Wie bleibt mein 210er rostarm? Grundsätzliches und Kleine Tipps...
Eine gewisse Rostanfälligkeit gilt seit Jahren als Haupt-Manko unserer Baureihe.Das Ausmaß dieses
Leidens scheint sehr unterschiedlich zu sein:Einige versichern glaubhaft,fast kein oder nur ein geringes
Rostproblem zu haben,bei anderen Haltern scheint der Rost nach ein paar Jahren überall geradezu zu explodieren.Dieses Phänomen scheint unabhängig von Baujahr und "Mopf-Status"zu sein.
In unserem Forum werden WERKSSEITIG folgende Ursachen verantwortlich gemacht:
-schlechte Blechqualität
-zu wenig verzinkte Bleche
-Blechbeschnittstechniken
-Lackierverfahren
-Lackqualität (Wasserlack)
-Verarbeitungsmängel
Übergreifend werden dem Hersteller extremes Kostendenken (der 210er soll in der Herstellung ca.
30% (!!!) billiger als der 124er gewesen sein ),Druck auf die Zulieferer,Arbeitshetze,Zunahme des Leasinggeschäfts und allgemein ein Niedergang der traditionellen Unternehmenskultur angelastet.
Das ist sicher alles richtig,erklärt aber nicht die offensichtlichen Unterschiede im Ausmaß des Rost-
befalls.Diese müssen HALTERSEITIG im unterschiedlichen Pflegeaufwand begründet sein.Das heißt
natürlich nicht,daß jeder an jedem Rostfleck selber schuld ist (viele typischen Stellen kann man ja üblicherweise gar nicht pflegen wie z.B.unter den Stoßstangen und unter dem Unterbodenschutz
der Federaufnahmen ).Durch einfache, geeignete Pflegemaßnahmen lassen sich jedoch Zeitpunkt
und Ausmaß des Rostbefall entscheidend beeinflussen,was ich anhand der Geschichte meines
Fahrzeugs aufzeigen will:
T-Modell , Bj. 11/97 , z.Zt. 300198 km
Aktuell sichtbarer Rost :Langstreckig unter den schwellernahen unteren Dichtungsgummis beider
Vordertüren,sonst nirgends an der einsehbaren Karosserie.Unten: Rost am Differential ,rundum
am Tank, außen und am Einfüllstutzen.Das war's.
Zwischenzeitlicher Rost .Beginn nach 8 Jahren (2005) unter den oberen Dichtungsgummis aller
Türen und im Griff-Bereich der Heckklappe,später Schweller bds.,Vordertüren erneut oben,zuletzt
im Herbst 2009 3kl.Rostpickel am Radlauf hi re,im Frühjahr 2010 dann Teilersatz und Konservierung des vorderen Integralträgers und Entrostung und Konservierung des Hinterachsträgers sowie
Ersatz einiger angerosteter Befestigungsschellen und Muttern.Geringfügiger Flugrost findet sich noch an den Original-Federn.Das war mein ganzes,bisheriges Rostproblem !
Wie habe ich das erreicht?
Von Beginn an ;
-ca. alle 2 Wochen Maschinenwäsche mittels Stoffstreifen ohne sonst.Schnick-Schnack
-anschließend sorgfältiges Abledern der Außenhaut,trockenwischen der geöffneten Türen,Heckklappe
und Motorhaube auch von innen mit dem Handtuch,entlang und unter den Dichtungsgummis,der Schweller,der A-,B-und C-Säulen und der Radläufe
-mehrfach jährlich UB-Wäsche zur Verringerung von feuchten Drecknestern am UB
-mehrfach jährlich Hartwachs-Auftrag von Hand
-2x/jährlich Gummi-und Kunststoff-Pflege,auch im Motorraum,wobei ich gleichzeitig auch auf die Blechkanten achte
-sofortige Beseitigung aller Steinschlagschäden und etwaiger Rostansätze (mein Auto sieht von vorne
aus wie ein Streuselkuchen mit über 100 Lackpickeln-nicht schön,aber keine einzige Unterrostung !)
-seit ca.5 Jahren tgl.Inspektion der Außenhaut(nicht aufwendig,ca 2-3 min.)
-seit ca. 3 Jahren 1x/Monat auf die Hebebühne
Das Fahrzeug wird im Alltag in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter bewegt ;wenn nicht,steht es
in einer belüfteten Garage.
Erweiterte Rostschutz-Streicheleinheiten ( Mike Sanders o.ä.)habeich ihm noch nicht gegönnt!
Ich finde auch so das Aufwands/Erfolg-Verhältnis äußerst befriedigend.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
-seit ca.5 Jahren tgl.Inspektion der Außenhaut(nicht aufwendig,ca 2-3 min.)
-seit ca. 3 Jahren 1x/Monat auf die Hebebühne
Pass nur auf, dass dich dabei niemand beobachtet. Wer seit Jahren täglich sein Auto auf Rostpicke untersucht ist nach landläufiger Meinung ein fall für den Seelenarzt ...
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31 Antworten
Zitat:
-seit ca.5 Jahren tgl.Inspektion der Außenhaut(nicht aufwendig,ca 2-3 min.)
-seit ca. 3 Jahren 1x/Monat auf die Hebebühne
Pass nur auf, dass dich dabei niemand beobachtet. Wer seit Jahren täglich sein Auto auf Rostpicke untersucht ist nach landläufiger Meinung ein fall für den Seelenarzt ...
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Zitat:
-seit ca.5 Jahren tgl.Inspektion der Außenhaut(nicht aufwendig,ca 2-3 min.)
-seit ca. 3 Jahren 1x/Monat auf die Hebebühne
Pass nur auf, dass dich dabei niemand beobachtet. Wer seit Jahren täglich sein Auto auf Rostpicke untersucht ist nach landläufiger Meinung ein fall für den Seelenarzt ...
Danke für den Hinweis!Werde mich ab morgen erstmal verstohlen umgucken,ob niemand im Gebüsch
mit bereit gehaltener Zwangsjacke herumlungert,um mich auf frischer Tat zu ertappen!
Wundere mich allerdings etwas,daß du angesichts deiner vielen verzweifelten Posts über die ständig wiederkehrende braune Pest an deinem Auto nicht mehr Verständnis für mein Zwangsverhalten auf-
bringst-vielleict wäre dir mit meiner Methode manch' Verdruß erspart geblieben?!
Mit psychiatrischem Verständnis
DSD
Hallo zusammen,
hallo dickschiffsdiesel,
Danke für deinen Super-Beitrag, der eine schöne Vorsorge-Plattform für alle Fahrer
und Liebhaber der BR 210 darstellt und einen Anreiz geben sollte, sich spätestens
jetzt darüber Gedanken zu machen, wie die allseits bekannte Rostanfälligkeit
bis zum Gehtnichtmehr in Grenzen gehalten werden kann.
Obwohl rostbefallene scheckheftgepflegte Exemplare schon vor Jahren auf Kulanz
neue Türen, Klappen, Lackierungen usw. erhalten haben, verdient sich MB bis heute
keinen Lorbeer in Sachen Werkstatt-Angebote für die Rostvorsorge, obwohl mit dem
Hohlraumkonservierungswachs A 000986727010 ein preiswertes und bewährtes
Mittel für Hohlräume und Unterboden im Hause zur Verfügung steht. Dabei ist es
doch so einfach und viel preiswerter, beizeiten sein Fahrzeug konservieren zu lassen.
Ist die braune Pest erst einmal zu sehen, wird vor Rostschutzmaßnahmen eine
gründliche Entrostung u. U. richtig teuer.
Wer sich für eine gründliche und schonende und gleichzeitig preiswerte Entrostung
interessiert, wird mit der hier beschriebenen Technik bestens bedient, weil
porentief der Rost beseitigt wird, ohne Fahrzeugteile demontieren zu müssen:
mit Backpulver und Glasmehl entrosten
bitte bis Seite 28 scrollen
Ich halte es so, wie du es machst, dickschiffsdiesel. Regelmässig waschen, trocknen,
polieren, kontrollieren, Steinschläge ausbessern, Wasserabläufe Chassisholme
freihalten usw. Im Januar 2009 hatte ich mit dem v. g. Hohlraumkonservierungs-
wachs die Hohlräume und den Unterboden bei MB für 600 € konservieren lassen
und hoffe, die damit geschützen Bereiche werden nicht korrodieren.
Unterschätzt werden übrigens auch die Einwirkungen hoher
Autobahngeschwindigkeiten auf die Festigkeit der Karosseriestruktur:
Dabei werden die Schweißnähte auf Grund starker Karosserie-Verwindungen arg
strapaziert und weist der Lack in diesen Bereichen Risse auf, können Wasser
und Schmutz den Lack unterwandern und schon entsteht eine neue Roststelle ...
LG, Walter
DSD, was glaubst du, wie ich all die braunen Blätterteignester an meiner Laube gefunden habe?
Ganz einfach, indem ich regelmäßig (aber nicht täglich ) mein Auto genau anschaue. Und wenn meine Nachbarn auch nicht die weiße Jacke mit den Bändern bereithalten, meinen Ruf als "normaler Autofahrer" hab ich in meiner Umgebung schon längst eingebüßt ...
Ich kann dir aber versichern, dass meiner alles bekommt, was ein Auto braucht. Waschen, legen, föhnen, Steinschläge ausbessern, hin und wieder mal eine Politur ... und trotzdem rostet er überall, wo er sich unbeobachtet meint.
Jetzt hat er gerade einen neu(er)en Tank. Da hab ich nicht geputzt, geschrubbt und mit der Zahnbürste in alle Ecken und Winkel ... Sch....krax'n. Und der VA-Träger ist jetzt auch geschweißt, alles neu mit Fett konseviert, das ganze Auto stinkt nach Mike Sander's Heißfett, wenn er mit warmem Motor abgestellt wird.
Also, nimm mein Statement mit Humor, hier in Österreich sind wir etwas lockerer.
@WalterE200-97
Lieber Walter,herzlichen Dank für deine Unterstützung,inhaltlich ist dem nichts hinzuzufügen.Bei dieser
Gelegenheit möchte ich dir einmal ganz herzlich für die Fülle deiner Beiträge danken,mit denen du vielen
Teilnehmern,auch mir,wervolle Hilfen und Anregungen gegeben hast!
@Austro-Diesel
Lieber AD,du hast bemerkt,daß ich etwas "pikiert"war,wirst aber an meiner Antwort auch bemerkt haben,
daß es mir an Humor nicht gebricht.So ist das halt mit uns Pastorentöchtern :Irgendwo sind wir doch alle
ein bischen....,solange wir auf der Basis unserer Auto-Verrücktheit nur unsere Rost-Neurosen ausleben,
gefährden wir wenigstens weder uns selbst noch Andere.In Liebesbeziehungen (die du sicher zu deinem
Auto unterhältst) herrschen oft komplexe Gemengelagen vor,was mir viele deiner Äußerungen sehr verständlich macht...
Mal wieder ernsthaft : Wahrscheinlich hat dein stärkerer Rostbefall weniger mit schlechterer Pflege als mit der "Laternengarage" deines Autos zu tun.So gewinnen die WERKSURSACHEN leichter die Oberhand.
Liebe Grüße,speziell an euch beide
DSD
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
DSD, was glaubst du, wie ich all die braunen Blätterteignester an meiner Laube gefunden habe?
Ganz einfach, indem ich regelmäßig (aber nicht täglich ) mein Auto genau anschaue. Und wenn meine Nachbarn auch nicht die weiße Jacke mit den Bändern bereithalten, meinen Ruf als "normaler Autofahrer" hab ich in meiner Umgebung schon längst eingebüßt ...
Ich kann dir aber versichern, dass meiner alles bekommt, was ein Auto braucht. Waschen, legen, föhnen, Steinschläge ausbessern, hin und wieder mal eine Politur ... und trotzdem rostet er überall, wo er sich unbeobachtet meint.
Jetzt hat er gerade einen neu(er)en Tank. Da hab ich nicht geputzt, geschrubbt und mit der Zahnbürste in alle Ecken und Winkel ... Sch....krax'n. Und der VA-Träger ist jetzt auch geschweißt, alles neu mit Fett konseviert, das ganze Auto stinkt nach Mike Sander's Heißfett, wenn er mit warmem Motor abgestellt wird.
Also, nimm mein Statement mit Humor, hier in Österreich sind wir etwas lockerer.
Wer schmiert, der fährt...
Ist nichts schlimmeres, als das Auto nur so fahren und nicht waschen und konservieren. Vor allem, wenn man von einer gut gesalzten Winterstrecke kommt, dann durch die Waschanlage mit dem billigsten Programm fahren, sonst tut sich was schlimmes. Ganz besonders in einer warmen Tiefgarage. Manchmal wäre es besser, das Auto auf dem Frost stehen zu lassen.
Zitat:
Original geschrieben von WalterE200-97
...
Unterschätzt werden übrigens auch die Einwirkungen hoher
Autobahngeschwindigkeiten auf die Festigkeit der Karosseriestruktur:
Dabei werden die Schweißnähte auf Grund starker Karosserie-Verwindungen arg
strapaziert und weist der Lack in diesen Bereichen Risse auf, können Wasser
und Schmutz den Lack unterwandern und schon entsteht eine neue Roststelle ...
...
LG, Walter
Endlich mal eine griffige Erklärung dafür, dass manche Autos rosten und andere nicht...
Sollen wir das wirklich ernst nehmen?
Zukünftig nur noch maximal '80' und kein Rost mehr?
Erkläre das bitte etwas genauer, Walter!
Hallo zusammen,
hallo Diplomat,
nicht nur Fahrbahnunebenheiten haben Einfluß auf die Verwindungssteifigkeit
der Karosserie. Der Luftwiderstand steigt im Verhältnis zur Geschwindigkeit
quadratisch an und trägt nicht unwesentlich bei hohen Geschwindigkeiten zur
Karosserieverwindung bei. Wenn nun durch solche Belastungen an einer Nahtstelle
zweier Blechfalze Haarrisse im Lack auftreten, kann hier Feuchtigkeit eindringen
und Korrosion hervorrufen.
Beispiel an einem Auto mit 0,6 m² Luftwiderstandsfläche, Quelle e31.net :
100 km/h: 299 N = 30 kg
200 km/h: 1194 N = 122 kg
LG, Walter
Ich kann mal ein Beispiel von unseren Autos anfügen:
mein E320, Sommer 2006 konserviert mit Perma Film. Die Radläufe habe ich damals gemacht, aber nicht jedes Halbjahr genau kontrolliert. Jetzt nach 4 Jahren hatte ich trotz Konservierung Rostansätze, die ich wieder beim Lackierer machen lassen musste.
beim E200 meiner Frau, 2004/05 mit Sanders Fett gemacht und insgesamt kaum rostig gewesen damals als 6jähriger. Wir haben auch diesen noch nicht nachkonserviert. An den Radläufen, als ich jetzt mal geschaut habe, sah ich keine Rostansätze. Es war aber auch Sanders Fett drinnen, beim E320 nicht.
Nach meinen Erfahrungen ist Pflege zwar ein notwendiger Punkt, Kontrolle ebenso.
Aber Pflege ist nach den Wagen, die ich kennengelernt habe kein hinreichernder Punkt, um den Rost zu verhindern.
Ich hatte am 3.5jährigen silbernen Mopf-Kombi, mit sämtlichen o.g. Pflegemaßnahmen,
Rostansätze an den Heckklappenscharnieren, an den Türen und anderen Kanten.
Schlimmer als beim damaligen E200, der da schon 6 Jahre alt war.
Was ich generell feststelle ist der Einfluss der Umwelt. Besonders der Salzwinter.
Ich sehe bei unseren Wagen aufkommende Probleme vor allem am Vorderwagen, wo die Sprühnebel hinkommen, sowie am Heck, aus dem gleichen Grund.
die große Variation hinsichtlich Rostentwicklung ist meines Erachtens sehr gut nachvollziehbar, da eben mehrere Ursachen zusammenkommen, die sich in ihren Auswirkungen multiplizieren (Vorbehandlung/Lackierung; Pflege, Umwelteinflüsse, ...)
viele Grüße
Oliver
Hmmm ... ich fahre ja um alle Kanaldeckel herum, wenn mir einer nachfährt, dann glaubt der wohl ich sei betrunken ... schwer beladen fahr ich auch nicht wirklich und schnell schon fast gar nicht! Trotzdem überall die braune Pest, aber an den Blechfalzen(Verbindungsstellen der tragenden Teile kaum, eher immer Kantenrost oder Unterrostungen mitten in der Blechfläche.
DSD: na dann sind wir uns ja nicht so unähnlich, paaaßt. Hab's ja auch wirklich nicht bös' gemeint.
Mich reut nur langsam das ganze Geld, in Summe eine schöne Stange und irgendwie geht mir da langsam die Liebe abhanden. Deswegen mache ich her gerne auf "Nestbeschmutzer" und will andere vor diesem Zoff zumindest die Augen öffnen, was sie da mit nennenswerter Wahrscheinlichkeit kriegen werden.
Meiner steht wirklich oft "gut gesalzen" auf unserem Privatparkplatz im Freien, aber das Waschen macht keinen Sinn, da ich am Abend und in der Früh über eine stark gepökelte Autobahn (rund 20 km A2 nach Wien) zur Arbeit und nach Hause muss. Erstens kann ich das Auto nciht täglich 2x waschen, 2x krieg ich am nächsten Morgen nach dem Nachtfrost die Tür nicht auf und drittens halten das andere (besser) aus.
War doch mit der parallel besessenen A-Klasse und der 4-Zylinder-E-Klasse davor genauso: Alles braun. Links und rechts stehen die Hyundais, Toyotas, Volvos, BMWs, VWs, Renaults, teilweise auch gut 10 Jahre alt, da bräunelt nichts im sichtbaren Bereich. Ich hab mal einen Nachbarn auf einen bösen Steinschlag an der A-Säule seines Hyundais aufmerksam gemacht, der zuckte nur mit der Achsel. Als er den Wagen 3 Jahre später verkaufte, war der Pickel gerade mal 5 mm groß, also minimal angewachsen. Bei mir hätte ich wohl schon durchs Blech durchgreifen können ...
So long.
Zitat:
Original geschrieben von WalterE200-97
Hallo zusammen,
hallo Diplomat,
nicht nur Fahrbahnunebenheiten haben Einfluß auf die Verwindungssteifigkeit
der Karosserie. Der Luftwiderstand steigt im Verhältnis zur Geschwindigkeit
quadratisch an und trägt nicht unwesentlich bei hohen Geschwindigkeiten zur
Karosserieverwindung bei. Wenn nun durch solche Belastungen an einer Nahtstelle
zweier Blechfalze Haarrisse im Lack auftreten, kann hier Feuchtigkeit eindringen
und Korrosion hervorrufen.
Beispiel an einem Auto mit 0,6 m² Luftwiderstandsfläche, Quelle e31.net :
100 km/h: 299 N = 30 kg
200 km/h: 1194 N = 122 kg
LG, Walter
Hallo Walter,
es gibt einen gewissen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Alle Schweißverbindungen an modernen Autos sind mindestens doppellagig ausgeführt, deshalb sind diese Stellen besonders steif.
Deine Ausführungen sind deshalb zwar grundsätzlich richtig, aber eben praxisfern.
Wenn an Überlappungsstellen (also zwischen zwei Blechen) Korrosion auftritt, liegt das an Mängeln im Verarbeitungsprozess und fehlender / mangelhafter Versiegelung, nicht daran 'das die Teile arbeiten'.
Ich will niemand die Hoffnung nehmen, dass sein Auto weniger rostet, wenn er als Verkehrshindernis durch die Lande gleitet - aber Hoffnung ist eben mitunter trügerisch.
Gruß
Diplomat
Hallo Diplomat,
die Automobil-Industrie geht natürlich nicht mit Detail-Problemen an die
Öffentlichkeit. Ein Beispiel (2005): „ ...eine Herausforderung erkannten wir beim
Fügen von 6 Millimeter dicken Tür-Scharnierschenkeln auf das nur 0,8 Millimeter
dünne Blech der A- und B-Säule. Gleichzeitig wussten wir, dass der
Scharnierschenkel nicht parallel an der Karosserie anliegt, sondern einen
keilförmigen Spalt zwischen 0 bis 3 mm bildet ... außerdem wollten wir das
bisherige manuelle Überkopfschweißen an den unteren waagerechten Fügeflächen
automatisieren ... sind im Bodenbereich der Karosserie Verbindungen zu fügen,
die ebenfalls ein relativ großes Spaltmaß aufweisen. Schweißen, später auch Löten
per Hand und per Roboter brachte zusätzlich aufwändige Nacharbeit: Erstens war
die vor Korrosion schützende Zinkschicht infolge Hitzeeinflusses an der Fügestelle
zerstört, zweitens verunreinigten Spritzer die Arbeitsumgebung. Deshalb lagen
diese Fertigungsschritte außerhalb der Taktzeit ... usw. Quelle x-technik
die Übergange zwischen Konstruktionsfehlern, mangelnder Verarbeitung und
einhergehender Verwindung sind fliessend ...
Gegenseitige Rücksichtnahme und Akzeptanz im Strassenverkehr sind bei der heute
immer grösser werdenden Verkehrsdichte oftsmals unbekannt ... bis es vielleicht
einmal richtig knallt. Wer wie ich schon einmal in einen (unverschuldeten)
Frontalzusammenstoß verwickelt war, hält Schnellfahrer lieber nicht auf ...
LG, Walter
ein an Technik interessierter Amateur, der auf deine Praxis-Erfahrungen
bei Bedarf nicht verzichten möchte ...
@WalterE200-97
Vielen Dank für die Informationen.
Das Originaldokument habe ich natürlich sofort gefunden und komplett gelesen.
Es handelt sich dabei allerdings auch um aufgedoppelte Bleche (fertigungstechnisch schwierig vor allem wegen der so stark verschiedenen Blechstärken).
Diese Verbindung wird zwar später im Betrieb hoch belastet, aber da rostet nichts - weil gar kein Spalt mehr existiert. Dieser wurde ja zugeschweißt / gelötet.
Natürlich hast du recht - eine Karosserie verwindet sich während der Fahrt.
Das ist aber nicht der Grund für Kanten-, Falz- und Nahtrost.
'Extrem defensiv" gefahrene, sog. "Rentnerfahrzeuge" rosten mit Sicherheit genau dann wenig oder gar nicht, wenn sie selten oder sogar nie mit Regen, Schnee, Matsch, Streusalz in Berührung kamen.
Du besitzt ja wohl ein solches Auto, Walter, und hast durch deine Rostschutzvorsorge wohl alles dafür getan, dass Wasser und Salz nicht ans nackte Blech kommen.
Wenn deinem Auto "kein Anderer böse widerfährt", wirst du es sicher noch fahren, wenn ich schon 2 Foren weitergezogen bin.
Gruß
Diplomat
Alles schön und gut, aber ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand und kein Kultobjekt (solange es kein Oldtimer ist).
Ich mag mein Auto, bin aber nicht in ihn verliebt.
Dieses Jahr war er genau 2x in der Waschanlage.
Dort wo schlimmer Rost existiert, hätte ich täglich 3x nachschauen und streicheln können, es hätte trotzdem gerostet:
hinten unter der Stoßstange: auf jeder Seite faustgroße Löcher im Bereich der Abflusslöcher, der Rost hat sich unter der Antidröhnmasse ausgebreitet, bis alles rausgefallen ist. Die Stoßstangenbefestigung ist regelrecht abgefallen.
Kotflügel vorn rechts: nach dem vorletzten Winter kam von innen ein handgroßes Loch durch. Anschließend Blasen an der gesamten unteren Kotflügelkante, komischerweise ist der linke Kotflügel tip top.
Türe hinten links: beginnende Durchrostung an mehreren Stellen von innen, alle anderen Türen i.O.
Heckklappe: im Schlossbereich Durchrostung
Motorhaube im Steinschlagbereich: jede Menge Rostpickel trotz Sanierung
Stoßdämpferbefestigung hinten links: komplett umrostet
Federnaufnahmen vorn und Motorquerträger sind aber i.O.
Vielleicht liegts ja an der Geschwindigkeit, wenn die Bahn frei ist fahr ich öfters 200+.
jan.