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Wenn ein Stern verglüht?!

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 28. Januar 2013 um 8:56

Artikel bei NTV:

http://www.n-tv.de/.../Wenn-ein-Stern-verglueht-article9982501.html

Was sagt ihr? Brennt er noch, glüht er schon oder ist es bald nur noch Asche?

Beste Antwort im Thema

So sehr du, DSD, im Großen und Ganzen Recht hast, so muss ich im einen oder anderen Detail doch widersprechen bzw. den Blickwinkel da und dort korrigieren.

 

Zuerst einmal glaube ich das ganze Gequake mit den Kosteneinsparungen nur bedingt. Vermutlich werden die Investoren in den Versammlungen mit demselben Marketinggewäsch zufriedengestellt, das auch wir als Kunden zu hören bekommen.

Dass die Baureihe 124 nur aus Qualitätserkmalen bestand, das ist doch auch unhaltbar. Abgesehen vom Rostdrama erinnere ich nur an den populären Taxleraufstand! Im Gegenteil, vermutlich ist ein 210er -- angesichts seiner deutlich höheren Komplexität -- sogar relativ verlässlicher als sein Vorgänger: Es ist leicht, Mängel in Baugruppen zu vermeiden, die nicht da sind! Alleine die Tatsache, dass die Baureihe 210 gerne gekauft wurde ist doch ein Zeichen, dass der höhere Komfort, die bessere Fahrstabilität, die modernen Motoren angenommen wurden und die damit einhergehende Zunahme der technischen Komplexität vom Hersteller durchaus passabel beherrscht wurde.

Daimler hat leider einen gewissen Hang zum Drama und ich meine damit, dass es immer wieder und recht regelmäßig Zäsuren gab, wo großer, stürmisch eroberter technologischer Fortschritt durch die Realitäten ... nun ja ... eingeholt wurde. Ob nun Wasserlacke, schlappe Kettenspanner, CDI-Technik, kippende Autos, "wartungsfreie" Automatik, Elektronik, bröselnde Abgaskrümmer, rücklauffreie Piezo-Injektoren, mürbe Kettenräder, Siebenganggetriebe, Turbobenziner oder SBC-Wahnsinn, Mercedes war immer ganz vorn dabei und am Puls der Zeit, beanspruchte immer die modernsten Technologien für sich und ging damit natürlich auch einige Risiken ein -- und wie gesagt: Nicht erst seit 1996!

Nicht zuletzt aus diesem Pionieranspruch und den sich daraus ergebenden Risiken beim Kunden entwickelte sich auch eine ausgeprägte "Kulanzkultur", die noch immer ihresgleichen sucht -- wenngleich es auch nie zum Mut eines umfassenden Garantieangebotes reichte.

Wäre das Resumeé jeder Baureihe aber ein Negatives, dann weckte Mercedes schon lange nicht mehr die Begehrlichkeiten, die auch heute noch deutlich zu spüren sind! Wer noch polarisiert, der lebt!

Was man Daimler in den letzten Jahren eventuell konkreter ankreiden kann, das ist eine gewisse Verlagerung hin zu ausgesprochen teuren Serienschwächen. Auch wenn die sehr vielen OM 651-Kunden nicht im Regen stehen gelassen werden und nachträglich kostenlos standfeste Technik verabreicht wird und auch wenn zuvor acht Jahre lang mit schier sinnlosem Arbeits- und Materialeinsatz die braune Pest in Zaum gehalten wurde, ja, auch wenn sehr, sehr viele SBC-Einheiten kostenlos aus dem Markt genommen wurden, so muss man doch sagen: Etwas mehr Sorgfalt täte gut, irgendwer wird das Ganze ja bezahlen müssen ... und das ist am Ende doch immer der Kunde.

Als kleine Fische erscheinen mir da vergleichsweise Probleme wie das untaugliche Kettenrad beim 350er oder die vereinzelten Turboladerprobleme bei den neuen CGIs. Dass die Injektoren im 210er nach 200.000 km gerne undicht werden ist doch vergleichsweise höchstens lästig.

 

Was der Kunde als Qualität empfindet, ist auch recht vielfältig. Dies ist sehr stark von biologischen wie sozialen Faktoren und der persönlichen Erfahrung abhängig.

Ein noch stürmischer Endzwanziger definiert unter der Qualität des Fahrzeuges nunmal ganz was anderes als ein gereifter Mitfünziger, der eine wünscht sich direkten Fahrbahnkontakt, den allezeit geforderten "Spaß am Fahren", wo alte Hasen am liebsten unbehelligt von Frostaufbrüchen und unaufgeregt nach langer Fahrt aus der Karosse steigen.

Die Zurschaustellung des Autos als Ausdruck des Ringens um soziale Anerkenung und Abgrenzung ist genauso gegeben wie der dadurch bewirkte bedeutende wirtschaftliche Druck auf den Käufer bzw. Leasingnehmer.

Und der, in langen Jahren des Autobesitzes "wieder Gesundete", und menschlich in sich ruhende Mitmensch wird auf all das weniger geben, als auf Standfestigkeit und unerschütterliche Verlässlichkeit.

Ist es hier so falsch, dass Daimler sich aktiv bemüht, jeder Zielgruppe ein passendes Modell zu bieten? Muss man dies zwangsweise als ein Verzetteln in eine zerklüftete Modellpolitik darstellen?

 

Die Autohersteller schienen sich -- bis vor nicht allzulanger Zeit -- den Käuferkreis durchaus passend zu diesen Kriterien aufgeteilt zu haben. BMW für die jungen Wilden, Mercedes für die Statusbewussten und VW/Audi für die Pragmatiker unter uns.

Nun scheint es eben gesellschaftliche Veränderungen zu geben, die die daraus korrellierenden Marktanteile zum Vor- oder Nachteil der einzenen Hersteller verschieben. Die permanente und nachweislich wirksame Mediengehirnwäsche mit ihrem fast schon bis zur Unerträglichkeit postulierten Jugendlichkeitswahn hat zur Folge, dass Käufer, die früher kein Problem mit einem "spießigen" oder "dezenten" Auto gehabt hätten, plötzlich zu Modellen mit peinlich-grellbuntem Tagfahrlicht und dynamischen Karosserieschnitt greifen, obwohl Einstieg wie Nutzwert stark eingeschränkt sind -- von der freien Sicht nach hinten ganz zu schweigen. Man muss doch nur mal die Kundschaft und ihren Fuhrpark beobachten, die auf einem MB-Parkplatz ein- und aussteigt ...

 

Man kann es einem Großhersteller nicht ankreiden, dass er diese "Drift" mitmacht, schließlich ist er auch Arbeitgeber für Zehntausende und auch seinen Investoren verpflichtet. Weltverbesserer scheitern regelmäßig und das sture beharren auf dem noch gestern Bewährten birgt die Gefahr großer Marktanteilsverluste.

Ob nun der aktuell eingeschlagene Weg der zielführendste ist, das ist vom eigenen Standpunkt schwer einzuschätzen. Vermutlich haben sich im Daimler-Konzern mehr kluge Leute darüber den Kopf zerbrochen, als es sich unsereins überhaupt vorstellen kann.

Besondere Vorsicht ist beim Urteilen angebracht, da die Erkenntnis, dass der eigene Anspruch zunehmend nicht mehr als Hauptziel erkennbar ist, der eigenen Eitelkeit schmerzt. Aber Achtung! Es gab eine Zeit, da haben wir uns "unseren Mercedes" als Symbol für unseren eigenen Ausspruch ausgesucht, wir sind die Ersttäter! Als Kunde besitzen wir nun mal keine direkte Macht über die Zielsetzungen des Unternehmens, das Unternehmen gehört anderen! Wer mitgestalten will, der muss Daimler-Aktien kaufen und zwar nicht zu knapp, dann darf er erwarten, beim Mitreden auch gehört zu werden.

 

Wenn ich so durch das 212er-Forum streune erkenne ich, dass die Zufriedenheit mit dem aktuellen Modell nicht übel ist, ja viele den 212er höher schätzen als alle Vorgänger. Sind die alle dumm? Ich denke: Nein, viele hatten ja den direkten Vergleich. Nur weil ein paar Spätpubertierende dort laut herumgröhlen sind nicht alle 212er-Fahrer vom Stern Geblendete. Auch die Baureihe 204 scheint tadellos zufrieden zu machen und der GLK kommt erstaunlich gut weg, auch bei Komfortbewussten.

 

Die Verkaufszahlen sind soweit nicht schlecht, sie könnten halt nur besser sein. Der Wolfsburg-Konzern und BMW zeigen vor, wie man die Chancen in Ost wie West erfolgreicher nutzt. Nur dort hapert es bei Mercedes in puncto Stückzahlen! Hier in Mitteleuropa ist die Luft auf Dauer raus. Die lange erwartete Begrenzung der Wachstumsspirale ist hier, wie in den USA, halt deutlich erreicht, da ist kein "noch mehr" zu holen.

 

Aus all diesem Geschreibsel folgt: Der mitteleuropäische und unzufriedene Konsument sollte sich fragen: "Ist das noch meine Marke?" oder "Ist das noch mein Modell?" -- und nicht: "Was soll Mercedes anders machen?"

 

EDIT: Noch ein bisserle "herumgefeilt" ...

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am 28. Januar 2013 um 8:59

Die Asche ist schon am abkühlen.

Abgesehen von der fehlenden Korrektur vor der Veröffentlichung ist der Artikel gar nicht schlecht.

Man muss aber festhalten, dass es der Marke MB gar nicht so fürchterlich schlecht geht. Dass Audi und BMW "davonziehen" hat diverse Gründe, ist aber m.E. nicht schlimm. Mercedes wird davon nicht weniger profitabel oder gut, nur weil andere mehr verkaufen. MB war in der Vergangenheit kein Massenhersteller und bemüht sich gerade, einer zu werden; andere können das aber besser und das ist in Ordnung. Ich möchte aber daran erinnern, dass Daimler dennoch seit bald drei Jahren Rekordverkäufe vermeldet.

Einerseits wissen wir hier sehr gut, dass die Marke MB bereits einen Wendepunkt hinter sich gelassen hat und nicht auf dem Pfad ist, den ein kleines Grüppchen Autoliebhaber im 210er-Forum gerne hätte. Andererseits sind die meisten Probleme, die wir sehen, nicht die, die in den Medien (hier: n-tv) zitiert werden. Und das wundert mich, denn finanziell steht der Laden momentan gar nicht so schlecht da (s.o.). Dass das vermutlich so nicht bleiben wird, solange die Qualität den Preisen nicht gerecht wird, ist ein anderes Thema, das im Artikel kaum behandelt wurde. Da wurde eher darauf aufmerksam gemacht, dass MB sich strategisch verzettelt hat und ein Opfer seines eigenen Erfolges wurde.

Bei der Gelegenheit möchte ich nochmal (mal wieder ;) ) auf den Spiegel-Artikel "Der Stern strahlt noch in 100 Jahren" aufmerksam machen. Ist kostenlos online abrufbar (http://wissen.spiegel.de/.../show.html?...). Ich finde, darin wird wunderschön deutlich, wo das Übel seinen Anfang genommen hat.

Viele Grüsse

ES

Totgesagte leben länger.

Aber die Luft ist gehörig raus, die Spitzenposition vermutlich kaum wieder zu erlangen. Für mich muss Daimler auch nicht die größte, wertvollste ... bla bla bla ... Marke sein, mir genügt es, wenn sie einfach gute Autos bauen. Der Rest findet sich dann von selber, davon bin ich überzeugt.

Der Markt ist träge, aber nicht blöde. Sieht man ja daran, dass Mercedes jetzt das Vertrauen bei den Kaufentscheidungen zunehmend entzogen und dem direkten Mitbewerb auf Vorschuss gegeben wird. Jetzt müssen's halt wieder 15 Jahre gute Autos bauen, bis das Pendel zurückschlägt.

Ich fürchte nur, dass in 15 Jahren unsere Welt sowieso eine andere ist. Umweltsorgen und -auflagen, Wirtschaftsprobleme die mit dem "Zurechtstutzen" des "europäischen Höhenfluges" einhergehen werden und die massive Überalterung der Gesellschaft mit der daraus resultierenden finanziellen Überforderung der finanziellen Solidarität der Jungen wird ein schönes Pulverfass aufmachen.

Ich habe mich mit dem Thema bereits in mehreren Threads beschäftigt . Mein Lösungsvorschlag war : Selbstbeschränkung auf das Wesentliche , bevor der Markt

das selbst brutal und zerstörerisch erzwingt ! Schluß mit dem Versuch der Quadratur des Kreises , durch weitere überkandidelte Nischenmodelle aus der Krise zu

kommen ! Rückbesinnung auf die Werte einer Traditionsmarke , die Daimler überhaupt

erst groß gemacht haben ! Schluß mit der erbämlichen Politik des Hinterherjagens hinter dem Zeitgeist !

Dazu braucht man natürlich andere Leute als die , die den Karren ja selbst in den Dreck

gefahren haben .

Im Bild des aktuellen Threadtitels ist Daimler im Stadium des"Roten Riesen" . Wer astronomische Grundkenntnisse hat , weiß ja , wie die Reihe weitergeht...:(:rolleyes::cool:

Als konkretes historisches Lehrstück mag uns der "amerikanische Daimler" , nämlich die Firma Packard dienen...Das Hauptwerk in Detroit , in dem jahrzehntelang die qualitativ hochwertigsten amerikanischen Autos produziert wurden , ist heute eine trostlose Ruinenlandschaft....

Für mich ist und bleibt Daimler die Spitze, auch wenn es viele nicht mehr so sehen.

am 28. Januar 2013 um 13:36

Danke für den Artikel.

Ich finde den leider sehr schwammig. Es geht etwas auf die Geschichte von Daimler ein aber wird kaum mit Fakten untermauert: Absatz, Umsatz, Börsenwert, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Qualität, Kundenzufriedenheit, technischer Stand im Vergleich zu Konkurrenten usw. werden nicht oder kaum erwähnt. Von daher bleibt es für mich nur ein Meinungsartikel, dem man zum größten Teil glauben muss oder nicht. Überzeugend ist es nicht (auch wenn ich selbst der Meinung bin, dass Mercedes nicht mehr das ist, was es vor 20 Jahren war).

Von einem Autoexperten hätte ich mehr erwartet als Meinungsmache. Aber das ist die perfekte Lektüre für Frühstückchefs, die Daimler nur aus Leasingwagenprospekten, aus der Rücksitzbank, vom N-TV Live Ticker Börsenkurs und Manager-Magazin kennen.

Gruß

Gut gebrüllt! :D

am 28. Januar 2013 um 14:53

Hallo E-Cruser,

sicherlich kann man über die journalistische Qualität streiten oder auch nicht,aber Börsenwert,Marktwert,etc wird da nichts anderes sprechen....und wer in dieser Liga mitspielen will,kann sich nur über Verkauszahlen hervorheben.

Machen wir uns nix vor,die Qualität kann unter dem Sparzwang niemals der Gewinner sein und andere Markenhersteller können sich auch nicht nur mit der Premiumschiene über Wasser halten.

Man muss sich ja auch fragen,woher die Verkaufszahlen kommen und BMW oder Audi bieten leider ein größeres Spektrum als Mercedes.

Heute kann sich doch jeder Bengel nen Audi oder BMW leisten und die Marken wirken dadurch auch attraktiver auf junges Puplikum....da kann Mercedes keine Punkte holen.

Aber man kauft ja auch bei Mercedes ein gewissen Feeling,welches die anderen Hersteller so nicht bieten können.

Aber jede Statistik ist nur so gut.....ihr wisst was ich meine.

Wenn man nur mal die Oberklasse vergleicht wird es anders aussehen,von daher vergleicht man eventuell Äpfel mit Birnen.

Ich kann auch Ferarri mit VW vergleichen und wir alle wisse wer die besseren Zahlen schreibt,aber sagt das etwas über Qualität oder Fahtgefühl aus?!?

am 28. Januar 2013 um 17:06

Hallo Medlock,

ich kann deine Argumentation nicht so genau verfolgen.

Mir ging es im ersten Posting um den Artikel selbst, den ich für ziemlich unterirdisch halte, weil er kaum Fakten und Nachweise beinhaltet. Nur Management-Gelaber und Meinungsmache. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Katzenberger mehr Ahnung von Technik hat als er :D

Dass Mercedes für einen Premium-Hersteller zu viele Leichen im Keller hat und am Qualitäts- und Haltbarkeitshimmel nicht mehr so besonders scheint, verneine ich nicht.

Gruß

am 28. Januar 2013 um 18:39

Ich wollte darauf hinaus,dass selbst wenn von dir angegebene Vergleichswere angegeben werden (kann man ja sehr schön selbst heraussuchen) Mercedes trotzdem langsam aber sicher den Kontakt zur Konkurrenz verlieren wird.

Desweiteren habe ich m.E. nach dargelegt bzw gemutmaßt warum das so sein könnte ;)

Hat aber nix mit deiner persl Meinung zutun,dein Beitrag war das berühmte Wasser auf die Müllen und hat mich zu meiner Darlegung motiviert:)

Alle reiten hier auf der Qualität herum, die unter dem Sparzwang so dramatisch leiden und im stetigen Fall in ungeahnten Tiefen versinken soll... Klingt zwar zunächst zugegebenermaßen recht logisch, aber ist es denn wirklich so? Ohne hier irgendetwas beweisen zu können oder zu wollen, habe ich eher den Eindruck, dass hinsichtlich der Qualität die absolute Talsohle in der Ära Schrempp zu verorten und somit als bereits durchschritten anzusehen ist.

Weiterhin ist es mein Eindruck, dass man sich in den letzten Jahren vielmehr sichtlich müht, das während dieser Zeit so ramponierte "Premium-Image" zurück zu gewinnen. Schaut Euch doch mal die 211er-Möpfe an, die (dann auch unter Zetsche!) mit ihren gefühlten 10 Millionen Änderungen und Verbesserungen als direkte und unumgängliche Reaktion auf das Vormopf-Technik-Desaster kamen. Schaut Euch die 212er an oder auch die Baureihen 204 und 221. So sehr man hier und da zurecht über einige Designs schimpfen mag - findet Ihr denn wirklich, dass das qualitativ schlechte Autos sind? Ich würde meinen, sie sind hinsichtlich ihrer Mängellisten und -Schweren weitaus unauffälliger als unsere (trotzdem zu Recht geliebten) Glubschaugen, unauffälliger als die 202er und die Vormöpfe der Baureihen 220 und 203. Gerade bei der W220-S-Klasse als Prestige-Träger der Marke war das Geschrei doch groß, als sich, vom Rost einmal ganz abgesehen, plötzlich billigste Materialen in den Innenräumen fanden... Wer aber hat beim 221 noch geschrien? Eigentlich keiner, denn es gab ja auch schlicht und einfach keinen Grund dazu.

Ich will einfach nur sagen: Lasst die Kirche doch auch mal im Dorf und verklärt nicht immer so sehr die Vergangenheit. Was waren denn die Strich-Achter bitteschön für unsägliche Rostlauben? Wo sind die 124er so perfekt, wie sie immer gern dargestellt werden? Zetsche mag zwar ein paar Ideen bezüglich der Markenpositionierung und der Produktdesigns haben, die uns vielleicht nicht immer so gut gefallen, aber er ist immer noch AUCH ein Ingenieur, der einfach gute Autos bauen bzw. zumindest mit seinem Namen verbunden wissen will. Ich finde, das spürt man dann auch, wenn man in ihnen sitzt - und sei es nur im W212-Taxi...

Das Problem aller heutigen Hersteller ist doch dieses, dass Fahrzeuge nicht mehr von Ingeneuren, sondern von Aktionären gebaut werden.

Und die Leute ziehen mit. Ein bisschen bling bling hier, ein bisschen hochwertiges Plastik im Innenraum und 300PS unter der Haube schon ist der Luxus-Premium-Wagen gabaut.

In Zeiten von Leasing und Finanzierung hat die Qualität einen zweitstelligen Wert.

Schuld sind nicht die Hersteller, sondern die Endverbraucher selbst. Solange miese Qualität geduldet wird, machen die Autobauer fleissig weiter.

Sind wir denn alle nur noch unselbstbewusste, eitle und und auf "dicke Hose" machende Schauspieler??

Ich finde LordChaos bringt das doch schon auf den Punkt.

Abseits vom Injektoren-Desaster und dem Niedergang des zeitlosen Designs kann man bei einigen aktuellen Baureihen nicht gerade klagen. BR 204 wie 212 sind inzwischen bei meinem :) angeblich wirklich nur zum Service vorstellig.

Wer sich natürlich heikle und teure Technik wie ILS, AirMatic und Easy-Pack-Heckklappen bestellt, der darf sich über evtl. teure Reparaturen nicht wundern. Klapperige Vorderachsen und früh ausgelutschte Heckklappen-Gasdruckfedern zählen da vergleichsweise zu den Billigreparaturen. Der 211er scheint auch als MOPF-Modell da eine gewisse Mittelrolle einzunehmen: Gut, aber steigerungsfähig.

Ich möchte auf jeden Fall nicht tauschen. Nicht mehr mit einem 210er und nicht mit einer anderen Marke, dort ist auch nicht alles aus Gold, was glänzt.

Ein abendfüllendes Thema, keine Frage.

Die Frage ist einfach nur ob sich Daimler ernsthaft in die Hose machen soll, wenn Audi ein paar mehr Fahrzeuge verkauft.

Man darf nicht vergessen, daß Audi seit fast 40 Jahren mit VW dort vertreten ist, bei Daimler man erst später damit angefangen hat und nun einen gewissen Nachholbedarf hat.

In der Zulassungsstatistik der "westlichen" Welt sieht´s nämlich gar nicht so schlecht aus.

Und ich kann eigentlich nur noch einmal darauf hinweisen, daß die gesamten Geschäftszahlen eigentlich nur noch Taschenspielertricks sind.

Umsatz und Gewinn sind reine Buchwerte, es wird nahezu kein Auto mehr "verkauft" sondern nur noch geleast, finanziert oder sonstwie abgestottert. Trotzdem mit dem vollen Listenpreis in den Umsatz eingesteuert. Das muß man sich mal "reintun" ! Jede Pommesbude hat da mehr mein Vertrauen.

Und allen Unkenrufen zum Trotz: Mercedes wird es immer geben, selbst wenn der laden total pleite sein sollte, wird sich ein Inder oder Chinese mit dem Unternehmen "Mercedes" schmücken.

Im Gegensatz zu einer Marke wie Opel oder Peugeot: beliebig austauschbar und ohne Bedeutung.

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