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Wer wuchtet im Hamburger Raum Räder bolzenzentriert?
N'abend,
ich bin im südlichen Hamburger Raum auf der Suche nach einem Reifenfachbetrieb, der Räder bolzenzentriert wuchten kann. Es muß eine Aufspannvorrichtung für den Bolzenkreis 4 1/2" bzw. 114,3 mm vorhanden sein. Gewuchtet werden soll mit Klebegewichten, nicht mit Klemmgewichten.
Für zweckdienliche Hinweise ein herzliches Dankeschön.
Beste Antwort im Thema
Ich habe nach ein paar Telefonaten einen Betrieb in meiner Nähe gefunden, der eine Aufspannvorrichtung für Bolzenmontage hat. Erst nach längerem Quengeln und winken mit ein paar Geldscheinen war er bereit, das zu machen. Er hat wohl auch gemerkt, daß er einen am Telefon hat, der weiß wovon er redet.
Bei meinen Nachforschungen habe ich allerdings in ein Wespennest gestochen.
Es ist so, daß gar nicht so wenige Autos Räder haben, die bolzenzentriert gewuchtet werden müssen. Ich schätze die Zahl mal so auf etwa 15-20% aller Fahrzeuge. In der Tat sind etliche Franzosen aus dem PSA-Konzern dabei (Citroen und Peugeot), aber auch nahezu alle Geländewagen bestimmter Marken und mit bestimmten Radvarianten. Land Rover, Toyota 4Runner, Tacoma, Land Cruiser und Tundra, diverse Nissan, Dodge, Chevrolet, Ford aber auch PKW wie Nissan Altima und noch viele andere. Für alle diese Fahrzeuge schreibt der Hersteller "lug-centric balancing" also bolzenzentriertes Wuchten vor.
Da kein sogenannter "Reifenfachbetrieb" freiwillig und ungefragt die richtige Wuchtmethode anwendet, kann man davon ausgehen daß all diese Autos hier mit schlecht oder falsch gewuchteten Rädern durch die Gegend fahren und dieser Murks denen auch noch bezahlt wurde.
Dies bestätigt mal wieder meine Meinung zu Pfusch und Ignoranz aus deutschen Landen.
Hier können wir was über das Thema lernen:
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36 Antworten
Ich habe nach ein paar Telefonaten einen Betrieb in meiner Nähe gefunden, der eine Aufspannvorrichtung für Bolzenmontage hat. Erst nach längerem Quengeln und winken mit ein paar Geldscheinen war er bereit, das zu machen. Er hat wohl auch gemerkt, daß er einen am Telefon hat, der weiß wovon er redet.
Bei meinen Nachforschungen habe ich allerdings in ein Wespennest gestochen.
Es ist so, daß gar nicht so wenige Autos Räder haben, die bolzenzentriert gewuchtet werden müssen. Ich schätze die Zahl mal so auf etwa 15-20% aller Fahrzeuge. In der Tat sind etliche Franzosen aus dem PSA-Konzern dabei (Citroen und Peugeot), aber auch nahezu alle Geländewagen bestimmter Marken und mit bestimmten Radvarianten. Land Rover, Toyota 4Runner, Tacoma, Land Cruiser und Tundra, diverse Nissan, Dodge, Chevrolet, Ford aber auch PKW wie Nissan Altima und noch viele andere. Für alle diese Fahrzeuge schreibt der Hersteller "lug-centric balancing" also bolzenzentriertes Wuchten vor.
Da kein sogenannter "Reifenfachbetrieb" freiwillig und ungefragt die richtige Wuchtmethode anwendet, kann man davon ausgehen daß all diese Autos hier mit schlecht oder falsch gewuchteten Rädern durch die Gegend fahren und dieser Murks denen auch noch bezahlt wurde.
Dies bestätigt mal wieder meine Meinung zu Pfusch und Ignoranz aus deutschen Landen.
Hier können wir was über das Thema lernen:
So siehts wirklich aus...
Allerdings kann ich auch behaupten eine alte, gut kalibrierte Hofmann ER-2 mit einem gelernten Mann als Bediener bringt bessere Ergebnisse als der ganze Hightec-Quatsch.
Da ist dann zwischen den beiden Methoden wenig Unterschied festzustellen. Bei modernen Maschinen schon, da diese meistens +/- 1 Gramm Messgenauigkeit haben.
Ich muss blöd fragen, in wie fern unterscheiden sich die verfahren?
Wieso wird das vorgeschrieben?
Gruss Thomas
So wie ich das verstanden habe, gibt es Räder, die sich über das Mittelloch der Felge auf dem Gegenlager zentrieren und welche die das eben nicht tun, sondern durch die Radbolzen zentriert werden.
Und je nachdem, wie die Zentrierung am Wagen ist, muss auch gewuchtet werden.
Genau so ist es. Treffend formuliert!
Ganz selten fehlt das Mittelloch bei Felgen völlig, bei anderen ist es lediglich eine Öffnung um die Nabenkappe aufzusetzen. Bolzenzentrierung ist immer notwendig, wenn der Durchmesser der Radnabe und der Durchmesser des Mittelloches auf der Felge nicht gleich sind. In dem oben angelinkten Film kann man sehr gut sehen, was passiert, wenn man das falsche Wuchtverfahren anwendet. In den seltensten Fällen wird die Felge so stark eiern wie im Film, aber das Prinzip wird schon deutlich.
Die wenigsten Leute, die dem Phänomen ausgesetzt sind werden drauf kommen, daß ihre Räder falsch gewuchtet wurden, denn es sind ja Gewichte an den Felgen - und die Maschine macht ja keine Fehler. Na dann wird wohl die Bremsscheibe nicht ganz gerade sein oder ein Stoßdämpfer verschlissen...
Gleich in die Werkstatt fahren und dem Murkser noch mehr Geld hinterherschmeißen!
Genauso ist es. Hab ich zwar auch noch nie gehört, aber das Video sagt ja alles.
Danke für das Video, Spechti.
ABER, sollte man das nicht gleich am Rad erkennen, nach welchem System gewuchtet werden muss?
Wenn man das Rad runternimmt, sieht man ja gleich, ob es auf der Nabe einen Ring gibt, wo das Mittenloch draufpasst, oder?
Ansonsten dürfte es diesen Ring ja nicht geben, oder er müsste kleiner sein, als der Durchmesser des Mittenlochs am Rad, eben weil die Mittenlochbohrung nicht die Mitte des Rades ist!?
Edith sagt, ich muss schneller schreiben
Sehr interessant, danke.
Habe bei meinen Sommerreifen auch ewig immer Probleme mit flatterndem Lenkrad. Sogar als die Reifen+Felgen neu waren mussten alle 4 Räder 3x gewuchtet werden, um es zu beseitigen. Dabei war es teilweise so, dass sie auf 0 Gramm gewuchtet wurden, ich bin auf die Autobahn gefahren, Lenkrad flattert, zurück zum Reifenhändler, neu gewuchtet, und an einem Reifen war 15 Gramm Unwucht. 15 Gramm!!! Da hat der Mitarbeiter zwar auch blöd geschaut, aber nach der selben Methode ohne Adapter wieder gewuchtet, neu geklebt, etc.
Da waren wohl Pfuscher am Werk, sehr eigenartig, denn es ist ein namhafter Anbieter im Raum Bayern.
Ich werde diesen Sommer mal einen Profi Wuchter ran lassen, der sich auch auskennt. Einerseits kostet Wuchten bis zu 15 Euro pro Reifen, und andererseits machen es anscheinend die wenigsten richtig, da fragt man sich schon.
Also in meinem speziellen Fall steht es mit einem roten, dicken Aufkleber, den man ohne Brille vom Mond aus sehen kann, auf der Felge.
Bei anderen kann man es sofort sehen, daß die nicht über die Nabe zentriert werden können, da sie keine wirkliche Mittenbohrung haben, sondern nur eine gestanzte Öffnung für die Nabenkappe. Ein gutes Beispiel sind die Buick Rally Wheels, oder die von Pontiac. Praktisch ALLE Aftermarketstahlfelgen wie Cragar und Co werden bolzenzentriert gewuchtet. Bild siehe unten. Die haben keinerlei Führung über die Nabe und sind dort praktisch hohl. Diese Felgen kann man NUR bolzenzentriert wuchten. Davon gibt es noch tausende andere Beispiele.
Der unwissende Reifenmann wird die Felge einfach über den Nabendorn aufspannen und einem dann sagen, daß die Felge einen Schlag hat und Müll ist. "Joh, die Amifelgen taugen doch alle nix, das ham wir öfter bei Amis!"
Oder noch schlimmer - er versucht den vermeintlichen Schlag mit Gewichten wegzuwuchten, was nach der Montage auf dem Wagen erst recht zu Unwuchten führt. Man darf da gar nicht drüber nachdenken...
Dann meld ich mich auch mal zu dem Thema.
Ich geb es zu als Geselle hab ich nie den unterschied gehört zwischen Lug balacing und "dem normalen". Allerdings ist es so, dass man schon beigebracht bekommt, welche Art Felge bzw Rad / Reifen Kombi wie gewuchtet werden sollte.
Es wird bloß nich explizizt bei diesem Namen genannt.
Aber um das mal an nem Beispiel zu verdeutlichen. Ich hab bei Nissan gelernt (und da Spechtis Beispiel mit den Nissan Fzg richtig is) hatten wir relativ viele, hauptsächlich Geländewagen, die "anders" aufgespannt werden mussten. Dies wurde allerdings nich so gemacht wie im Video, sondern per anderem Aufsatz.
Ersten kommt es sehr darauf an, dass der Konus, den man auf der Radinnenseite anbringt wirklich passen muss (im Video nicht verwendet damit man besser sieht wie das Rad eiert) zweitens muss auch darauf geachtet werden welche Art Aufspannung verwendet. Allein die Unterschiede Stahl / Alufelge sind da schon beträchtlich. Dann gibt es eben aber auch die (wie ich jetzt weiß Lug Centric) Felgen, die bei uns nicht per Stehbolzen Adapterplatte (Video) sondern per Vorrichtung die ein bisschen aussieht wie die Messaparatur um Lochkreisdurchm. zu bestimmen.
Diese wird auf das Gewinde aufgeschraubt und presst sich per Koni auf 3 bzw 4 Bolzen gegen die Radmutternlöcher. Für en ungebübten is das mit schweren und großen Offroadreifen echt en dummes gefrickel. Aber danach geht das Wuchten ganz normal. Und in jeder Werkstatt in der ich bisher war, die auch Reifen wuchtete, hab ich dieses Teil auch gesehen und jedesmal wurde es auch verwendet, wenn die Rad / Naben konstruktion des Fzg dies vorsah.
Und ich hab auch nie erlebt dass ein KFZ Mechaniker nich wusste wie und wann er das einzusetzen hat.
Bloß weil der Verkäufer bzw Mann am Tresen nix davon weiß und nix explizit auf der Rechnung steht, heißt das nich, dass nich richtig gewuchtet wurde.
ABER -- ich hab schon viel anderen Murks von diesen Mechanikern gesehen, und somit muss man wohl einfach Glück haben und en Mechaniker (und Meister) erwischen, die gut sind.
Ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, dass Mechaniker mit denen man während der Arbeit reden kann, meistens einfach besser sind.
So genug meine Zunft verteidigt
Danke fürs Lesen, und passt auf wer was an euren Autos macht.
Ach noch was. Thema Feinwuchten für Räder gibts ja auch noch -- Jemand damit Erfahrung?
Zitat:
Bloß weil der Verkäufer bzw Mann am Tresen nix davon weiß und nix explizit auf der Rechnung steht, heißt das nich, dass nich richtig gewuchtet wurde
Und ich habe vor ein paar Jahren mit vier nagelneuen Pontiacfelgen in der Reifenklitsche gestanden und der Montör wollte mir erzählen, daß ich die alle wegschmeißen könnte weil sie nicht gerade laufen. Amifelgen halt. Er hat dann versucht, gegenzuwuchten. Die Räder liefen dann auf dem Auto nie vernünftig. Erst seit heute weiß ich, warum.
Danke, dass Du Dein Wissen mit uns teilst.
Ein interessanter Thread, er wäre auch im Reifenforum sicher gut aufgehoben.
Das hab ich gleich mal erledigt.
Da hatte ich ihn schon gestern Abend eröffnet. Ja, ich weiß, Crossposts soll man eigentlich nicht machen, aber ich tu' es auch nicht wieder...
Zitat:
Dabei war es teilweise so, dass sie auf 0 Gramm gewuchtet wurden, ich bin auf die Autobahn gefahren, Lenkrad flattert, zurück zum Reifenhändler, neu gewuchtet, und an einem Reifen war 15 Gramm Unwucht. 15 Gramm!!!
Ich vermute, das könnte genau so ein Fall sein. Das Rad war auf dem Dorn beide Male in unterschiedlicher Position aufgespannt. Da kommen dann natürllich unterschiedliche Werte raus. Die falsch angebrachten Gewichte verstärken den Effekt noch. Und hinterher geht es trotzdem nicht. Das schieben die dann aufs "Feinwuchten". Da kann man dann noch mal extra Kohle abgreifen.
Zitat:
Felgen, die bei uns nicht per Stehbolzen Adapterplatte (Video) sondern per Vorrichtung die ein bisschen aussieht wie die Messaparatur um Lochkreisdurchm. zu bestimmen.
Danke für den Einblick in den Werkstattalltag.
Das hier ist ein Atlas Universal Adapter für 5-Lochkreis, variabel. Einer für alles sozusagen. Ich vermute sowas hast Du gemeint. Übrigens sind solche Adapter bei den Wuchtmaschinen oft beigelegt, wenn sie geliefert werden. Benutzt nur keiner, da umständlich. Und Rüstzeiten schmälern den Gewinn...