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Wie wirkt sich ein nicht ordentlich schließendes Ventil aus ?
Moin zamm.
Da das Thema für fast jeden Viertaktmotor Gültigkeit hat, habe ich es hier gepostet, auch wenn es sich um eine Kawa handelt
Ich habe eine (blaue !) 96er Kawasaki GPZ 1100 Horizont gekauft. Das -ansonsten bildschöne und unbeschädigte- Motorrad (LL 86 TKM) hatte zuvor nagelneue Bridgestone, einen neuen Akku und einen neuen Kettensatz bekommen, Gabel und Motor sind staubtrocken und dicht.
Dennoch war dieses Motorrad für weniger als 600 Euro via ebay an den sammler gegangen, denn der Motor sei angeblich defekt und habe keine Kompression. Zudem war es teilweise zerlegt, Tank, Sizbank und Verkleidungsteile zum Foto nur draufgelegt, so sah alles schief und krumm aus und war auch noch blöd beschrieben. Selbst ohne Motor wär das ein Bombenschnäppchen gewesen, zumal ich schon eine (rote) GPZ 1100 Horizont habe.
Vorgestern habe ich die Möhre geholt, gestern als Erstes Kompression gemessen. Zweimal 12 bar, einmal 11,5 und auf Zylinder 2 nur knapp 9 bar. Kerzen gereinigt, Vergaser ins Ultraschallbad, alles penibel zusammengebaut, Batterie nochmal geladen, Knopfdruck: Läuft auf allen Vieren rund.
Aber: Es sind zwei Geräusche da: So ein (nicht lachen ) "pft-pft-pft" mit gefühlt jeder Motorumdrehung (als würde temporär irgendwo Druck entweichen) und ein Röhren, als wäre ein Loch im Schalldämpfer (der tadellos ist) und aus dem Luftfilterkasten zu kommen scheint. Mein Kumpel meint, es höre sich nach einem defekten Lager an, nicht zuletzt, weil das Geräusch (eher beide) mit etwas höherer Drehzahl weniger wird. Der Motor hängt sauber am Gas und produziert bei ausreichender Ölmenge auch nicht ein blaues Wölkchen aus dem Dämpfer.
Meine Theorie ist ein undichtes Einlassventil auf Zylinder 2, welches a) Teile der Kompression in den Vergaser zurück schickt (daher nur 9 bar) und b) wenn der Motor läuft, der Verbrennungs- (Explosions- ) vorgang) dadurch bis in den Lufi-Kasten zurück hörbar ist.
Natürlich wird in jedem Fall das Ventilspiel überprüft und ggfflls. eingestellt. Das muss allerdings noch ein paar Wochen warten, bis der beste Motorenschrauber der Welt wieder aus der Kur zurück ist.
Aber natürlich bin ich neugierig und interessiere mich für Eure Meinung zu meiner Theorie. Wäre das so denkbar ?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Leute, bitte...
I
Jetzt kommt die Sache mit dem, der im Glashaus sitzt, denn der alte sammler ist auch nicht immer für einen pfleglich-friedlichen Umgangston bekannt, dennoch würde ich Euch bitten, die sehr interessante Themenerörterung auf sachlicher Basis weiter zu führen, es wäre ein Jammer, wenn der tapfere Ritter diesem thread mit scharfem Schwert den Lebensfaden abzuschneiden gezwungen wäre.
.
Gruß
sammler
Nein sammler, der Thread würde das Eingreifen unbeschadet überleben, auch wenn der Ritter das Schwert zücken würde, dass er nach dem letzten Post schon gelockert hat.
Lieber 4-Ventiler, stell Dir einfach mal vor, dass wie susireiter erwähnte, hier motorentechnisch weniger gut Geübte mitlesen. Diese wollen einfach lernen, auch mal eine in Deinen Augen vielleicht doofe Frage stellen dürfen oder auch einen Denkfehler haben dürfen, ohne von Dir derartig unqualifiziert abgewatscht zu werden. Wenn es Dir nicht gelingt, diese Unsitte in den Griff zu bekommen und stattdessen sogar noch nachtrittst, werde ich nicht zögern einzugreifen! Du kannst dies jetzt gern als Machtmissbrauch oder Drohung ansehen, ich möchte dies allerdings lieber als freundschaftlichen Rat verstanden wissen. Daher verzichte ich auf den offiziellen roten Rahmen und erstelle diesen Beitrag als wohlmeinender Nutzer!
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77 Antworten
Also, gehen wir davon mal aus das die Nr2 Einlassventil zu wenig Spiel hat und ist länger offen als es soll. Ich denke an diese Stelle sind wir uns einig. Zu wenig Spiel verursacht eine zu lange Öffnungszeit (da das Ventil früher als erwünscht geöffnet wird, da kein Spiel vorhanden ist) Zu viel Spiel bewirkt das Gegenteil, die Ventile sind nicht lang genug offen.
Jedenfalls, nehmen wir weiter an, das Einlassventil am Zyl2 hat also zu wenig Spiel, bzw., falsch justiert und verhindert eine Schließung. Dann müsste auch das verbrannte Gas aus dem Einlassventil mit herausgedruckt werden. Der Nr2 Vergaser wäre schwarz gewesen und der Luftfilter hätte gestunken wie verbrannt.
Ich denke nicht dass es ganz so schlimm ist. Schließen tut sich das Ventil auf jeden Fall, sonst hättest du kein 9bar Kompression, aber ich vermute sie öffnet zu früh. Öffnen tut sie bei der 1 Tank (Ansaugtakt) hier sind die Einlassventile offen und auslas verschlossen. Nun wird verdichtet, (2te Takt - Verdichtung), dabei schließen sich alle Ventile. Diese Verdichtung wird auch gemessen um die Kompression zu messen. Ist in Zyl. 2 zu wenig Kompression, liegt es entweder an eine zu lange 1. Takt beim ansaugen und die Einlassventile nicht frühzeitig schließen, oder ein zu lange Öffnung vor ende der 1sten Takt. Jedenfalls darfst du keine Verbrennungsgeräusche in dem Luftfilterkasten hören, da zu diesem Zeitpunkt alle Ventile verschlossen sind.
Es sieht aus, wenn wir weiterhin annehmen das Zyl2 Einlassventil Schuld hat, das diese Ventil in ein andere Zeittakt öffnet und schließt.
Natürlich darfst du nicht eine Beschädigung eines Ventils außer Acht lassen. Auch Verbrennungsrückstände können die Ursache sein. Es kann aber auch sein das die Ventile einfach neu in den Ventilsitz einpoliert werden muss.
Jedenfalls ich denke dass der Erwin das wieder hinbekommt
Gruß
Jason
Vielen Dank Jason. Wie ein Viertaktmotor funktioniert, ist klar.
Die Frage ist in der Hauptsache, ob dieser Umstand, dass das EL-Ventil nicht richtig schließt (ob nun angefressen oder zu wenig Spiel, das entscheidet letztlich darüber, ob der Kopf runter muss oder nicht.) diese Geräusche produzieren kann.
Aus dem Luftfilter wird sicherlich nichts stinken, denn selbst wenn ein wenig Verbrennungsgas entwischen würde, wäre das minimal und würde sofort von den anderen 3 Zylindern angesaugt, gleiches gilt auch für Gase aus der Gehäuseentlüftung, die riechst Du ja auch nicht. Deshalb wird auch kein Vergaser schwarz.
Die Ventile einzustellen, oder auch den Kopf abzuschrauben und das zu richten ist auch für mich kein Problem. Allerdings wäre der Erwin wohl unglücklich, wenn er da nicht dabei wäre. Schließlich machen wir beide sowas seit Jahren gemeinsam.
Oh Stefan !! Das du weis wie eine 4-Takter funktioniert weis ich ja ! Das ganze diente ja auch nur zum Gedankenstimulation. Aber um es nun weiter zu nehmen. Du schreibst, die Gase aus der Kurbelentluftung riechst du nicht, das stimmt, allerdings sind die Gase aus dem Kurbelwelleentluftungsloch anders als die durch eine frische Verbrennung im Brennraum produziert
Ich denke schon das wenn eine EL Ventil nicht schließen wurde, wäre das ganze um ein vielfaltes schlimmer.
Das wird sich zeigen ....
Ich weiß, dass Du weißt, dass ich das weiß... Deshalb hats mich auch gewundert.
Genau das Letztere glaube ich übrigens nicht. Ich bin Dir für Deine Ausführungen auch sehr dankbar, Jason. Nur bringen die mich in der Sache nicht wirklich weiter. Und mit dem Glauben ist das so eine Sache. Mein Schwager sagt immer, wenn er glauben würde, wäre er Pfarrer geworden und nicht Anwalt. Besser wäre, wenn es jemand weiß, der das Phänomen kennt. Was soll da schlimmer sein ? Es entweicht etwas Kompressionsdruck und evtl ein wenig Verbrennungsgas. Wie gesagt, wird das sofort wieder angesaugt. Das ist schon mal klar. Und schwarze Vergaser ? Woher denn ? Die verbrennt nahezu rußfrei.
Aber ich habe eine Idee, wie ich das herausfinden kann. Ist eigentlich ganz einfach. Zündkerze Nr. zwei raus. Der Motor läuft auch auf drei Zylindern. Aber dann sind beide Geräusche weg. (Oder eben nicht )
Ich hatte was Ähnliches, als der Kat unseres Z3 total verstopft war. Der Motor lief nicht mehr, maximal ein paar Sekunden im Standgas. Eine Kerze zur Entlastung raus, er lief. Dann war auch klar, wo der Fehler zu suchen war.
Das man es heraus findet, ist kein Thema. Natürlich finden wir das heraus. Aber hast Du mal an einer GPZ 1100 die Vergaser aus- und eingebaut ? Da ist eine 600er GPZ Kindergeburtstag dagegen. Deshalb wäre ich ja auch dankbar für Tipps. Zweifellos hats hier ein paar Technik-Freaks, deren Wissen etwas tiefer geht, als unser beides, Jason.
Ich wüsste ja Einen. Aber der ist gerade in Kur...
Hallo Forum!
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Mein Schwager sagt immer, wenn er glauben würde, wäre er Pfarrer geworden und nicht Anwalt.
Wobei ein Jurist auch nur glaubt zu wissen.
Mal bekommt er Recht, mal nicht.
Alles Gute!
Ramses297.
Ich halte es dennoch für recht wahrscheinlich, daß das Einlassventil nicht richtig schließt!
Bin jetzt schon mal gespannt, was Du feststellst.
Kopp runter - nachsehen.
hmpf...
Dann muss ich diesen Drecks-Vergaser erneut aus- und einbauen. Das reicht eigentlich einmal im Leben und das habe ich in den letzten 6 Wochen dreimal gemacht. Einmal an der Blauen, vorgestern und zweimal an der Roten, da ist er übergelaufen. Ich mach morgen den Test mit der Zündkerze und dann wird das Ventilspiel geprüft. Vorher kommt der Kopf nicht runter.
Ich berichte.
... dann bring Deinem Kumpel das Ding zur Kur ... da kommt er nicht auf dumme Gedanken - von wegen Kurschatten.
Wegen Letzterem mache ich mir nicht die geringsten Sorgen. Mein Kumpel hat die Treue erfunden und außerdem hat er seine Frau dabei. Und das Gefummel mit dem Vergaser macht ihm sowenig Spaß wie mir. Kein Platz zwischen den Ansaugstutzen vorne und hinten und dann das elende Gefrickel mit diesen vermaledeiten Federringen.
Abgesehen davon sehe ich vorerst noch keine Notwendigkeit den Kopf abzunehmen, was noch weitere Kosten wie Kopfdichtung etc. verursacht. Unter Umständen ist das mit der Korrektur des Spiels sehr schnell erledigt. Wir entfernen uns zudem immer mehr vom Sinn und Inhalt meines postings, das ich durchaus ernst gemeint hatte.
Der Einzige der meine These für vostellbar hält ist lidskjalfr (ich freu mich jedesmal, dass ich diesen Namen auswändig kann)
Wir könnens auch abhaken:
Ich teste morgen, wie sich der Motor anhört, wenn ich die Kerze auf 2 rausdrehe. Dann ist die Kompression weg und es gibt da auch keine Verbrennung. Ergo müsste er nach meiner These dann auf drei Zylindern unrund, aber ohne diese Geräusche laufen.
Dann steht das Ventilspiel und eine exakte Kontrolle der Steuerzeiten auf dem Programm. Ich hab keine Ahnung, ob nicht jemand an dem Motor gefummelt hat. Wenn das genau stimmt, noch ein Probelauf.
Dann werde ich (im Negativfalle, also wenn sie immer noch Geräusche macht), entscheiden was passiert. In jedem Falle Vergaser und Auspuff ab, Verkleidung und alles weg, den Kopf runter...
Es wäre nicht die Erste, bei der ich mir anschließend die Mühe des Zusammenbaus nicht mehr mache, wohl wissend, wie die Differenz zwischen dem Verkauf eines kompletten funktionierenden Motorrades und dem von Einzelteilen ausieht, besonders zu dieser Jahreszeit. Die kratzerfreien Schalldämpfer würden sich auch an meiner Roten gut machen und mal auf ein blaues Kleidchen zum wechseln wäre ja auch nicht schlecht. Räder kann man direkt austauschen... für den Rest finden sich Käufer...
Ich bin da absolut schmerzfrei.
Haste nicht irgendwie die Möglichkeit ne Druckverlustprüfung zu machen?
Dauert keine halbe Stunde und du kannst vielleicht schonmal vorher rausfinden wohin sich die Kompression genau verabschiedet.
Wenns dann irgendwo ins Kurbelgehäuse bläst kannst du die Mühle gleich schlachten sofern du nicht neue Kolbenringe usw verbauen willst, wenns tatsächlich irgendein Ventil ist kannst du dann immernoch erstmal mit Ventilspiel und ggfs Kopfdemontage weitermachen.
Übrigens; ein Stetoskop ist nicht nur für den Landarzt von Nebenan praktisch.
Damit habe ich schon häufig den Ursprung "seltsamer Geräusche" ermittelt. Das hilft enorm bei der Diagnose - auch beim Motorrad.
Zur Not kann man einen ordinären Schraubendreher verwenden, indem man den Griff fest ans Ohr presst und mit der Spitze den Motor "abtastet". Zumindest; mechanischem Klackern, Schleifen, Kratzen, etc, kommt man damit auf die Spur.
Zitat:
Original geschrieben von lidskjalfr
Zur Not kann man einen ordinären Schraubendreher verwenden, indem man den Griff fest ans Ohr presst und mit der Spitze den Motor "abtastet". Zumindest; mechanischem Klackern, Schleifen, Kratzen, etc, kommt man damit auf die Spur.
... das kenn ich mit einem Stück Holz ... z. B. einem Stück Besenstiel.
Öhm, so ein "pft-pft-pft-pft ..." () hatte ich auch mal, aber da war einfach eine Elektrode in der Zündkerze locker bzw. die Porzellanisolierung angebrochen.
Ansonsten, öhm, war die Maschine vielleicht lange gestanden ? Denn dann könnten diejenigen Ventilsitze/-teller, welche die ganze Zeit offengestanden hatten, schon Flugrost angesetzt haben. Was ich jetzt aber nicht ganz zusammenpusseln kann, ist, wieviele Ventile in welchen Zylindern gleichzeitig offen gestanden haben mussten. Ist das die alte 1100er "Horizont" (die mit Kat aus 95 oder die uralte aus den 80igern ?? bzw. in USA hatte die uralte ja auch bereits nen Kat) noch ein 2-Ventiler oder schon ein 4-Ventiler ?
Kompression 9 ist ja nun nicht so arg wenig, ist ja kaum unter der "Grünbereich-Hausnummer" von 10+ drunter, könnte also schon Flugrost auf einem Ventil/Ventilsitz sein. Nur wundert mich, dass dann nicht gleichzeitig noch ein anderes Ventil in einem anderen Zylinder (das vermutlich auch offengestanden haben musste) denselben Effekt zeigt.
Das Problem ist nur, dass dieses nicht gescheit schließende Ventil mit der Zeit abbrennt, weil es die Hitze nicht mehr an den Motorblock abführen kann. Ein Auslaßventil brennt's vermutlich aber sogar wieder frei, wenn's nur Flugrost ist, weil es sowieso heißer wird; beim Einlaßventil weiß ich nicht, was passiert, denn die kalten Spritgase kühlen es ja bisserl beim Einströmen und evtl. helfen da irgendwelche dieser Motorputzmittel-Spritzusätze.
Gruß und good luck mit der "blauen"
PS: Öhm, warum fragst Du ? Das weißt Du und Dein Kumpel doch alles selbst viel besser ...