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Zündkerze abgebrochen
Hallo zusammen,
ich habe das erste Mal versucht Zündkerzen zu wechseln, was an sich gar nicht mal so schwer ist, jedoch ist mir bei Zylinder 1 und Zylinder 4 das Ende der Zündkerze abgebrochen. Ich habe es versucht mit einem Stabmagnet herauszubekommen, aber es sitzt irgendwie dort fest.
Hat da jemand evtl. eine Idee, wie ich die da rausbekomme?
LG
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28 Antworten
Linksausdreher ?
Ich hatte die Zündkerzen rausgeholt und gereinigt. Als ich die dann wieder eindrehen wollte, ist die Spitze abgebrochen.
Achso - also ist das Gewinde tatsächlich so kurz.
Also liegt die Masseelektrode wohl drin.
Weiss nicht, ob die magnetisch ist - aber vielleicht gibts einen kleinen "Greifer" mit dem man die packen kann.
Fürs Smartphone gibts Endoskope - (OTG?) - damit kann man parallel gucken.
Zitat:
@ethem.ad schrieb am 5. April 2025 um 17:21:49 Uhr:
Ich hatte die Zündkerzen rausgeholt und gereinigt. Als ich die dann wieder eindrehen wollte, ist die Spitze abgebrochen.
Ich sehe auf den Fotos, dass das Gewinde mit der Masseelektrode abgerissen ist. Dafür muss man schon allerhand Kraft aufwenden. Wenn das wirklich beim eindrehen passiert ist, kann eigentlich nur das Gewinde schief angesetzt worden sein. Also mit viel Glück und Gefühl könnte man mit einem Linksausdreher was erreichen. Das Gewinde im Zylinderkopf ist aber trotzdem beschädigt. Ob man das mit geeigneten Werkzeug wieder hin kriegt, steht in den Sternen, erfordert viel Erfahrung.
Wenn die beim Rausdrehen schon so aussah, fehlt das Gewinde mit der Masseelektrode. Das Teil ist normal fest mit dem Sechskant verbunden. Sitzt das Gewindestück sehr fest im Zylinderkopf, kann es beim Rausdrehen abbrechen und steckt nun noch im Zylinderkopf. Ist es beim Festziehen abgebrochen, hat man im Regelfall zu fest angezogen. Zündkerzen bekommen zwischen 20 und 25 Nm im Regelfall. Das ist nicht besonders viel. 20Nm sind ungefähr bei 1m Hebelarm 2 KG zugkraft am Ende. Mit einer Halbumzollstandardratsche zirka 20cm lang 10kg Zugkraft.
Kopf runter, wegbringen zum Instandsetzer. Alles was du jetzt selber versuchst macht es nur schlimmer - bis zum Motorschaden.
Was soll die Diskussion mit Endoskop und Linksausdreher ?
Da hat jemand (das mag auch ein vorheriger 'Mechaniker' gewesen sein) die Kerzen mit hirnloser Gewalt eingedreht und wohl schon beim eindrehen die 19mm (!) Gewinde am Übergang zum Dichtsitz angerissen, die jetzt noch in ihrem Gewinde im Kopf sitzen, mitsamt der Masseelektrode. Rausdrehen haben sie noch durchgehalten, wieder festziehen nicht.
Dafür gibt es keine andere Lösung als die Demontage des Zylinderkopfes. Es ist jetzt der Moment, eigene Experimente einzustellen, und eine ordentliche Werkstatt anzusteuern. Auf dem Abschlepper.
P.S: Zündkerzen putzen macht man heutzutage an modernen Motoren nicht. Wenn raus, dann neue rein.
Zitat:
@ethem.ad schrieb am 5. April 2025 um 17:17:10 Uhr:
Hallo zusammen,
ich habe das erste Mal versucht Zündkerzen zu wechseln, was an sich gar nicht mal so schwer ist,
... hm, scheint wohl eine Fehleinschätzung zu sein.
Was jetzt kommt ist vermutlich der Verwerter, der Verkauf an Bastler oder ein versierter Mechaniker für den Helicoils (und alles was man tun muß) schon kennt. ... udn neue Gewinde samt coils macht man am besten wenn der opf auf eienr Werkbank liegt.
Just my 5 cent.
Und schonmal ein Tip für das nächste mal: Die Gewinde müßen zum anziehen *trocken* sein ... also auch nicht geschmiert.
Zitat:
@lenutomkraft schrieb am 5. April 2025 um 21:31:26 Uhr:
Was soll die Diskussion mit Endoskop und Linksausdreher ?. . . .
-
Hast Recht.
Ich hatte ihn erst falsch verstanden, - so wie es nun aussieht ist die Demontage des Kopfes kaum zu vermeiden.
Mit einem Linksausdreher kann man versuchen den Rest der Zündkerze herauszudrehen. Die vielleicht entstehenden Späne sind magnetisch und können mit einem Magnet entfernt werden. Ein gewisses Restrisiko bleibt aber, das ein Span im Brennraum verbleibt. Deshalb sollte man den Motor von Hand zweimal durchdrehen.
Die optimale Reparatur wäre Kopf abbauen.
Linksausdreher macht nur Sinn wenn der abgerissene gewindezapfen völlig widerstandsfrei im Gewinde sitzt. Sprich sich damit frei herausdrehen lässt. Ist das der Fall kann man prüfen ob eine neue Kerze *problemlos* mit einem Steckschlüsselschaft bis zum Dichtungsanschlag drehen lässt. Ist dies nicht der Fall können die Gewindeflanken überzogen sein. Da ist es dann Lotterie ob am neue kerzen auf Drehmoment (vllt. +10%) anzieht oder den Kopf runter nimmt und mind. mal den Gewindeschneider durchzieht ... bis hin zu aufbohren und Gewindeeinsatz rein.
Normal ist das Unterteil noch fest, weil die Auflagefläche des Dichtrings mit abgerissen ist. Also wird der Dichtring noch gepresst und damit ist Spannung auf dem Gewinde, was die Reibung im Gewinde natürlich erhöht.
Alternative, wenn der Linksausdreher das nicht packt, wäre das Reststück wegzubohren, bis zum Dichtring, damit wird die Spannung auf das Gewinde weggenommen und das Reststück sollte mit dem Linksausdreher gedreht werden können.
Problem sind die Späne, die beim Bohren entstehen und aufgrund der Schwerkraft n den Zylinder fallen.
3 Möglichkeiten:
Noch im Reststück Richtung Motor vor dem Bohren verschließen, Fett, Wachs, Gummistopfen. Späne nach/während dem Bohren absaugen
Späne während des Bohrens absaugen, dazu muß ein Ventil offenstehen, das genügend Luft auch aus dem Zylinder gesaucht werden kann, der die Späne nach oben zur Absaugung zieht.
Späne mit einem Magneten "binden".
Die erste Methode dürfte die beste sein.
Absaugen funktioniert gut, aber bricht der Luftstrom nur kurz ab hat man Späne im Zylinder.
Meist kann der Magnet nicht nahe genug an der Bohrstelle platziert werden, das die Magnetmethode gut funktioniert.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 5. April 2025 um 21:50:34 Uhr:
Linksausdreher macht nur Sinn wenn der abgerissene gewindezapfen völlig widerstandsfrei im Gewinde sitzt.
Das kommt ganz darauf an, was man unter Linksausdreher versteht. :-)
Ich erinnere mich an ein Video, was vor vielen Jahren hier im Forum in genau so einem Fall eingestellt wurde, da wurde ein Ausdreher sehr einfach selbst gefertigt (das 'Links' habe ich absichtlich weggelassen):
Ein harter Vierkantstahl, welcher gerade noch durch das Kopfgewinde passt, spitz zugeschliffen. So, dass sich der Durchmesser des Vierkants soweit verjüngt, dass er im Rest der Kerze greift.
Es war damals nicht dieses Video, aber in der Art:
https://m.youtube.com/shorts/DP5oCnlgiZQBei dem Fall damals saß der Kerzenstumpf sehr fest, trotzdem war der Betroffene mit dieser Methode erfolgreich, ohne den Kopf abzunehmen.
Weiterer Vorteil dabei: man muss nicht bohren.
Edit: inzwischen gibt's das passende Werkzeug auch schon vom Profi:
https://m.youtube.com/shorts/Ca3F-u91oWQAn Linksausdreher gibt es eigentlich nicht viel zu verstehen. Das ist seit vielen *Jahrzehnten* ein stehender Begriff und der im wesentlichen Deienr Selbstbaubeschreibung ähnelt.
Man kann und darf sie auch Schraubenausdreher nennen.
Der entscheidende Punkt ist das sie ohne weitere Gewindebeschädigung zum ausdrehen angewendet werden können.
Igrendwo habe ich vor langer zeit gar mal einen Spezialbau eienr selbstverspannden Variante gesehen - sehr lange her.