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Wie lange kaltfahren nach langer, hoher Geschwindigkeit (TDI)?

Audi
Themenstarteram 6. Dezember 2006 um 8:51

Hallo.

Ich fahre einen A4 2.TDI mit 170PS (9200km) und zeimlich häufig eine Strecke von 550km, wobei man große Teile mit 180 - 210 km/h fahren kann (ja, sowas gibts noch) ;)

Als Schnitt zeigt mir das FIS dann auf die komplette Distanz 130km/h an.

Man kann auf einem Abschnitt fast 2h lang konstant über 180 oder gar 200 km/h fahren.

Nun meine Fragen:

1. Ist das okay, oder fällt meine Karre dann bald auseinander?

2. Wenn ich dann an die Tanke fahre, lasse ich den Motor noch 2 Minuten im Stand laufen um einen Turbotod zu verhindern. Ist das okay, oder wie macht ihr das?

Danke und Grüße

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32 Antworten

Ich denke 2min im Stand laufen lassen sollte ausreichen... oder halt schon paar km vor der Tanke oder Raste vom Gas gehen und locker "ausrollen" lassen.

Aber wielange der Turbo jetzt wirklich braucht um abzukühlen, ist wohl schwierig zu sagen... hängt ja ganz von der Beanspruchung ab.

Vielleicht sollte Audi als Option mal eine Temperaturanzeige für den Turbo anbieten... muss dann nur ein sehr sehr standfestes Thermometer sein :D

Das Dein Kleiner auseinanderfällt glaube ich weniger, im 6. Gang ist die Drehzahl mit 3500/min ja nicht besonders hoch bei 200km/h, also gemütlicher Reisegeschwindigkeit :D

Gruß

Sven

@holgor2000

Mein Audi wird ähnlich wie bei Dir zu 90% eine Strecke von ca. 450 km am Stück gefahren. Mein Durchschnitt liegt teilweise bei 150 km/h.

Auch bei mir gibt es Teilstücke die ich auch mehrere Minuten mit TOP-Speed fahren kann (teilw. bis zu 10 min), ansonsten immer um 200 km/h. Mein Audi macht das nun schon seit knapp 70.000 km und bisher sind keine Ermüdungserscheinungen sichtbar :-)

Themenstarteram 6. Dezember 2006 um 11:53

Super. Danke Euch.

Na dann kann ich ja weiterhin guten Gewissens unterwegs sein.

Grüße Holger

Läuft der Tubolader tatsächlich bei Standgas noch mit? Und zwar so daß er nur "langsam" abkühlt?

Natürlich läuft der Turbo bei Standgas noch mit. Ein Turbolader läuft immer wenn der Motor läuft, da er ja von den Abgasen angetrieben wird.

Gruß

Sven

Zitat:

Original geschrieben von Cenon

Natürlich läuft der Turbo bei Standgas noch mit. Ein Turbolader läuft immer wenn der Motor läuft, da er ja von den Abgasen angetrieben wird.

Gruß

Sven

So stark, daß er trotz Standgas nur "langsam" abkühlt?

Ich lasse meinen TDI nur im Winter bei extremer Kälte (Minusgrade) weiterlaufen da der Temperaturuntschied (Außentemperatur - Motortemperatur) sehr viel größer ist als im Sommer. Aber nicht wegen des Turbos. Nur, damit der komplette Motor und Aggregate nicht zu schnell abkühlen. Fahre ca. 60tkm im Jahr (nur Autobahn) und hatte noch nie Probleme mit dem Turbo.

Viele Grüße

Consignatia

Themenstarteram 6. Dezember 2006 um 15:35

Zitat:

Original geschrieben von consignatia

So stark, daß er trotz Standgas nur "langsam" abkühlt?

...

Wieso das?

Ich möchte ja, dass er schnell abkühlt.

Der Grund für die Aktion ist ja, dass der Turbo keinen Hitzetod sterben soll infolge von Wärmestau.

Grüße

am 6. Dezember 2006 um 16:31

Hallo,

meiner Meinung nach hat das Kaltfahren des Turbos bei Dieselmotoren allgemein nicht eine so große Bedeutung wie bei Benzinmotoren, die Abgastemperaturen sind halt deutlich unterschiedlich (500°C beim Diesel und Vollast, 900°C beim Benziner und Vollast).

Da der Turbo, wie Cenon ja schon richtig beschrieben hat, über das Abgas angetrieben wird, ist die Temperatur der Abgasturbine beim Diesel entsprechend niedriger.

Bei konstanten 200 km/h mit dem 2.0TDI und 170 PS bewegt man sich sicherlich nicht im Vollastbereich, so dass die Abgastemp. noch unter den 500°C liegen sollte.

Der Turbo wird also im Dieselmotor insgesamt deutlich geringer thermisch belastet als im Benzinmotor. Ich halte ein Kaltfahren im Bereich von 10-20 sek. für angemessen, wenn überhaupt nötig.

Beim Benzinmotor ändern sich die Verhältnisse wie oben beschrieben deutlich, dort würde ich aber auch eine Kaltlaufzeit von ca. 30 sek. für ausreichend erachten. KALT wird der Turbo nämlich sowieso erst, wenn der Motor abgestellt wird. :-)

Gruß,

Lutz

Zitat:

Original geschrieben von holgor2000

Wieso das?

Ich möchte ja, dass er schnell abkühlt.

Führt nicht gerade ein schnelles Abkühlen zu Materialermüdung?

Zitat:

Original geschrieben von consignatia

Führt nicht gerade ein schnelles Abkühlen zu Materialermüdung?

Mag schon sein, es geht beim Kaltfahren aber eher darum, daß ein rotglühender Turbo, der in diesem Zustand abgestellt wird, dafür sorgt, daß die Ölreste im Lader anfangen zu verkoken, und dann kann man den Lader in die Tonne treten.

Aus diesem Grund hat z.B. der 2.0 TFSI eine Einrichtung, die nach dem Abstellen des Motors noch für eine bestimmte Zeit eine Kühlung durch Wasser oder Öl (weiß ich jetzt nicht) aufrechterhält.

Grüße

Jan

Re: Wie lange kaltfahren nach langer, hoher Geschwindigkeit (TDI)?

 

Zitat:

Original geschrieben von holgor2000

Wenn ich dann an die Tanke fahre, lasse ich den Motor noch 2 Minuten im Stand laufen um einen Turbotod zu verhindern.

Bell schreibt bei den meisten Typen ein Cooldown von 2 Minuten vor, und was für eine Bell gut ist, wird für einen Audi auch richtig sein, selbst wenn er nicht fliegen kann.

Matthias

am 7. Dezember 2006 um 17:02

@ Pianist28

Naja, der Vergleich hinkt in meinen Augen etwas. Meiner Meinung nach ist ein Laufenlassen des Motors für 2 Minuten eine ziemliche Verschwendung, sowohl ökonomisch als auch ökologisch.

Die Turbine einer Bell mit einem Turbolader im Auto und vielmehr einem Diesel zu vergleichen ist thermodynamisch gesehen sehr gewagt. Die Wärmekapazität einer Hubschrauberturbine dürfte um einige Potenzen höher liegen als die eines Turbos.

Außerdem liegt der Sinn eine Turbine abkühlen zu lassen primär darin, die Brennkammer abzukühlen. Dieser Vorgang wird selbst bei Modellturbinen z.B. für Modellflugzeuge angewendet, allerdings wird dort die Kühlung rein über einen Elektromotor realisiert. Die Turbine soll schließlich auch abkühlen.

Da die Abgase wie bereits geschrieben selbst im Leerlauf beim Diesel noch ca. 250°C haben, wird der Turbo aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Leerlauf nicht kälter als 200°C. Die Abgase im Hubschraubertriebwerk hingegen haben beim Eintritt in die Turbine eine Temp. von ca. 1400 - 1600 Kelvin. Das entspricht in etwa 1120 - 1320°C. Soviel also zur thermodynamischen Vergleichbarkeit von Hubschraubertriebwerk zu Turbolader.

@ hoinzi

richtig rotglühend wird nur der Turbolader eines Benziner. Beim Diesel sind die Temperaturen des Abgases deutlich zu niedrig (bei Vollast um die 500°C).

Gruß,

Lutz

Zitat:

Original geschrieben von lupu

@ Pianist28

Die Wärmekapazität einer Hubschrauberturbine dürfte um einige Potenzen höher liegen als die eines Turbos.

 

@ hoinzi

richtig rotglühend wird nur der Turbolader eines Benziner. Beim Diesel sind die Temperaturen des Abgases deutlich zu niedrig (bei Vollast um die 500°C).

Gruß,

Lutz

Was bitte schön darf man sich denn unter der "Wärmekapazität einer Hubschrauberturbine" vorstellen? Verwechselst du da evtl. was mit dem Wirkungsgrad? Die Wärmekapazität ist ein Maß dafür, wie gut ein Körper Energie in Form von Wärme(thermische Energie) speichert. Bei gleichem Material und gleicher Masse, wäre die Wärmekapazität von Turbine und Turbolader die gleiche. "Um Potenzen" wird es da sicher keine Unterschiede geben, gleiches gilt für den Wirkungsgrad (Diesel ca. 35-40%, Flugzeugturbine ca. 40-45%).

Auch die Abgase aufgeladener Dieselmotoren, erreichen bei Volllast mehr als 800°C.

Der Sinn des Nachlaufen lassens liegt darin, dass der Turbolader Drehzahl verliert (Lader in PKW können Drehzahlen bis zu 200000U/min erreichen) und dabei noch weiterhin geschmiert wird (stoppt der Motor stoppt auch die Ölpumpe). Das Öl schmiert die Lager im Turbo und kühlt sie gleichzeitig. Bis Drehzahl und Temperatur auf günstige Werte gefallen sind, vergeht schon gut 1-2 Minuten.

Abhängig von der vorausgegangenen Fahrweise, sollte man also nicht einfach so leichtfertig den Motor abtellen ohne ihn ausreichend nachlaufen zu lassen. Der Turbo wirds danken.

Bei normaler Belastung, ist eine so lange Nachlaufdauer natürlich unnötig.

Das nachlaufen lassen beim Diesel ist tatsächlich nicht so wichtig wie bei einem benziner. Allerdings sind die typischen dieselturbolader auch technisch aufwändiger als der typische Benzin Lader. Der VTG Mechanismus ist nicht gerade als unanfällig bekannt und ich weiß nicht, in wie fern dieser auch von einer Abkühlung profitieren würde.

Das man nach 70Tk keine Ermüdungserscheinungen sieht ist sehr wahrscheinlich. alles andere wäre auch eine Katastrophe.

Ich habe meinen gechipten TDI immer eine kalt und Nachlaufphase gegönnt und der hat mich immerhin 160tkm begleitet.

Aber was ganz allgemeines zum kaltfahren: Fast wichtiger als das nachlaufen im stand ist das sog. kaltfahren. hierbei sollte man versuchen mit möglichst wenig last 8 optimal ausgekuppelt) bei einer " höheren" Geschwindigkeit zu fahren. Die Kühlung bei einem stehenden wagen geht nur über den kälteren Abgasstrom, während man beim kaltfahren den kühleren Abgasstrom wie auch das abkühlende Oel nutzen kann. Bei unseren Turbobenzinern handhabe ich das wie folgt: Nach hochlaststrecken ca 5km vor der Tankstelle Temp auf ca 100-120km/h im höchsten Gang reduzieren, ca 500m vor der Tankstelle auskuppeln und an die Zapfsäule rollen, den wagen ca 2 min nachlaufen lassen. Die Oeltemperatur sinkt bei diesem Spiel beim S4 von ca 120°C auf etwa 80°C ( bei normaler Außentemperatur also ca 20°C). Auch die Abgastemperatur ist hierdurch für eine relativ lange zeit recht gering ( der ganze Vorgang dauert etwa 5 min).

Gruß

BB

PS: Mir ist bisher *aufHolzklopf* noch kein Turbo verreckt

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