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Wenn Gebraucht- und Schlachtteile selten werden... - Ein Blick auf den Schlachthof von WCCC
Wie schon seit vielen Jahren ist starke Bewegung im Oldtimermarkt. Der Besitz von und der Handel mit klassischen Autos ist seit langem ein starker Wirtschaftsfaktor. In D und in USA sowieso.
Sei es als Hobby, als Investment, oder weil Leute wie ich einfach Würfelhusten kriegen, wenn sie in ein modernes Fahrzeug einsteigen müssen.
Die erfreuliche Seite ist, daß die große Verbreitung und die aktive Restaurierung sowie der weitgehende Betrieb einiger Automodelle dafür gesorgt hat, daß Teile in großem Stil reproduziert werden, Handwerk und Gewerbebetriebe sich teilweise auf Oldtimer spezialisiert haben oder auch Autohersteller sich selber wieder auf alte Werte besinnen und selber Teile für vergangene Modelle auflegen.
Etwas abseits der Hochglanzkataloge der Teilehändler wie NPD oder YearOne gibt es aber noch eine andere Seite des Booms klassischer Fahrzeuge. Teile, die nicht reproduziert werden, konnte man bisher mit einiger Suche durchaus gebraucht kaufen. Entweder von spezialisierten Schrottplätzen oder auch aus privaten Schlachtaktionen. Außerdem gab es einen gewissen Strom von NOS-Teilen in ebay.com oder craigslist. Ohne diese wären meine vorigen Projekte zum Scheitern verurteilt gewesen...
Da ich gelegentlich gebrauchte Teile, die woanders nicht für Geld und gute Worte zu bekommen sind, bei West Coast Classic Cougar (mit Schlachtplatz auf dem Hinterhof) kaufe und dadurch ab und zu mit Don Rush, dem Betreiber zu tun hatte, bekomme ich immer die aktuellen Newsletters zugeschickt, in denen auch oft spannende How-to-Videos gelinkt sind. Gucke ich gerne.
Im aktuellen Video zeichnet Don ein etwas düsteres Szenario für die Teileversorgung mit gebrauchten Originalteilen (in seinem Fall speziell für Cougars), da langsam aber sicher die Spenderfahrzeuge ausgehen und Teilebestände aufgebraucht sind. Sein hauseigener Salvage Yard ist zum größten Teil ausgeweidet. Das sah vor fünf Jahren noch ganz anders auf Bildern aus. Das ganze ist nicht unbedingt überraschend sondern wohl eine durchaus langfristig vorhersehbare Entwicklung. Ein endliches Gut ist halt irgendwann aufgebraucht.
Um an verwertbare Altteile zu kommen muß er also entweder höherwertige und somit für ihn teurere Fahrzeuge beschaffen und schlachten oder diese eben von weiter her ankaufen. Das alles läuft auf eine Verknappung und natürlich auch auf eine Verteuerung der wenigen verbleibenden Teile hinaus. Außerdem macht es irgendwann keinen Sinn mehr, weil der Restbestand der Autos irgendwann so gut ist, daß er zum Schlachten zu schade ist (natürlich ist der Mann auch Geschäftsmann und eine Preissteigerung ist in gewissem Maße sicher auch in seinem Interesse – aber das Grundproblem bleibt).
Wie er schildert, sind auch nationsweit fast alle Mustang-Schlachter mittlerweile - mangels verwertbarem Neuzugang - verschwunden. Die USA sind ein großer und spezieller Markt für Oldies, aber ich könnte mir vorstellen, daß das Problem hierzulande möglicherweise auch nicht ganz unbekannt ist.
Wie seht Ihr das Phänomen? Ist der Markt für Klassiker-, Schlacht- oder Gebrauchtteile dabei, durch die aktuelle Oldtimerschwemme leergekauft zu werden?
Dies alles weist darauf hin, daß Restaurierung in der Zukunft ein möglicherweise immer schwieriger werdendes und immer teureres Unterfangen sein wird. Vor diesem Hintergrund würde ich mir genauestens überlegen, ob ich noch mal eine langfristige Resto durchführen würde.
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20 Antworten
Moin,
ich restauriere ja nu gerade meinen 73er Riviera und bin in der glücklichen Situation das alle Teile vorhanden sind und nur aufgearbeitet werden müssen. Erneuert werden nur technische Dinge und der Innenraum (Sitzbezüge, Teppich, Himmel...), alles Sachen die noch nachproduziert werden. Dennoch stöbere ich hin und wieder in der Bucht u.s.w. und neulich ist mir ein rechter Außenspiegel aufgefallen, hier in D. und der Verkäufer wollte sage und schreibe 800€ dafür haben. Ich glaube das sagt so einiges und wer eine Resto plant sollte vielleicht vorm Erwerb des Fzg. den Teilemarkt studieren gerade wenn es sich um Exoten handelt...
P.s. aktuell steht noch nen linker Spiegel drin für 700€, naja, da gab es nen paar mehr von...
M.d.G.
D3rFalk3
Interessantes Thema.
Ich denke, auch wenn es sarkastisch klingen mag, dass sich das Problem in absehbarer Zeit von allein erledigen wird — die Freunde der heute 40 Jahre alten und älteren Oldtimer sterben irgendwann weg und damit verfallen auch die Preise für die Autos und die wenigen dann noch benötigten Teile für die weiter betriebenen Fahrzeuge können über die Masse an unverkäuflich gewordenem „Alteisen“ abgedeckt werden, weil die nachfolgenden Generationen solche alten Autos bestenfalls als Museumsstücke anerkennen, aber niemals im Straßenverkehr bewegen würden, da ein Auto ohne Gurtwarner, ABS, ESP, ACC , MfG und LmaA ja die reinsten Todesfallen sind.
Wenn wir mal ehrlich sind, wurden unsere Autos ja auch hauptsächlich deshalb gekauft, weil sie Jugendträume waren oder aus „unserem“ Baujahr (+/- ein paar Jahre) sind — so ein '32er Oldsmobile F-32 ist sicher ein großartiges und interessantes Auto, aber kaufen? Hmm, nee, dann doch lieber einen '74er Gran Torino, mit dem fuhren immerhin Starsky & Hutch und als die Serie damals im ZDF lief, durften wir sogar länger aufbleiben. Heute ist's sicher nicht anders, die nach 1980 / 85 geborenen, mögen einen '57er Chevy Two-Ten durchaus klasse finden, kaufen würden sie aber wahrscheinlich eher einen Nissan Skyline, denn den fuhr schließlich Leon in „The fast and the furious“, und in Zukunft wird's so weitergehen, bis irgendwann das absolute Traum-Oldtimer-Muscle-Car der vollelektrisch und autonom fahrende CheFoChry Ohm ist...
... bleibt also eigentlich nur abwarten und gewaltig alt werden, irgendwann gibt's toprestaurierte '69er Ford Mustang Boss 429 oder '66er Pontiac GTO für'n Appel und 'n Ei...
So wird es wohl sein. Klassische Autos werden in Zukunft wohl nicht mehr den Stellenwert haben, den wir ihnen heute beimessen. Insofern ebbt die Nachfrage irgendwann ab und die Industrie, die heute davon lebt, lebt mit geborgter Zeit...
Die bisherigen Klassiker wie Mustang, Camaro und co. ließen sich bisher relativ problemlos erhalten, da sie in großer Stückzahl gebaut wurden und sich für die Hersteller von Reproteilen die Sache aufgrund der nachgefragten Masse lohnte. Aber auch für den Camaro oder Trans Am gibt es etliche Teile nicht als Nachfertigung, sondern nur rar und teuer als NOS oder eben gebraucht, z.B. Armaturenbretter bestimmter Baujahre oder simple Haubenscharniere für einige Modelle. Ganz ohne Gebrauchtteile geht es meistens nicht.
Umso mehr macht es wohl in Zukunft beim Erwerb eines Klassikers Sinn, einen guten Survivor, ein fertig restauriertes Auto oder zumindest ein vollständiges und gut erhaltenes zu erwerben. Aufgrund der steigenden Preise für Teile würde eine Resto schnell unkalkulierbar (noch unkalkulierbarer als sie es bisher schon war)
Gerade bei Autos wie dem Cougar dürfte das gelten. Seine Stückzahl ist etwa ein zehntel des jeweiligen Mustang. Viele Teile des Mustang lassen sich verwenden, aber außen und innen ist alles komplett anders. Dank der Enthusiasten wie Don Rush und seiner Kundschaft wird mittlerweile auch diverses nachgefertigt, aber die noch existierende Stückzahl des Cougar wird immer abhängig von Gebrauchtteilen sein. Fallen die weg, wird es schwierig, den Wagen zu erhalten oder gar zu restaurieren.
Für einen Mustang oder Camaro sehe ich noch keine Probleme.. Auch nicht in 25 Jahren. Da gibt's dann immer noch genug Liebhaber und es wird wohl auch vieles nachgefertigt werden.
Bei einem eher weniger "mainstreamigen " Wagen wie meinem Buick Electra ists jetzt schon schwierig.. Da wirds dann vermutlich ganz düster...
Steffen
Meiner Meinung nach sehen wir bei den Oldtimern im Allgemeinen (nicht nur US-Cars) einen wachsenden Markt, da derzeit Goldgräberstimmung herrscht. Die Fernsehsender stampfen immer neuere Serien über den Oldiehandel, die Restaurierung, teils auch die Verschandelung von Oldies aus dem Boden. In den Medien wird so ein großes Interesse suggeriert. Reiche Menschen wissen nicht wohin mit dem Geld und übertrumpfen sich bei Auktionen ins unermessliche weil sie dann das Auto als Investment sehen. Ich sag nur 20 Mio und mehr für einen alten Ferrari. Ein 288 GTO von 1985 ! wird in einem deutschen Autohaus mit über 2,5 Mio Euro angeboten. Ja es gibt nur 270 Stück davon aber der Wert des Geldes darf hier eben überhaupt keine Rolle mehr spielen.
Das Haben-Wollen wird bei allen immer stärker, was man ja an unzähligen Threads hier liest. War bei mir ja auch so, gebe ich offen zu. Nur diejenigen die Kaufen-Wollen werden in Zukunft weniger. Denn die große Mehrheit der Oldie-Fahrer fährt Fahrzeuge deutlich unter 30.000 €! Auch deshalb, weil man sich das Hobby leisten wollen und können muss. Werden die Fahrzeuge immer teurer, sinken die Nachfrager drastisch. Dies führt dann wieder dazu, dass Fahrzeuge wieder billiger werden. Nicht jede Grotte wird sich rentabel herrichten lassen, es sind wieder Schlachtfahrzeuge da. Es wird sich neu einpendeln.
Da ich mich stark für Oldies interessiere und auch schon mit dem Gedanken gespielt habe hier mich zu verselbständigen, habe ich die letzten Jahre einige Modelle in den Preisen beobachtet. Ein Grand Prix von 1965, welcher vor wenigen Jahren in gutem Zustand bei 20.000 USD lag soll aktuell über 40.000 USD kosten.
Für diejenigen, welche derzeit restaurieren, kann sich ein beliebtes Auto eher rentieren wie früher, ja, da teils höhere Preise erzielt werden. Unbeliebtere Modelle werden eher aussterben, weil sich eine Resto nicht rechnet.
Und zum Generationenwechsel: Viele junge Leute die ich kenne finden meinen Oldie cool, aber ihnen ist ein iphone, ein Audi, eine Markenjeans wichtiger!
Das mag schon alles sein. Aber die Generation die noch mit den achtziger und siebziger Jahre Serien aufgewachsen sind und heute diese Autos fahren so wie ich sind jetzt plus minus 40 Jahre alt und somit noch ne zeitlang Oldtimer mäßig unterwegs. Von daher glaube ich nicht das sich die nächsten Jahre so schnell was ändert. Vielleicht lässt auch irgendwann mal der Kult der darum gemacht wird etwas nach und die Preise werden wieder normal. Die heutigen Hipster und In-People stürzen sich ja immer relativ schnell auf etwas Neues...
Gruß
Zitat:
@MantaOmega schrieb am 31. Juli 2015 um 20:54:00 Uhr:
Aber die Generation die noch mit den achtziger und siebziger Jahre Serien aufgewachsen sind und heute diese Autos fahren so wie ich sind jetzt plus minus 40 Jahre alt und somit noch ne zeitlang Oldtimer mäßig unterwegs.
Bitte? Ich bin erst 28 und trotzdem mit solchen Serien aufgewachsen
Zitat:
@Wasper schrieb am 1. August 2015 um 15:49:37 Uhr:
Zitat:
@MantaOmega schrieb am 31. Juli 2015 um 20:54:00 Uhr:
Aber die Generation die noch mit den achtziger und siebziger Jahre Serien aufgewachsen sind und heute diese Autos fahren so wie ich sind jetzt plus minus 40 Jahre alt und somit noch ne zeitlang Oldtimer mäßig unterwegs.
Bitte? Ich bin erst 28 und trotzdem mit solchen Serien aufgewachsen
Sorry. Wollte Dir nicht zu nahe treten.....
Natürlich sind viele der Serien auch länger gelaufen. Aber ich glaube die Wiederholungen auf RTL Nitro gucken die heutigen Jugendlichen nicht mehr an... also irgendwann ist es halt leider soweit.
Zitat:
@Uncle__Sam schrieb am 30. Juli 2015 um 19:53:08 Uhr:
Interessantes Thema.
Ich denke, auch wenn es sarkastisch klingen mag, dass sich das Problem in absehbarer Zeit von allein erledigen wird — die Freunde der heute 40 Jahre alten und älteren Oldtimer sterben irgendwann weg und damit verfallen auch die Preise für die Autos und die wenigen dann noch benötigten Teile für die weiter betriebenen Fahrzeuge können über die Masse an unverkäuflich gewordenem „Alteisen“ abgedeckt werden, weil die nachfolgenden Generationen solche alten Autos bestenfalls als Museumsstücke anerkennen, aber niemals im Straßenverkehr bewegen würden, da ein Auto ohne Gurtwarner, ABS, ESP, ACC , MfG und LmaA ja die reinsten Todesfallen sind.
Hmm... Prognosen sind natürlich immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Ich denke aber nicht dass es so kommen wird. Wenn es so wäre, dann dürfte es heute ja fast keinen einzigen Vorkriegs-Oldtimer mehr geben.
Ich persönlich erlebe es so dass es eine ziemlich rege Oldtimer-Szene gibt in der auch häufig junge Kerls aktiv sind.
Aber das Problemchen mit den speziellen Ersatzteilen kenne ich. Ich bin seit über 2 Jahren auf der Suche nach ner Tail Lamp für meinen Electra. Hat da evtl. jemand was rumliegen?
Ich bereite die Restauration von 2 seltenen 66ern vor.....und werde erst anfangen wenn ich alle Teile da habe.
Problem sit das es eine sonderedition war und das bestimmte Kleinteile wie Zierleistenecken nur selten gibt...und da muss ich mit schmerzverzehrtem Gesicht für ein 5 gramm schweres Alublendchen 100 US$ zahlen
Aber es geht nicht ohne....ich weiss schon warum es Profis gibt wie den Typen der das Offenhauser Lager gefunden hat....am Arschd er Welt in den USA gibt es immer noch Händler die Neuware haben und gerne loswerden, aber von Ebay noch nix gehört habn
Zitat:
@Uncle__Sam schrieb am 30. Juli 2015 um 19:53:08 Uhr:
Interessantes Thema.
...
die Freunde der heute 40 Jahre alten und älteren Oldtimer sterben irgendwann weg und damit verfallen auch die Preise für die Autos und die wenigen dann noch benötigten Teile für die weiter betriebenen Fahrzeuge können über die Masse an unverkäuflich gewordenem „Alteisen“ abgedeckt werden, weil die nachfolgenden Generationen solche alten Autos bestenfalls als Museumsstücke anerkennen,
...
Da wäre ich vorsichtig.
Die Jugend ist durchaus an diesen Autos interessiert.
Es würde mich wundern, wenn das dann schlagartig nachließe.
Zitat:
@Doc Brown schrieb am 1. August 2015 um 17:29:26 Uhr:
Wenn es so wäre, dann dürfte es heute ja fast keinen einzigen Vorkriegs-Oldtimer mehr geben.
Dann schau Dir doch mal an, in welchen Händen sich die Vorkriegs-Oldies befinden — U30er wirst Du da kaum finden und eine ähnliche Zukunft sehe ich auch bei den Autos der '50er, '60er und '70er Jahre. Ich meine das auch nicht böse, sondern finde es vollkommen natürlich, denn wie soll jemand zu einem Auto, das 20, 30 oder noch mehr Jahre vor seiner Geburt gebaut wurde und das er nie live gesehen hat, eine Beziehung aufbauen? Auf einen heute 25-jährigen dürfte ein Escort RS 2000 Mk. II deutlich weniger Reiz ausüben als ein Focus ST oder RS Mk. II und wenn er sich in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren einen Oldtimer zulegt, wird die Entscheidung wohl eher Richtung Focus als Richtung Escort gehen — Ausnahmen mögen auch hier die Regel bestätigen.
Nochmal: Ich behaupte nicht, dass die derzeitige und zukünftige Jugend kein Interesse an Alteisen haben wird, nur wird dieses „Alteisen“, oder wäre „Altplastik“ vielleicht treffender, das sie dann liebevoll pflegen und erhalten werden, eben weniger aus den '50er und '60er Jahren sein, sondern aus den '80er und '90er Jahren, zukünftig dann aus den 2010er, 2020er und 2030er Jahren...
Zitat:
@deville73 schrieb am 1. August 2015 um 18:38:05 Uhr:
Da wäre ich vorsichtig.
Die Jugend ist durchaus an diesen Autos interessiert.
Es würde mich wundern, wenn das dann schlagartig nachließe.
Aber i.d.R. doch nur an wenigen speziellen Modellen, wie dem '67er Mustang (wg. Eleanor) und dem '69er Dodge Charger (wg. The fast and the furious). Frag doch mal einen der Jugendlichen nach dem besonderen und namensgebenden Merkmal für den Hundeknochen Ford oder nach dem Namen des Alfa Rundheck-Spiders — außer ratlosen Blicken wird da kaum was kommen.
Das ist, wie gesagt, auch überhaupt nicht schlimm und vollkommen natürlich, denn die Kids kennen diese Autos nicht, können dafür aber wahrscheinlich sämtliche Motorkennbuchstaben und deren Hubräume und Leistungsdaten des VW Golf ab Baureihe IV ad hoc aufsagen.
Um es noch einmal zu schreiben: Ich bin ebenso wie Ihr auch davon überzeugt, dass die Oldtimer-Szene nicht aussterben wird, das Interesse an heute 60, 50 und 40 Jahre alten Autos wird sich aber in Richtung Autos verschieben, die heute 20, 15, 10 und 5 Jahre alt sind.
Autos aus der Vorkriegszeit (und damit meine ich nicht den Golfkrieg) sind von ihren Stückzahlen her selbst in ihrer Zeit so rar oder exclusiv, daß die Versorgung mit Ersatzteilen eh schwierig ist und auch schon Jahrzehnte war. Für diese Wagen werden Teile wie Kotflügel oder Auspuff extra angefertigt. Das ist oft auch gar nicht so schwierig, da sie ursprünglich auch in manufakturartiger Handarbeit hergestellt wurden. Daher ist die Übernahme von Schlachtteilen von anderen Wagen so passungsmäßig oft auch gar nicht möglich. Teile von einem Vorkriegs-Alfa Rormeo passen mit Sicherheit nicht unbedingt an einen anderen.
Ausnahmen waren Massenautos wie Ford T oder A. Aber diese werden ja auch nicht geschlachtet, da es praktisch alles als Neuteil gibt. Bei einem 1947er Chrysler sieht das aber sicher schon anders aus. Schlachtteile dafür dürften auch auf keinem Schrottplatz mehr zu finden sein. Alles längst aufgebraucht.
Mit der zunehmenden Verwendung von Kunststoff und der kostengünstigen industriellen Fertigung nach dem Krieg wurden Teile zwar austauschbar und in relativ großer Stückzahl verfügbar, aber die Zeit und der Verschleiß haben die Bestände schmelzen lassen. Ob Sammler für alte Autos horrende Preise zu zahlen bereit sind oder der Oldiehype in den Mainstream schwappt - eine Tatsache bleibt: die Ressourcen sind endlich.