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X9 250er Ventile einstellen
Piaggio X9 mit 250ccm Hondamotor (kein EVO).
Motornummer MFO4E, ZAPM23000...
Heute wollte ich die Ventile einstellen, der Hondamotor hat dazu 2 so Excenter-Einstellungen am Zylinderkopf.
Nach EInstellen des OT im Arbeitstakt (Markierungen und auch Zündkerze raus), habe ich es so gemacht wie im Reparatur-Buch beschrieben:
Schrauben lösen, Bleche ganz nach außen drehen, dann 1 Zacke zurück.
Ich hatte mich schon gewundert warum die vorher ca mittig standen.. aber es so gemacht wie im Buch.
Probestart: Sprang gar nicht erst an und das Geräusch war als wenn der Anlasser durchdreht. Das bedeutet die Ventile werden gar nicht betätigt..
Ich habe dann wieder den OT gesucht und die EInstellung von vorher (habe ich zum Glück vorher fotografiert) eingestellt. Er sprang sofort an.
Steht da Käse im Buch? Oder gibt es mehrere Versionen?
Google gibt 1000 Tips und Viedos zum klassichen Einstellen mit Fühlerblattlehre, aber praktisch nix mit so einer Kipphebel-Verstellung per Excenter von außen. Hat da jemand Erfahrung..? Gibt es dazu mehr Infos als nur die paar Sätze aus dem Buch?
Ein einziges Video konnte ich von so einem "Schrauber-Ermel" mit einer alten Honda finden.. der Gute sagt da aber: OT suchen, lösen, nach aussen drehen, dann ganz nach innen, dann wieder 1 Zacke zurück. Und dass das was im Buch steht Mist ist sagt er auch.
Wenn ich das so einstellen würde, wäre die Einstellung auch ganz anders als bislang.
EIne Rückmeldung wäre nett,
Gruss,
Micha.
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15 Antworten
Der Viertaktmotor hat 2 Kolben-O.T.s:
Der 1. zwischen dem Verdichtungs- und Arbeitstakt, logischerweise beide
Ventile geschlossen Bei diesem O.T. werden auch die Ventile eingestellt.
Der 2. Zwischen Ausstoss- und Ansaugtakt, hier ist das Auslassventil noch
nicht ganz geschlossen und das Einlassventil schon leicht geöffnet.
(Überschneidung der Ventile)
Wenn Du hier die Ventile einstellst, wird das Ventilspiel viel zu gross
Vielleicht hast Du aus Versehen diesen "falschen" Kolben-OT erwischt
Zitat:
Der Viertaktmotor hat 2 Kolben-O.T.s:
Der 1. zwischen dem Verdichtungs- und Arbeitstakt, logischerweise beide
Ventile geschlossen Bei diesem O.T. werden auch die Ventile eingestellt.
Der 2. Zwischen Ausstoss- und Ansaugtakt, hier ist das Auslassventil noch
nicht ganz geschlossen und das Einlassventil schon leicht geöffnet.
(Überschneidung der Ventile)
Wenn Du hier die Ventile einstellst, wird das Ventilspiel viel zu gross
Vielleicht hast Du aus Versehen diesen "falschen" Kolben-OT erwischt
Moin. Weiss ich schon selber dass es 2 OTs gibt.
Deshalb ja die Markierung der Nockenwelle beachten und auf der anderen Seite des Motors die Markierung des Zündpolrades.
Da habe ich schon drauf geachtet.
Verdreht man die Bleche so wie es im Rep-Handbuch steht, geht gar nichts mehr. Also habe ich die wieder zurück gedreht auf die Einstellung wie im Bild.
Bei der "alten" Methode mit Fühlerblattlehre muss man zwar mehr abbauen um die Nockenwelle freizulegen, aber die finde ich definitiv besser! Bei meinen Motorrädern (Suzukis GSX750 und Suzuki Bandit 1200) ging das tadellos.
Wie funktioniert diese Verdreh-Mechanik? Im Netz finde ich praktisch nix dazu!
Nur das Video von Schrauber-Ermel, dieser sagt dass in seinem Buch Mist steht (Honda Spacey oder so) und man nach aussen drehen muss, dann nach innen (immer ganz) und dann einen Zacken zurück. Was ist denn nun richtig..?
Hat jemand einen Link zu einer Beschreibun / Fotos/Zeichnung einer solchen Einstell-Mechanik?
Das Piaggio-Buch gibt nicht viel her.
Gruss, Micha
Zitat:
@MrMicha66 schrieb am 2. August 2019 um 00:00:53 Uhr:
...
Schrauben lösen, Bleche ganz nach außen drehen, dann 1 Zacke zurück.
Hallo Micha,
im englischsprachigen Service Manual ist die Einstellung schon etwas anders beschrieben.
Wozu sollte es gut sein, die Einstellhebel (Bleche) “ganz nach außen“ zu drehen.
Die beiden Hebel werden nach dem Lösen der Feststellschrauben nur soweit nach außen gedreht, bis ein Widerstand spürbar ist. Das ist der Punkt, wo kein Spiel mehr vorhanden sein sollte. Von diesen Positionen jeweils für Ein-/Auslaßseite wieder einen Strich nach innen zurückdrehen, damit das vorgesehene Spiel von 0,1 mm erreicht wird.
Gruß Wolfi
Nachtrag: Im Anhang ein Foto der Einstellmechanik im Ventildeckel.
Edit: Hab' zusätzlich noch den Einstellvorgang aus dem Service Manual beigefügt. Die Downloadquelle steht in der Fußzeile.
Damit kein Mißverständnis entsteht: Das o.g. Service Manual ist vom Honda Elite CH 250. Der Motor im Piaggio dürfte insofern ein Nachfolgemodell sein, die Fotos können somit leicht abweichen.
Das Prinzip der Ventileinstellung passt aber auch zum jüngeren Motor aus dem Honda CN 250 Helix, welcher bei Piaggio eingesetzt wurde.
Gruß Wolfi
PS: Solche “alten“ Service Manuals sind auf jeden Fall lesens- bzw. anschauenswert für Technikinteressierte. Alleine schon die gut gemachten Explosionszeichnungen versteht man auch ohne Englischkenntnisse.
Zitat:
@MrMicha66 schrieb am 2. August 2019 um 10:52:18 Uhr:
...
Wie funktioniert diese Verdreh-Mechanik?
@MrMicha66
Hallo Micha,
du hast es doch in deinem Startpost mit dem Begriff “Exzenter“ bereits ganz richtig angedeutet: Die Kipphebelwelle verändert ihre räumliche Position im Ventildeckel, wenn man den Einstellhebel bewegt, welcher fest mit der Welle verbunden ist.
Die beiden exzentrischen Zapfen an den Wellenenden der Kipphebelwelle sind im Ventildeckel gelagert. Damit bewirkt die Drehung am Einstellhebel eine Positionsänderung der Welle mitsamt dem darauf gelagerten Kipphebel, wodurch der Abstand zwischen den Kipphebelflächen und Nockenwelle/Ventilschaft vergrößert oder verkleinert wird.
Die Funktionsweise verbal zu beschreiben, das ist gar nicht so leicht.
Ein anschauliches Beispiel an einem Fensterbolzen sollte das Prinzip nochmal verdeutlichen (s. Skizze im Anhang).
Der Unterschied hierbei ist nur, daß es dabei nicht vorrangig um das Spiel zwischen Bolzen und Beschlag geht sondern um den Schließdruck des Fensterflügels in seiner Dichtung. Das Prinzip ist jedoch zum Einstellmechanismus am Hondamotor identisch, durch die Verdrehung des exzentrisch gelagerten Bolzens wird der Abstand variiert.
Gruß Wolfi
Doppelpost
Moin.
Danke schön für die Antwort.
Und danke für die Bilder!
Auf Manualslib finde ich meinen X9 jedoch nich.. nur die evos.
Es klingt logisch dass die Kipphebelachse soweit verdreht werden muss bis Widerstand spürbar ist und dann einen Zacken zurück. Das leuchtet ein.
Im Handbuch steht es aber anders.. und dieser Ermel sagt es in seinem Video noch anders.
Anbei ein Foto aus dem Handbuch m it dem (missverständlichen) Text.
WO findet man die Bilder von der Verstellmechanik?
Google gab bei mir praktisch nichts her.
Moin. Nochma ich.
Der "Schrauber-Ermel" hat im Grunde Recht, die DInger ganz nach aussen drehen heisst "entspannen", dann ganz nach links (so sagt er es im Video) drehen heisst dann wohl bis zum Anschlag. also bis der Kipphebel auf dem Ventil ist (und nicht "ganz" nach links..) und dann eine Zacke wieder zurück.
Mit der Kipphebel-Verstellung wird man kaum ein Ventil gedrückt kriegen.. also meint der wohl bis zum WIderstand.
Logisch.
Wie sieht es eigentlich aus wenn doch mal der Zylinderkopfdeckel aus irgendeinem Grund ab muss?
Geht das so ohne weiteres oder ist das irgendwie "fest"..?
Danke nochmals!
Gruss,
Micha.
Zitat:
@MrMicha66 schrieb am 3. August 2019 um 20:51:41 Uhr:
Wie sieht es eigentlich aus wenn doch mal der Zylinderkopfdeckel aus irgendeinem Grund ab muss?
Geht das so ohne weiteres oder ist das irgendwie "fest"..?
Hi Micha,
bei dieser Art der Ventilspieleinstellung muß nach Abnahme und Wiedereinbau des “Ventildeckels“ selbstverständlich das Ventilspiel überprüft bzw. eingestellt werden. Die Überprüfung ist praktisch immer eine Einstellung.
Da der Ventildeckel - oder mit deinen Worten der Zylinderkopfdeckel - die Lagerung der Kipphebel beherbergt, kann bereits eine neue Deckeldichtung das Ventilspiel verändern.
Weshalb sich Honda damals für eine “außenliegende“ Ventilspieleinstellung an diesem Motor entschieden hat, das weiß ich nicht. Es ist halt so, daß bei diesem Motor die Schmierung der obenliegenden Nockenwelle und Kipphebel über eine außerhalb des Motors geführte Ölleitung erfolgt - bei heutigen Motorkonstruktionen verläuft der Ölkanal zur Versorgung des Ventiltriebs direkt im Zylinder.
Vielleicht wollten die Hondakonstrukteuere mit der “einfachen“ Ventilspieleinstellung punkten.
Gruß Wolfi
Zitat:
@MrMicha66 schrieb am 3. August 2019 um 20:15:38 Uhr:
Auf Manualslib finde ich meinen X9 jedoch nich.. nur die evos.
Der von Piaggio zeitweise verwendete Honda-Motor stammt meines Wissens vom Helix. Dessen Vorgänger war der Elite und davon findest du ein Service Manual mit ca. 200 Seiten. Das Motorenkapitel sollte m.E. ganz gut zum Motor deines Piaggio-Rollers passen.
Gruß Wolfi
PS: War mein Beispiel mit dem exzentrischen Fensterbolzen hilfreich oder eher verwirrend, um die Funktionsweise der “Abstandseinstellung“ anschaulich zu machen?
Moin.
Danke für die Antworten. Die Antworten waren hilfreich.
Ich bin gerade wieder dabei meinen Sonntag zu verplempern mit dem Kram. Allein das ganze Palstik-Gedöns was weg muss, dauert schon.
Wenn man die Bleche verstellt muss man sehr feinfühlig sein, es ist problemlos möglich von Anschlag zu Anschlag zu drehen.. bei dem EInlass fühle ich den Druckpunkt gut, bei dem Auslass schlechter.
Auch ist die Markierung auf dem Polrad schlecht erkennbar.
Das "klassische" System mit Fühlerblattlehre ist besser! Da sieht man genau was man macht und wie die Ventile und die Nocken stehen.
...Bei der Gelegenheit wechsel ich gleich das Getriebeöl und die 3 Benzinschläuche.. die sind auch schon spröde.
Und dann das ganze Tupperzeug wieder dran.
Danke nochmals und Gruss,
Micha.
Zitat:
@MrMicha66 schrieb am 4. August 2019 um 13:20:07 Uhr:
...
Wenn man die Bleche verstellt muss man sehr feinfühlig sein, es ist problemlos möglich von Anschlag zu Anschlag zu drehen.. bei dem EInlass fühle ich den Druckpunkt gut, bei dem Auslass schlechter.
Auch ist die Markierung auf dem Polrad schlecht erkennbar.
Das "klassische" System mit Fühlerblattlehre ist besser! Da sieht man genau was man macht und wie die Ventile und die Nocken stehen.
Hallo Micha,
jetzt hast du den Bogen raus, wie wir im Badischen Ländle sagen.
Viel Erfolg bei deiner Schrauberei.
Gruß Wolfi
PS: Bei der Messung des Ventilspiels mittels Fühlerblattlehre gibt es aber auch unterschiedliche Meinungen. Ein bißchen Gefühl, man könnte es auch mit Erfahrung umschreiben, brauchst du in beiden Fällen. Du hast die Anleitung aus deinem Reparaturhandbuch beim ersten Versuch halt zu wörtlich genommen.
Nichtsdestotrotz erscheint mir die Behauptung des “Schrauber-Ermel“ im Video - habe dieses allerdings weder gesucht noch angeschaut - nach deiner hier geposteten Zusammenfassung nicht korrekt. Die beiden Einstellhebel müssen nicht “zurückgesetzt“ werden.
Nachtrag: Hab' jetzt doch nach dem “Schrauber-Ermel“ gegoogelt. Mit den Knieschützern und der Unterstützung seiner Enkelin konnte ja nichts schiefgehen.
Eingestellt hat er das Ventilspiel in dem Video aber nicht, sondern nur ohne jegliche Begründung behauptet, daß seine Methode logisch und der Einstellvorgang im Reparaturhandbuch hingegen falsch sei.
Moin.. Ich finde die alte Methode besser. Beim Motorrad und im ersten Leben beim Auto ging das immer gut.
Beim Motorrad ist nur immer doof dass man den Tank usw pflücken muss und an manche Schraube schlecht ran kommt.
"Eingestellt hat er das Ventilspiel in dem Video aber nicht, sondern nur..."
... deswegen war ich ja skeptisch. So ganz "fit" erschien der mir nicht.. es war aber leider das Einzige was ich solch einer Einstellerei finden konnte, alle sonstigen Videos und Schrauber-Anleitungen beziehen sich aufs EInstellen mit Fühlerblattlehre bei abgenommenem Deckel.
Hab die Karre jetzt wieder zusammen, eben frisch machen und dann eine Probefahrt.
Hoffe es klappt, ich will damit morgen zur Arbeit fahren.
Die Benzinschläuche sind bei leichter Bewegung schon gebrochen, so alt und hart waren die schon.
Hab jetzt 3 neue drin (Tank-Filter-Pumpe-Vergaser)
Bis denn!