Wie engagiert diskutieren die MOTOR-TALKer ihre Automarke im Markenforum? Das ermittelt die Ruhr-Uni Bochum seit 10 Jahren. Wie in den Vorjahren liegt Volvo 2017 vorne.
Bochum – Wer sein Auto liebt, der schreibt. Und wer es hasst? Womöglich auch. So in etwa lässt sich - grob vereinfacht – der „Involvement Index“ umschreiben. Den hat die Ruhr-Universität Bochum in diesem Jahr zum elften Mal seit 2007 auf Basis der Forenbeiträge auf MOTOR-TALK erstellt. Die Annahme: Je mehr ein Autofahrer über sein Fahrzeug spricht, desto stärker ist die emotionale Bindung dazu oder zur Marke. Demnach hängen Fans oder Fahrer von Volvo ganz besonders an ihrem Auto. Keine andere Marke wird auf MOTOR-TALK intensiver diskutiert. Auf Platz zwei folgt Audi, auf drei BMW. Land Rover und Mercedes machen die Top 5 voll. Berechnungsgrundlage ist die Zahl der Forenbeiträge in Relation zur Anzahl der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge einer jeden Marke. Marken mit sehr wenigen Zulassungen werden nicht berücksichtigt. Deshalb taucht etwa Tesla trotz der hohen Aktivität im Forum nicht auf. Die Erhebung ist rein quantitativ, berücksichtigt also nicht, ob die Nutzer sich in den Beiträgen positiv oder negativ äußern. Laut Studienleiter Rüdiger Hossiep fallen Problembeiträge nur geringfügig ins Gewicht. „Wer bloß ein Problem hat und sich deswegen am Forum beteiligt, tut das nur einmal“, wer sich hingegen regelmäßig austausche, beweise großes Engagement für eine Marke. Quelle: Ruhruniversität Bochum Involvement Index 2017: Top 5 unverändertDas Ranking der Top 5 hat sich in den vergangenen vier Jahren nicht verändert. Bei einem Durchschnittswert von 1 erreicht Volvo einen Engagement-Wert von 7,48. 2015 kam Volvo auf 6,71. Malte Krüger, Geschäftsführer der MOTOR-TALK-Mutter mobile.de, erklärt den Anstieg unter anderem mit dem aktuellen Modellportfolio. „Die neuen Modelle des schwedischen Herstellers kommen im Markt sehr gut an.“ Das Engagement von Audi- und BMW-Fahrern ist demgegenüber leicht zurückgegangen. 2015 kam Audi noch auf einen Wert von 4,22, in diesem Jahr liegt er bei 3,96. Bei BMW ging der Indexwert von 3,63 auf 3,56 zurück. Insgesamt weisen nur neun Marken einen überdurchschnittlichen Wert auf. Auf Land Rover (3,31) und Mercedes (2,76) folgen noch Saab (1,48), VW (1,25), Opel (1,09) und Porsche (1,05). Für die 27 weiteren untersuchten Marken notiert die Studie einen Wert kleiner als 1. Laut Hossiep ergibt sich das Ungleichgewicht aus dem ausgesprochen hohen Involvement von Volvo, Audi, BMW und Land Rover. Am Ende der Liste finden sich vor allem günstige Anbieter wie Dacia (0,12), Suzuki (0,12), Mitsubishi (0,11), Daihatsu (0,11) und Nissan (0,10). Vor allem Dacia stürzte in den vergangenen drei Jahren weit ab. 2014 lag die rumänische Billigmarke von Renault noch auf Platz 15, dieses Jahr belegt sie Platz 32. Quelle: Ruhruniversität Bochum Gewinner und Verlierer im Involvement Index 2017Dass sich das Engagement für Jaguar (+0,24) und Land Rover (+0,24) 2017 verstärkt hat, erscheint folgerichtig. Die Briten haben ihr Modellportfolio zuletzt konsequent erneuert und ausgeweitet. Daneben haben Lexus (+0,28), und Subaru (0,20) deutlich hinzugewonnen. Sie platzierten sich um 5 und um 4 Plätze höher als im Vorjahr. Für Kia ging es ebenfalls um fünf Plätze nach oben. Gesunken ist das Engagement bei der Marke Saab. Der Indexwert fiel um 0,31 gegenüber 2016. Kein Wunder, die Marke stellt schließlich seit Jahren keine Neuwagen mehr her. Versuche einer Wiederbelebung als Elektro-Hersteller zeigen bislang kaum Kraft. An den Diskussionen darüber könnte es auch liegen, dass sie trotzdem noch Platz 6 hält. |