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Zeitung lesen...
macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:
Schwarzwälder Bote
Kreisredaktion Freudenstadt
Büro Horb
z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind
Schillerstraße 32
72160 Horb am Neckar
per email
Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013
Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.
Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.
Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.
Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.
Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.
Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.
Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.
Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“
Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.
Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.
Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?
„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.
Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.
Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.
Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.
Mit freundlichen Grüßen
Beste Antwort im Thema
macht zuweilen richtig wütend. Folgendes Schreiben habe ich soeben verschickt:
Schwarzwälder Bote
Kreisredaktion Freudenstadt
Büro Horb
z.Hd. stv. Kreisredaktionsleiter Florian Ganswind
Schillerstraße 32
72160 Horb am Neckar
per email
Berichterstattung vom Freitag, dem 21. Juni 2013
Sehr geehrter Herr Florian Ganswind.
Der Blick in die heutige Ausgabe Ihres Blattes treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.
Das liegt daran, dass ich (56) Motorradfahrer bin.
Dass Sie für den Mantel des SchwaBo nicht verantwortlich sind, ist mir klar. Bitte leiten Sie daher meinen Protest an den für den Aufmacher „Hitze verwandelt viele Autobahnen in Trümmerfelder“ verantwortlichen Verfasser „fk“ weiter.
Die Formulierung „In Bayern verunglückte ein Motorradfahrer tödlich, nachdem er auf eine solche Sprungschanze gerast war“ bringt mich auf die Palme.
Dieses Klischee scheint offensichtlich bei Ihrer Leserschaft anzukommen, Motorradfahrer sind eben „Raser“ und wenn sie zu Tode kommen, sind sie selbst schuld. Dass hier schlicht Pfusch am Bau der Autobahn einen 59 – jährigen Fahrer einer Harley – Davidson das Leben kostete, scheint ihr Schreiber nicht zu wissen. Ein lebensälterer, erfahrener Mann, dessen Motorrad kaum weiter von diesem Raser - Klischee entfernt ist, als irgendein anderes.
Glaubt man, dass damit genug Vorurteile und Ressentiments gegenüber Motorradfahrern veröffentlicht wurden, sieht man sich wenige Seiten weiter getäuscht. Und für diesen Teil sind Sie verantwortlich.
Auf der ersten Seite des Lokalteils „Horber Zeitung“ lässt sich ein „tb“ über das 25-jährige Bestehen des Motorradclubs Horb-Nordstetten aus. Ich musste zweimal lesen, was ich zuerst nicht glauben konnte: "Heute fahren sie Modelle der Marke BMW für Touren und Erlebnisfahrten. Das Rasen mit japanischen Motorrädern muss nicht mehr sein“
Man kann für den Präsidenten des Clubs, Matthias S., nur hoffen, dass ihm die Lektüre dieses unsäglichen Textes die Schamesröte ins Gesicht trieb und so ein Spruch nicht am Ende aus dem Mund eines solchen „Motorradfreundes“ kam.
Interessant ist auch, dass der „Club“ 90 Mitglieder hat, von denen immerhin noch 30 „aktiv“ Motorrad fahren.
Ganz toll fand ich auch „Die meisten sind verheiratet und haben Kinder“. Wow. Motorradfahrer, die sich vermehren. Unglaublich ! Oder sind das die anderen 60 Mitglieder ?
„Hauptsächlich Jugendliche des Jahrgangs 1967“ haben 1988 diesen Verein gegründet. Wenn „tb“ mal nachrechnet, waren die „Jugendlichen“ da 21 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 31 und damit schon 13 Jahre erwachsen.
Meine Frau und ich haben 3 erwachsene Kinder. Wir fahren Motorrad. Unter anderem eine Touren - BMW. Aber auch ein paar Motorräder aus japanischer und italienischer Produktion stehen in meiner Garage. Darunter eine 151 PS starke Kawasaki ZZR 1100 und eine Ducati 750 Supersport. Damit ist der Motorradclub Nordstetten für mich natürlich tabu.
Vielleicht sollte man „tb“ mal beibringen, dass BMW mit der S 1000 RR auch einen rassereinen Supersportler baut.
Noch besser wäre es aber, ihn mit Themen zu beauftragen, von denen er wenigstens die Spur einer Ahnung hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ähnliche Themen
57 Antworten
da liegst du nicht ganz richtig.
Der Harley Fahrer ist mit 180kmh auf die Schanze aufgefahren ,so wurde es gestern von einem Polizisten in den Nachrichten verkündet. 180 geht schon eher in Richtung rasen, auch wenn die Geschwindigkeit auf der Stecke erlaubt war.
Wenn ich könnte, würde ich das sofort mit unterschreiben.
Hochachtungsvoll, susireiter
den Text vom Stefan selbstverstädlich !!!!
Zitat:
Original geschrieben von Rorbatchov
da liegst du nicht ganz richtig.
Der Harley Fahrer ist mit 180kmh auf die Schanze aufgefahren ,so wurde es gestern von einem Polizisten in den Nachrichten verkündet. 180 geht schon eher in Richtung rasen, auch wenn die Geschwindigkeit auf der Stecke erlaubt war.
Die Geschwindigkeit ist doch völlig wumpe, auf das Wort "RASEN" & "RASER" kommt es an.
Daran haftet immer etwas negatives.
kriegst bestimmt nen angebot die motorrad berichte zu schreiben
Zitat:
Original geschrieben von Rorbatchov
da liegst du nicht ganz richtig.
Der Harley Fahrer ist mit 180kmh auf die Schanze aufgefahren ,so wurde es gestern von einem Polizisten in den Nachrichten verkündet. 180 geht schon eher in Richtung rasen, auch wenn die Geschwindigkeit auf der Stecke erlaubt war.
Zum Einen würde mich interessieren, wie ein Polizist eine solche Aussage machen kann, es sei denn, es gibt (wie auch immer glaubwürdige) Zeugen, die aber zum Zeitpunkt des Unfalls nebenher gefahren sein müssten, oder die Polizei hat vor der Schadensstelle gerade eine Geschwindigkeitsmessung gemacht.
Zum Anderen ist von einer Geschwindigkeitsbeschränkung nichts bekannt und 160 - 180 km/h stellen auch für mich auf einer geraden Autobahn mit der "gemütlichen Touren - BMW" ein nicht ungewöhnliches Reisetempo dar und haben mit "Rasen" nichts zu tun.
Zitat:
Original geschrieben von tiguan_fan
kriegst bestimmt nen angebot die motorrad berichte zu schreiben
Du sicher nicht
"...nen Angebot..." wo lernt man so etwas
Zitat:
Original geschrieben von tiguan_fan
kriegst bestimmt nen angebot die motorrad berichte zu schreiben
Das kann sein. Zumal ich Grammatik sowie Groß- und Kleinschreibung einigermaßen beherrsche.
Zitat:
Original geschrieben von susireiter
Zitat:
Original geschrieben von tiguan_fan
kriegst bestimmt nen angebot die motorrad berichte zu schreiben
Du sicher nicht
"...nen Angebot..." wo lernt man so etwas
auf der waldorf schule
Zitat:
Original geschrieben von tiguan_fan
auf der waldorf schule
Glaube ich nicht. Die wissen, dass man das zusammen und groß schreibt: "Waldorfschule"
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Zitat:
Original geschrieben von tiguan_fan
auf der waldorf schule
Glaube ich nicht. Die wissen, dass man das zusammen und groß schreibt: "Waldorfschule"
sollen wir ne rechtschreib diskussion starten?
Nein, bitte nicht. Wäre im vorliegenden Fall nicht zielführend.
Shice... ich hätte gerne mitunterschrieben - ich hab einen ähnlichen Leserbrief bei mir in der Mittelbayerischen Zeitung schon mal druckenlassen !!!
Alex....
Leserbrief zum Artikel Schwandorf 18. Mai 2008
Motorradfahrer prallt gegen Traktor von Petra Beer-Dausch:
Jetzt rasen Sie (die Verrückten) wieder
Beim durchlesen des oben genannten Artikels musste ich zum wiederholten Male feststellen, dass es in der Zeitungsbranche üblich ist, Motorradfahrer grundsätzlich zu diffamieren!
Soweit ich das in meiner Schulzeit richtig gelernt habe, muß ein Artikel immer neutral von einem Geschehen / Unfall berichten (außer es handelt sich nur um eine Meinungsäußerung von Fr. Petra Beer-Dausch).
Muß den immer der Motorradfahrer als potentieller Selbstmörder dargestellt werden?
Es kann doch nicht angehen, dass mit unterschwelligen Unterstellungen und falschen Tatsachen der Kradler in den Dreck gezogen wird!
Nachdem ich den Bericht mehrmals gelesen habe, stellen sich mir folgenden Fragen:
Was ist eigentlich eine schwere Maschine? (eine Harley zum Beispiel wiegt fast immer deutlich über 260 kg. Die abgebildete Suzuki keine 220 kg)
War es auch ein schwerer Traktor?
Warum erfährt der Leser erst nach über der Hälfte des Artikels, dass der Bulldogfahrer der Unfallverursacher war?
Warum wird (nur) dem Motorradfahrer Fehlverhalten unterstellt? (…etwa die Frage ….zu schnell)
Um es einmal drastisch überspitzt darzustellen, könnte man den Artikel auch so mit Hintergrundinformationen aufpeppen:
… wahrscheinlich hatte der Bulldogfahrer in der beginnenden Dämmerung kein Licht an und war übermüdet (um nicht zu sagen angetrunken).
Oder einem Bericht über die Tatsache, dass Mottoradfahrer zwar selten einen Unfall mit fremder Beteiligung verursachen, dafür aber fast immer schwer verletzt werden, während der Unfallverursacher unverletzt bleibt.
Aber es ist ja so einfach, immer auf die Minderheiten, Ausländer, Schwachen oder Randgruppen.
… und die Presse hat wieder eine fette Beute: kaum sind ein paar schöne Tage, wird wieder gerast!
Warum macht sich keiner Gedanken, wie es den Angehörigen des Kradfahrers beim Lesen dieses Artikels geht?
Warum lautet die Überschrift nicht Traktorfahrer übersieht Motorrad?
Ich möchte auch nicht den Traktorfahrer niedermachen (der ist mit den Auswirkungen seines Augenblicksversagens genug gestraft) aber, bitte machen Sie auch nicht die Motorradfahrer nieder, berichten Sie nur fair von einem schweren Unfall!!!
Mit freundlichen Grüßen
_________________________
Alexander ...
PS: Sie werden natürlich den Brief, auch nicht in gekürzter Fassung, abdrucken. Dafür erhalte ich dann (wieder) einen netten Anruf (wenn, dann so hoffe ich, wenigstens von Frau Petra Beer-Dausch).
Sollten Sie dennoch den Mut haben, dann bitte in der Samstagsausgabe (der Fairness halber).
Seltsamerweise sind Zeitungsartikel fast immer nur dazu gut, irgendwelche dämlichen Klischees
auf sehr niedrigem Niveau zu bestätigen. Ich kann mich noch gut an einen (halbseitigen) Artikel
über meinen damaligen Aikido-Club erinnern. Der Mann hat Fotos gemacht, sass eine gute Stunde
beim Training, und anschliessend hat er sich noch eine Stunde mit mir unterhalten. Er schien alles verstanden zu haben, hatte auch dauernd mitgeschrieben. Der Artikel war einfach unsäglich.
Alles verdreht, alles entstellt, nur damit da wieder Emma Peel's Geheimwaffe bei 'raus kam...
Ob das bei einer Firmengründung oder sonst einem Event ist, immer nur Müll.
Und Motorradfahrer sind leider klischeemässig gut besetzt.
Ärgert euch nicht, wenn ihr sowas lest, solche Artikel werden von Leuten, die zu mindest so tun als ob sie keine Ahnung hätten, für Leute, die keine Ahnung haben, geschrieben.
Was will man da erwarten?
Trotzdem eine gute Initiative vom Sammler.
*Gegen die menschliche Dummheit kämpften selbst die Götter vergeblich*
@rorbatchov: Jedenfalls danke für den Hinweis. Von dieser Aussage steht im Artikel leider nichts, das hätte es vielleicht besser erklärt.
"Rasen" steht außer für eine anthropogene Vegetationsdecke aus Gräsern als Synonym für unvernünftiges zu schnelles und riskantes Fahren.
Journalisten nutzen das gerne um den "Raser" in ein negatives Licht zu rücken. So kommt das beim Leser an und das ärgert mich. Die Gleichung heißt nachher: "Motorradfahrer = Raser"
Ein Motorradfahrer, der mit "hoher Geschwindigkeit" zumal dann, wenn sie erlaubt ist, ein solches Hindernis trifft, wird vermutlich anders "gewertet" als einer der darauf "rast"
Es ist ja gerade diese Art der Stimmungsmache, die micht ärgert. Noch besser finde ich allerdings die braven Nordstetter BMW -Fahrer im Vergleich zu den Rasern mit den japanischen Motorrädern. Wenn ich solchen bullshit lese, schäme ich mich fast, eine K 1100 zu fahren. Man macht sich ja lächerlich.