Mehr Mut, Farbe und Formen: Der VW T-Roc wird das, was ein Golf nicht sein darf – abgesehen von der Technik. Alle Infos zum neuen VW-SUV in der Kompaktklasse.
Wolfsburg – Das mit dem SUV hat VW schon früh probiert. Doch der Golf Country war 1990 zu sehr Gelände, zu wenig Lifestyle und vor allem viel zu früh dran. Versuch Nummer zwei startet 2017, dieses Mal als eigenständiges Modell: Der VW T-Roc ist ein SUV mit Golf-Maßen, hohem Dach und Platz unter den Achsen. Es wird allerhöchste Zeit, denn die Konkurrenz ist längst am Markt. Opel verkauft erfolgreich den Mokka X, Mazda den CX-3, Renault den Captur. Audi bietet den (kürzeren) Q2 immerhin seit einem Jahr an. VW hat den Trend zu lange ignoriert und sich auf den Golf verlassen. Der T-Roc wird ein später Verfolger in einem wichtigen Segment. Kompakt-SUV mit Golf-TechnikQuelle: Volkswagen Damit der Versuch nicht in der Biederkeit erstickt, traut sich VW einiges. Der T-Roc verhält sich zum Golf wie ein Pfau zur Taube: Er ist bunt, auffällig, anders. Breite Radläufe, zwei Farben außen, bunte Folien innen – für den braven Golf undenkbar. Gibt’s im T-Roc zum Teil serienmäßig. Ein junger Wilder wird das SUV trotzdem nicht. Denn unter dem Blech teilen sich Golf und T-Roc alles. VW schreibt sogar in der Pressemeldung von „Fahrkomfort auf Golf-Niveau“. Beide basieren auf dem VW-Baukasten für Quermotoren („MQB“). Der T-Roc bekommt Turbobenziner und -diesel mit drei oder vier Zylindern, Front- bzw. Allradantrieb sowie Doppelkupplungsgetriebe („DSG“) oder Handschaltung. Zum Marktstart bietet VW im T-Roc sechs Motoren in drei Leistungsstufen an. Allrad gibt es ab 150 PS, aber nur beim Diesel in Verbindung mit einem Schaltgetriebe. Hier alle Antriebe im Überblick: Benzin
Diesel
VW T-Roc: Großer Kofferraum, drei AusstattungslinienQuelle: Volkswagen Zum nächstgrößeren VW-SUV, dem Tiguan, fehlen dem T-Roc 25 Zentimeter in der Länge. Damit baut er knapp kürzer als ein Golf. Zudem ist er einen Tick breiter und deutlich höher. Mit 1,57 Metern überragt der T-Roc den Golf um etwa 13 Zentimeter. Der gewonnene Platz landet vor allem im Kofferraum: VW gibt ein Volumen von 445 Litern an – 65 Liter mehr als im Golf. Mit umgeklappten Lehnen schluckt er 1.290 Liter Ladung. Serienmäßig installiert VW das Nötigste und ein paar Spielereien im T-Roc. Dazu gehören Klimaanlage, Radio (ohne CD-Spieler) und ein 6,5-Zoll-Display in der Mittelkonsole („Composition Colour“). Außerdem gehören 16-Zoll-Felgen, ein Spurassistent und eine Aufpasser-Kamera in der Windschutzscheibe zur Serienausstattung. Gegen Aufpreis gibt es zunächst zwei Ausstattungsvarianten. Sie sollen ähnlich viel kosten, verfolgen aber unterschiedliche Stile. Die eine macht das SUV hübscher („Style“, unter anderem: Kontrastfarben, Chromelemente, 17-Zöller), die andere sportlicher („Sport“: dunkle Scheiben und Heckleuchten, rote Bremssättel, schwarzer Dachhimmel, Sportsitze). Optional schraubt VW LED-Lampen, ein 8-Zoll-Navi, „Beats“-Lautsprecher, Panoramadach, ein adaptives Fahrwerk und einen Stauassistenten in den T-Roc. Zudem steht eine neue Generation des digitalen Tachos in der Aufpreisliste. Die debütierte kürzlich im größeren Skoda Karoq. Preis auf Golf-LevelDer T-Roc startet im November 2017 in Deutschland. Bestellungen nimmt VW schon zwei Monate früher entgegen. Genaue Preise nennt VW noch nicht, spricht aber von der „20.000-Euro-Klasse“. Das Basismodell wird also vermutlich eben so viel kosten. Zur Einordnung: Ein Golf mit 110 PS und vier Türen kostet 525 Euro mehr. Den ersten Publikumskontakt gibt es auf der IAA in Frankfurt am Main. VW baut den T-Roc im Portugiesischen Werk Setúbal sowie im chinesischen Foshan. |