlegen (Stoßstange hinten, Radhausverkleidungen, Unterbodenschutz) und für 500 Euro mit Wachs zusätzlich konservieren.

Diesen Wagen fährt nun meine Frau statt der A-Klasse, hat inzwischen nach 1,5 Jahen den Kilometerstand auf 46.000 genau verdoppelt und das erste Fazit ist ein durchaus positives, aber eben nicht nur:

Die Hydraulikleitungen am Boden des Motorraums vor der Riemenscheibe waren so korrodiert, dass sie schon auf Kulanz getauscht wurden und auch der ganze Motorraum im nachhinein nochmal mit Wachs geschützt wurde. Ein inzwischen hier im Forum auch schon häufig gelesenes Problem.

Der Antrieb der elektrisch betätigte Laderaumabdeckung, die beim Öffnen rauf- und dann wieder runterfährt, wurde auch schon auf Garantie getauscht. Das Zeug war unglaublich laut, bei großer Kälte tat es keinen Mucks. Ein Klassiker hier im Forum.

Auch der nervige Geradeauslauf ist ein Thema: Das Auto läuft jeder Schräge nach, d.h. auf normal geneigten Fahrbahnen hat man immer das Gefühl, der Wagen zöge leicht nach rechts. Spur und Reifen wurden kontrolliert und der Geradeauslauf auf einer bekannt geraden Straße geprüft. Fazit: Ja, er zieht gaaanz leicht nach rechts und reagiert auf Fahrbahnneigung deutlich, aber das ist bei diesem Modell normal und nur sehr schwer und unter "Verunstaltung der Fahzeuggeometrie" zu ändern.

Der uns inzwischen sehr gut bekannte Meister kontrolliert bei jeder Sichtung des Wagens die Heckklappe auf angeblich vereinzelt vorkommende Lackierungsfehler, die sich als kleine erhabene Bläschen unter dem Lack in der Speigelung zeigen, bislang fand er nichts. Aber mit unserem Glück bei Autos wohl nur eine Frage der Zeit ...

 

Die knochigere Federung ("sportlich") muss man mögen, mein Fall ist sie irgendwie nicht. Diese wurde ebenso wie die recht direkte Lenkung mit der MOPF eingeführt und teilt dem Fahrer jede Bodenunebenheit detailliert mit. Da finde ich den alten 210er wesentlich "gelassener", manche nennen es langweilig. Auch die 5G-Automatik hat sich -- obwohl mechanisch sehr ähnlich -- geändert, durch den häufigeren Eingriff der Wandlerüberbrückung wirkt sie direkter und rupft aber da und dort bei gewissen Manövern, wo beim alten Modell nichts zu spüren ist. Dafür kommt aber auch klar mehr Leistung an den Hinterrädern an als früher!

Das Raumangebot ist etwas schlechter als im 210er, aber für normale Menschen ohne Klaustrophobie absolut in Ordnung. Der Einstieg hinten ist bei großer Schuhnummer aber echt ein Thema! Der Kofferraum ist sehr gut nutzbar, das Volumen ist etwas kleiner als beim 210er aber noch immer größer als beim Mitbewerb.

Die Wartungskosten sind im üblichen MB-Niveau, trotz mitgebrachtem Motoröl habe ich für den bislang einzigen Service (B) bei rund 36.000 km schlanke 350 Euro bezahlt -- tja, kein Schnäppchen!

 

Was mir bei MB schon immer gefallen hat war die Sicherheit und Alltagstauglichkeit: die selbsttätig rauf- und runterfahrende Laderaumbdeckung mit Sicherheitsnetz, dies auch bei umgelegter Rückbank verwendbar (!), sehr robuste Rückbank, die auch bei Unfällen die Sachen zurückhalten kann, die superflinke elektrische Heizung (nur CDIs), die geringen Ermüdungserscheinungen auch bei langer Fahrt, die relativ zugfreie Lüftung, die komfortable und im Kreisverkehr und Gebirge schlau mitdenkende Automatik ohne signifikanten Mehrverbrauch, die übersichtliche Karosserie (zumindest beim Kombi).

 

Warum schreibe ich das alles?

Damit du einen Eindruck davon bekommst, was man bei Mercedes-Benz bekommt: Ein gutes, praktisches Auto ohne besondere Haltbarkeitswunder zum Preis erhöhter Wartungs- und Anschaffungskosten. Man darf sich keine Wunder erwarten und in den Marketing-Aussagen wie "lebenslange Garantie gegen Durchrostung" nicht zuviel Glauben schenken (die sind nämlich nichts wert).

Grundsätzlich glaube ich, dass man bei MB ganz normale Autos bekommt, wie woanders auch. Sie sind etwas teurer, etwas besser und machen etwas mehr Freude.

Zu glauben, dass man sich da einen 7 Jahre alten Wagen mit 200.000 km kaufen kann und keine teuren Reparaturen haben wird, das halte ich für naiv. Wo viel drinnen ist kann viel kaputt gehen und -- wie mein Meister einmal zu mir sagte: "Für 100 Euro machen wir aber nicht viel."

 

Zu den Motoren kann ich nur zu den MOPF-Vierzylindern und den alten 270 CDI (R5) und 320 CDI (R6) des 210ers etwas beitragen: Alle sind auf ihre Art gut und recht haltbar, der 270 rau und bärig, der 320 deutlich sanfter und bullig, beide mit einem ausgeprägten Turboloch gesegnet, das man dank Automatik aber wenig bemerkt. Die Motoren fast baugleich in der Baureihe 211 bis zur Modellpflege weiterverbaut worden. Probleme mit der Injektorenabdichtung gibt es in BR 211 nicht mehr.

Mit Modellpfelge erhielten auch die kleinen 200 CDIs die Ausgleichswelle der 220 CDI und gewannen damit an Laufruhe, die neuen Piezo-gesteuerte Injektoren waren eine Frischzellenkur für die Vierzylinder: Der 200 CDI MOPF geht praktisch so gut wie der alte 220 CDI vor MOPF!

Auch wenn der 270 CDI gefühlt beim Losfahren kräftiger ist als der 220 CDI MOPF, würde ich den letzteren wählen: Partikelfilter, modernere Einspritzung und modernere Bauweise sind die Gründe.

 

Mein freier Lackierer, den ich mit dem alten 210er ja fast im 2-Monats-Abstand besuche erzählte mir auf Nachfrage, dass er schon viele havarierte 211er hier zum reparieren hätte und im Verborgenen könne der auch ganz gut rosten ...

Viel Erfolg bei der Wagensuche!

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