- Startseite
- Forum
- Wissen
- Finanzierung
- Wieso spielt es für viele eine so große Rolle was für Fahrzeuge andere Personen fahren?
Wieso spielt es für viele eine so große Rolle was für Fahrzeuge andere Personen fahren?
Guten Abend,
heute wurde wiedermal ein Thread erstellt (und auch gleich wieder ohne Angabe von Gründen gelöscht) in dem von der Te unter anderem gefragt wurde wie sich Person Xy einen Z4/A8,... bei einem doch recht geringen Lohn leisten könne.
Das führt bei mir zur Frage wieso das diese Personen überhaupt interessiert und somit auch zu diesem Thread.
Wieso gönnen wir (stellvertretend für "viele") anderen Menschen nicht einfach ihr Fahrzeug, sei es ein Sportwagen oder eine Oberklasselimo, sondern hinterfragen wie sich diese Personen so ein Fahrzeug überhaupt leisten können und stellen dabei die wildesten Spekulationen auf?
Was haben wir denn gewonnen, wenn wir wissen, dass diese Person nur für ihr Auto arbeitet, noch zu Hause wohnt, das Auto finanziert hat oder auf eine andere Art und Weise so ein Fahrzeug unterhalten kann?
Bin mal gespannt wie ihr das seht.
Um den Bogen zur Fahrzeugfinanzierung zu bekommen:
Was ich mich immer wieder frage ist, wieso viele Menschen ihr Fahrzeug finanzieren. Hat sich die Mentalität vom Sparen zum Sofort-Konsum verändert, auch wenn es mehr kostet oder sind alte Gebrauchte einfach aus der Mode gekommen? Muss man heutzutage ein neues, um nicht zu sagen aktuelles Fahrzeug fahren um jemand zu sein?
Ich weiß, es ist nicht die Art von Thread die hier ansich gewünscht sind, aber es interessiert mich einfach. Wenn er gelöscht wird, dann wird er eben gelöscht
Beste Antwort im Thema
Also auf MT laufen lauter Top Verdiener rum. Die meisten fahren Dickschiffe oder haben 3 Autos, und alle müssen bar bezahlt sein, wenn man den Finanzierungs Forum glauben schenken darf
Fühl mich geehrt mit lauter Spitzenverfiener zu schreiben
Ähnliche Themen
1224 Antworten
Es spielt sicherlich keine große Rolle, aber man muß sich doch fragen, wenn man Nachbarn hat, die von der Sozialhilfe leben, Amt bezahlt die Miete und einen Mercedes 500 fahren. Sitzen den ganzen Tag in ihrer Wohnung rum und kommen um nach Salz oder Eiern zu fragen und, und, und.
MfG aus Bremen
Mich interessiert es nicht was meine Nachbarn fahren oder was sie verdienen. Hier im Forum sind wir aber anonym und wenn die Frage gestellt wird ob sich ein Auffüller bei Edeka einen 500er SL leisten kann, darf bzw sollte man Ihm wohl die Wahrheit sagen.
Na dann antworte ich mal, bevor es wieder gelöscht wird.
Zum einen sind Menschen nun mal neidisch. Das liegt in der Natur. Der eine ist neidisch auf den guten Job des anderen oder auf das schöne Haus, die wohlerzogenen Kinder, die scharfe Ehefrau oder eben das tolle Auto. Und man mißt sich eben gern mit anderen. Der eine mehr, der andere weniger. Und in einer Gesellschaft, in der es hauptsächlich darum geht, wer ich bin und was ich leiste, möchte man natürlich gerne "mithalten" um nicht als Verlierer zu gelten. Ich selber sehe das nicht so, aber denke, dass es viele Leute so sehen. Ich selber halte es so, dass ich nur mir selber gegenüber Rechenschaft schuldig bin. Ich alleine entscheide, ob ich mit meinem Einkommen, meinem Haus, meinem Auto zufrieden bin und mein Auto wird keinen Deut schlechter, wenn mein Kollege oder Nachbar sich ein größeres Auto kauft. Es ist und bleibt ein Golf V.
Ich selber gönne es auch jedem, wenn er Geld gewonnen ode rgeerbt hat oder reiche Eltern hat, die ihm ein großes Auto ermöglichen. Da soll jeder nach seiner Philosophie glücklich werden. Mich stört es nur, wenn Leute über ihren Verhältnissen leben, dann Insolvenz anmelden und wir alle die Zeche zahlen müssen.
Zum Ratenkauf:
Das ist in den letzten 2 Jahrzehnten stark angestiegen. Zum einen durch die Vereinfachung des Ratenkaufs (man kann mittlerweile fast alles auf Raten kaufen), zum anderen durch die Werbung und Gesellschaft, die gerne suggeriert, dass es Quatsch ist zu sparen, denn Ratenkauf ist viel einfache rund genauso gut. Ausserdem hat sich das gesellschaftliche Bild gewandelt. Galt es früher noch als negativ, Schulden zu haben, so ist das heute viel lockerer. Viele Leute haben Konsumschulden, auch und vor allem junge Leute. Früher hat man eben gespart und sich dann etwas geleistet. Heute leistet man sich erst etwas und zahlt es dann ab. Ich selber halte da nichts von, bin da eher altmodisch. Ich habe alles bar bezahlt (Autos und sonstige Konsumgüter). Ist auch eine psychologische Sache und eine Erziehungssache: Ich kann einfahc ruhiger schlafen, wenn ich weiss, dass ich keine Schulden habe und das was ich habe, auch wirklich mir gehört.
Der Wunsch nach einem hochwertigen Fahrzeug ist sicherlich der eigentliche Wunsch nach Satus.
Viele Leute sind der Ansicht, und ganz unrecht haben sie damit ja auch nicht, sie könnten ihre gesellschaftliche Stellung und ihr Ansehen mit einem besonderen, großen, vermeintlich teurem Fahrzeug aufwerten.
Insofern ist auch klar warum ausgerechnet Geringverdienern, Arbeitslosen usw, eben Menschen in prekären Lebenssituationen, ihr Fahrzeug so eine besondere Bedeutung beikommt.
Ich bin in Hamburg Wellingsbüttel im Wachsschutz tätig. Die Objekte die wir da betreuen sind Villen im Millionenwert, oftmals zusätzllich vollgestopft mit Kunst im Millionenwert. Vor den Häusern parken in der Regel immer ganz normale Autos, oftmals ältere Baujahre, Mittleklasse Audis BMWs Mercedes, VW Passats usw. Wer ein Faible für Autos hat, hat sicher noch einen Porsche in der Garage, aber längst nicht alle. Da sieht man, dass wenn Status sowieso vorhanden ist, das Auto keine große Rolle mehr spielt.
@pepperduster: Sehr schön geschrieben. Kürzer gehts nicht und trotzdem alles Wichtige gesagt und an einem anschaulichen Beispiel dargestellt.
Dem Status wird in Deutschland allem Anschein nach ein zu großer Wert beigemessen. Scheint IMHO auch in gewisser Weise ein Mentalitätsproblem zu sein.
Bei mir spielt Status nur in der Weise eine Rolle, dass ich nicht alltägliche Fahrzeuge vorziehe. Bissl Spaß am Fahren muss sein. Dafür braucht man aber keinen 500er SL.
Wenn ich so rumschaue merke ich immer wieder, wie sich Leute mit KFZ übernehmen. Wenn man nur für Raten, Versicherung/Steuer und Zapfsäule arbeiten muss, könnte ich keinen Spaß mehr am fahren haben.
Wenn ich meine Mutti die 11 km entfernt wohnt besuchen will, nehme ich Roller und muss mir keine Gedanken drüber machen ob ich mir die 90 Cent für Sprit zur Hin- und Rückfahrt leisten kann.
Bei Schlechtwetter denke ich dann schon eher nach, weil ich dann meine Ape 50 nutzen muss und mich dann Sprit schon 1,34 €kostet.
Bei 500er SL wären es bei 9 ltr/100km schon 3,03 € ...
Weil sich viele Käufer keine Gedanken über die Folgekosten machen.
MfG aus Bremen
Zum Thema auf Pump kaufen:
Ein Problem unserer Zeit ist es, daß die öffentlichen Haushalte es vormachen. Alles auf Pump kaufen, alte Schulden mit neuen Schulden ablösen, jedes Jahr tiefer in die roten Zahlen. Immer auf Wirtschaftswachstum (im privaten Bereich wären dies Lohnerhöhungen) spekulierend.
Es wird sogar in den Medien als selbstverständlich hingestellt, daß ja nur die bösen Banken und Ratingagenturen Schuld sind an Staatsmiseren, dabei stellt sich niemand die Frage ob nicht in der Finanzpolitik was schiefgelaufen ist, wenn Verbindlichkeiten durch neue Verbindlichkeiten beglichen werden. Analog dazu wäre es, als könnte man die monatliche Rate fürs Auto nur bezahlen, wenn einem die Hausbank dafür einen Privatkredit einräumt. Steigen die Zinsen sind natürlich die bösen Ratingagenturen (Schufa, Creditreform) Schuld.
Also auf MT laufen lauter Top Verdiener rum. Die meisten fahren Dickschiffe oder haben 3 Autos, und alle müssen bar bezahlt sein, wenn man den Finanzierungs Forum glauben schenken darf
Fühl mich geehrt mit lauter Spitzenverfiener zu schreiben
Na den Zahn kann ich dir aber sofort ziehen: Ich bin kein Spitzenverdiener (ich verdiene nicht schlecht, liege etwas über dem Durchschnitt, das geb ich zu. Ausserdem sind wir ein Zwei-Einkommen-keine -Kinder-Haushalt). Vom Spitzenverdiener aber gaaaaanz weit entfernt.
Ich habe einfach gelernt (und da danke ich an dieser Stell emeinen Eltern ganz herzlich), mit Geld umzugehen. Ich fahre auch kein Dickschiff sondern einen stinknormalen Golf V und auch nur EINEN, keine drei. Der Wagen hat mich knapp 16000 EUR gekostet, davon gehen noch Abwrackprämie runter, verbleiben 13500 EUR. Die kann man als Durchschnittsverdiener durchaus ansparen.
Öhm, ich hab 3 Fahrzeuge, davon alle bar bezahlt und immer 2 versichert...
Bin ich Grössus?
Nö.
Kostet halt so gut wie nix.
Fahrzeuge ham neu zusammen 4.663,-- € gekostet.
Versicherung/Steuer/TÜV schlägt mit 89,50 € im Jahr zu buche, sofern ich mir noch leiste Kennzeichen auf drittes Fahrzeug zu übertragen auch mal 94,50 €.
Reparaturen kosten zumeist unter 20,-- €.
Letztes Jahr etwa 9.600 km gefahren.
Wenn ich mir nun dieses Jahr noch meine Dreisa leisten sollte (die 3.450,-- € kostet, evtl auch nur 3.251,-- €), dann kostet mich das nochmal pro Jahr Versicherung/Steuer/TÜV etwa 147,-- € extra.
Allein das Geld für KFZ-Steuer eines 500er SL dürfte mich teurer kommen...
Zudem stehle ich jedem 500er SL die Show, wenn ich mit Ape 50 oder Dreisa vorfahre
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Na den Zahn kann ich dir aber sofort ziehen: Ich bin kein Spitzenverdiener (ich verdiene nicht schlecht, liege etwas über dem Durchschnitt, das geb ich zu. Ausserdem sind wir ein Zwei-Einkommen-keine -Kinder-Haushalt).
Und das kann sich sehr schnell ändern, bei mir waren das ca 2x 15 min Spass von Zwei -Einkommen-keine Kinder- Haushalt zu Ein-Einkommen-ein 400€ Job-zwei Kinder - Haushalt zu kommen.
Gut das wir damals schon an morgen gedacht hatten, und genau aus dieser Erfahrung kann ich nicht oft genug schreiben das sich junge Leute für ein Auto nicht auf x Jahre verschulden sollen weil sich das Leben in diesem Zeitraum um 180 ° drehen kann.
@Spatenpauli: Das ist aber ein extremes Beispiel das hier eigentlich nicht gemeint war. Sollte es sowas geben, dann müsste man dort natürlich nachfragen, denn dann müsste ja irgendwo ein Einkommen, bzw Vermögen vorhanden sein. Dies müsste dann zur Kürzung/Streichung der Bezüge führen.
@Pepperduster: Da gebe ich dir absolut recht. Ich wollte aber nicht auf die Personen hinaus die hier Rat holen. Dort ist natürlich klar, dass man einem Geringverdiener kein teures Fahrzeug empfehlen kann/sollte/darf. Es ging mir eher um Personen die "unkonventionelles" Fahrzeug fahren welches dem Anschein nach eine Nummer zu groß ist.
@fehlzündung: Ganz genau so sehe ich das auch. Danke für deinen Beitrag, wie natürlich allen anderen auch für ihren
@Icon24 & Drahke: Sehe ich genauso, aber es wird einem ja auch fast überall vorgelebt. Man braucht ja unbedingt ein Iphone, Markenschuhe usw usw. Wohl dem, der seinen Weg geht.
@jschie66: Die Wenigsten rechnen eben vorher durch was ihr Auto sie kosten wird. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das vorher auch nicht gemacht habe. Und im Nachhinein muss ich auch sagen, dass für meine Karre, die ich nichtmal viel bewege schon einen Haufen Kohle draufgeht. Das wird mir aber eine Lehre sein, auch wenn ich mir den Wagen "locker" leisten kann.
@Incoming: Ja, unser Staat kann Schulden machen und Schulden machen und Schulden machen. Keinen juckts. Aber wir sind eben kein Staat, daher können wir das auch nicht so machen.
@Hondajunkie: Ach, hier gibt es auch viele Geringverdiener die Spaß an Automobilen haben und dementsprechend auch ein teureres Fahrzeug fahren, auch wenn sie dafür Abstriche an anderer Stelle machen müssen.
So, das erstmal zu euren Beiträgen. Da meine Meinung bereits durch einige hier vertreten wurde erspare ich mir die Kommentare auf die einzelnen Beiträge. Mal schauen wohin sich das entwickelt und wie lange es offen bleibt.
Gruß Habuda