Welches ist der zuverlässigste Mercedes ?
Habe dieses Thema bewusst beim W124 gestartet, obwohl ich auch andere Modelle besitze und mit denen auch zufrieden bin.
Aber mir geht es eigentlich darum, welchen Benz ihr für zukünftige Käufer ihr empfehlen könnt.
Meine Prämisse ist grds: ein neueres Auto hat mtl. einen Wertverlust von Summe "X" und für mein älteres Auto - meist mit einer sinnvollen guten Ausstattung - Sicherheitsaspekte eingeschlossen - zahle ich erheblich weniger an Unterhaltskosten.
Wenn der Wert des Fahrzeuges auch noch steigt oder auf jeden Fall nicht sinkt, ist meist die "bessere Hälfte" auch zufrieden.
Wie seht ihr das ?
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24 Antworten
W204 C220CDI mit OM646 und Automatik.
Modern genug für den Alltag, sparsam, kein Rost, läuft eigentlich ewig, wenn vernünftig gefahren und gut gepflegt.
W204 wurde bis 2015 gebaut. Ob der zuverlässig ist, da kann man in 15-20 Jahren drüber reden, ob sich dann die Elektronik reparieren lässt. Der W251 ist aus einem ähnlichen Zeitraum und das unzuverlässigste Mercedes Modell, dass ich kenne. (Entwicklung Daimler Chrysler Ära) Werterhalt ist auch nicht gegeben die nächsten 15 Jahre.
Für mich wäre es ein W123, W201 und W124 mit Fahrerairbag.
Ich wäre bei der Fragestellung gedanklich ganz sicher im Bereich Ende 80er/Anfang 90er unterwegs und würde mich auf W201, W124 und inzwischen vielleicht sogar frühe W202 festlegen. Der 202 ist optisch nicht mein Fall, inzwischen halte ich den aber für deutlich besser, als ich es früher mal dachte. Wenn man den W202 unter der Voraussetzung, einen mit guter Substanz zu erwischen, mit aufnimmt, würde ich mich artiversal dahingehend anschließen, dass auch der W123 unter gleichen Voraussetzungen ein geeigneter Kandidat sein kann. Einen dieser vier gepaart mit einem Saugdiesel und die Fuhre läuft vermutlich (fast) ewig.
Was die Zuverlässigkeit neuerer Fahrzeuge betrifft, so wird das erst die Zeit zeigen. Insgesamt kommt es vielleicht auch ein wenig darauf an, in welchem Rahmen ich die "Zuverlässigkeit" ausreizen will. Mit den vier genannten würde ich bedenkenlos von hier aus nach Kapstadt starten, mit einem W204 wär mir das definitiv zu heikel. Bewege ich mich hier im Alltag mit gesicherter Ersatzteilversorgung, hätte ich keine Bedenken, auch einen "jüngeren" auf seine Zuverlässigkeit zu testen.
Finde die Frage schwierig.
Zum einen vermischst du schon Eingangs Zuverlässigkeit und Unterhaltskosten.
Dann finde ich kommt es immer stark darauf an wie ein Auto gepflegt ist. Ein W123 oder W124 kann zuverlässig sein wenn er regelmäßig gründlich gewartet wird auch auch mal prophylaktisch Teile getauscht werden. Wenn ich jedes Mal warte bis was "abfällt" ist die Zuverlässigkeit solala.
Für mich sind so gesehen sogar neuere Autos zuverlässiger, idR zwischen 1-5 Jahre und so 20.000-80.000 km... In dem Zeitraum geht idR so gut wie nie was kaputt. Wir haben nen rel. großen Firmenfuhrpark, da ist so gut wie nie was außer Plan an den Autos. Wie zuverlässig die Fahrzeuge mal mit >10 Jahre und)oder >150tkm werden steht auf nem anderen Blatt.
Ansonsten gilt: Je weniger dran, desto weniger kann kaputt gehen. So nen 200D mit Schaltgetriebe...was soll da schon groß kaputt gehen? Zumindest Antriebsseitig. Fahrwerk muss halt im Auge behalten werden.
Zitat:
@E300TDT schrieb am 13. Juni 2024 um 12:48:00 Uhr:
Finde die Frage schwierig.
Zum einen vermischst du schon Eingangs Zuverlässigkeit und Unterhaltskosten.
Dann finde ich kommt es immer stark darauf an wie ein Auto gepflegt ist...
Sehe ich ebenfalls so.
Hinzu kommt, dass wenn man nicht Selbstschrauber ist und/oder einen guten MB-Spezl zum Freund hat, bei einem Young-/OldDaimler Benz, der im Ganzjahresbetrieb genutzt wird, gerne mal 1-2k € p.a. für Service- und Reparaturarbeiten veranschlagen sollte. Auch kostet so ein Benz dann bei 10-15tkm p.a. auch gerne 800-1200 € mehr an Treibstoff und Kfz-Steuer (falls ohne H-Kennzeichen), als ein neue(re)s Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse.
Hingegen hatten meine letzten 3 (1x fast) neu gekauften PKW (2x Volvo V70, 1x BMW 330d) auf 9-10 Jahre Haltedauer bis zum Verkauf, bei 12-16tkm p.a. Laufleistung, einen Wertverlust von 2000-3000 € p.a.
Allerdings hatten diese Fahrzeuge nur alle 30tkm/2 Jahre einen Regel-Service notwendig (300-500 €) und glänzten auch nach der 2-3 jährigen Neuwagengarantiezeit mit absoluter Fehlerfreiheit. An Verschleiß viel im Wesentlichen jeweils nur ein Satz Reifen (400-600 €) und 1x Bremsbelagwechsel vorne (200-300 €) an. Die Gesamtunterhaltskosten für diese PKW lagen, inkl. Wertverlust, bei (inflationsbereinigt) 45-55 Cent/km (Privatnutzung).
Ich bin seit Jahrzehnten selber Halter von SL-Cabrios (1x 300 SL-R107 und 1x SL 500-R129), die als Saisonfahrzeuge gefahren werden. Deren Unterhaltskosten liegen, trotz nomineller Wertsteigerung von 70-100 % seit Anschaffung, bei 40-50 Cent/km. Ich wage zu bezweifeln, dass man z.B. einen W124 mit 6-Zylindermotor im Ganzjahresbetrieb mit 10-15tkm p.a. für unter 50 Cent/km fahren kann, selbst wenn er keinen realen Wertverlust mehr hat, also mit nominellem 2-4 % Wertzuwachs p.a die übliche Inflation ausgleicht.
Zitat:
.....Für mich sind so gesehen sogar neuere Autos zuverlässiger, idR zwischen 1-5 Jahre und so 20.000-80.000 km... In dem Zeitraum geht idR so gut wie nie was kaputt....
So auch meine Erfahrungen seit 1997 mit meinen seitdem insgesamt 4 Hauptfahrzeugen.
Zitat:
Ansonsten gilt: Je weniger dran, desto weniger kann kaputt gehen. So nen 200D mit Schaltgetriebe...was soll da schon groß kaputt gehen? Zumindest Antriebsseitig. Fahrwerk muss halt im Auge behalten werden.
Auch hier stimme ich zu, aber wer will so eine Wanderdüne im Alltag als Ganzjahresfahrzeug gerne fahren???
Als langlebigsten MB-Benzinmotor habe ich den M103 in meinem 300 SL kennen gelernt. Der ist auch vom Verbrauch nach aktuellen Maßstäben noch akzeptabel (im Mix ca. 10 l/100 km), verträgt Super E10 und kann für < 100€ auf Euro 2 mit einem Kaltlaufregler aufgerüstet werden. Wesentliches Verschleißteil sind bei ihm die Verteilerkappen und das Zündgeschirr sowie nach > 150tkm die Gleitschienen.
bedenken sollte man bei einem Alt-Benz vor 1985, dass diese wegen
- oft fehlendem ABS
- nicht vorhandenem EPS
- fehlender Gurtstraffer
- oft fehlender Airbags
- Bremswegen von 42-50 m bei Vollbremsung 100 -> 0
nur noch bedingt heutigen Sicherheitsstandards entsprechen.
Hier gilt die alte Regel: Wenn du willst das etwas lange problemlos funktioniert.....keep it simple.
Unter der Prämisse sind die schon genannten W123, W201 und W124 als Saugdiesel der Garant für quasi unbegrenzte Haltbarkeit der Technik. Ich meine mich zu erinnern das es mal eine Umfrage unter Taxifahrern zum W123 Diesel gab, mit dem Ergebnis das der erste größere Technikschaden bei den Dingern durchschnittlich bei irgendetwas um 750000 km auftrat.
Bei W201 und W124 wird es ähnlich sein. Wenn man die Karosserie im Auge behält, rumpeln die alten Vorkammerdiesel bis zum Sanktnimmerleinstag und der Rest des Antriebsstranges macht da mit weil der wegen der moderaten Motorleistung nix zu ertragen hat.
In Marokko fahren die W123 heute noch zu Huntertausenden als Taxi. Die irgendwann zu Staub zerfallende Innenausstattung wird mit teilweise kuriosen Mitteln wieder instandgesetzt. Ich habe welche gesehen da waren die inneren Türgriffe aus Holz nachgebildet.
Komisch das Taxifahrer sich hier eher nicht melden.
Ich saß letzten in einem Mercedes 5 Jahre 600.000km
Läuft, der Fahrer sagte, das machen die schon immer.
Auf Vorkammerdiesel zu verweisen ist da wohl völlig falsch.
Letztens saß ich in einem ID.4 Taxi. 140.000km, man sei zufrieden. Der nächste ist bestellt. Und die haben im Fuhrpark auch Hyundai(furchtbares Fahrwerk) und Volvo E. Volvo wird auch wieder bestellt.
Schlechte Autos sind wohl heute eher selten. Egal ob Diesel oder…
Also Fazit, Mercedes kann man kaufen.
Wenn liegt es am Fahrprofil, nicht Fahrzeug.
Wenn man den W202 unter der Voraussetzung, einen mit guter Substanz zu erwischen, mit aufnimmt, würde ich mich artiversal dahingehend anschließen, dass auch der W123 unter gleichen Voraussetzungen ein geeigneter Kandidat sein kann.
Besten Dank für die vielen Rückmeldungen; ich persönlich habe vor einigen Jahren noch einen sehr gut erhaltenen W202 als 240iger mit recht guter (für mich wichtiger - also Aut., Klima und SSD) Ausstattung mit sehr wenig KM bekommen. Bisher ist er zuverlässig und hat mich auch außer Verschönerungen und Inspektionen und HU wenig gekostet.
Aber das ist bei meinen anderen Fahrzeugen - A124, GLK und S204 ähnlich.
Vielleicht habe ich auch bisher immer ein wenig Glück oder auch eine gute Werkstatt in der Hinterhand.
Wichtig ist für mich immer:
Einsteigen und der Wagen sollte fahren und alles sollte funktionieren. Meist hat dies bei meinen Fahrzeugen auch funktioniert.
Dies war die erste Intention meines Threads.
Die nächste sind eben die Kosten, falls mal eine Reparatur ansteht.
Da habe ich die Devise bzw. die Grundeinstellung: neuere Autos in der gleichen "Liga" haben in den ersten Jahren einen erheblich höheren Wertverlust, als die Reparaturen, die ich bisher hatte.
Abgesehen - aber das ist ein ganz anderer Aspekt - gefallen mir die neueren Autos, abgesehen von der überbordeten Technik, nicht mehr so gut.
Der Vergleich zwischen einem 123er und einem moderneren Auto ist etwas schwierig.
Fahren tut beides, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch wieder auf.
Will ich nur von A nach B kommen, tut es ein Corsa B als Diesel auch oder ein Golf 3 oder 4.
Will ich aber etwas Ausstattung, Fahrkomfort, ABS, ESP, Klimaautomatik, Tempomat usw, ist mir der 204er lieber.
Die Autos haben auch so ihre Krankheiten wie kaputtes Zündschloss, Lenkradsperre, Querlenker, durchgerostete Hinterachsen und so. Aber wenn man auf sie achtet, machen sie die 400tkm relativ brav mit, mit etwas Liebe gehen auch 6-700tkm.
Die 123er und 124er mit der Laufleistung sehen im Vergleich zum 204er deutlich schlimmer aus.
Die sind dann aber auch 2-3 mal so alt.
Schwieriges Thema, häufig glorifiziert und oft durchgekaut.
Ich stimme aus eigener Erfahrung grundsätzlich zu:
W124 Saugdiesel laufen immer. Den Motoren kann man „sein Leben anvertrauen“.
Ich hatte schon alles mögliche aber niemals ernsthafte Motorprobleme und schon gar keine Totalausfälle.
Eine Undichtigkeit hier, ein verschlissener Hydrostößel da - mehr nicht.
Danke, lieber OM603. Du bist der Beste
Getriebe, Rost und Fahrwerk sind Problemkandidaten.
Wobei Fahrwerk ist normaler Verschleiß/Alter und die Getriebe wurden leider oft schlecht oder nicht gewartet.
Ich bin jahrelang viel, gut und sehr zuverlässig gefahren.
Wenn man allerdings nicht selbst schraubt, dann halte ich so ein KFZ für schwierig mittlerweile.
Leider nervt mein Automatikgetriebe seit einiger Zeit mit akuter Pulleritis aber das habe ich in Kürze erledigt.
Wir haben eine R-Klasse aus 2007 als Familienauto. Meiner Meinung nach hat Mercedes nach dem W210 vor dem Facelift extrem nachgelassen, was Verlässlichkeit und Langlebigkeit der verbauten Teile betrifft. Den W210 (1.Generation - noch mit dem selben Airbaglenkrad wie im W124) hatte ich mal und der war wirklich ein rundum verbesserter W124 - wenn der Rost nicht gewesen wäre. Danach hat sich viel an der Haptik zum Schlechteren verändert und die verbauten Teile machten viel mehr Probleme. Die 17 Jahre alte R-Klasse hatte bis jetzt so viele Probleme, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll, die alle Aufzuzählen. Das geht von kaputten Bedienelementen im Innenraum über Getriebeprobleme, mehrere gravierende Ölverluste, Turboschaden, Fensterheber, etc. etc. Die CDI Motoren sind weit nicht mehr so Unzerstörbar und machen viel mehr Probleme als die Motorengenerationen davor. Das Einzige, was ich den neueren Autos zugute halten kann ist die verbesserte Rundumsicherheit mit den elektronischen Helferlein und den ganzen Airbags.
Ich persönlich habe den Eindruck dass die Auto-Generation zwischen sagen wir mal grob 2000 und 2010 tendenziell nicht so gut war, vorallem bei Mercedes (W210 und W203, erste Serie W211). Die neueren Auto (W204 oder W212) sind imho wieder besser. Sowohl was Technik als auch Rost betrifft. Kann man aber imho auch ansatzweise bei anderen Herstellern beachten. Der E60 von BMW war auch nicht der große Wurf was Qulität etc anging, der F10 ist wieder besser. Auch bei VW kam in dem Zeitraum viel Murks...Golf 5, Passat B5/B6 alles Autos die viele Krankheiten haben und auch mal gern Rosten.
Wahrscheinlich hat man nach dem Zenit der guten Autos Anfang/Mitte der 90er Jahre geschaut wieviel man wo sparen kann bis dann der Tiefpunkt in den ersten 2000ern erreicht war. Dann hat man sich wieder etwas Mühe gegeben.
Also ich liebe meinen W124 auch. Er ist mittlerweile 36 Jahre alt und ich habe noch nie Angst gehabt dass er mich Mal im stich lässt. Klar, der Scheibenwischer hat schon Mal gehakt und das Fernlicht ist Mal aufgefallen weil der Kombihebel defekt war, Zündschloss war schon kaputt (hat gehakt) und so Kleinigkeiten. Aber ans Ziel bringt er mich stets zuverlässig.
Man muss halt ein Gefühl für die Technik haben. Sich anbahnende Defekte lassen sich erkennen und vorbeugen. Guckt dir ab und zu Mal die Achsen an ob da alles Tutti ist. Wenn die Manschette von Traggelenk (vor allem vorne) kaputt ist wird's bald Zeit für ein neues, spätestens wenn's quietscht musste hinne machen, nur als Beispiel...
Ansonsten muss halt alles gut gewartet sein, bei so einem alten Auto, aber dann hat man keine Probleme.
Bei meinem Motor, dem M103, muss man einfach dafür sorgen dass sein Zündgeschirr fit ist, wenn's alt und verschlissen ist, vllt auch einfach mal ein neues gönnen, dann bleiben Probleme aus. Dann läuft der, zumindest immer irgendwie, notfalls rein mechanisch dank KE.
Ich fahre komplett entspannt, nur mit einem neuen KPR und zur Sicherheit vielleicht noch 'ner Kanne Öl im Kofferraum von Norddeutschland nach Italien und hatte noch nie Probleme.
An Werkzeug nehme ich nur was zum Radwechsel mit, falls ich einen Platten habe.
Reparaturen werden immer wenn sich was ankündigt gemacht, immer von mir selbst. Dann weiß man was man hat und die Fuhre läuft. Letztes Jahr auf Urlaubsfahrt gemerkt, dass ich so ab 120/130 Vibrationen unter Last habe, kann man mit weiterfahren, kein Problem. Dann bei Zeiten das Kardanmittellager gemacht und wieder Ruhe. So bleibt ein Auto halt fit
Zu neuren KFZ (auch gerade zwischen 2000 und 2010) kann ich sagen, dass auch unser Touran, BJ.2007 mit 2 Liter TDI und DSG, bisher 226.000km runter hat und auch da nur Kleinigkeiten und normaler Verschleiß fällig waren.
Ich glaube da wird es erst kritisch wenn die Karren auch so auf die 30 Jahre zugehen und altersbedingt viel kommt, wie beim 124 ehrlicherweise auch. Dann wird sich aber wahrscheinlich rächen, dass die Reparaturen nicht so gut und einfach durchzuführen sind.
Wir werden sehen, (fast) alles kommt irgendwann in ein alter wo sich der Wandel von "olle, langweilige Karre" zu "jo hat was, schönes altes Auto" vollzieht. War beim 124er so und kann man gerade wunderbar am W202 sehen. Die wenigsten fanden den vor ein paar Jahren gut, aktuell kommt der aber und wird langsam aber sicher in die Fußstapfen vom 190er treten. Die ältere Baureihe wird dann halt noch mehr aufgewertet und besonderer wahrgenommen.
Auch der vermeintlich fürchterliche W210 hat ja langsam eine Fangemeinde.
Und wenn man Mal einen /8 sieht, ist das schon eine obercoole karre, früher Allerweltsauto...
Zuverlässigkeit bedeutet für mich das Ausbleiben von Defekten im laufenden Betrieb.
Und da muss man differenzieren: Man kann das anhand der Laufleistung bewerten, anhand des Fahrzeugalters oder beidem zusammen.
Mein Eindruck ist, dass die viele moderne Fahrzeuge relativ unproblematisch große Laufleistungen in kurzer Zeit fahren können, ohne dabei all zu viel Ärger zu machen. Ich glaube nicht, dass moderne Autos da weniger zuverlässig sind, als es ein 124er ab Werk war.
Die zweite Komponente ist die Alterung durch Zeit. Mein Eindruck ist, dass W124, 126, 123 etc pp durch reinen Zeitablauf eigentlich kaum altern. Wenn man das exakte Gegenteil sehen will: Fahrzeuge zwischen den späten 90ern und frühen 2010ern (W203 usw).
In der Kombination aus Beidem sind die 124er m.E ungeschlagen. Ich habe bisher immer relativ simple 124er gehabt (Vierzylinder, Schaltgetriebe, keine Klima) und ich hatte in 15 Jahren keine Panne, keine zeitkritischen Defekte, keine überraschenden teuren Reparaturen, nichts. Und das, obwohl bis auf meinen 200 D jetzt alle meine 124er deutlich gebraucht und maximal im Zustand 3- waren. Klar muss mal irgendwann ein Kotflügel neu, die Motorlager gehen kaputt etc, das läuft für mich aber eher unter Verschleiß. Wer also mit einem einigermaßen gepflegten W124 seine 10-15.000 km pro Jahr im Vorortverkehr abrappelt, wird selten Großbaustellen haben.
Wenn ich da dann im Freundeskreis die Audi A4s, Golf VI, BMW e46 etc nebenhalte…. Die Autos scheinen im alltäglichen Gebrauch irgendwann förmlich in ihre Einzelteile zu zerfallen. Luftmengenmesser, Ölverbrauch, Getriebeschäden, Fahrwerksschädn, abfallende Innenverkleidungen etc….
Und wenns dann heißt „DSG muss mal neu, seinse froh dass das überhaupt 180.000 km gehalten hat, bitte einmal 7.500€“….
Mein 124er erlebt inzwischen die 3. Generation „meiner iss ja nu auch schon X Jahre alt, brauche mal was Neues“ im Freundeskreis…