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Wieso baut man keine 2 Takter bei Autos?

Themenstarteram 27. Juli 2006 um 15:04

Neulich als wir schon ein paar Bierchen getrunken hatte kamen wir wieder mal ins Diskutieren was besser ist 2 Takter oder 4 Takter (Motocross). Und da dachte ich mir wieso bei Autos eigentlich keine 2 Takter gebaut werden? Eigentlich hat ein 4 Takter ja einen schlechten Wirkungsgrad weil er für einen Verbrennungsvorgang 2 Umdrehungen benötigt. Und ein 2 Takter eben nur 2. In der heutigen Zeit müßte es doch möglich sein das bei einem 2 Takter das Kraftstoffluftgemisch nicht aus dem Kurbelgehäuse angesaugt wird sondern einfach durch eine Direkteinspritzdüse der Benzin und durch eine 2te Düse die Luft direkt in den Brennraum gespritzt wird. Oder eine Düse kombiniert mit dem fertigen Benzin Luftgemisch. Und die Abgase werden wie bei einem normalen 2 Takter ausgestoßen.

Meine KTM 380 (2 Takter) hat 65PS bei 360ccm

das entspricht einer Literleistung von 180,56 PS

also müßte mein C20XE theoretisch bei 2 Liter Hubraum 361 PS haben! *gg*

Ist halt nur ein Gedanke von mir, aber theroretisch müßte es funktionieren. Und das positive daran wäre nie mehr kaputte Ventile, kein Zahnriemen oder Steuerkette erforderlich, mehr Leistung

Was haltet ihr von meinem Hirngespenst? *gg*

Beste Antwort im Thema

Auf den meisten Autobahnen sind 300m Sicht kein so großes Thema.

Exkurs Physik: Nehmen wir an, ein PKW fährt 200 km/h, ein anderer zieht dem mit 89 km/h vor die Nase (der hinter einem LKW ausscherende OPA). Reaktionszeit 1s, Abstand sagen wir 200 m, nehmen wir eine Verzögerung des Bremsenden von 0.75g an.

(a) Wie hoch ist der minimale Abstand der Fahrzeuge, wenn OPA nicht aufs Gas steigt?

(b) Wie hoch wäre der minimale Abstand, wenn statt des Opas der berühmte Idiot in einem RS4/M3 (ca 18s auf 200 km/h) säße, der gerade mit seinen 3 m/s² vom Beschleunigungsstreifen aus direkt hinter dem LKW "standesgemäß" nach ganz links zieht? 18s von 0 auf 200 km/h sind gemittelte 3 m/s², obenrum ab 100 km/h mit 2.1 m/s² weniger wenn ich die rund 5s von 0 -> 100 km/h abziehe.

Lösungshinweis: -0.75g entspricht ca 80m Bremsweg aus 100 km/h INCL. Reaktionszeit bzw. ca 52m ohne diese. Also "konservativ".

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Lösung:

(a) 135m bei einem nicht beschleunigenden Hindernis und

(b) 154 m bei dem voll beschleunigendem mit 3 m/s² Vortrieb. 150 bei 2.1 m/s.

So ein voll durchziehender M3 oder andere Potenzersatzgeräte vom Typ 750i/Q7/X5 & Co fühlen sich schnell an, sind es aber nicht. Bei 220 km/h sind wieder 134m erreicht und den Unterschied sieht im Spiegel (ich mein das Ding im Auto, nicht am Kiosk) kein Mensch. Bei einem mit 1g beschleunigenden Motorrad wären es übrigens 160m, also auch nicht "besser".

Edit: bei 200m Startwert als Abstand und 135m minimalem Abstand heißt das, dass theoretisch 66m Abstand ausreichend wären um gerade so eben keinen Unfall zu bauen. 70m sollte bei einem Spurwechsel wirklich JEDER Herausziehende ganz sicher überblicken können. Es sei denn, die Autofahrerkrankheit Nummer 1 und 2 schlägt zu - gucken ist feige und der Blinker ersetzt im Sinne von "ich ziehe jetzt rüber" jede Vorfahrtsregelung.

Das nur am Rande bemerkt. Verkehrsregeln haben wenig mit Physik zu tun, die Abgaswerte jedoch eine ganze Menge um den Bogen zurückzuspannen.

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am 27. Juli 2006 um 16:06

Hallo ktmduc,

die Überlegung ist nicht schlecht und es ist richtig das der 2 Takter einen höheren Wirkungsgrad hat. Daher findest du in Panzern auch 2 Takt Motoren (z.B. Leopard 1, 38L Hubraum, ungedrosselt 1500PS).

Und früher wurden auch in PKW 2 Takt Motoren verwendet (bis vor 16 Jahren im Trabbi).

Die Vorteile des 2 Takters sind:

-höherer Wirkungsgrad durch nur 2 Takte

-einfachere Bauweise

-günstiger

-....

Nachteile

-Schmierung durch Benzin Öl Gemisch -> Umweltproblem durch verbranntes Öl

-mehr fällt mir spontan nicht ein, bin auch kein Motorexperte ;)

Ich denke aber das der eine Punkt den ich aufgezählt hab das K.O. des 2 Takters ist. Die Regierung wollte auch schon einmal beschließendas keine 2 Takt Motoren mehr verwendet werden dürfen, auch in Rollern und Kleinkrafträdern.

Dennoch gibts wohl Entwicklungen zur Getrenntschmierung, bei der du eine Schmierung wie im 4 Takter hast mit Ölwanne, Pumpe usw..

Ich hoffe ich konnte etwas helfen :)

Gruß Red Five (der grad seinen ATT beim Gewitter geholt hat :/ )

Themenstarteram 27. Juli 2006 um 17:35

Die Kolben werden eh dann noch bei meiner Überlegung durch die Ölwanne und Ölpumpe geschmiert, das einzige Problem ist das die Abgase irgendwie entweichen müssen durch das Kurbelgehäuse. Und wenn die Kolben durch die Ölwanne geschmiert werden verbrennt auch kein Öl.

Stihl (Motorsägen,etc...) hat sogar einen Katalysator für 2 Takter entwickelt. Es gibt auch ventilgesteuerte Motoren, das sind aber meist langsamlaufende Diesel (Schiffsdiesel,...) mit Aufladung. Am besten mal bei Wikipedia gucken oder Google bemühen.

Meine Aprilia hatte Getrenntschmierung. Die ging wie ein Zäpfchen... :D

Themenstarteram 27. Juli 2006 um 19:46

Aber sobald es ein Ventilgesteuerter Motr is handelt es sich ja eh um einen 4 takter. Und Kat gibt es schon lange für 2 takter, eh fast bei allen 50ccm Mopeds.

bimota hatte mit der absolut geilen VDue einen genialen 2 takter entwickelt, mit speziellen laufbahnen der kolben etc. die war schadstoffarm wie ein 4 takter der damaligen zeit!! leide kaufte die keiner, weil 2 takter als "antiqiert" gelten. der 2takter benötigt ja den spülvorgang, zum schmieren des kolbens, wenn dieser aber z.b. aus reinem kohlenstoff (stellt VÖLKL Motorentechnik mittlerweile her, eigenentwicklung mit genialen eigenschaften), hätte sich mit einer ensprechenden beschichtung der laufbahn dass problem gelöst. ABER: es kostet garantiert en heidengeld, son motor zu entwickeln, un wer will sich dass noch antun? dass es geht, un sich evtl. sogar lohnt, zeigt uns ja der wankelmotor im mazda. es ist ganz sicher machbar, un mit turbo garantiert besser als en 4 takter mit turbo oder kompresso, vom verbrauch un emmission gesehn. den kat gibts in der tat schon länger.

Moin,

Wer genau sucht ... findet sogar, das in Japan Direkteinspritzer-2-Takter gefertigt werden (Ich weiß leider nicht mehr wer die baut). Das große Problem bei diesen Motoren ist aber trotz allem das Abgasverhalten und das es durch den Spülvorgang einen begrenzten Hubraum gibt, womit diese Motoren eben hauptsächlich für Kleinfahrzeuge und Kleinwagen geeignet sind. Bei LKWs und Schiffsdieseln, die auch nach dem 2-Takt-Prinzip arbeiten können, wird um dieses "Hubraum" Problem zu umgehen ja ein Turbo oder ein Kompressor unter anderem zum Spülen der Zylinder verwendet.

Und die hohen Literleistungen des 2 Takters resultieren ja auch aus zwei damit eng verbundenen Punkten. Motoren mit kleinem Hubraum sind in der Lage wesentlich höher zu drehen (siehe auch kleine 4-Takt-Motoren z.B. in Motorrädern; Leistung = Kraft mal Drehzahl), da die bewegten Massen kleiner sind und der Entfall der Ventilsteuerung ermöglicht abermals höhere Drehzahlen, wogegen man bei einem 4-Taktmotor ab einer gewissen Grenze zu Tricks oder Zwangssteuerungen greifen muss (z.B. in der Formel 1 Pneumatische Ventile oder desmodromische Ventilsteuerung).

Zu guter Letzt wird es wohl an vier Punkten scheitern ... zum einen das ohne große Kosten nur Kleinwagen damit auszustatten sind, das 2 Takter deutlich lauter sind, das Ihr Abgasverhalten nicht so einfach zu kontrollieren ist wie beim 4-Takter und zuguter Letzt die Vorurteile ;)

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von ktmduc

Aber sobald es ein Ventilgesteuerter Motr is handelt es sich ja eh um einen 4 takter. Und Kat gibt es schon lange für 2 takter, eh fast bei allen 50ccm Mopeds.

Schiffsdiesel sind ventilgesteuerte 2 Takter. Wurde früher auch in LKW eingesetzt ---> Krupp Titan.

Die Abgase im Zylinder werden mit Hilfe von Druckluft ausgeblasen. Der Kraftstoff wird in die verdichtete und über der Selbstentzündungstemperatur des Kraftstoffs erhitzte Luft direkt eingespritzt.

Dadurch das der Zylinder beim Ansaugen nur mit Luft gefüllt wird lassen sich die Abgase komplett ausspülen ohne Treibstoffverlust wie beim 2 Takt Benziner. Wirkungsgrad bis zu 55% ---> moderne PKW Diesel haben selten mehr als 40%!

am 28. Juli 2006 um 8:15

die Wankelmotoren sind alles andre als haltbar und wirtschaftlich, trägt zwar nicht zum Thema bei aber trotzdem:

Die neuen Legierungen an den Ecken der Kreisscheibe da drin halten zwar viel aus, dichten toll ab, aber eines Tages sind die auch kaputt. RX7 oder der Turbo, die waren alle nach paar 10x Z tkm kaputt und man konnte sich nach Ersatz umschauen.

Der RX 8 is n absolutes Drehzahlmonster, wenn du den mit bischen Spaß fahren willst is alles jenseits der Drehzahl von 8000 schon ein muss..

die Schmierung im 2 Takter zu realisieren wär kein Problem, aber wer will sowas fahren.. Musste auch unendlich hochdrehen, haben dann wenig Laufkultur (find ich zumindest im Vergleich zu nem schön laufenden R4 4-takter)..

Bin ma gespannt wann der Sprit ausgeht ^^

am 28. Juli 2006 um 10:09

2-Takter haben gegenüber 4-Takter eine schlechere Füllung der Zylinder. Hinzu kommen die niedrigeren Kolbendrücke was zu einem niedrigeren Drehmoment führt. Denn Drehmoment ist gleich Kraft x Hebelarm. Die Kolbenkraft resultiert aus dem Verbrennungsdruck und der Fläche des Kolbenboden. Komplizierter will ich garnicht drauf eingehen.

Was soll ich mit einem Motor der keine Wurst vom Teller zieht? Man müsste ein sehr kurzes Getriebe verbauen, damit am Rad überhaupt genug Drehmoment ankommt. Folge wäre ein sehr hoch drehender Motor und die Lärmbelastung. Denn es sind nicht nur die Abgasemissionen, sondern auch die Geräuschemissionen begrenzt. Stellt euch mal eine Autobahn NUR mit 2-Taktern vor. Alle Motoren würden min.6000 1/min drehen. Sorry, ich wohne keine 100m einer Autobahn weg, muss nicht unbedingt sein.

Der hohe Kraftstoff- und Ölverbrauch ist jedem klar. Der 4-Takter hat zudem in den Leertakten Zeit sich abzukühlen! Der 2-Takter dagegen nicht!

@Kester

Für die Drehzahlfestigkeit spielt das Hubraum an sich keine Rolle. Was viel wichtiger ist, das es sich um einen Kurzhuber handeln sollte. Drehmomentschwache Motoren, wie z.B. in Motorrädern sind fast immer Kurzhuber. Diesel z.B. immer Langhuber. Ich nenne mal einen Beispiel: Ein Motor mit einem Hub von 86mm hat bei 6000 1/min Kurbelwellendrehzahl eine mittlere Kolbengeschwindigkeit von 17,2m/s. Ein Motor mit einem Hub von 76mm dagegen nur 15,2m/s. Der Kurzhuber könnte somit theoretisch mit der gleichen Kolbengeschwidigkeit ~6789 1/min drehen.

Hat jemand von euch ein Modellauto mit einem 2-Takter? Schonmal an die max. Drehzahl von 18-22000 1/min drehen lassen?

Gruß

Ercan

am 28. Juli 2006 um 11:40

Zitat:

Original geschrieben von C20NE-Cruiser

Sorry, ich wohne keine 100m einer Autobahn weg, muss nicht unbedingt sein.

dann zieh doch um :P

am 28. Juli 2006 um 12:27

Wohne Du erstmal in NRW, in einer Großstadt und erzähl mir nochmal was von umziehen.

Kennst den Spruch von Dieter Nuhr?

Gruß

Ercan

am 28. Juli 2006 um 13:04

Was waren das für Zeiten mit meiner Aprilia RS 125 die ist bis fast 12000 (2-Takter) gedreht da haben selbst sogar die größeren 4Takter blöd aus der Wäsche geklotzt. Dann noch mit dem kleinen Ritzel...man was hatte die für ne Beschleunigung....

am 28. Juli 2006 um 19:26

Wankelmotoren wären immernoch das beste,

nur schade, dass sie zu wenig ausgetüfftelt werden...

wobei, wenn ich jetzt so überlege...

SOLARAUTO müsste man haben,

mit den heutiigen Benzinpreisen...!!!

Zitat:

Original geschrieben von Stali

SOLARAUTO müsste man haben,

mit den heutiigen Benzinpreisen...!!!

...oder vllt mal wieder ein Fahrrad benutzen...

mfg Micha

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