1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Zu wenig Kompression auf einem Zylinder - Auswirkung auf LPG

Zu wenig Kompression auf einem Zylinder - Auswirkung auf LPG

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 12:46

Hallo in die Runde,

gerne möchte ich den Zusammenhang besser verstehen, wieso es zu dem Fehlverhalten von meinem Auto kommt. So kann ich nämlich besser beurteilen, ob eine Reparatur wirtschaftlich bzw. möglich ist oder ich das Auto einfach noch so lange fahre, wie es hält ??

Auto

Ford Fiesta MK6 mit BRC LPG Anlage

Ausgangssituation

Die Symptome treten erst nach 10 – 15 Minuten auf, wenn der Motor wärmer wird. Aktuell lässt sich das Ruckeln beliebig reproduzieren, wenn ich im unteren Drehzahlbereich versuche stark zu beschleunigen (auf LPG bei einem warmen Motor, bei Benzin unauffällig).

Wenn das Auto ruckelt und ich manuell von LPG auf Benzin schalte, ist kein Ruckeln zu verzeichnen bzw. vielleicht ist der Fehler nur bei LPG bemerkbar aber trotzdem vorhanden, jedoch nicht spürbar auf Benzin.

Was wurde schon getan

Zündkabel, Zündspule, Zündkerzen, Gasfilter (flüssig- und Gasphase), Luft- und Innenraumfilter getauscht, sowie die LPG Anlage geprüft (keine Auffälligen laut Werkstatt in den Parametern).

Letzte Erkenntnisse

Mittlerweile wurde die Kompression der Zylinder gemessen. Mir wurde mitgeteilt, dass der 4te Zylinder auffällig ist und zu wenig Kompression aufweist.

Frage

Meines Wissens ist die Verbrennung von LPG und Benzin unterschiedlich. Ist es daher eine logische Konsequenz, dass ich die mangelnde Kompression auf LPG spüre aber auf Benzin nicht oder kann man ggf. mit der Justierung der LPG Anlage das Aussteuern?

Für mich gibt es derzeit 3 Optionen:

1. Solange auf LPG fahren, wie es das Auto und Fahrverhalten zulässt

2. Ab jetzt auf Benzin fahren

3. Reparatur

Ich freue mich auf fachliche Anregungen, sodass ich eine abschließende Entscheidung treffen kann.

Vielen Dank für eure Hilfe

Marcel

Ähnliche Themen
28 Antworten

Du hast den falschen Motor umgerüstet. Alukopf ohne Ventilsitze, die Ford sind bekannt das da die Ventile einlaufen. Einmal neue Ventilsitze in den Kopf Verbau und es kann weiter gehen und dann ist er auch Gasfest.

Wenn Du das Auto behalten willst, dann 3.

Der Kopf muss runter und zerlegt werden, dann kann ein versierter Instandsetzer gehärtete Ventilsitzringe einpressen.

Wobei das evtl. unwirtschaftlich wird, die Autos sind ja zwischen 12 und 20 Jahren alt.

Für ein Butterbrot wirds nicht gehen.

Eineinhalb Tage Aufwand + Material, Kosten kannst Du dir ausmalen.

Und danach ist das Auto immer noch 12-20 Jahre alt.

 

Mit Benzin weiter fahren bringt nichts, er ist ja schon kaputt.

Generell sind diese Motoren gar nicht gasfest, da ist alles viel zu weich unter den Ventilen.

Manche fahren sie wohl mit flashlube (da muss man dann halt fest dran glauben) aber eigentlich jeder rät von LPG in diesem Motor ab.

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 15:54

Zitat:

@Matsches schrieb am 18. Februar 2021 um 16:39:14 Uhr:

Wenn Du das Auto behalten willst, dann 3.

Der Kopf muss runter und zerlegt werden, dann kann ein versierter Instandsetzer gehärtete Ventilsitzringe einpressen.

Wobei das evtl. unwirtschaftlich wird, die Autos sind ja zwischen 12 und 20 Jahren alt.

Für ein Butterbrot wirds nicht gehen.

Eineinhalb Tage Aufwand + Material.

Und danach ist das Auto immer noch 12-20 Jahre alt.

 

Mit Benzin weiter fahren bringt nichts, er ist ja schon kaputt.

Generell sind diese Motoren gar nicht gasfest, da ist alles viel zu weich unter den Ventilen.

Manche fahren sie wohl mit flashlube (da muss man dann halt fest dran glauben) aber eigentlich jeder rät von LPG in diesem Motor ab.

Vielen Dank für das bisherige Feedback.

Auch ich fahre mit Flashlube, dies resultiert aus dem damaligen Stand bzgl. der Debatte Gasfest etc. Ich muss anmerken, dass ich 230.000 km auf LPG gefahren bin, es sich mehr als amortisiert hat.

Das heißt, dass Ruckeln welches nur spürbar auf LPG ist, kann durch eine geringere Kompression verursacht werden?

Wenn der Motor den Geist aufgibt, wäre das nicht weiter tragisch. Möchte nur sicher sein, dass mit geringen Aufwenden nichts mehr möglich ist und die Kompression auch definitiv die Ursache ist und nicht ggf. nur ein Parameter das LPG Anlage angepasst werden muss, sodass das Ruckeln aufhört.

Dann wären die Symptome behoben (Ruckler) und die Ursache wird sich dann mit der Zeit auch verabschieden (Motorschaden) :-)

Hallo mrmg86,

erst einmal Glückwunsch zur eingebauten BRC-Gasanlage. Hatte vorher eine Princ im Corsa verbaut, und nur Probleme.

Mun fahre ich einen 6Zylinder mit BRG und habe, trotz über 3oo.oookm, nun noch weiter 40.000km ohne Mängel gefahren!

Habe mir beim Kauf dieses Fahrzeugs sofort ein "Interface" aus E-Bay angeschaft. Danach erst, aus Unwissen, mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt. Nach längerem hin und her dann Kontakt mit einem Mitarbeiter bekommen und für ca. 60€ eine Software erhalten.

Was man allerdings noch benötigt ist ein Laptop mit Internetverbindung.

Der Mitarbeiter konnte nun per Internet mein Fahrzeug prüfen und die bestehende Anlage einstellen.

Ich würde zu diesem Weg raten, weil damit die Kosten im kleinen Bereich bleiben, denn die Ersatzteile sind erschwinglich.

 

Alles Gute von hier

Andre´

Wie sind denn die Kompressionswerte ?

AEG

Themenstarteram 19. Februar 2021 um 8:10

Zitat:

@AEG47 schrieb am 19. Februar 2021 um 03:44:44 Uhr:

Wie sind denn die Kompressionswerte ?

AEG

Hey AEG47,

soweit ich mich erinnern kann hieß es "[...] geringfügige Abweichung". Ich weiß, geringfügig ist relativ. Zu dem Zeitpunkt reichte mir dies und ich habe nicht nach Soll- und Ist-Werten gefragt. Könnte es ggf. aber noch in Erfahrung bringen.

Wäre es logisch jedoch nachvollziehbar, dass das mit der Kompression und dem Ruckeln im LPG Betrieb bei warmem Motor zusammenhängt?

Ich als Laie denke mir gerade -> Motor warm, Material im Motorblock dehnt sich -> geringere Kompression, da ggf. Zylinder 4 schon etwas verschlissen -> Diese geringere Kompression führt zu einer "unsauberen Verbrennung" und ist spürbar auf LPG aber nicht auf Benzin?

Ich sage dir jetzt mal meine Meinung dazu.

Bei unterschiedlicher Kompression kann es natürlich zu Leistungsverlusten führen ,im Regelfall aber nicht zu dem von dir beschriebenen Fehlerbild.

Aussetzer passen nicht zu einer geringen oder unterschiedlichen Kompression.

Ist der Ventilsitz oder der Sitzring völlig verbrannt kann es anders Aussehen.

Bei 3-4 bar Unterschied merkst du erstmal gar nichts.

Daher auch die Frage nach den gemessenen Werten.

AEG

Zu niedrige Kompression bringt schon Zündaussetzer mit sich, die sich unter Gas noch verschlimmern.

Ich glaube bei dem Kopf muss die Nockenwelle runter wenn man das Ventilspiel einstellen will. Kann aber sein das man schon im Bereich von nicht mehr einstellbar ist. Wenn ich du aber die Nockenwelle raus nehmen kann ich auch nen neuen Kopf drauf machen. Soll es nur ne Weile halten einen gebrauchten und fertig. Soll es lange halten dann zum Instandsetzer und aufarbeiten mit FlexFuel fähigen Sitzringen.

Zu niedrige Kompression verursacht keine Zündaussetzer ,im Gegenteil weil der Zünspannungsbedarf sinkt.

Kann man am Z-Kerzenprüfstand deutlich sehen.

Aber Genug der überflüssigen Diskussion.

AEG

Zitat:

@mrmg86 schrieb am 19. Feb. 2021 um 09:10:14 Uhr:

soweit ich mich erinnern kann hieß es "[...] geringfügige Abweichung".

Das erzeugt nicht das Fehlerbild, wobei es wirklich gut zu wissen wäre, wie denn die Werte waren. Alle 13 und einer 12 ist auch eine leichte Abweichung.

Vor Allem wäre es wohl auf Benzin genau das Gleiche Bild. Ich vermute den Fehler in der Gasanstalt.

Die Zündspannung sinkt, dafür aber auch die Leistung die dein Zylinder abgeben kann. Das führt dann zu einem unrunden lauf, der Laie spricht vom Zündaussetzer.

Zündaussetzer oder Verbrennungsaussetzer zeigen sich durch "Ruckeln an,den konstanten Leistungsabfall merkt aber kaum einer.

Was mich stört sind aber die Ratschläge .Kopf runter,Sitzringe neu usw.

Hier ist doch erstmal festzustellen ob die "Zündaussetzer und das "Ruckeln von einem Zylinder oder mehreren verursacht wird.

Ich kann so etwas auch ohne OBD ,ich hoffe die Werke auch.

Bei der Betrachtung sollte man aber auch bedenken ,dass im Gasbetrieb höhere Zünleistungen benötigt werden.

Eine Zündanlage die bei Ottokraftstoff noch unauffällig betrieben werden kann ist kein Garant dafür ,das sie auch im Gasbetrieb einwandfrei arbeitet.

Kann heute keiner mehr mit einem Scope umgehen ?

AEG

wenn das Problem erst nach Warmlauf auftritt liegt es am Ventilspiel.

So - beim Ford kenne ich mich gar nicht aus. Hat der Einstellschrauben oder Einstellplättchen oder gar einen hydraulischen Ausgleich. Bei mechanischer Einstellung ist es einfach: mehr Spiel

Leider ist der Sitzverschleiß bei Gasbetrieb größer als bei Benzinbetrieb. Vermutlich sind das die ersten Anzeigen für ein größeres Problem.

Alle Ventile sollten etwas mehr Spiel bekommen, besonders die Auslassventile. ( mehr Verschleiß und größere Gefahr dass die ausbrennen )

Ich hatte sowas mal bei meinem Vectra B. Ruckel um 2000 RPM bei Volllast unter Gas, nicht aber Benzin. Es war ein defektes Zündmodul.

Und es wäre hilfreich, wenn du sowohl die Kompression mal gibst (alles über 10-11 ist ok) als auch eine Probefahrt Benzin/LPG samt Log der Fuel Troms nach OBD2 (STFT und LTFT) machst. Weil "Ventilspiel" glaub ich (noch) nicht, da müsste Benzin wie Gas gleich betroffen sein wenn die anfangen undicht zu werden.

Zudem Vorschlag: Thread ins Gasforum verschieben? Da gibts mehr Leute, die sich mit LPG auskennen. Meine BRC Plug&Drive ist damals übrigens etwa 170.000 km fehlerfrei gelaufen. Einzige Änderung gegenüber Serie: Bosch Iridium "Gaskerzen" mit 0.8mm Elektrodenabstand, einpolige.

Deine Antwort
Ähnliche Themen